Diese Schülerarbeit handelt von der Altersvorsorge durch Geldanlage an der Börse und soll durch kritische Würdigung der Anlagestrategie nach Gebert und Empfehlungen für den Kleinanleger erarbeiten. Dabei wird sich speziell auf den Deutschen Aktienindex (DAX) konzentriert, in dessen Index sich die Entwicklung der 30 größten Aktienunternehmen Deutschlands widerspiegelt. Unter anderem werden diese Indexwerte auch „Blue-Chips“ oder Standardwerte genannt und grenzen den Umfang der Arbeit auf eine kurze Vorstellung der Aktien – eine Gattung der Wertpapiere – ein.
Die Altersvorsorge hat in unserer Gesellschaft bereits einen hohen Stellenwert und Dank des demografischen Wandels und der erhöhten Steuerabgaben, während des Rentenbezuges, wird dieser Stellenwert auch immer weiter steigen. Deshalb sollte jeder Bürger in der Lage sein, sich neben der gesetzlichen Rentenversicherung ein „zweites Standbein“ für die Lebensjahre nach der Arbeit aufzubauen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Wortschatz der Börsianer
2.1 Ort des Geschehens
2.2 Das Handelsgut und die Merkmale
3 Das richtige Werkzeug eines erfolgreichen Depotinhabers
3.1 Die Inflation
3.2 Der Leitzins
3.3 Der Geldmarktsatz zwischen den Kreditinstituten
3.4 Der Dollarkurs
3.5 Die Saison
4 Kombinieren statt stagnieren
4.1 Vorbemerkung
4.2 Börsenindikator-Strategie nach Gebert
4.3 Börsenindikator-Strategie 2.0
4.4 Der Vergleich
5 Der Einstieg in das Börsengeschäft
5.1 Den richtigen Broker finden
5.2 Der erste Kauf und Verkauf
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
Die Altersvorsorge hat in unserer Gesellschaft bereits einen hohen Stellenwert und Dank des demografischen Wandels und der erhöhten Steuerabgaben, während des Rentenbezuges, wird dieser Stellenwert auch immer weiter steigen. Deshalb sollte jeder Bürger in der Lage sein, sich neben der gesetzlichen Rentenversicherung ein „zweites Standbein“ für die Lebensjahre nach der Arbeit aufzubauen.
Genau darauf zielt diese Arbeit ab. Altersvorsorge durch Geldanlage an der Börse – Kritische Würdigung der Anlagestrategie nach Gebert und Erarbeitung von Empfehlungen für den Kleinanleger. Dabei wird sich speziell auf den Deutschen Aktienindex (DAX) konzentriert, in dessen Index sich die Entwicklung der 30 größten Aktienunternehmen Deutschlands widerspiegelt. Unter anderem werden diese Indexwerte auch „Blue-Chips“ oder Standardwerte genannt und grenzen den Umfang der Arbeit auf eine kurze Vorstellung der Aktien – eine Gattung der Wertpapiere – ein.
Um effektiv mit der Börse arbeiten zu können werden zwei Anlagestrategien – basierend auf realen Werten – im Einzelnen genau vorgestellt und erklärt. Unter Verwendung von wirtschaftlichen Indikatoren, mit deren Hilfe die entscheidenden Informationen für das Handeln an der Börse aufgezeigt werden, wird die Aufstellung der Strategien erklärt, sodass nach Erarbeitung der nötigen Informationen eine Umsetzung in die Praxis möglich ist. Davon wird eine vom Autor selbst erstellte Strategie vorgestellt und mit der bereits erfolgreichen und erprobten Strategie des Börsenexperten und Chefredakteurs des Gebertbriefs, Thomas Gebert, verglichen und analysiert.
Ferner ist zu beachten, dass alle Informationen aus frei zugänglichen Quellen entnommen wurden und dokumentiert worden sind. Für die Dokumentierung und die Erstellung der Grafiken wurde ausschließlich Excel verwendet und kann auf dem Datenträger eingesehen werden. Die Be- und Verarbeitung der Daten wurde stets mit bestem Gewissen durchgeführt, dennoch können mathematische und analytische Fehler nicht ausgeschlossen werden.
2 Wortschatz der Börsianer
2.1 Ort des Geschehens
Jeder kennt sie, jeder hört täglich von ihr. Sei es während der Nachrichten oder bei Diskussionen über das „schnelle Geld“. Die weltweit größte Handelsplattform, wenn es um Wertpapiere geht: Die Börse.
Dort sind viele Unternehmen jederzeit auf der Suche nach potenziellen Geldgebern, denn aus diesem Grund ist diese Handelsplattform erst überhaupt entstanden. Die unaufhörliche Suche nach Investoren, um das Unternehmen zu vergrößern und die Gewinne zu maximieren. Aber ohne die Möglichkeit, sein investiertes Geld zu vermehren, gibt es auch keine Investoren. Deshalb bieten die Unternehmen den Geldgebern z. B. eine Beteiligung an voraussichtlichen Gewinnen oder Zinsen für das eingesetzte Geld. Neben diesen Auszahlungen profitiert der Geldgeber zusätzlich von den steigenden Kursen der jeweiligen Wertpapiere.
