Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es gelungen, mit der Nullzinspolitik höchstverschuldete Staaten vor einem Bankrott zu schützen und sie mit frischem Kapital zu versorgen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft.
Wie reagieren die europäischen Mitgliedsstaaten und insbesondere Deutschland auf geldpolitische Änderungen? Welche Ziele und Strategien verfolgt die EZB und wie beeinflusst sie den Geld- und Gütermarkt? Welche Maßnahmen hat der Bankensektor zur Risikovorsorge getroffen?
Lisa Reichenbacher untersucht, wie die Europäische Zentralbank den Geldmarkt und insbesondere die deutschen Wirtschaftssubjekte beeinflusst. Dabei geht sie gezielt auf den Staatshaushalt, den Bankensektor, die Volkswirtschaft und die privaten Haushalte ein.
Aus dem Inhalt:
- Europäische Union;
- Nullzinspolitik;
- Bankensektor;
- Deutscher Staatshaushalt;
- Geldmarkt;
- Gütermarkt
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Formelverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Gang der Arbeit
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Geldtheoretische Modelle
2.2 Transmissionskanäle
2.3 Geldmengen und Geldschöpfung
3 Europäische Zentralbank als Institution
3.1 Ziele und Strategien der Europäischen Zentralbank
3.2 Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank
4 Bundesrepublik Deutschland
4.1 Staatshaushalt
4.2 Bankensektor
4.3 Volkswirtschaft
4.4 Private Haushalte
5 Fazit und Beantwortung der Forschungsfragen
5.1 Kritische Würdigung
5.2 Perspektiven
Anhang
Anhang 1: Inflationsrate VPI
Anhang 2: Steuereinnahmen in Tsd. Euro
Anhang 3: Durchschnittliche Zinssätze in %
Anhang 4: Darlehensberechnungen im Vergleich
Anhang 5: Außenhandel Deutschland und USA
Literaturverzeichnis
Internetquellen
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Impressum:
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Veränderung der Geldnachfrage- bzw. Geldangebotskurve
Abbildung 2: IS-LM Modell
Abbildung 3: Geldpolitische Transmissionskanäle
Abbildung 4: Geldmengenentwicklung im Eurowährungsgebiet in Mrd. Euro
Abbildung 5: Organe der Europäischen Zentralbank
Abbildung 6: Entwicklung der Zinssätze der Fazilitäten in %
Abbildung 7: Entwicklung des Zinssatzes für HRGs in %
Abbildung 8: Volumen „zu geldpolitischen Zwecken gehaltener Wertpapiere“ in Mrd. Euro
Abbildung 9: Entwicklung der Staatsverschuldung des Bundes in Mrd. Euro
Abbildung 10: Entwicklung der Zinszahlungen des Bundes in Mrd. Euro
Abbildung 11: Entwicklung ausgewählter Steuereinnahmearten in Mrd. Euro
Abbildung 12: Entwicklung des Zins- und Provisionsüberschusses in % der durchschnittlichen Bilanzsumme
Abbildung 13: Entwicklung des Betriebsergebnisses und des Jahresüberschusses der Mrd. Euro
Abbildung 14: Eigenkapitalanforderungen nach Art in % der Risikopositionen
Abbildung 15: Entwicklung der Inflationsrate anhand des VPI in % zum Vorjahr
Abbildung 16: Entwicklung des BIP in Mrd. Euro sowie des BIP pro Kopf
Abbildung 17: Entwicklung der Arbeitslosenquote in %
Abbildung 18: Wechselkurs Euro zu US-Dollar und Außenbeitrag zwischen Deutschland und den USA
Abbildung 19: Vermögensbestände der privaten Haushalte 12/2017 in Mrd. Euro
Abbildung 20: Zinsentwicklung von Tagesgeld, Termingeld und Spareinlagen sowie Inflationsentwicklung
Abbildung 21: Entwicklung des Garantiezinses für Lebensversicherungen
Abbildung 22: Veränderungsrate der Immobilienindizes zum Vorjahreszeitraum in %
Abbildung 23: Volumen der vergebenen Kredite an private Haushalte
Abbildung 24: Durchschnittliche Effektivzinssätze im Kreditneugeschäft nach Art
Abkürzungsverzeichnis
ABSPP Asset-Backed Securities Purchase Programme
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BRD Bundesrepublik Deutschland
CBPP Covered Bond Purchase Programme
CSPP Corporate Sectore Purchase Programme
EBA Europäische Bankenaufsichtsbehörde
EONIA Euro Overnight Index Average
ESZB Europäisches System der Zentralbanken
EU Europäische Union
EWR Europäische Währungsunion
EZB Europäische Zentralbank
GDV Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft
HRGs Hauptrefinanzierungsgeschäfte
HVPI Harmonisierter Verbraucherpreisindex
LRGs längerfristige Refinanzierungsgeschäfte
LSI Less Significant Institutions
NZBen Nationale Zentralbanken
PSPP Public Sector Purchase Programme
SI Significant Institutes
SMP Securities Markets Programme
WWU Wirtschafts- und Währungsunion
Formelverzeichnis
Formel 1: Quantitätsgleichung
Formel 2: Cambridge-Gleichung
1 Einleitung
„Willkommen in der Planwirtschaft“1 - so lautet der Titel eines im August 2019 veröffentlichten Artikels von Thorsten Polleit in der Wirtschaftswoche. Eine Darstellung der deutschen Volkswirtschaft vermutet man hinter dieser Überschrift jedoch nicht, da die soziale Marktwirtschaft seit Jahrzehnten das Land prägt. Nach der Meinung des Ökonomen Polleit gehört dieser Zustand schon bald der Vergangenheit an. Schuld daran trägt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Kritische Artikel wie diesen findet man aktuell häufiger in den gängigen Wirtschaftszeitschriften. Wohingegen man nicht vergessen darf, dass die Zinspolitik von Mario Draghi, Präsident der europäischen Zentralbank bis Ende Oktober 2019, zur Rettung vieler europäischen Staaten während der Finanzkrise beitrug.2 Durch die Nullzinspolitik gelang es der EZB, höchstverschuldete Staaten vor einem Bankrott zu schützen und mit frischem, günstigem Kapital zu versorgen. Aber zu welchem Preis? Die niedrigen Zinsen bestimmen seit der Finanzkrise die europäische Wirtschaft. Dies ist ein Segen für alle Mitgliedsstaaten, die sich immer noch nicht vollständig regeneriert haben. Der deutschen Volkswirtschaft wird das Eingreifen in die Zinsbildung jedoch mehr und mehr zum Verhängnis. Das Ausmaß der Geldpolitik wird angesichts der drohenden Rezession immer deutlicher. Aus Sorge vor einer Markt- und Preisbereinigung melden sich zu den geplanten Schritten der EZB verstärkt auch Politiker zu Wort. So erwägt Bundesfinanzminister Scholz ein milliardenschweres Konjunkturprogramm in die Wege zu leiten um den Auswirkungen des Abschwungs entgegen zu wirken und die Volkswirtschaft zu stabilisieren.3 Spätestens hierdurch wird deutlich, dass die Veränderungen, welche der künstlich niedrig gehaltene Kapitalmarktzins mit sich gebracht hat, Einfluss auf weitreichende Bereiche der Volkswirtschaft hat und die gängigen Wirtschaftsmechanismen beeinflusst.4 So ändern sich dadurch die Verschuldungsquote des Staates, die Investitionen der Unternehmen und die Einkommensverteilung der Privatpersonen, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie der Geldmarkt beeinflusst wird, welche Instrumente die Zentralbank benutzt und welche Ziele sie verfolgt sowie die Auswirkungen auf die Bereiche der Bundesrepublik Deutschland werden im Folgenden genauer untersucht. Die genaue Zielsetzung sowie die Vorgehensweise in dieser Arbeit werden in den nächsten beiden Gliederungspunkten vorgestellt
1.1 Zielsetzung der Arbeit
Die unter Kapitel 1 aufgezeigten Entwicklungen bezüglich der Geldpolitik und die dadurch von der Politik angedachten Schritte sind insofern von wissenschaftlichem Interesse, als dass sie die Bedeutsamkeit der Veränderung durch die Geldpolitik für die gesamte Volkswirtschaft aufzeigt. Durch das Verstehen der geldpolitischen Auswirkungen auf die Märkte können die Entscheidungen der Marktteilnehmer in verschiedenen Hinsichten positiv beeinflusst werden.
