Design- dieser Begriff ist heutzutage in aller Munde und scheint so oft gebraucht zu werden wie sonst kaum ein anderer. Tatsächlich wissen jedoch nur wenige wirklich über die wahre Bedeutung des Designs Bescheid, denn gerade die Grauzone zwischen Kunst und Design scheint nach Meyer bei vielen Menschen für Verwirrung zu führen.1Eine diesbezüglich erfolgte Studie hat herausgefunden, dass der Begriff „Design“ von Laien zu fast 99%, von Unternehmern zu 80% und selbst von Fachleuten immerhin noch zu 70% falsch verstanden wird.2Zunehmend mehr Dinge würden derweilen als „Designer-Objekte“ bezeichnet und viele Menschen scheinen mit dem Begriff „Design“ automatisch etwas Kostspieliges und Teures zu verbinden.
Doch ob diese Vermutungen wirklich zutreffen, ob unter der Person des Designers wirklich ein „extravaganter (Lebens-)Künstler“ verstanden werden kann und vor allem was Design eigentlich kostet soll in dieser Arbeit geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist Design?
3. Designkosten in der Industrie
3.1 Ein Fallbeispiel
3.2 Die Vergütung von Designleistungen
3.3 Die Berechnung von Designhonoraren
3.3.1 Das Entwurfshonorar
3.3.2 Das Nutzungshonorar
3.3.3 Sonstige Leistungen
3.3.4 Nebenkosten
4. Was kostet kein Design?
5. Schlussbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Design – dieser Begriff ist heutzutage in aller Munde und scheint so oft gebraucht zu werden wie sonst kaum ein anderer. Tatsächlich wissen jedoch nur wenige wirklich über die wahre Bedeutung des Designs Bescheid, denn gerade die Grauzone zwischen Kunst und Design scheint nach Meyer bei vielen Menschen für Verwirrung zu führen.[1] Eine diesbezüglich erfolgte Studie hat herausgefunden, dass der Begriff „Design“ von Laien zu fast 99%, von Unternehmern zu 80% und selbst von Fachleuten immerhin noch zu 70% falsch verstanden wird.[2] Zunehmend mehr Dinge würden derweilen als „Designer-Objekte“ bezeichnet und viele Menschen scheinen mit dem Begriff „Design“ automatisch etwas Kostspieliges und Teures zu verbinden.
Doch ob diese Vermutungen wirklich zutreffen, ob unter der Person des Designers wirklich ein „extravaganter (Lebens-) Künstler“ verstanden werden kann und vor allem was Design eigentlich kostet soll in dieser Arbeit geklärt werden.
2. Was ist Design?
Der Ursprung des Begriffs „Design“ stammt von dem lateinischen Wort „designare“, das ins Deutsche mit dem Verb „bezeichnen" übersetzt werden kann.[3] „Im Englischen steht „Design“ für jede Art Entwurf, der auf rationalen Auseinandersetzungen basiert; in diesem Sinn ist auch ein Entwicklungsingenieur ein Designer. Im deutschsprachigen Raum hat sich „Design“ als Synonym für „visuelle Gestaltung“ etabliert.“[4] Neben der zweckmäßigen und funktionalen Gestaltung industrieller Produkte kann beim modernen Design gesagt werden, dass sich gutes Design besonders durch die Auswahl passender Materialien im Zusammenspiel mit einer praktischen Handhabbarkeit und ästhetischer Formgebung auszeichnet. Dass bei heutigen Designaufgaben zunehmend auch ökonomische Rahmenbedingungen wie beispielsweise der erforderliche Energiebedarf oder die Umweltverträglichkeit berücksichtigt werden scheinen Zeichen dafür zu sein, dass sich auch aus der Sicht von Unternehmen die Rolle des Designs von einem Zusatznutzen zu einer Notwendigkeit gewandelt zu haben scheint. Reinhardt[5] stellt den Begriff „Design“ als „ Bogen zwischen Kunst und Technik“ dar, der sowohl technisches als auch künstlerisches Wissen mit einander in Verbindung bringt.[6]
3. Designkosten in der Industrie