Zustande kommt diese Kursveränderung wie die übliche Preisänderung in Supermärkten: Durch die Nachfrage der Käufer und das Angebot der Verkäufer. Dabei kann jeder der an der Börse handelt Verkäufer und Käufer sein. So sinkt der angebotene Preis bei hohem oder niedrigem Angebot, wenn die erwartete Nachfrage ausbleibt. Der Preis steigt, wenn die Nachfrage hoch ist. Diese Grundlage ist eins zu eins auf die Börse übertragbar, mit der Einschränkung, dass die Preise dort sekündlich gesetzt werden und nicht Produkte, sondern Wertpapiere gehandelt werden. (vgl. Morrien et al. 2014, S. 13–14)
2.2 Das Handelsgut und die Merkmale
Wertpapier ist der Überbegriff für die an der Börse gehandelten Rechte. Es gibt viele große Unterbereiche die sich unterscheiden lassen, aber wie bereits in der Einleitung erwähnt, wird sich auf die Standardwertaktien konzentriert.
Durch den Erwerb einer Aktie erhält der Geldgeber einen Teil des Unternehmens und somit das Recht, auf der Hauptversammlung seine Stimme, bezüglich der Unternehmensentscheidungen, zu vergeben und die Auszahlung von Dividenden1 am Ende des Geschäftsjahres zu erhalten, wenn das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet hat und dies an die Aktionäre weitergibt. In aller Regel gilt dies für die Stammaktie.
Meist hat die Stimmenvergabe auf der Hauptversammlung aber auch Nachteile, denn nicht nur die Anfahrt zur Hauptversammlung selbst kostet, sondern auch nur die Teilnahme ist oft mit Gebühren verbunden. So stellt beispielsweise der Onlinebroker „Flatex“ für das Bereitstellen der Eintrittskarten 5,95 €, pro Ticket, in Rechnung. (vgl. flatex 2016) Um diese zusätzlichen Kosten zu vermeiden kann neben der Stammaktie noch eine andere Art von Aktie erworben werden: Die Vorzugsaktie. Denn im Gegensatz zur Stammaktie wird mit der Vorzugsaktie auf das Stimmrecht verzichtet und der Geldgeber erhält dafür eine höhere Dividende. Die Möglichkeit, Vorzugsaktien zu erwerben, bietet zwar nicht jedes Unternehmen an, dennoch sollte bei der späteren Aktienauswahl darauf Wert gelegt werden.
Eine Unterscheidung die für den Geldgeber nicht so bedeutsam ist, wie die gerade genannte, ist die Unterscheidung zwischen Inhaberaktie und Namensaktie. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Halter einer Namensaktie in ein Register des Unternehmens eingetragen wird und von dem Unternehmen Informationen, wie beispielsweise bezüglich der Hauptversammlung, erhält. Das Gegenstück zu der Namensaktie ist die Inhaberaktie, bei der das Unternehmen nicht weiß, wer die Aktie besitzt. Trotz des geringen Unterschieds werden bei dem Erwerb von Namensaktien teilweise Gebühren erhoben. Ob ein Kleinanleger nun im Besitz von Namens- oder Inhaberaktien ist macht für ihn keinen Unterschied, daher sollten diese Gebühren nach Möglichkeit vermieden werden. (vgl. Morrien et al. 2011, S. 57–58) Die nun erworbenen Kenntnisse über die Funktionsweise der Börse und Grundarten der Aktien bilden die Basis für das weitere Vorgehen.
Um mit dem DAX arbeiten zu können, ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick über die aktuelle Lage der Wirtschaft innerhalb der Europäischen Union zu verschaffen. Die Inflationsrate und der Zins spielen unter anderem dabei eine entscheidende Rolle.
3 Das richtige Werkzeug eines erfolgreichen Depotinhabers
3.1 Die Inflation
Die einzelnen Preise für Waren und Dienstleistungen sind nie gleich und verändern sich ständig. Wenn sich nun also der Wert aller Güter, die sich im Umlauf befinden, erhöht, spricht man von der Inflation. Diese gibt dann die Preissteigerungsrate der gesamten Güter prozentual an. Vereinfacht ausgedrückt hat eine steigende Inflationsrate die Konsequenz, dass man für einen Euro weniger kaufen kann.
Aber in dieser Berechnung werden nicht alle Güter mit der gleichen Wertigkeit behandelt. Im Warenkorb werden zunächst, jährlich, die konsumierten Waren und Dienstleistungen der privaten Haushalte preislich festgehalten. Dabei haben Produkte, für die ein Privathaushalt mehr Geld ausgibt, einen höheren Stellenwert, als Produkte die ein Privathaushalt nicht so oft konsumiert. (vgl. Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main (o. J.))
