Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage völlig selbstverständlich mit digitalen Medien auf: Smartphone, Tablet, Notebook und Co. prägen zunehmend den Alltag der Heranwachsenden. Die Digitalisierung ist einer der Mittelpunkte in unserer Gesellschaft geworden, weshalb auch in der Schule der Wunsch nach einem digitalisierten Unterricht immer größer wird. Eine wesentliche Frage, die sich aus dieser Allgegenwärtigkeit digitaler Medien in Alltag und Beruf ergibt, ist, inwieweit unser Bildungssystem Kinder und Jugendliche angemessen auf diese digitalisierte Umwelt vorbereitet.
In dieser Arbeit werden Vor- und Nachteile der digitalen Bildung an Schulen dargestellt. Außerdem wird der aktuelle Fortschritt der Digitalisierung an Deutschlands Schulen präsentiert und gezeigt, dass in diesem Bereich noch deutliche Defizite herrschen. Zuletzt soll dann noch die Digitalisierung des Deutschunterrichts hervorgehoben werden. Hier werden anhand spezifisch ausgewählter Beispiele Methoden aufgezeigt, die digitale Medien in den Deutschunterricht integrieren, ihm helfen sich weiterzuentwickeln und sich für die Schüler attraktiver zu machen. In der Arbeit soll dargestellt werden, dass digitale Medien große Chancen für den Unterricht mit sich bringen. Im Kapitel der Nachteile soll es sich vor allen Dingen um den aktuellen Stand digitaler Medien an deutschen Schulen drehen. Es soll gezeigt werden, dass zu wenig aus den zuvor gezeigten Potenzialen gemacht wird und wie man dies verbessern könnte. Die Beispiele aus dem Deutschunterricht runden diese These ab, da sie große Vielfalt und einiges an Entwicklungsmöglichkeiten mit sich bringen.
Um die Fakten zu belegen, werden viele verschiedene Studien der letzten Jahre angeführt. Ferner wird in dieser Arbeit ausschließlich Literatur aus dem aktuellen Jahrzehnt verwendet, um die Informationen und Statistiken so aktuell wie möglich zu halten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorteile und Chancen digitaler Medien im Unterricht
3. Nachteile und Risiken digitaler Medien im Unterricht
4. Methoden zur Nutzung digitaler Medien im Deutschunterricht
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage völlig selbstverständlich mit digitalen Medien auf: Smartphone, Tablet, Notebook und Co. prägen zunehmend den Alltag der Heranwachsenden. Die Digitalisierung ist einer der Mittelpunkte in unserer Gesellschaft geworden, weshalb auch in der Schule der Wunsch nach einem digitalisierten Unterricht immer größer wird. Eine wesentliche Frage, die sich aus dieser Allgegenwärtigkeit digitaler Medien in Alltag und Beruf ergibt, ist, inwieweit unser Bildungssystem Kinder und Jugendliche angemessen auf diese digitalisierte Umwelt vorbereitet.
In dieser Arbeit werden Vor- und Nachteile der digitalen Bildung an Schulen dargestellt. Außerdem wird der aktuelle Fortschritt der Digitalisierung an Deutschlands Schulen präsentiert und gezeigt, dass in diesem Bereich noch deutliche Defizite herrschen. Zuletzt soll dann noch die Digitalisierung des Deutschunterrichts hervorgehoben werden. Hier werden anhand spezifisch ausgewählter Beispiele Methoden aufgezeigt, die digitale Medien in den Deutschunterricht integrieren, ihm helfen sich weiterzuentwickeln und sich für die Schüler attraktiver zu machen. In der Arbeit soll dargestellt werden, dass digitale Medien große Chancen für den Unterricht mit sich bringen. Im Kapitel der Nachteile soll es sich vor allen Dingen um den aktuellen Stand digitaler Medien an deutschen Schulen drehen. Es soll gezeigt werden, dass zu wenig aus den zuvor gezeigten Potenzialen gemacht wird und wie man dies verbessern könnte. Die Beispiele aus dem Deutschunterricht runden diese These ab, da sie große Vielfalt und einiges an Entwicklungsmöglichkeiten mit sich bringen.