Die vorliegende Arbeit stellt die Relevanz der Geldpolitik für die Bevölkerung dar. Durch die ganzheitliche Betrachtung der Thematik ergeben sich folgende Forschungsfragen:
Wie beeinflusst die europäische Zentralbank den Geldmarkt?
Welche Auswirkungen hat die expansive Geldpolitik auf die Wirtschaftssubjekte der Bundesrepublik Deutschland?
Hierzu soll zunächst ein grundsätzliches Verständnis für die Geldtheorie geschaffen werden. Darüber hinaus wird auf die EZB als führende geldpolitische Institution des Euroraumes eingegangen. Im Anschluss wird die Beantwortung der ersten Forschungsfrage in den Fokus gestellt. Hierzu werden die geldpolitischen Instrumente sowie deren Entwicklung dargestellt. In einem nächsten Schritt wird auf die Betrachtung der Wirtschaftssubjekte der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Anhand der Einschränkung auf die deutschen Wirtschaftsbereiche soll verdeutlicht werden, wie ein großer Mitgliedsstaat des Euroraumes, welcher als finanziell stabil gilt, auf die geldpolitischen Änderungen reagiert. Um die generellen Auswirkungen auf die deutschen Wirtschaftssubjekte darzustellen, wird gezielt auf vier Bereiche der Bundesrepublik eingegangen. Hierzu zählt der Staatshaushalt, der Bankensektor, die Volkswirtschaft sowie die privaten Haushalte. Die erlangten Erkenntnisse sollen im letzten Teil der Arbeit innerhalb einer Zusammenfassung dargelegt sowie die aufgeworfenen Forschungsfragen beantwortet werden. Weiterhin folgt eine kritische Würdigung und einer Betrachtung von Forschungsperspektiven.
1.2 Gang der Arbeit
Aufgrund des makroökonomischen Themengebietes und dem Ziel der ganzheitlichen Betrachtung der Wirtschaftssubjekte wurde sich für die Analyse sekundärer Daten entschieden. Hierzu wurden in einem ersten Schritt relevante Fachbücher zum Thema der Geldtheorie, der Geldpolitik sowie der Europäischen Zentralbank im Katalog der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg entliehen. Der Zeitraum der Literaturrecherche wurde hierbei im Theoriebereich nicht eingeschränkt, um auch auf die Anfänge der Forschung der Geldtheorie sowie -politik zurückblicken zu können. Fachbücher zur europäischen Zentralbank wurden vorwiegend im Erscheinungszeitraum von 2010- 2019 entliehen, da somit Bezug auf die Veränderung durch die Finanzkrise genommen werden konnte. Im weiteren Verlauf wurde auf Literatur und Internetquellen zurückgegriffen, welche in den Jahren 2000 bis 2019 erschienen sind. Hierbei handelt es sich meist um Kennzahlen und Auswertungen, die von Institutionen wie der Europäischen Zentralbank, der deutschen Bundesbank, dem Statistischen Bundesamt, dem Statistischen Amt der Europäischen Union sowie der Branchenverbände stammen. Aufgrund der Aktualität sowie des Nachhaltigkeitsgedankens der Einrichtungen waren die Informationen überwiegend digital einsehbar. Die gesammelten Daten werden innerhalb der Arbeit wie folgt dargestellt.
Zu Beginn wird auf die theoretischen Grundlagen eingegangen. Dabei werden die Modelle zur Quantitätstheorie nach Fisher sowie die Liquiditätspräferenztheorie nach Keynes gesondert hervorgehoben. Anschließend wird der Geldmarkt sowie der Zusammenhang zwischen Geld- und Gütermarkt aufgrund des IS-LM-Modells dargestellt. Außerdem wird auf die Transmissionskanäle eingegangen. Der theoretische Abschnitt wird durch die Betrachtung der Geldmengen und Geldschöpfung abgeschossen.
Im nächsten Abschnitt wird die EZB als geldpolitische Institution des Euroraumes beleuchtet. Hierbei wird die Organisation der Einrichtung näher erläutert. Anschließend werden die Ziele und Strategien der EZB offengelegt, um festzuhalten, welchen Aufgabenbereich die Institution abdeckt. Danach wird untersucht, mit welchen Mitteln die EZB den Geld- und Gütermarkt beeinflusst. Hierzu werden die geldpolitischen Instrumente sowie deren Entwicklung im Zeitverlauf erläutert. Zuerst wird auf die Mindestreservepflicht eingegangen, gefolgt von der Betrachtung der Fazilitäten und Offenmarktgeschäfte. Nach dem Beleuchten der konventionellen Maßnahmen werden die unkonventionellen Maßnahmen unter dem Punkt der quantitativen Lockerung thematisiert. Hierbei wird besonders auf die umstrittenen Wertpapierankaufprogramme eingegangen.
Nach Betrachtung der theoretischen Zusammenhänge sowie der EZB als steuernde Institution werden die Auswirkungen auf die Wirtschaftssubjekte der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Hierbei wird zuerst die Entwicklung des Staatshaushaltes analysiert. Dieser Bereich unterteilt sich nochmals in die Betrachtung der Entwicklung und Auswirkungen auf die Staatsschulden sowie die Staatseinnahmen. Nach der Betrachtung des Staatshaushaltes wird der Bankensektor beleuchtet. Dieser stellt das Bindeglied zwischen Zentralbank und Nicht-Banken dar, weshalb ihm eine besondere Rolle innerhalb der Geldpolitik zukommt. Der Abschnitt teilt sich auf in die Entwicklung und Auswirkungen auf den Bankensektor und die Risikovorsorge des Bankensektors. Nach spezieller Betrachtung der Bankenbranche wird die deutsche Volkswirtschaft untersucht. Dieser Abschnitt ist nach den Zielen des Stabilitätsgesetzes gegliedert und umfasst die Entwicklung und Auswirkungen auf die Preisniveaustabilität, das Wirtschaftswachstum, den Beschäftigungsgrad und das außenwirtschaftliche Gleichgewicht. Die Entwicklung der Ziele wird jeweils durch eine oder mehrere ökonomische Kennzahlen dargestellt. Im Anschluss wird auf die Entwicklung sowie die Auswirkungen auf die privaten Haushalte Bezug genommen. Hierbei liegt der Fokus auf den Entwicklungen des privaten Vermögens beziehungsweise der Schulden. Zuerst werden unter dem Punkt des Finanzvermögens die Entwicklung des Bargeldes und der Einlagen betrachtet, anschließend wird auf die Entwicklung der Rückstellungen bei Lebens- und Rentenversicherungen eingegangen.