Diese Ein- und Verteilung wird monatlich von der europäischen Kommission „Eurostat“ für alle EU-Mitglieder und den gesamten EU-Raum vorgenommen. (vgl. Eurostat 2016)
Wenn nun nach den Daten der Inflationsrate gesucht wird fällt schnell auf, dass es zwei unterschiedliche Berechnungsarten gibt. Auf der einen Seite gibt es den Verbraucherpreisindex (VPI) und auf der anderen Seite den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI).
Im Erfassungsbereich des Warenkorbes unterscheiden sich die zwei Indizes im Umfang. Während der VPI das Glücksspiel, die Kfz-Steuer, die Zulassungsgebühren und das selbstgenutzte Wohneigentum in die Berechnung mit einbezieht, werden diese Ausgaben im HVPI nicht berücksichtigt, da die Ausgaben entweder nicht zum Privathaushalt gehören, die Erhebung in anderen EU-Mitgliedsstaaten problematisch ist oder, wie bei dem selbstgenutzten Wohneigentum, das richtige Konzept noch nicht erarbeitet worden ist. Ebenso liegt eine unterschiedliche Verwendung der beiden Verfahren zu Grunde. Der VPI wird beispielsweise für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung verwendet und der HVPI vor allem für die Wirtschafts- und Währungspolitik. (vgl. DESTATIS 2008)
So ergibt sich der erste, zu beobachtende, Indikator für eine Anlagestrategie: Der harmonisierte Verbraucherpreisindex. Bei dem nächsten Indikator handelt es sich um die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB).
3.2 Der Leitzins
Dieser Zinssatz wird durch den EZB-Rat als Instrument zur Umsetzung der geldpolitischen Kursrichtung der EZB verwendet. Dabei wird zwischen dem Spitzenrefinanzierungssatz, dem Einlagesatz und dem Hauptrefinanzierungssatz unterschieden: (vgl. Direktorium der EZB 2011, S. 153)
- Der Spitzenrefinanzierungssatz muss von anderen Banken der Eurozone an die EZB gezahlt werden, wenn sie sich für einen Tag kurzfristig Geld leihen wollen.
- Der Einlagesatz wird von der EZB an eine andere Geschäftsbank gezahlt, wenn kurzfristig Geld angelegt wird
- Der wichtigste Zinssatz, der Hauptrefinanzierungssatz, oder besser bekannt als „der EZB-Leitzins aus den Nachrichten“ wird für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte unter der EZB und anderen Banken in der Eurozone verwendet und orientiert sich an den bereits erklärten Sätzen. Bei diesen Geschäften handelt es sich, im Gegensatz zu dem Spitzenrefinanzierungssatz, um längerfristige Geschäfte, bei denen andere Geschäftsbanken bis zu zwei Wochen Geld, bei der EZB, leihen können. (vgl. Scherbaum 2015, S. 57)
Mit Hilfe dieser Leitzinsen, insbesondere des Hauptrefinanzierungssatzes, hat die EZB nun Möglichkeiten die Wirtschaft zu lenken und die Konjunktur2 anzukurbeln, oder die Rezession3 mit der folgenden Depression4 aufzuschieben und weniger einschneidend ausfallen zu lassen. Zustande kommt das durch den Grundgedanken einer Leitzinssenkung bzw. /-erhöhung.
Bei einer Zinssenkung wird davon ausgegangen, dass die Menge der geldleihenden Unternehmen und die Höhe der Kredite zunehmen. Zusätzlich wird durch niedrigere Zinsen eine erhöhte Bereitschaft der Investoren, in Unternehmen zu investieren, angenommen, da diese auf einen erfolgreichen Verlauf der Erweiterungsprozesse, der Unternehmen, setzen. (vgl. ebd., S. 56)
Eine Zinserhöhung dagegen hat die Auswirkung, dass geplante Investitionen der Unternehmen und der Konsum privater Personen, auf Grund der höheren Zinsbelastung, nicht stattfinden oder gedämpft werden. Diese daraus resultierende Wirtschaftsabschwächung hat direkten Einfluss auf die Inflationsrate (vgl. Spahn 2012, S. 121). Denn die eigentliche Aufgabe dieses Prozesses ist die Erreichung eines stabilen Preisniveaus. (vgl. Direktorium der EZB 2011, S. 62–63) Diese wird im Folgenden erklärt.
[...]
1 jährliche Beteiligung der Aktionäre am Gewinn des Unternehmens
2 Wiederkehrende Schwankungen der Gesamtwirtschaft (vgl. Prof. Dr. Horn, Gustav A. (o. J.))
3 Abwärtsbewegung der Konjunktur (vgl. Dudenredaktion (o. J.))
4 Im Anschluss der Rezession, längerer und andauernder Tiefpunkt der Konjunktur (vgl. Prof. Dr. Horn, Gustav A. (o. J.))
- Arbeit zitieren
- Lukas Markus (Autor:in), 2017, Altersvorsorge durch Geldanlage an der Börse. Ein kurzer Einblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538893
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