Um die Fakten zu belegen, werden viele verschiedene Studien der letzten Jahre angeführt. Ferner wird in dieser Arbeit ausschließlich Literatur aus dem aktuellen Jahrzehnt verwendet, um die Informationen und Statistiken so aktuell wie möglich zu halten.
Des Weiteren ist es wichtig zu erwähnen, dass die vorliegende Ausarbeitung in jedem Bereich oberflächlich gestaltet ist. Egal, ob es sich um Vorteile, Nachteile, den aktuellen Fortschritt an Deutschlands Schulen oder um Methoden des digitalen Lernens im Deutschunterricht handelt: Die in den Kapiteln behandelten Inhalte geben lediglich einen Einblick in die Themen, weitere Ausführungen würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen. So haben beispielsweise Volker Frederking, Axel Krommer und Thomas Möbius einen über 550 Seiten großen Sammelband herausgebracht, in dem sie verschiedene Methoden darstellen, um digitale Medien in den Unterricht einzubringen. Digitale Medien haben viele Potenziale, um den Unterricht zu verbessern und attraktiver zu machen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Vorschläge in der Wissenschaft gibt, um dies in die Tat umzusetzen.
2. Vorteile und Chancen digitaler Medien im Unterricht
Es ist unbestritten, dass die Digitalisierung an Schulen einige Vorteile und Chancen mit sich bringt. Als Reaktion auf die gesellschaftliche Veränderung durch Informations- und Telekommunikationstechnik werden Computer längst nicht mehr nur im Informatikunterricht genutzt, sondern fachbezogen -und übergreifend verwendet. Durch digitale Lernmittel und neue pädagogische Ansätze wird die Auseinandersetzung mit dem Lernstoff vertieft und die Schüler erwerben verstärkt Problemlösungskompetenzen - im Gegensatz zum traditionellen Unterricht, wo sie die Lerninhalte nur als passive Rezipienten aufnehmen und durch simples Auswendiglernen ihr Fachwissen erweitern. Mittlerweile sind so gut wie alle deutschen Schulen an das Internet angeschlossen, wobei das Niveau der technischen Ausstattung sehr unterschiedlich ist. Jedoch sind an den meisten Schulen die Voraussetzungen gegeben, dass eine sinnvolle Nutzung im Unterricht stattfinden kann.1 Verschiedenste technische Hilfsmittel können das Lernen einerseits vereinfachen, andererseits aber auch aufs spätere Berufsleben vorbereiten. Geregelte Abläufe in großen Unternehmen gehen heutzutage oftmals nur noch über digitale Medien. An immer mehr Arbeitsplätzen erhalten digitale Medien Einzug und werden dort zum Beispiel für die Überwachung, Analyse und Steuerung komplexer Systeme (Börse, Kraftwerke) genutzt. In vielen Berufen kommt es immer mehr zu einer Arbeitsteiligkeit zwischen Mensch und Computer. Dabei werden digitale Medien nicht nur mehr für die Erledigung einfacher Routinetätigkeiten eingesetzt, sondern sie unterstützen den Menschen auch bei der Ausführung kognitiv anspruchsvoller Entscheidungs- und Planungsprozesse wie beispielsweise dem Steuern eines Fahrzeugs im Kontext des autonomen Fahrens oder der Koordination industrieller Produktionsprozesse („Industrie 4.0“).2 Schüler lernen, digitale Technologie produktiv und projektorientiert zu nutzen - in der Arbeitswelt der Zukunft sind das unverzichtbare Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg. Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „punktRBW“, stellt Sophia Tiemann, Leiterin des Amts für Bildung im Rheinisch-Bergischen Kreis, die Chancen der digitalen Bildung im Hinblick auf den späteren Einstieg in einen Beruf dar:
„Viele Berufe und berufliche Tätigkeiten wandeln sich durch digitale Techniken in einem rasanten Tempo. Veränderte Arbeitswelten erfordern jedoch neue Kompetenzen, die über das Bildungssystem vermittelt werden müssen. Hier müssen wir uns bemühen, entsprechend neue und praxisnahe Konzepte zu entwickeln. Ansonsten driften die Anforderungen der Arbeitswelt mit den Kompetenzen der Nachwuchsfachkräfte und der vorhandenen Arbeitnehmer auseinander. Heranwachsende sind zwar heutzutage wie eingangs erwähnt in einer digitalen Welt aufgewachsen.
