Die vorliegende Arbeit geht der Frage auf den Grund, ob die Darstellung des personifizierten Todes als Gesprächspartner im neueren Erzählkonzept dem Kind gerecht wird und von einer qualitativ erweiterten Zugangsweise zum Thema Sterben und Tod ausgegangen werden kann. Anhand einer ausführlichen Bilderbuchanalyse soll in Verbindung mit den Erkenntnissen aus der Entwicklungspsychologie zum kindlichen Todeskonzept hierzu eine Aussage getroffen werden.
Bilderbücher bieten einen sicheren Rahmen zur behutsamen Annäherung und Beschäftigung mit den Themen Sterben und Tod. Zur Annäherung an den diffusen Begriff Tod rückt Erlbruch in seinem Bilderbuch "Ente, Tod und Tulpe" den personifizierten Tod ins Zentrum des Geschehens. Nach dem ersten Schock entpuppt sich dieser als freundlicher Begleiter, angenehmer Gesprächspartner und Vermittler im Übergang vom Leben zum Tod der Ente.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Begründung des Themas
- Der Aufbau der Arbeit
- Die Todesthematik in der Kinderliteratur
- Sterben und Tod seit den 1970er Jahren
- Die Enttabuisierung im Bilderbuch
- Das neuere Erzählkonzept des personifizierten Todes
- Thanatologische Grundlagen
- Vom kindlichen zum reifen Todeskonzept
- Die Todesvorstellungen von Grundschulkindern
- Zu den Todesgestalten der Kinder
- Das Bilderbuch Ente, Tod und Tulpe von Wolf Erlbruch (2007)
- Begründung der Auswahl
- Das Modell der Bilderbuchanalyse von Michael Staiger (2014)
- Die Bilderbuchanalyse von Ente, Tod und Tulpe
- Zusammenfassung
- Potenziale für die Literaturdidaktik
- Das literarische Unterrichtsgespräch (Heidelberger Modell)
- Das literarische Gespräch zu Ente, Tod und Tulpe
- Der Einstieg
- Die Textbegegnung
- Erste Runde
- Offenes Gespräch
- Schlussrunde
- Abschluss
- Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen
- Symbolverstehen in Ente, Tod und Tulpe
- Vom Bild zum Bild: Die Tulpe als Symbol der Vergänglichkeit
- Vom Bild zum Text: Der Rabe als Symbol des Todes
- Vom Text zum Bild: Der Fluss als Symbol des Abschieds
- Entwicklung der Todesthematik in der Kinderliteratur
- Thanatologische Grundlagen und kindliche Todeskonzepte
- Analyse des Erzählkonzepts des personifizierten Todes in „Ente, Tod und Tulpe“
- Didaktische Potenziale des Bilderbuchs für den Deutschunterricht
- Symbolverstehen und literarisches Lernen im Kontext von Sterben und Tod
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die die Auseinandersetzung von Kindern mit Sterben und Tod mit sich bringt. Sie verdeutlicht die Bedeutung von Bildernbüchern als sichere Rahmen für diese Thematik und stellt das neuere Erzählkonzept des personifizierten Todes vor.
- Die Todesthematik in der Kinderliteratur: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Entwicklung der Todesthematik in der Kinderliteratur, insbesondere seit den 1970er Jahren. Dabei werden die Enttabuisierung des Themas und das Aufkommen neuer Erzählkonzepte, wie z.B. der personifizierte Tod als Gesprächspartner, beleuchtet.
- Thanatologische Grundlagen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Entwicklungsstadien des Todeskonzepts bei Kindern und deren Vorstellungen vom Tod. Es werden insbesondere die Todesvorstellungen von Grundschulkindern näher beleuchtet.
- Das Bilderbuch Ente, Tod und Tulpe: Die Arbeit analysiert das Bilderbuch „Ente, Tod und Tulpe“ auf Grundlage des Analysemodells von Michael Staiger (2014). Sie untersucht dabei die Gestaltung des personifizierten Todes, die Kommunikationsebene zwischen Ente und Tod und die Aufnahme von Kinderfragen zum Thema Tod in der Erzählung.
- Potenziale für die Literaturdidaktik: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf dem didaktischen Potenzial von „Ente, Tod und Tulpe“ für den Deutschunterricht. Es werden exemplarisch die methodische Herangehensweise an ein literarisches Gespräch zum Bilderbuch und Zugangsweisen zur Förderung des Symbolverstehens dargelegt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Darstellung des personifizierten Todes als Gesprächspartner im zeitgenössischen Bilderbuch. Sie untersucht, inwiefern diese Darstellung Kindern eine adäquate Auseinandersetzung mit Sterben und Tod ermöglicht und welche didaktischen Potenziale sie für die Primarstufe birgt. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Bilderbuchs „Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Todesthematik, Kinderliteratur, Bilderbuch, personifizierter Tod, thanatologische Grundlagen, Todeskonzepte, Symbolverstehen, literarisches Lernen, Deutschunterricht, Primarstufe. Im Zentrum der Analyse steht das Bilderbuch „Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlbruch, das ein neuartiges Erzählkonzept zur Vermittlung der Nähe von Leben und Tod präsentiert.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Der personifizierte Tod als Gesprächspartner im zeitgenössischen Bilderbuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538693