Die Auswirkungen auf das Sachvermögen werden anhand der Immobilienpreisentwicklung dargestellt. Abgeschlossen wird der Bereich durch die Analyse der Kreditvergabe- sowie Zinsentwicklung für private Haushalte.
Im Rahmen des letzten Kapitels werden die Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst und das Fazit gebildet. Hierbei werden die in der Einleitung formulierten Forschungsfragen beantwortet. Im weiteren Verlauf werden im Rahmen der kritischen Betrachtung Schwachstellen aufgezeigt, die bei einer nachgelagerten Untersuchung Berücksichtigung finden sollten. Darüber hinaus wird aufgezeigt aus welchen Perspektiven die vorliegende Arbeit erweitert werden könnte.
2 Theoretische Grundlagen
Vor Betrachtung der geldpolitischen Entwicklung sowie der Auswirkungen auf die Wirtschaftssubjekte soll auf die theoretischen Grundlagen Bezug genommen werden. Dies ist wichtig, um die Zusammenhänge zwischen geldpolitischen Maßnahmen und den darauffolgenden Gütermarktveränderungen zu verstehen. Weiterhin wird auf Schlüsselbegriffe für diese Arbeit eingegangen. Die theoretische Darstellung gliedert sich in drei Bereiche. Die geldtheoretischen Modelle, welche zum einen die klassische Quantitätstheorie nach Fisher darstellen. Diese wird ergänzt um die Cambridge-Gleichung nach Marshall. Weiterhin wird in diesem Teil die Auffassung nach Keynes erläutert und die Geldnachfragekurve sowie das IS-LM Modell beschrieben. Darauf folgt die Erläuterung der Transmissionskanäle, um die Wirkweise der geldpolitischen Maßnahmen auf den Gütermarkt zu verstehen. Zuletzt wird auf die Geldmenge und Geldschöpfung eingegangen. Hierbei wird die Geldmenge nach ihren Aggregaten aufgegliedert und beschrieben sowie die Entwicklung dargestellt. Abschließend rückt die Geldschöpfung in den Mittelpunkt der theoretischen Betrachtung.
2.1 Geldtheoretische Modelle
Um die Entwicklungen am Geldmarkt zu verstehen, muss die Funktionsweise erörtert werden. Hierfür wird zuerst der klassische Ansatz nach dem US-Ökonom Irving Fisher herangezogen. Die durch ihn aufgestellte Quantitätsgleichung zeigt den Zusammenhang zwischen Geldmenge, der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sowie dem Volkseinkommen auf. Die Gleichung lautet wie folgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formel 1: Quantitätsgleichung
Quelle: In Anlehnung an Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 144
Hierbei stellt M die Geldmenge und V die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes innerhalb einer bestimmten Periode dar. Mit p wird das Preisniveau beschrieben und Y gibt das Volkseinkommen an.5 Unter der Umlaufgeschwindigkeit versteht man die Wechselhäufigkeit des Geldes zwischen Marktteilnehmern.6 Die Gleichung zeigt auf, dass sowohl die Geldmenge multipliziert um die Umlaufgeschwindigkeit, als auch das Preisniveau multipliziert mit den Volkseinkommen, die gleiche Höhe aufzeigen müssen. Dies impliziert, dass bei einer steigenden Geldmenge sowie einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit die Preise für Güter und Dienstleistungen steigen.7 Durch die Quantitätsgleichung wird aufgezeigt, welche Geldmenge für gehandelte Güter- und Dienstleistungen innerhalb einer Volkswirtschaft zu Verfügung stehen muss. Auf diese Gleichung baut der Ökonom Alfred Marshall seine Kassenhaltungstheorie auf. Die sogenannte Cambridge-Gleichung lautet wie folgt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Formel 2: Cambridge-Gleichung
Quelle: In Anlehnung an Jarchow, H., Geldtheorie, 2019, S. 145
Hierbei stellt M wieder die Geldmenge dar, k verbildlicht den Kassenhaltungskoeffizienten, auch Cambridge-k genannt und pY stellt das nominale Inlandsprodukt dar. Hierbei gilt k als exogen gegebene Kassenhaltungsgewohnheit. Diese Gleichung soll das Gleichgewicht zwischen Geldangebot (M) und Geldnachfrage darstellen. Die rechte Seite der Gleichung spiegelt somit die Faktoren der Geldnachfrage (L) wider.8 Dies zeigt auf, dass die klassischen Ansichten, vertreten durch Fisher und Marshall, von einer direkten Auswirkung der Geldmengenänderung auf die Inflation ausgehen.