Allerdings befähigt sie die bloße Mediennutzung nicht zu einem kompetenten Umgang. Internationale Vergleichsstudien bescheinigen deutschen Schülerinnen und Schülern bisher nur durchschnittliche digitale Fähigkeiten. Hier müssen die Schulen ansetzen. Als Baustein im individuellen Lebensweg sollten sie die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Erwartungen der Arbeitswelt vorbereiten. Dazu gehört heute auch der intelligente Umgang mit digitalen Medien; also die Kompetenz selbstständig zur Problemlösung geeignete Medien auszuwählen und auch in Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit fit zu sein. Digitale Kompetenzen müssen daher im Rahmen der Lerninhalte deutlich gestärkt werden, um Heranwachsenden einen kompetenten und kritischen Umgang mit neuen Technologien zu vermitteln. Dies ist Grundlage dafür, dass sie später als selbstbestimmte und mündige Bürgerinnen und Bürger erfolgreich am privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.“3
Somit ist klar, dass einer der größten Vorteile digitaler Medien im Unterricht die Vorbereitung auf das spätere Berufsleben der Schüler ist, sowie eine Reaktion auf die sich durch rasante Technisierung veränderte Gesellschaft und Arbeitswelt. Im Folgenden sollen weitere Vorteile digitaler Medien im Unterricht dargestellt werden.
Mit digitalen Medienangeboten im Kontext von Lehr- und Lernprozessen werden - insbesondere im Rahmen pädagogisch begründeter Argumentationen - vielfältige Erwartungen an die Verbesserung von Lernprozessen und von Lernergebnissen geknüpft. Mit dem Einzug digitaler Medien in den Unterricht werden neue Leseanlässe und Lesematerialien zur Verfügung gestellt. Diese können bei einem computerunterstützen Lernen auf der Alltags- und Lebensweltorientierung der Kinder basieren. Damit wird die Aktualität gegenüber Printmedien gesteigert.4 Außerdem findet ein selbstgesteuerter Lernprozess statt, der es den Lehrkräften ermöglicht, sich intensiver um Erziehungs- und Förderaufgaben zu widmen. Somit können sie sich mehr um leistungsschwächere Schüler kümmern und ihnen eine Chance geben, zu besseren Lernergebnissen zu kommen.5 Die Veränderung der Lernkultur, hin zu einer stärker selbstgesteuerten, wirkt motivierend auf die Schüler ein. Oftmals wird beobachtet, dass die Aufmerksamkeit und Motivation bei den Schülern steigt, wenn digitale Medien in den Unterricht miteinbezogen werden.6 Motivationspsychologisch wird einer multimedialen, interaktiven und vernetzten Darbietung des Lernstoffs vor allem das Potenzial zugesprochen, positiv auf die intrinsische Motivation der Lernenden zu wirken. Diese Darstellung soll besser als traditionelle Medien geeignet sein, Interesse und Neugier der Lernenden zu wecken.7 So ergab ein Projekt im Sommer 2013 an einer Dortmunder Realschule, dass 90% der Schüler gerne regelmäßig im Unterricht mit einem Tablet arbeiten würden, da sie sich motivierter fühlen, um aktiv am Unterricht teilzunehmen.8
Digitale Medien bieten die Möglichkeit, anders als traditionelle Medien wie Schulbücher oder die Tafel, mit denen Lerninhalte fast ausschließlich in Form von Texten und Bildern präsentiert werden, Inhalte multimedial und interaktiv aufbereitet sowie miteinander vernetzt darzustellen.9 Multimediale Angebote umfassen unterschiedliche mediale Darstellungsformen, wie zum Beispiel Texte, Grafiken, Bilder, Tondokumente, Videofilme, Programme, Animationen, oder Simulationen.10 Auf die Vorteile verschiedener Darstellungsformen wird zum Ende dieses Kapitels noch genauer eingegangen.
