Immer mehr Menschen neigen dazu, ihre eigene Heimat zu verlassen. Auf diese Weise verlegen sie ihren Lebensmittelpunkt an einen anderen Ort der Fremde und erhoffen sich ein besseres, zukunftsweisenderes und sozioökonomisch stabileres Leben. So geht auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung hervor, dass durch diesen Prozess des "Verlassens" heutzutage weltweit mehr als 150 Millionen Menschen in einem Staat leben, der nicht ihre ursprüngliche Heimat darstellt.
Diese Zahl der Menschen verdeutlicht unmissverständlich, dass dieser Prozess nicht erst seit einigen Jahren im Fokus steht. Zumal laut Celikates (2016) Migrationsbewegungen über Staatsgrenzen hinweg seit dem Bestehen von territorialen Grenzen gäbe. Also könnte doch gemeint werden, dass die Thematik der Migration mittlerweile verstanden und einigermaßen gehandhabt sein müsse. Zumal sich auch die Internationale Politische Theorie, so Kreide und Niederberger (2016), mit derartigen globalen Prozessen wie eben der Migration beschäftige, um ethische Grundlagen festlegen zu können.
Allerdings entsteht beispielsweise mit einem reflektierenden Rückblick auf die letzten 50 Jahre Deutschlands sowie auf die aktuelle Debatte rund um die Flüchtlingsfrage ein verkehrtes Bild. Angefangen zu Zeiten der Gastarbeitermigration mit dem Modell des "Gastarbeiters" über die des "Ausländers" und "Asylanten" bis hin zu dem postmodernen Begriff des "Migranten" demonstrieren diese nicht nur, dass alle Begriffsmodelle, so Celikates (2016), negativ konnotiert sind und immer nur bestimmte Menschengruppen ansprechen, sondern in gleicher Weise auch eine Verschiebung der Verantwortung und des notwendigen Interesses sich vollzogen hat. So lassen sich gerade diese Konsequenzen und Folgen des Desinteresses und der Ignoranz gegenüber dem Thema der Migration auf jeder Ebene, sei es gesellschaftlich, sozial, pädagogisch oder politisch, spüren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Argument für (relativ) geschlossene Grenzen
- 3. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Argument für relativ geschlossene Grenzen im Kontext der Migration. Sie beleuchtet die Debatte um Einwanderungspolitik und nationale Selbstbestimmung, wobei die möglichen negativen Folgen unkontrollierter Migration im Fokus stehen. Die Arbeit analysiert kritisch verschiedene Positionen und Argumente.
- Nationale Selbstbestimmung und Kontrolle der Grenzen
- Der Begriff der öffentlichen Kultur und seine Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt
- Die Herausforderungen der Integration verschiedener Kulturen
- Kritik an der Argumentation für offene Grenzen
- Potentielle negative Konsequenzen unkontrollierter Immigration
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung beleuchtet das Phänomen der Migration und die steigende Zahl der Menschen, die ihre Heimat verlassen. Sie verweist auf die lange Geschichte von Migrationsbewegungen und die damit verbundenen Debatten in der internationalen politischen Theorie. Die Einleitung kritisiert die häufig negative Konnotation von Begriffen, die im Zusammenhang mit Migration verwendet werden, und hebt die aktuelle Verunsicherung und Uneinigkeit in der deutschen und europäischen Gesellschaft hervor. Sie führt in die zentrale Fragestellung ein: Warum wird der Prozess der Migration meist aus der Perspektive der Migranten betrachtet, und welche Legitimität haben die Bedenken der Bürger des aufnehmenden Staates? Die Einleitung stellt die Perspektive der Befürworter relativ geschlossener Grenzen vor und kündigt die vertiefende Auseinandersetzung mit David Millers Argument der „nationalen Selbstbestimmung“ an.