Diese Modelle werden im Zeitverlauf durch die Kassenhaltungsmodelle nach John Maynard Keynes ergänzt. Seine Liquiditätspräferenztheorie berücksichtigt, im Gegensatz zur Quantitätstheorie, Geldhaltung aus Gründen der Risikovorsorge sowie in Abhängigkeit von Marktzinsen.9 Das Modell greift auf drei unterschiedliche Kassenhaltungsmotive zurück. Das Transaktionsmotiv beschreibt die Kassenhaltung, also die Haltung von Geld und Sichteinlagen, für geplante Ausgaben. Die Transaktionskasse ist abhängig vom Volkseinkommen.10 Die Vorsichtskasse stellt die Kassenhaltung für ungeplante Ausgaben dar. Zuletzt folgt die Spekulationskasse, welche in Zusammenhang mit einer Anlage in Wertpapiere steht. So spielen bei der Spekulationskasse die aktuelle Rendite sowie die subjektive Zinserwartung des Individuums eine Rolle. Demnach werden Wertpapierbestände aufgelöst, wenn das Individuum in Zukunft höhere Renditen erwartet. Durch die Veräußerung der Wertpapierbestände steigt die Kassenhaltung.11 Die Geldnachfrage bündelt die drei Kassenhaltungsprinzipien in einer Nachfragekurve (L). Die nachfolgende Grafik zeigt die Verschiebung der Geldnachfragekurve bzw. des Geldangebotes aufgrund zweier beispielhafter Szenarien. Dabei stellt L die Geldnachfrage dar. Diese ist abhängig vom Zinssatz (i) und dem Volkseinkommen (Y).12 Das Geldangebot wird durch M definiert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Veränderung der Geldnachfrage- bzw. Geldangebotskurve
Quelle: In Anlehnung an Premer, M., Makroökonomie, 2015, S. 172
Steigt beispielsweise das Volkseinkommen bei gleichbleibendem Zinssatz, steigt auch die Geldnachfrage – es kommt ein neuer Gleichgewichtszinssatz (i2) zustande (linke Abbildung). Dies resultiert daraus, dass durch das erhöhte Volkseinkommen die Transaktionskassenhaltung zunimmt.13 Darüber hinaus kann der Geldmarkt durch Veränderung des Geldangebotes (M) beeinflusst werden (rechte Abbildung). Erhöht sich die Geldmenge, beispielsweise durch erhöhte Kreditvergabe der EZB, sinkt der Gleichgewichtszins (i2).14
Somit ist festzuhalten, dass sich die Geldnachfrage proportional zum Volkseinkommen verändert. Weiterhin fällt auf, dass die Geldnachfrage steigt, sobald der Marktzins sinkt, und umgekehrt.15 Bei der klassischen wie auch der Auffassung nach Keynes wird jedoch ein mögliches Ventil übersehen – der Kapitalmarkt. Eine steigende Geldmenge kann sich auch in der Erhöhung von Vermögensgütern niederschlagen.16 Weiterhin ist darauf einzugehen, dass die soeben beschriebenen Mechanismen in der Liquiditätsfalle außer Kraft gesetzt werden können. Diese tritt ein, wenn die Spekulationskasse aufgrund von Erwartungen der Zinssteigerungen in der Zukunft sowie eines aktuellen Nullzinsniveaus, komplett gefüllt wird. Dieses Szenario führt dazu, dass selbst bei steigender Geldmenge keine zusätzliche Nachfrage stattfindet. Daraus folgt, dass die Geldmarktänderung sich nicht auf den Gütermarkt und damit auf die Gütermarktpreise auswirkt17. Der genaue Zusammenhang zwischen Geld- und Gütermarkt wird im nachfolgenden beschrieben. Das IS-LM-Modell zeigt den Gleichgewichtspunkt zwischen Geld- und Gütermarkt auf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: IS-LM Modell
Quelle: In Anlehnung an Wienert, H., Makroökonomie, 2008, S. 92
Innerhalb des Modelles stellt die IS-Kurve das Gütermarktgleichgewicht da. Somit beschreibt sie alle möglichen Kombinationen von Zins (i) und Volkseinkommen (Y) bei dem der Gütermarkt im Gleichgewicht ist.18 Die LM-Kurve vermittelt das Geldmarktgleichgewicht. Diese Kurve zeigt das Geldmarktgleichgewicht resultierend aus der Kombination von Zinssatz (i) und Volkseinkommen (Y) auf. Der Schnittpunkt der beiden Kurven definiert den Gleichgewichtspunkt zwischen Geld- und Gütermarkt. Eine Änderung des Gleichgewichtspunktes tritt immer dann ein, wenn sich die Faktoren des Güter- oder Geldmarktgleichgewichts ändern. Dies kann beispielsweise durch eine Geldmengenerhöhung durch die EZB geschehen, welche in der vorangegangenen Grafik angenommen wird. Die Erhöhung führt zu einer Verschiebung der LM-Kurve nach rechts und dadurch zu einem neuen Gleichgewichtspunkt, welcher eine Erhöhung des Volkseinkommens (Y1) aufzeigt. Gleichzeitig sinkt der Zinssatz (i1).19
2.2 Transmissionskanäle
Nachdem auf die geldtheoretischen Modelle eingegangen wurde, sollen nun noch die Transmissionskanäle erklärt werden. Hierunter versteht man einen Prozess, durch den geldpolitische Maßnahmen Auswirkung auf die Volkswirtschaft haben.20 Dieser Prozess besteht aus fünf verschiedenen Transmissionskanälen, die jeweils die verschiedenen Wege der Wirkungsprozesse aufzeigen.
Die Transmissionskanäle werden unter Berücksichtigung einer expansiven Geldpolitik erläutert. Der Zinskanal stellt einen wichtigen Transmissionskanal dar. So sinkt durch die expansive Geldpolitik, beispielsweise durch das Absenken der Leitzinsen, auch der Zins am Geldmarkt und schlussendlich die Zinsen für Nicht-Banken. Folglich führt eine Senkung der Leitzinsen zu niedrigeren Zinsen für Anlagen auf dem Markt. Dies wiederrum hat, unter der Annahme, dass die Inflations- sowie Ertragserwartung der Marktteilnehmer gleichbleiben, die Folge, dass die Investitionen steigen, da der Realzinssatz und die Kapitalkosten sinken. Des Weiteren sinkt in der Regel das Volumen für Spareinlagen, sofern nicht von einer kurzfristigen Zinsänderung auszugehen ist, da das gehortete Kapital für Investitionen und Konsumausgaben genutzt wird. Diese Punkte führen zu einer Nachfrageerhöhung. Die gestiegene Nachfrage nach Gütern wird durch eine Preiserhöhung kompensiert. Neben der Erhöhung der Inflationsrate hat der Vorgang in vielen Fällen Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit, da die erhöhte Güternachfrage mit einer Kapazitätsauslastung und der Erhöhung der Arbeitskräfte einhergeht. Die sinkende Arbeitslosigkeitsquote sorgt dafür, dass das Angebot auf dem Arbeitsmarkt geringer wird. Daraus resultiert tendenziell die Erhöhung der Löhne. Da die Unternehmen die Kostenerhöhungen meist in ihren Produktpreis einkalkulieren, erhöht das die Produktpreise erneut.21
Die Entwicklung des Vermögenskanals verhält sich analog. Steigen die Preise von Sachanlagen, wie beispielsweise Immobilien oder Aktien, durch die Zinssenkung, so wird das Vermögen der Anleger größer. Daraus resultiert eine erhöhte Nachfrage nach Gütern, wodurch die unter dem Zinskanal erklärten Schritte folgen. Im Zusammenhang mit dem Wertzuwachs der Vermögenswerte steht auch der Bilanzkanal. Durch die steigenden Preise der Sicherheiten ist es den Banken möglich, Kredite mit größerem Volumen herauszugeben. Neben der erhöhten Geldmenge steigt auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, was zur Inflationserhöhung führt.
Durch die Wertsteigerung der Sicherheiten können Banken die Ausleihungen günstiger refinanzieren. Hierdurch wird die Kreditvergabe erhöht. Die daraus resultierende Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ist dem Kreditkanal zuzuschreiben.22
Zuletzt ist der Wechselkurskanal zu nennen. Bei sinkenden Zinsen sinkt die Attraktivität der heimischen Geldanlagen. Daraufhin sinkt das Anlagevolumen in Euro – die Währung wertet ab. Dies hat zur Folge, dass die inländischen Güter im internationalen Vergleich günstiger werden. Anschließend erhöht sich die Nachfrage – die Inflationsrate steigt. Die Auswirkungen auf Produktion, Arbeitslosigkeit, Löhne und Preise verhalten sich analog des vorher beschriebenen Zinskanals.23 Zum besseren Verständnis werden die Kanäle in der Abbildung 3 dargestellt.
