Um in die Thematik einzuführen, soll eingangs erläutert werden, was fragile Staatlichkeit genau bedeutet. Nach der Feststellung, dass eine allgemeingültige Definition nicht existiert, werden nach einem sozial- und staatstheoretischen Exkurs zu den Begriffen "Fragilität" und "Staat" die wichtigsten Charakteristika ines fragilen Staates herausgearbeitet und erläutert.
Anschließend wird die "Country Policy and Institutional"-Bewertung (CPIA) - ein Bewertungsrahmen der Weltbank und Instrument zur Beurteilung von Politikgestaltung und institutioneller Leistungsfähigkeit seiner Kreditnehmer-Länder - ihrer Struktur und ihrem Inhalt nach beschrieben.
Um Ursachen und Gründe fragiler Staatlichkeit zu beleuchten wird zunächst zwischen Fragilität aufgrund von schlechter Führung und Governance und inhärenter Fragilität unterschieden. Um dann der Frage danach, was Staaten in einen fragilen Zustand treibt, zu beantworten wird weiterhin ausgeführt, inwiefern externe Aggressionen und historische Entwicklungen zum Staatsverfall beitragen und beigetragen haben.
In den 90er Jahren waren Geberländer sehr zurückhaltend, etwas gegen die Zustände fragiler Staaten zu tun. Dazu sollen in aller Kürze die Hemmnisse für Geberländer aufgeführt werden. Im Anschluss sollen die großen Herausforderungen für die Entwicklungshilfe in fragilen Staaten aufgeführt und erläutert werden. Im Kern soll darauf eingegangen werden, dass es kein Standardmodell für fragile Staaten gibt, sondern jeder Staat ein individuelles Engagement braucht. Des Weiteren muss eine konkrete Nachfrage der Bevölkerung vorhanden sein und Reformen dürfen nicht erzwungen werden.
Bei der Vorgehensweise in der Entwicklungshilfe wird näher darauf eingegangen, dass viele Maßnahmen kombiniert durchgeführt und kontrolliert werden müssen. Es wird genauer auf einzelne wichtige Teilbereiche der Entwicklungshilfe eingegangen und diese werden ausgeführt. Zum Abschluss soll ein Praxisbeispiel mit historischen Hintergründen dargestellt werden und eine Einordnung zu den Ursachen des Staatsverfalls soll vorgenommen werden. Außerdem soll eine Darstellung von Maßnahmen in der Entwicklungshilfe vorgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Fragile Staatlichkeit
- Was sind fragile Staaten?
- Betrachtung des Wortlautes: Fragilität und Staatlichkeit zunächst unabhängig voneinander deuten
- Zentrale Merkmale fragiler Staatlichkeit
- Der Ansatz der Weltbank
- Ursachen und Gründe fragiler Staatlichkeit
- Unterscheidung zweier Arten der fragilen Staatlichkeit
- Struktur-, Prozess- und Auslösefaktoren fragiler Staatlichkeit
- Umgang mit fragiler Staatlichkeit
- Hemmnisse und Herausforderungen
- Umgang mit fragilen Staaten und Vorgehen in der Entwicklungshilfe
- Differenziertes Engagement
- Unterstützung von „change agents“
- Umgang mit zentralen Funktionsbereichen des Staates in der Entwicklungshilfe
- „Good Governance“ als Basis der Entwicklungszusammenarbeit
- Praxisbeispiel: Kolumbien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept der fragilen Staatlichkeit und deren Auswirkungen auf die Entwicklungshilfe. Sie analysiert die Ursachen und Merkmale fragiler Staaten und untersucht die spezifischen Herausforderungen, die sie für die Entwicklungshilfe darstellen. Darüber hinaus werden Strategien und Ansätze im Umgang mit fragilen Staaten in der Entwicklungshilfe beleuchtet.
- Definition und Merkmale fragiler Staatlichkeit
- Ursachen und Gründe für die Entstehung fragiler Staaten
- Herausforderungen der Entwicklungshilfe in fragilen Staaten
- Strategien und Ansätze für den Umgang mit fragiler Staatlichkeit in der Entwicklungshilfe
- Praxisbeispiel: Kolumbien
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: In diesem Kapitel wird der Begriff der fragilen Staatlichkeit aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es werden zentrale Merkmale fragiler Staaten und der Ansatz der Weltbank zur Einordnung fragiler Staaten erläutert.
- Kapitel 2: Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Ursachen und Gründen für die Entstehung fragiler Staatlichkeit. Es wird zwischen zwei Arten der fragilen Staatlichkeit unterschieden und die Rolle von Struktur-, Prozess- und Auslösefaktoren im Hinblick auf die Entstehung fragiler Staaten beleuchtet.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Hemmnissen, die die Entwicklungshilfe in fragilen Staaten erlebt. Es werden die besonderen Bedürfnisse und die Notwendigkeit individueller Ansätze für jeden Staat hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Hauptausrichtungen dieser Arbeit liegen auf den Themen fragiler Staatlichkeit, Entwicklungshilfe, Governance, "Good Governance", "change agents", Gewaltmonopol, Rechtsbindung, Korruption, Staatsaufbau, und dem Praxisbeispiel Kolumbien.
- Quote paper
- Ferdinand Fröhlich (Author), 2019, Fragile Staaten als besondere Herausforderung für die Entwicklungshilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539129