Mit Hilfe von computerbasierten, netzunterstützten Angeboten ist der rasche Zugriff auf Arbeitsmaterialien, unabhängig von Orten ihrer physikalischen Speicherung und unabhängig von der lokalen Repräsentanz, des Lernenden möglich. Somit findet eine Dezentralisierung und Deregulierung von Lernorten statt, die es den Lernenden ermöglicht, auch außerhalb der Schule auf Lehrmaterialien zurückzugreifen.11 Mithilfe digitaler Medien kann ein Orts-, zeit- und raumunabhängiges Lernen stattfinden. Lernen in der Natur, Zusammenarbeit von Zuhause aus, selektiver Schulbesuch bei digitaler Verbindlichkeit: Diese Vorteile sind möglich, wenn Lernende über das Netz miteinander und mit ihren Lehrkräften verbunden sind.12 Wie bereits erwähnt, kommen digitale Medien im Unterricht vor allen Dingen leistungsschwächeren Schülern zugute, da der klassische Frontalunterricht weniger im Vordergrund steht und sich Lehrkräfte somit mehr um lernschwache Schüler kümmern können. Digitale Medien können Lernenden dieser Art aber auch auf eine andere Art und Weise helfen. Adaptive Lernangebote ermöglichen eine Anpassungsfähigkeit der Nutzenden. Dies kann durch die Möglichkeit geschehen, bedürfnis- und kenntnisorientiert eigene Lernwege festzulegen und Lernmaterialien auszuwählen, oder zum anderen durch systemgesteuerte Hilfestellungen und Materialien. Mithilfe eines kurzen Tests können Hilfestellungen gegeben werden, die im System als Reaktionen auf typische Fehler oder Lernschwierigkeiten hinterlegt sind.13 Adaptive Lernsysteme sind eine Chance für eine individualisierte Lernförderung. Die Schüler werden mit einer Aufgabe konfrontiert, auf deren Lösung sie sofortiges Feedback und anschließend die nächste Aufgabe erhalten. Im Vergleich zum traditionellen Unterricht im Klassenraum können die Lernenden in ihrem eigenen Tempo voranschreiten, erhalten kontinuierliches Feedback und können eine Aufgabe „straflos“ so oft wiederholen, wie es notwendig ist.14 Die Wissensvermittlung lässt sich auf diese Art und Weise an das persönliche Leistungsniveau der Schüler anpassen, und die Inklusion leistungsschwacher Schüler gelingt einfacher.15
Neben einer individualisierten Lernförderung können Schüler dank digitaler Medien besser untereinander kommunizieren. Digitale Anwendungen bieten Kooperation beim Lernen, zum Beispiel über bestimmte Internet-Dienste mit Anderen in Verbindung zu treten, zu kommunizieren (z.B. E-Mail, Chat, Newsgroup, Blog, Wiki, Videokonferenz), oder gemeinsam an bestimmten Aufgaben zu arbeiten. Durch Methoden dieser Art ist es den Schülern auch außerhalb des Klassenzimmers möglich, sich gegenseitig Hilfestellungen zu leisten.16
Ein weiterer Vorteil der digitalen Lehrmaterialien im Unterricht ist ihre Aktualität. Durch mögliche Recherchen im Internet sind die Lernenden stets auf dem neuesten Stand und die Recherche ermöglicht zudem den Zugriff auf eine nahezu unbegrenzte Menge an ZusatzInformationen, die den Unterricht spannender und vielseitiger machen. Digitale Lernprogramme sind leichter und schneller zu aktualisieren als Schulbücher und bringen eine hohe Informationsvielfalt mit sich17
Eine umstrittene Form der Digitalisierung des Unterrichts ist das BYOD-Konzept (Bring your own device), bei der Schüler ihre eigenen elektronischen Geräte mitbringen. Auf dieses Konzept wird im Folgenden Kapitel näher eingegangen. Diese Variante des Unterrichts hängt jedoch unmittelbar mit einem großen Vorteil der Digitalisierung zusammen, der Demokratisierung des Beamers. Bei dieser bringen Schüler ihre eigenen Laptops, Tablets oder Smartphones mit in die Schule. Mithilfe einer WLAN-Verbindung und eines drahtlosen Beamers ist es jedem Schüler ganz einfach möglich, sich in kurzer Zeit mit dem Beamer zu verbinden, um eine Präsentation, einen Clip oder ein Bild vor der Klasse zu zeigen. Somit kann bereits ein einziges Gerät den Unterricht vielfältig bereichern und es müssen keine Daten auf den Lehrer-Rechner transferiert werden oder unnötige Kabel umgesteckt werden, was immer zu Zeitverlust und Unruhe führt. Mit Ideen dieser Art lässt sich der Unterricht enorm vereinfachen und es entsteht aus jedem normalen Klassenraum ein Computerraum.18 Weitere vorteilhafte Möglichkeiten, digitale Medien in den Unterricht einzubauen, werden in Kapitel 4, mit besonderer Berücksichtigung des Deutschunterrichts, dargestellt.