Die gesamtwirtschaftliche Nachfrageentwicklung ist jedoch nicht nur auf die Geldpolitik zurückzuführen. Änderungen des Nachfrageverhaltens können beispielsweise auf Steueränderungen, Handelskriege oder Rohstoffpreiserhöhungen zurückzuführen sein. Diese Einflussfaktoren können durch die Geldpolitik nicht tangiert werden.24
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Geldpolitische Transmissionskanäle
Quelle: In Anlehnung an https://www.oenb.at/Geldpolitik/Wirkung-der-Geldpolitik.html, Zugriff am 17.12.2019
2.3 Geldmengen und Geldschöpfung
Nach der Betrachtung der geldtheoretischen Modelle sowie der Transmissionskanäle soll die Geldmenge und die Geldschöpfung in den Vordergrund rücken. Zuerst soll jedoch auf die Erscheinungsformen und Funktionen des Geldes genauer eingegangen werden. Zur heutigen Zeit wird Geld meistens als allgemeiner Ausdruck für Bar- und Buchgeld verwendet. Unter Bargeld versteht man Münzen und Noten, welche als gesetzliches Zahlungsmittel gelten. Dies bedeutet, das Geld – Münzen bis zu einer Anzahl von 50 Stück, Noten unbegrenzt – im Inland angenommen werden müssen. Das Buchgeld, auch Giralgeld genannt, stellt Forderungen gegenüber (Zentral-)Banken dar, welche jederzeit verfügbar sind. Darunter fallen beispielsweise Gelder auf Girokonten oder Tagesgeldern.25 Geld hat zudem drei essenzielle Funktionen. Die Tauschfunktion beschreibt die Akzeptanz als allgemeines Zahlungsmedium. Weiterhin dient es als Recheneinheit. Zuletzt hat es eine Wertaufbewahrungsfunktion, welche es ermöglicht, Geldbestände zu horten und zu einem späteren Zeitpunkt gegen Ware einzutauschen.26 Die Erscheinungsform des Geldes hat auch Einfluss auf die Klassifizierung der Geldmengen. Die Geldmenge kann in drei Geldaggregate unterteilt werden. Die Geldmenge M1 stellt die Summe des Bargeldumlaufes und die Sichteinlagen dar. Genauer definiert man diese Geldmenge als das Ergebnis aus täglich fälligen Einlagen, abzüglich der Kassenbestände der Kreditinstitute und Zentralregierungen. In dieser Geldmenge steht die Funktion des Tauschmittels im Vordergrund. Erweitert man die Geldmenge M1 um Einlagen mit Laufzeiten von bis zu zwei Jahren und Kündigungsfristen von bis zu drei Monaten so erhält man die Geldmenge M2. In dieser Geldmenge wird die Funktion des Geldes als Tauschmittel zurückgestellt und die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel rückt weiter in den Vordergrund. Die Wertaufbewahrungsfunktion wird in der Geldmenge M3 besonders herausgestellt. Sie setzt sich aus der Geldmenge M2 und den Verbindlichkeiten aus Repotgeschäften sowie Schuldverschreibungen mit Laufzeiten bis zwei Jahren und Geldmarktpapieren sowie Gelmarktfondsanteile zusammen.27 Unter Repotgeschäften, auch Repo genannt, versteht man Finanztransaktionen mit Rückkaufsvereinbarungen.28 Maßgeblich für die EZB zur Festhaltung der Geldmengenentwicklung ist das Geldaggregat M3, da diese Menge von Schwankungen der Geldmenge durch beispielsweise Transaktionen von Sichteinlagen in kurzfristige Anlagen bereinigt ist. So wird hier ein Wachstum von 4,5 % pro Jahr angepeilt, um das Hauptziel der EZB zu begünstigen.29
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Geldmengenentwicklung im Eurowährungsgebiet in Mrd. Euro
Quelle:30
In der vorangegangenen Statistik wird deutlich, dass sich die Geldmenge im Zeitverlauf sukzessive erhöht hat. Das Wachstum von M3 lag zuletzt in den Jahren 2011, 2014 und 2018 unter dem Wachstumsziel von 4,5% im Vergleich zum Vorjahr.31
Das Geldmengenwachstum kann durch zwei Vorgänge beeinflusst werden. Die primäre Geldschöpfung definiert die Schöpfung von Banknoten und Münzen durch die Zentralbank. Das Geld gelangt durch Transaktionen mit Geschäftsbanken in den Umlauf. Hierzu zahlt die Zentralbank bei Kreditgeschäften das neu geschaffene Geld aus. Somit erhöht sich die Geldmenge. Umgekehrt findet eine Geldvernichtung statt, sobald die Bank ihre Verbindlichkeiten zurückgezahlt hat. Die Sekundärschöpfung erfolgt durch die Banken, welche die Geldmenge durch Kreditvergaben vervielfachen.32 Dieser Vorgang soll durch das folgende Beispiel verdeutlicht werden. Die Bank A nimmt einen Kredit bei Bank B über 1 Mio. Euro auf, abzüglich der Mindestreserve (siehe Kapitel 3.2.1) bleiben der Bank A 990.000 Euro, welche sie in Form von Krediten an Bank C weiterverleiht. Somit hat sich die Geldmenge von ursprünglich 1 Mio. Euro auf 1.990.000 Euro erhöht, unter Berücksichtigung, dass die Mittel nicht bar verfügt wurden. Wird dieser Vorgang wiederholt sowie von weiteren Kreditinstituten durchgeführt, erhöht sich die Geldmenge ständig.33 Auf die beschriebenen Vorgänge wird im Verlauf der Arbeit zurückgegriffen.
3 Europäische Zentralbank als Institution
Der stufenweise Zusammenschluss europäischer Länder zu einer gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) führte im Januar 1999 zur Schaffung eines gemeinsamen geldpolitischen Systems, des europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Dieses besteht aus der Europäischen Zentralbank und den nationalen Zentralbanken (NZBen) der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU).34 Die EZB stellt das Herzstück der ESZB dar und ist als offizielle Institution der europäischen Union mit der Abwicklung der Geldpolitik im Eurosystem betraut. Somit hat sie das alleinige Recht die Ausgabe neuer Eurobanknoten, die Stückzahl der Münzprägungen und die Einleitung von geldpolitischen Maßnahmen zu beschließen.35 Das ESZB besteht aus drei Beschlussorganen, dem Direktorium, dem EZB-Rat sowie dem Erweiterten EZB-Rat.36
Die genaue Zusammensetzung soll durch die Abbildung 5 verdeutlich werden.