2. Argument für (relativ) geschlossene Grenzen: Dieses Kapitel analysiert das Argument für relativ geschlossene Grenzen, indem es die häufigen Vorwürfe gegen Befürworter solcher Grenzen als Faschisten und Rassisten entkräftet. Es wird argumentiert, dass die Sorge um einen „rechtsextremen Backlash“ durch unkontrollierte Einwanderung ein berechtigtes Anliegen sein kann. Das Kapitel stellt Millers Konzept der „öffentlichen Kultur“ vor, das die Notwendigkeit einer gemeinsamen kulturellen Basis für den sozialen Zusammenhalt und die Funktionsfähigkeit demokratischer Prozesse betont. Die Unterscheidung zwischen privater und öffentlicher Kultur wird erläutert, wobei die Schwierigkeiten der Koexistenz mehrerer öffentlicher Kulturen in einem Staat hervorgehoben werden. Es wird dargelegt, dass das Argument für relativ geschlossene Grenzen nicht ein vollständiges Schließen der Grenzen, sondern vielmehr eine restriktive Einwanderungspolitik mit einem oberen Limit für die jährliche Zuwanderung befürwortet.
Schlüsselwörter
Migration, (relativ) geschlossene Grenzen, nationale Selbstbestimmung, öffentliche Kultur, Integration, Einwanderungspolitik, rechtsextremer Backlash, David Miller.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Argument für (relativ) geschlossene Grenzen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Argument für relativ geschlossene Grenzen im Kontext der Migration. Sie analysiert die Debatte um Einwanderungspolitik und nationale Selbstbestimmung, wobei der Fokus auf den möglichen negativen Folgen unkontrollierter Migration liegt. Die Arbeit analysiert kritisch verschiedene Positionen und Argumente.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie nationale Selbstbestimmung und Grenzkontrolle, den Begriff der öffentlichen Kultur und seine Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt, die Herausforderungen der Integration verschiedener Kulturen, Kritik an der Argumentation für offene Grenzen und potentielle negative Konsequenzen unkontrollierter Immigration.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst drei Kapitel: Eine Einführung, ein Kapitel zum Argument für (relativ) geschlossene Grenzen und ein Resümee. Die Einführung beleuchtet das Phänomen der Migration, die damit verbundenen Debatten und führt in die zentrale Fragestellung ein: Warum wird Migration meist aus der Perspektive der Migranten betrachtet und welche Legitimität haben die Bedenken der Bürger des aufnehmenden Staates? Das zweite Kapitel analysiert das Argument für relativ geschlossene Grenzen, entkräftet Vorwürfe gegen Befürworter und stellt Millers Konzept der „öffentlichen Kultur“ vor. Das Resümee wird im Inhaltsverzeichnis erwähnt, ist aber im vorliegenden Text nicht detailliert beschrieben.
Was ist das Kernargument der Arbeit?
Die Arbeit argumentiert nicht explizit für oder gegen geschlossene Grenzen, sondern analysiert das Argument für relativ geschlossene Grenzen. Sie räumt ein, dass die Sorge um einen „rechtsextremen Backlash“ durch unkontrollierte Einwanderung ein berechtigtes Anliegen sein kann und betont die Bedeutung der öffentlichen Kultur für den sozialen Zusammenhalt. Das Argument für relativ geschlossene Grenzen plädiert nicht für ein vollständiges Schließen der Grenzen, sondern für eine restriktive Einwanderungspolitik mit einem oberen Limit für die jährliche Zuwanderung.
Welche Rolle spielt David Miller in der Arbeit?
David Miller und sein Konzept der „öffentlichen Kultur“ spielen eine zentrale Rolle in der Argumentation des zweiten Kapitels. Sein Konzept betont die Notwendigkeit einer gemeinsamen kulturellen Basis für den sozialen Zusammenhalt und die Funktionsfähigkeit demokratischer Prozesse.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Migration, (relativ) geschlossene Grenzen, nationale Selbstbestimmung, öffentliche Kultur, Integration, Einwanderungspolitik, rechtsextremer Backlash und David Miller.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2018, Migration. Argumente für (relativ) geschlossene Grenzen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539825