Zum Ende dieses Kapitels möchte ich noch darstellen, welche Vorteile und Chancen digitale Medien im Deutschunterricht haben können. Digitale Medien sind im Deutschunterricht vielseitig einsetzbar. Vor allen Dingen digitale literale Medien, wie das E-Book, können den Schulalltag erleichtern, da es auf einem Gerät bequemen Zugriff auf alle Schulbücher erlauben kann. Außerdem zeichnet es sich durch einen großen Bedienungskomfort aus, da es beispielsweise Markierungs- und Notizmöglichkeiten, oder auch Volltextrecherche mit Suchfunktionen gibt.19 Des Weiteren können E-Libraries große Textsammlungen kostenfrei für den Unterricht zugänglich machen.20 Aber auch Literatursuchmaschinen wie Google Scholar, die das Suchen und Finden wissenschaftlicher Publikationen enorm vereinfachen, sind den Schülern mit technischen Geräten zugänglich.
Auch der Einsatz auditiver- und audiovisueller Medien im Deutschunterricht kann große Vorteile mit sich bringen. Welche Vorteile Formen wie Podcasts oder Filme im Deutschunterricht mit sich bringen, wird in Kapitel 4 genauer beleuchtet.
2. Nachteile und Risiken digitaler Medien im Unterricht
In diesem Abschnitt werden nicht nur die Nachteile und Risiken der digitalen Medien im Unterricht dargestellt, sondern es wird auch gezeigt, wie diese abzustellen sind, beziehungsweise was nötig ist, um digitale Medien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Außerdem wird deutlich gemacht, warum die Digitalisierung im Unterricht heutzutage noch keinen großen Faktor darstellt.
Die ICLS-Studie aus dem Jahr 2013, bei der die Ausprägung digitaler Medien in 24 Staaten verglichen wurde, macht deutlich, welche Nachteile die Digitalisierung mit sich führt. So wurde bei der Befragung der deutschen Lehrer deutlich, welche Nachteile diese sehen. Sie stellen fest, dass digitale Medien zum Kopieren von Medien aus dem Internet verleiten (76 % der deutschen Lehrer stimmen dem zu), eine negative Auswirkung auf die Schreibfertigkeit haben (52%), zu reduzierter Kommunikation zwischen den Schülern führen (52%), das konzeptuelle Verständnis im Vergleich zum Lernen mit realen Objekten behindern (38%), organisatorische Probleme herbeiführen (34%) und die Schüler grundsätzlich vom Lernen ablenken (29%).21 Dies sind die hauptsächlichen Nachteile und Risiken digitaler Medien im Unterricht.
Aus der Vielzahl genannter Schwierigkeiten stechen die Probleme der Ablenkung, des Kopierens von Materialien und des negativen Einflusses auf die Schreibfertigkeit heraus, da diese besonders häufig in der öffentlichen Diskussion um digitale Medien thematisiert werden. Es ist eindeutig, dass digitale Medien große Möglichkeiten bieten, um Schüler vom Unterrichtsgeschehen abzulenken. Medienberichten zufolge werden immer wieder Laptop- und Computerklassen abgeschafft, da die Geräte dazu führen, dass sich die Schüler nicht mehr auf den Unterrichtsstoff konzentrieren können.22 US-amerikanische Studien zeigen tatsächlich auf, dass Lernende mit digitalen Geräten bis zu zwei Drittel der Unterrichtszeit mit unterrichtsfernen Tätigkeiten, wie der Kommunikation über Facebook oder dem Surfen im Internet verbringen.23 Um WhatsApp nutzen zu können ist mittlerweile kein Handy mehr nötig. Mit WhatsApp Web ist es möglich, sich seine Chats auf seinen Laptop zu ziehen und über diesen zu kommunizieren. Programme wie dieses sind Risiken der digitalen Medien im Unterricht, da sie die Schüler zur Ablenkung verführen.