Das EZB-Direktorium besteht aus der Präsidentin der EZB, aktuell Christine Lagarde, dem Vizepräsidenten Luis de Guindos und vier weiteren Mitgliedern der EZB, welche vom Europäischen Rat ernannt werden. Zu den Aufgaben des Direktoriums gehören unter anderem die Vorbereitung von EZB-Rats-Sitzungen, die Durchführung der getroffenen Entscheidungen des EZB-Rats und die Delegation von Aufgaben an die nationalen Zentralbanken (NZBen) sowie die Führung des Geschäftsbetriebs der Zentralbank.37
Der EZB-Rat umfasst die Mitglieder des Direktoriums und die Präsidenten der NZBen, der Länder im Euroraum. In ihm werden alle Beschlüsse und Leitlinien zur Geldpolitik im Eurowährungsraum getroffen, damit kommt dem EZB-Rat die Schlüsselfunktion der Organe zu.38 Bei Abstimmungen über neue Regelungen oder Maßnahmen hat jedes Mitglied des Direktoriums ein Stimmrecht. Die Präsidenten der fünf nationalen Zentralbanken mit der größten Volkswirtschaft sowie dem größten Finanzsektor erhalten zusammen vier Stimmrechte. Die restlichen 14 Mitgliedsstaaten erhalten elf Stimmrechte. Durch Rotation der Stimmrechte unter den Präsidenten der Notenbanken wird sichergestellt, dass jeder Staat ein Mitspracherecht bei den Entscheidungen erhält.39
Das dritte Organ ist der Erweiterte EZB-Rat. Dieser wird durch den Präsidenten und Vizepräsidenten der EZB sowie allen Präsidenten der EU-Zentralbanken repräsentiert. Da die geldpolitischen Maßnahmen der Nicht-Euro-Staaten dezentral geregelt werden, hat der Erweiterte Rat vorwiegend organisatorische und beratende Aufgaben.40
Neben der geldpolitischen Steuerung der europäischen Mitgliedsstaaten zählt auch die Aufsicht der Banken zu den Tätigkeitsbereichen der EZB. Das Aufsichtsgremium besteht aus dem Vorsitzenden, dem Stellvertreter sowie vier weiteren Mitgliedern der EZB und den Vertreterinnen und Vertretern der nationalen Aufsichtsbehörden. Das Gremium behandelt ausschließlich aufsichtsrechtliche Themen und benötigt zur Umsetzung jeweils die Zustimmung des EZB-Rates.41
Die genannten Beschlussorgane sowie die Möglichkeit des Rückgriffs auf die Ressourcen der nationalen Zentralbank helfen der Institution dabei, die geldpolitischen Angelegenheiten im gesamten Euroraum zu koordinieren. Die damit verfolgten Ziele und Strategien werden im nächsten Abschnitt erläutert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Organe der Europäischen Zentralbank
Quelle: In Anlehnung an http://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/13/die-europäische-zentralbank-ezb, Zugriff am 17.12.2019
3.1 Ziele und Strategien der Europäischen Zentralbank
Das Hauptziel der Europäischen Zentralbank liegt darin, die Preisstabilität im Euroraum sicherzustellen. Dies ist aus Sicht der Ökonomen der EZB gewährleistet, sofern der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) eine Erhöhung von „unter, aber nahe zwei Prozent“42 im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.43
Um die Preisstabilität im Euroraum aufrecht zu erhalten, führt die EZB monetäre sowie wirtschaftliche Analysen durch und stimmt danach die geldpolitischen Maßnahmen ab. Die Zweiteilung der Analysen in die wirtschaftliche Säule sowie die monetäre Säule gibt dem Modell den Namen des Zwei-Säulen-Systems. Um einen gesamtwirtschaftlichen Überblick über die Wirtschaft der Euro-Staaten zu erhalten, bedient sich die EZB an verschiedensten Statistiken, Tools und Umfragen. Die hierdurch gesammelten Daten werden durch Experten der NZBen sowie der EZB interpretiert und die Entwicklung unter Annahme eines Szenarios dargestellt. Da die wirtschaftlichen Daten teilweise sehr schwanken und auch die Expertenmeinungen zu bestimmten Themen auseinander gehen, stellt die erste Säule der EZB-Strategie eine kurz- bis mittelfristige Analyse der Preisstabilität dar. Die monetäre Analyse bildet hierzu das Gegenstück. Sie zählt als mittel- bis langfristiges Analysetool und untersucht die Beziehung zwischen Geldmengenwachstum und Inflation. Ziel ist die Ermittlung der Grunddynamik des Geldmengen- wachstums.44 Die ausführlichen Analysen schaffen ein Gesamtbild der europäischen Wirtschaft, nach dem die EZB die geldpolitischen Maßnahmen zur Sicherung der Preisniveaustabilität auswählen kann.
Neben dem Hauptziel, der Preisniveaustabilität, ist es ein Ziel der EZB die allgemeine Wirtschaftspolitik der EU zu fördern, sofern dies nicht mit Interferenzen für das Hauptziel einher geht.45 Darüber hinaus legt die Institution großen Wert auf die transparente Gestaltung und Kommunikation der geldpolitischen Maßnahmen. Die transparente Kommunikation wird auch aus dem Grund betrieben, dass die Marktteilnehmer ihre Erwartungen bezüglich der Inflation und weiterer Entwicklungen an die kommunizierten Ziele anpassen und somit die geldpolitischen Maßnahmen unterstützen oder beschleunigen.46 Um diesem Ziel nachzukommen werden wöchentlich Bilanzen sowie Monatsberichte und weitere Dokumente für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Weiterhin ist zu nennen, dass die EZB eine unabhängige Einrichtung darstellt, welche losgelöst von der EU sowie den Mitgliedsstaaten agiert. Auch das Vermögen der EZB steht in keinerlei Verbindung mit der EU, das Kapital wird durch die Einlagen der europäischen NZBen gestellt.47 Die Gesamtkapitalhöhe beträgt 10.825.007.069,61 Euro. Auf die deutsche Bundesbank entfallen hiervon 1.988.229.048,48 Euro, was 18,367 % der Gesamtsumme und damit den größten Anteil ausmacht. Die Gewinne wie auch Verluste der EZB werden, sofern der Betrag die dafür vorgesehene Reserve über- oder unterschreitet, über die NZBen der EU-Währungsraumes aufgeteilt.48 Des Weiteren ist gesetzlich verankert, dass es der EZB verboten ist, Kredite an Institutionen der EU oder nationale Institutionen des öffentlichen Rechts zu vergeben.49 Im Gegenzug der Freiheiten, welche die EZB durch die Unabhängigkeit erhält, hat sie eine Rechenschaftspflicht und muss die getroffenen Entscheidungen vor dem Europäischen Parlament und regelmäßig vor dem Rat der EU begründen.50 Durch diese, im Vertrag zur Gründung der europäischen Gemeinschaft verankerten Gesetze, Ziele und Strategien soll eine klare Richtlinie für die Institution definiert werden, die diese dazu berechtigt, die geldpolitischen Instrumente bestmöglich einzusetzen.