Die Ausgaben, die in der Industrie für Design aufgewendet werden, scheinen in einer starken Abhängigkeit von der Branche und der Designorientiertheit der Unternehmen zu stehen.[7] Vor dem Hintergrund, dass heutzutage die meisten Industriezweige Designer beschäftigen oder Aufträge an Designerbüros vergeben, sind auch die Designaufgaben äußerst unterschiedlich. Die sich hierdurch ergebenden, vielfältigen und meist auch sehr individuellen Produktgruppen scheinen daher die Kosten für Designleistungen äußerst spezifisch zu gestalten, da beispielsweise der Aufwand für das Design einer Häkelnadel nicht mit dem für einen modernen LCD-Fernseher vergleichbar zu sein scheinen. Die Extreme bezüglich der Kostenanteile für Design stellen sicherlich Branchen wie die Möbelindustrie, in denen das Design als Verkaufsfaktor eine ganz besondere Rolle spiele, mit teilweise über 50 Prozent und die Investitions- und High-Tech-Industrie mit ungefähr einem Prozent der Entwicklungskosten dar. Die prozentual vergleichsweise geringen Ausgaben in der High-Tech-Industrie ließen sich jedoch relativieren, da hier die Entwicklungskosten der Produkte im Vergleich zu anderen Industriezweigen außergewöhnlich hoch seien. Bei Produktbereichen mit einer niedrigen Konstruktions- und Fertigungstiefe, beispielsweise bei der Aktenordner- oder Kugelschreiberproduktion, lägen die Designkosten bei etwa 50 Prozent, wobei hier die Designleistungen auch Konstruktionsleistungen umfassen könnten. Um auf die teilweise erheblichen Preisunterschiede bei der Kostenkalkulation unabhängiger Designbüros hinzuweisen bietet sich das folgende Beispiel an:
3.1 Ein Fallbeispiel
Ein Büroartikelhersteller hat die Weiterentwicklung und Konstruktion eines Flip-Chart-Blocks als Designleistung ausgeschrieben. Die eingereichten Angebote lagen in der Preisspanne zwischen 13.000 Euro und 450.000 Euro, was einem maximalen Preisunterschied von knapp 3.500 Prozent (!!!) entspricht. Für diese extremen Preisabweichungen hält Busse die folgenden Gründe für möglich:
Der teuerste Anbieter sei wahrscheinlich gar nicht an dem Erhalt des Auftrags interessiert gewesen und habe deshalb ein Prohibitionsangebot mit überzogener Marge abgegeben. Mögliche Gründe für die Abgabe eines solchen Angebotes könnten volle Auftragsbücher, zu geringe Kapazitäten oder auch zu wenig Erfahrung in dem entsprechenden Produktsegment gewesen sein. Dem Niedrigpreisanbieter wirft Busse hingegen zwei Sachen vor: Entweder „verfüge“ der Anbieter über ein großes Maß an Inkompetenz oder er versuche mittels Dumpingpreise im Markt mitzumischen.[8]
[...]
[1] vgl. Dirk Meyer, Design Management in mittelständischen Unternehmen, Hagen, 1994
[2] vgl. R. Busse, Was kostet Design?, Frankfurt am Main, 1998, S. 14
[3] vgl. o.V. Harenberg Kompaktlexikon in 5 Bänden, Suchbegriff: Design, Dortmund, 1994, S. 599 f.
[4] R. Habich, Design. Zeichen setzen im Wettbewerb, München, 2005, S. 30
[5] vgl. K. C. Reinhardt, Design als Bogen zwischen Kunst und Technik, verfügbar unter: http://www3.fh-swf.de/aktuelles/veranstaltungskalender_20051107_Hagener_Hochschulgespraeche.htm [14.11.2005 - 19:02 Uhr]
[6] vgl. K. C. Reinhardt im Hagener Hochschulgespräch mit dem Thema !Design als Bogen zwischen Kunst und Technik“, Hagen, 07.11.2005
[7] vgl. M. Grillo, Was kostet Design?, Infomaterial zum Workshop Designmanagement, 2000, S.2
[8] In Anlehnung an: R. Busse, Was kostet Design?, Frankfurt am Main, 1998, S. 7 ff.
- Citar trabajo
- Markus Ebert (Autor), 2005, Was kostet Design?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53828
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