Häufig dienen digitale Medien im Unterricht dazu, um im Internet nach verschiedensten Informationen zu recherchieren. Während dies im vorangegangen Kapitel noch als Vorteil digitaler Medien gesehen wurde, kann man auf der anderen Seite auch sagen, dass eine Gefahr besteht, indem Schüler Informationen unhinterfragt aus dem Internet übernehmen und sich mit dem Unterrichtsgegenstand nur noch oberflächlich auseinandersetzen.24 Viele Lehrer befürchten, dass das Unterrichtsgespräch somit nicht mehr mit vorhandenem, aktiviertem Wissen geführt wird, sondern sich ausschließlich mit aus dem Internet recherchierten Informationen zusammensetzt.
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1 Vgl. Nattland, A.; Kerres. M.: Computerbasierte Medien im Unterricht. In: Arnok,. K.-H; Sandfuchs, I.; Wiechmann, U. (Hrsg.): Handbuch Unterricht. Bad Heilbrunn, 2016, S.425
2 Scheiter, Katharina: Digitales Lernen in Deutschland - Randbedingungen für einen erfolgreichen Einsatz digitaler Medien im Unterricht. In: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen (Hrsg.): Jahrbuch des Föderalismus, Tübingen 2016, S.86
3 Interview: http://www.punktrbw.de/schule-im-wandel-digitale-bildung-heute-und-in-zukunft/
4 Vgl. Bleffert, Julia: Neue Medien im Deutschunterricht, Hamburg 2012, S.43
5 Vgl. ebd.
6 Vgl. Herzig, Bardo; Grafe, Silke: Digitale Medien in Schule und Alltagswelt - Zur Verbindung von formellen und informellen Lernprozessen. In: Bachmair, Ben (Hrsg.): Medienbildung in neuen Kulturräumen, Wiesbaden 2010, S.184
7 Vgl. Schaumburg, Heike: Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule. In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Individuell fördern mit digitalen Medien. Chancen, Risiken, Erfolgsfaktoren, Bielefeld 2015, S.34
8 Vgl. Strehlow, Sarah Kristina: Unterricht mit iPads auf dem Prüfstand: Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. In: Möbius, Thomas; Steinmetz, Michael; Lang, Verena (Hrsg.): Tablets im Deutschunterricht, München 2015, S.85
9 Vgl. ebd. S.33
10 Vgl. Herzig, Bardo: Medien im Unterricht. In: Schweer, Martin K. W.: Lehrer - Schüler - Interaktion. Inhaltsfelder, Forschungsperspektiven und methodische Zugänge, Wiesbaden 2017, S.510
11 Vgl. Herzig, Bardo; Grafe, Silke: Digitale Medien in Schule und Alltagswelt - Zur Verbindung von formellen und informellen Lernprozessen
12 Vgl. Wampfler, Phillipe: Digitaler Deutschunterricht - Neue Medien produktiv einsetzen, Göttingen 2017, S.36
13 Vgl. Herzig, Bardo: Medien im Unterricht, S.511
14 Vgl. Schaumburg, Heike: Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule, S.35
15 Vgl. DellEMC (Hrsg.): https://www.dellemc.com/content/dam/uwaem/production-design-assets/de- de/events/industry/education-it/001DellEMCDigitalesLernenfinal.pdf
16 Vgl. Herzig, Bardo: Medien im Unterricht, S.511
17 Vgl. DellEMC (Hrsg.): https://www.dellemc.com/content/dam/uwaem/production-design-assets/de- de/events/industry/education-it/001DellEMCDigitalesLernenfinal.pdf
18 Vgl. Frederking, Volker; Krommer, Axel; Maiwald, Klaus (Hrsg.): Mediendidaktik Deutsch - Eine Einführung, Berlin 2018, S.321
19 Vgl. Leubner, Martin: Digitale literale Medien im Deutschunterricht. In: Frederking, Volker; Krommer, Axel; Möbius, Thomas (Hrsg.): Digitale Medien im Deutschunterricht, Baltmannsweiler 2014, S.187
20 Vgl. ebd. S.187
21 Vgl. Schaumburg, Heike: Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule, S.42
22 Vgl. ebd. S.43
23 Vgl. ebd.
24 Vgl. ebd. S.44
- Arbeit zitieren
- Julian Bente (Autor:in), 2019, Der Einsatz digitaler Medien im Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538160
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