3.2 Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank
Die nachfolgenden Kapitel 3.2.1 bis 3.2.4 erklären die Wirkweise und Entwicklung der Instrumente der Geldpolitik der EZB. Die Mindestreserve, die Fazilitäten sowie die Offenmarktgeschäfte gehören zu den Standardinstrumenten der Geldpolitik. Neben diesen Instrumenten wurden, um die Liquiditätsfalle zu umgehen und das Preisniveau weiter zu beeinflussen, die geldpolitischen Maßnahmen um die unkonventionellen Instrumente erweitert.51 Diese werden unter dem Punkt der quantitativen Lockerung aufgeführt. Die beschriebenen Instrumente werden nur zwischen der EZB beziehungsweise den NZBen und den zugelassenen Geschäftspartnern abgewickelt. Ein Kreditinstitut zählt als Geschäftspartner, wenn es folgende Voraussetzungen erfüllt: Die Institute müssen in das Mindestreservesystem des Eurosystems eingeschlossen sein. Weiterhin müssen sie einer Aufsichtsbehörde auf Unions- oder EWR-Ebene oder einer Aufsichtsbehörde die vergleichbare Standards aufweist, unterliegen. Die Institute müssen finanziell solide sein und die öffentlich-rechtlichen Regelungen der heimischen NZBen sowie der EZB erfüllen.52
3.2.1 Mindestreservepflicht
Ein geldpolitisches Mittel stellt die Mindestreservepflicht dar. Hierunter versteht man die Pflicht der Kreditinstitute im Euroraum, Liquidität auf den bei den NZB geführten Girokonten zu hinterlegen. Die Höhe der geparkten Liquidität richtet sich nach der Höhe der Mindestreservebasis multipliziert mit dem Mindestreservesatz. Der Mindestreservesatz. beträgt seit dem 18.01.2012 1%, davor lag er bei 2% der Mindestreservebasis.53 Die Mindestreservebasis errechnet sich durch die Verbindlichkeiten des Kreditinstitutes, die durch die Annahme von Geldern entstehen. Hierzu zählen Einlagen sowie ausgegebene Schuldverschreibungen.54 Nicht beachtet werden Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist von über zwei Jahren sowie Repotgeschäfte und Schuldverschreibungen mit vereinbarter Laufzeit von mehr als zwei Jahren. Die Mindestreservebasis wird jeweils anhand der Verbindlichkeiten zwei Monate vor dem Beginn der Erfüllungsperiode festgelegt.55 Durch die Erhöhung bzw. Senkung beeinflusst die EZB die Geldschöpfung. Nimmt man beispielsweise an, dass eine Geschäftsbank 1 Mio. Euro vom Kunden zur Anlage annimmt, müssen von diesem Betrag aktuell 10.000 Euro als Mindestreservesoll verwahrt werden, der Differenzbetrag von 990.000 Euro, auch Überschussreserve genannt, kann als Kredit ausgereicht werden. Würde der Mindestreservesatz bei 20% liegen, könnte die Geschäftsbank durch die Anlage einen Betrag von 800.000 Euro als Kredit vergeben – die Geldschöpfung wäre geringer und dadurch das Angebot verknappt.56 Für das Mindestreservesoll besteht nicht die Pflicht den Betrag über die Laufzeit fest auf einem Girokonto zu hinterlegen. Ausschlaggebend für die Erreichung der Vorgaben ist der Durchschnittswert der Einlagen. Hierdurch kann die betroffene Bank flexibler auf Liquiditätsschwankungen am Markt reagieren.57 Des Weiteren erhält die Bank auf das angelegte Reservesoll eine Zinsvergütung in Höhe des Zinssatzes des Hauptrefinanzierungssatzes (siehe Kapitel 3.2.3).58 Sollte eine Geschäftsbank die Vorschriften zur Mindestreservehaltung nicht einhalten, kann die EZB Sanktionen verhängen.59
Im Zuge der Geldmengenerhöhung kommt es jedoch vermehrt dazu, dass Banken mehr Geld als die zu haltende Mindestreserve auf den Konten der EZB anlegen. Dieses Kapital nennt man Überschussliquidität oder Überschussreserve. Die Überschussreserve wurde bis zum 29.10.2019 mit dem Zinssatz für Einlagefazilitäten, welcher nachgehend beschrieben wird, verzinst. Um die Bankenbranche zu entlasten, wurde ein zweistufiges System eingeführt. Bei diesem wird die Überschussreserve, bis zur Höhe des sechsfachen des Mindestreservesolls, mit einem Zinssatz von 0,00% verzinst. Die Beträge, die darüber hinaus gehen, werden weiterhin mit dem Zinssatz der Einlagefazilität verzinst. Um die genannten Verzinsungen zu erhalten, müssen die Banken die Liquidität auf Konten halten, welche zur Berechnung der Mindestreserve relevant sind.60
3.2.2 Fazilitäten
Alle Geschäftsbanken, die die allgemeinen Zulassungskriterien für Geschäftspartner erfüllen, haben die Möglichkeiten, die Spitzenrefinanzierungsfazilität oder die Einlagenfazilität in Anspruch zu nehmen. Sollten die Kreditinstitute kurzfristig Liquidität benötigen, können sie sich diese in Form eines Übernacht-Kredites der NZBen besorgen. Der Kredit muss bereits am nächsten Tag zuzüglich der Zinsen zurückgezahlt werden.61 Diese Möglichkeit nennt man Spitzenrefinanzierungsfazilität. Zur Sicherung der Ansprüche werden notenbankfähige Sicherheiten entweder per Eigentumsübertragung mit Rückübertragungsvereinbarung oder per durchsetzbares Sicherungsrecht bei den Zentralbanken hinterlegt.62 Der verlangte Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität zeigt die Obergrenze des Tagesgeldsatzes auf und dient somit als wichtiger Leitzins. Durch den erhöhten Zinssatz wird deutlich, dass die Zentralbank den unkalkulierten Umgang mit Liquidität ahnden will, auf der anderen Seite beugt sie Liquiditätsengpässen vor, indem die Kredite in unbegrenzter Höhe erhältlich sind.63 Die Untergrenze des Tagesgeldsatzes bildet der Zinssatz der Einlagefazilität. Hierbei können Kreditinstitute Sichteinlagen über Nacht bei den Zentralbanken anlegen und erhalten einen vorher definierten Zinssatz dafür. Gleichzeitig stellt der Zinssatz auch die Untergrenze der Verzinsung im Interbankenverkehr dar, da Kreditinstitute bei Unterschreiten des Zinssatzes die Anlage der Gelder bei der Zentralbank vorziehen. Durch diesen Mechanismus steuert die Zentralbank die Marktzinsen und kann ein unkontrolliertes Absinken des Zinssatzes, beispielsweise durch ein Liquiditätsüberangebot, vermeiden.64
Die untenstehende Abbildung zeigt die Entwicklung der Leitzinssätze. Auffällig ist, dass die Herabsetzung der Zinssätze nach eintreten von Wirtschafts- und Finanzkrisen stattfand. So beispielsweise ab dem Jahr 2000, nach der Internetblase sowie 2008 im Zuge der Finanzkrise. Daher liegt eine Reaktion der EZB auf die Marktsituation nahe. Seit 16. März 2016 notiert der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 0,25 Prozentpunkten. Der Zinssatz der Einlagefazilität bildet seit Juni 2014 einen negativen Wert ab, welcher seit März 2016 auf -0,4 Prozent festgesetzt ist.65 Am 12. September 2019 gab die Zentralbank ein deutliches Signal zum weiteren Zinsverlauf, indem Sie den Zinssatz der Einlagenfazilität um weitere 0,1 Prozentpunkte auf -0,5 Prozent senkte.66 Damit reagierte sie auf die zuletzt rückläufige Inflationsrate im Euroraum.67
[...]
1 Vgl. https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/willkommen-in-der-planwirtschaft-die-dramatischen-folgen-von-negativzinsen/24939610.html, Zugriff am 17.12.2019.
2 Vgl. https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/christine-lagarde-neue-chefin-der-europaeischen-zentralbank-startet-a-1294377.html, Zugriff am 17.12.2019.
3 Vgl. https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/willkommen-in-der-planwirtschaft-die-dramatischen-folgen-von-negativzinsen/24939610.html, Zugriff am 17.12.2019.
4 Vgl. Becker, B. et al., Geldpolitik, 2019, S. 14.
5 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 143 ff.
6 Vgl. Bacher, U. et al., Inflation, 2017, S. 117.
7 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 144.
8 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 144 f.
9 Vgl. Willke, G., Willke H., Political Governance, 2012, S. 30.
10 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2019, S. 64.
11 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S.63 ff.
12 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 96.
13 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 71.
14 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 97 ff.
15 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 96.
16 Vgl. Bacher, U., et al., Inflation, 2017, S.123.
17 Vgl. Cabral N. d. C., et al., Liquid Trap, 2016, S. 236.
18 Vgl. Willke, G., Willke H., Political Governance, 2012, S. 30.
19 Vgl. Wienert, H., Makroökonomie, 2008, S. 92 ff.
20 Vgl. Gorthmanns, R., Geldpolitik, 2008, S. 9.
21 Vgl. Spahn, P., Geldpolitik, 2012, S. 107 ff.
22 Vgl. Jarchow, H., Geldpolitik, 2009, S. 162.
23 Vgl. Spahn, P., Geldpolitik, 2012, S.108.
24 Vgl. https://www.oenb.at/Geldpolitik/Wirkung-der-Geldpolitik.html, Zugriff am 17.12.2019.
25 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 4 ff.
26 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 1 ff.
27 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2009, S. 9.
28 Vgl. Dornbusch, R., et al., Makroökonomik, 2003, S. 470.
29 Vgl. Wildmann, L., Geldmengenwachstum, 2012, S. 141.
30 In Anlehnung an http://sdw.ecb.europa.eu/browseTable.do?org.apache.struts.taglib.html. TOKEN=fc462b5d5ad3c13047c449843206351b&df=true&ec=1&dc=&oc=0&pb=1&rc=0 &DATASET=0&removeItem=&removedItemList=&mergeFilter=&activeTab=BSI&showHide=&MAX_DOWNLOAD_SERIES=500&SERIES_MAX_NUM=50&node=SEARCHRESULTS&q=BSI.M.U2.Y.V.M10.X.1.U2.2300.Z01.E&type=series&legendRef=reference, Zugriff am 17.12.2019 | http://sdw.ecb.europa.eu/browseTable.do?org.apache.struts.taglib.html.TOKEN=9f3d71937f5e01d0899abb646f1e6560&df=true&ec=1&dc=&oc=0&pb=1&rc=0&DATASET=0&removeItem=&removedItemList=&mergeFilter=&activeTab=BSI&showHide=&MAX_DOWNLOAD_SERIES=500 &SERIES_MAX_NUM=50&node=SEARCHRESULTS&q=BSI.M.U2.Y.V.M20.X.1.U2.2300.Z01.E&type=series&legendRef=reference, Zugriff am 17.12.2019 | http://sdw.ecb.europa.eu/browseTable. do?org.apache.struts.taglib.html.TOKEN=3bb8ef8aaf5623d5cebb6db7511c1c7c&df=true&ec=1&dc=&oc=0&pb=1&rc=0&DATASET=0& removeItem=&removedItemList=&mergeFilter= &activeTab=BSI&showHide=&MAX_DOWNLOAD_SERIES=500&SERIES_MAX_NUM=50&node=SEARCHRESULTS&q=BSI.M.U2.Y.V.M30.X.1.U2.2300.Z01.E&type=series&legendRef=reference& trans=N, Zugriff am 17.12.2019
31 Vgl. http://sdw.ecb.europa.eu/browseTable.do?org.apache.struts.taglib.html.TOKEN =3bb8ef8aaf5623d5cebb6db7511c1c7c&df=true&ec=1&dc=&oc=0&pb=1&rc=0&DATASET=0&removeItem=&removedItemList=&mergeFilter=&activeTab=BSI&showHide=&MAX_DOWNLOAD_SERIES=500&SERIES_MAX_NUM=50&node=SEARCHRESULTS&q=BSI.M.U2.Y.V.M30.X.1.U2. 2300.Z01.E&type=series&legendRef=reference&trans=N, Zugriff am 17.12.2019.
32 Vgl. Kampmann, R., Walter, J., Geldschöpfung, 2010, S. 55 ff.
33 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S. 13.
34 Vgl. Haan, J., et al., ESCB, 2005, S. 10.
35 Vgl. Jarchow, H., Geldpolitik, 2009, S. 121f.
36 Vgl. https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/13/die-europaische-zentralbank-ezb-, Zugriff am 17.12.2019.
37 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/decisions/eb/html/index.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
38 Vgl. Jarchow, H., Geldpolitik, 2009, S. 125 f.
39 Vgl. Kaltenthaler, K., ECB, 2006, S. 68.
40 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/decisions/genc/html/index.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
41 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/decisions/ssm/html/index.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
42 Vgl. Europäische Zentralbank, Inflationsziel, 2011, S. 69.
43 Vgl. ebd.
44 Vgl. Anderegg, R., Zwei-Säulen-System, 2014, S. 351 ff.
45 Vgl. Jarchow, H., Geldpolitik, 2009, S. 122.
46 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/transparency/html/index.de.html , Zugriff am 17.12.2019.
47 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/independence/html/index.de.html , Zugriff am 17.12.2019.
48 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/capital/html/index.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
49 Vgl. Jarchow, H., Geldpolitik, 2009, S. 124f.
50 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/orga/accountability/html/index.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
51 Vgl. Görgens, E., et al., Geldpolitik, 2014, S. 286.
52 Vgl. Kriener, E., Bankensektor, 2002, S. 52 f.
53 Vgl . https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/geldpolitik/mindestreserven/mindestreserven-602268, Zugriff am 17.12.2019.
54 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/pdf/l_25020031002de00100016.pdf, Zugriff am 17.12.2019.
55 Vgl. ebd.
56 Vgl. Jarchow, H., Geldtheorie, 2010, S 75 ff.
57 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/pdf/l_25020031002de00100016.pdf, Zugriff am 17.12.2019.
58 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/explainers/tell-me/html/minimum_reserve_req.de.html , Zugriff am 17.12.2019.
59 Vgl . Europäische Zentralbank, Geldpolitik, 2008, S. 69.
60 Vgl. https://www.bundesbank.de/resource/blob/806808/b79e860e70cfc2ec83af178ba5140 ab5/mL/201 9-09-12-zweistufiges-system-verzinsung-download.pdf, Zugriff am 17.12.2019.
61 Vgl. Köhler, C., Wirtschaftspolitik, 2004, S. 86.
62 Vgl. Europäische Zentralbank, Geldpolitik, 2008, S. 23.
63 Vgl. Spahn P., Geldpolitik, 2012, S.101 ff.
64 Vgl. ebd.
65 Vgl . https://www.bundesbank.de/resource/blob/607806/3a278e03889f0c9aafc7e45c0 5bf5d6a/mL/s510t tezbzins-data.pdf, Zugriff am 17.12.2019.
66 Vgl. https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2019/html/ecb.mp190912~08de50b 4d2.de.html, Zugriff am 17.12.2019.
67 Vgl. Deutsche Bundesbank, Monatsbericht, 2019b, S. 22.
- Citar trabajo
- Lisa Reichenbacher (Autor), 2020, Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Auswirkungen auf die deutschen Wirtschaftssubjekte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538578
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