Die Arbeit analysiert die Gartenszene in "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe.
Heutzutage befassen sich viele Filme, Serien und Bücher mit dramatischen Geschichten und Abenteuern, doch im Grunde enthalten sie alle einen Bösewicht und einen Helden. Ob dieser Kampf nun außerhalb und mit mehreren Personen stattfindet, oder bloß in sich selbst, eine Seite siegt. Auch Goethe befasste sich mit diesem Kampf, einem innerlichen Kampf. Er schrieb das Drama, was zu seinem Lebenswerk wurde: Faust.
Hausarbeit Faust - Szene Garten
Heutzutage befassen sich viele Filme, Serien und Bucher mit dramatischen Geschichten und Abenteuern, doch im Grunde enthalten sie alle einen Bosewichten und einen Helden. Ob dieser Kampf nun auBerhalb und mit mehreren Personen stattfindet, oder bloB in sich selbst, eine Seite siegt. Auch Goethe befasste sich mit diesem Kampf, einem innerlichen Kampf. Er schrieb das Drama, was zu seinem Lebenswerk wurde: Faust.
Im Grunde geht es in dem Drama um Faust, der verzweifelt ist und sich somit auf eine Wette mit Mephisto, dem Teufel einlasst. Dieser verjungt ihn, wodurch er attraktiver fur Gretchen ist und so seine Lusttriebe besanftigen kann. Am Ende sturzt er Gretchen aber ins Verderben, durch die gesellschaftliche Entwertung ihrerseits, da er mit ihr geschlafen hat, obwohl sie nicht verheiratet sind und er sie dann noch sitzen lasst, obwohl sie von ihm schwanger ist.
Das Drama spielt im 18. Jahrhundert und wurde 1808 veroffentlicht. Doch durch Goethes lange Beschaftigung mit dem Drama, ist dies nicht klar fur eine Epoche zu bestimmen. Er arbeitete fast 60 Jahre an Faust, dieser umfasst daher mehrere Epochen, wie den Sturm und Drang, in der er sich mit dem ,,Urfaust“ befasste, und die Weimarer Klassik.
Faust handelt von der gleichnamigen Hauptfigur Faust, der Wissenschaftler ist und daruberhinaus auch noch mehrere Bereiche erlernt hat, wie ,,Philosophie, Juristerei und Medizin“ (V.354 f)
Doch egal wie viel Wissen er sich aneignet, es ist nicht genug fur ihn. Deshalb geht er auch eine Wette mit dem Teufel ein, den Mephisto verkorpert. Diese besagt, dass Faust Mephistos Knecht wird und seine Seele ihm gehort, wenn es Mephisto gelingt ihn zur Selbstzufriedenheit zu bringen. Im Vorspiel von ,,Faust“, gibt Gott jedoch zu verstehen, dass Fausts Seele ihm gehoren wird, woraus sich eine Doppelwette entwickelt. Faust hat eine Wette mit Mephisto, der auch eine Wette mit Gott hat, namlich Faust von seinem Glauben abzubringen und seine ,,bose“ Seite hervorzubringen.
Mephisto lasst Faust durch einen Zaubertrank einer Hexe verjungen, wodurch er dann Gretchen kennenlernt. Sie ist ein burgerliches Madchen und wird als weibliches Idealbild dargestellt, da sie religios und Tugendhaft ist.
Nachdem sie ihn bei ihrem ersten Treffen auf der StraBe abgewiesen hat, entwickelt sich nach und nach eine immer enger werdende Beziehung zwischen den beiden.
Mephisto hat eine Verabredung zwischen Gretchen und Faust organisiert, wodurch es dann zu dieser Szene kam, die sich mit dieser Verabredung befasst.
In der Szene StraBe 2 muss sich Faust eingestehen, dass er Gretchen Gefuhle vorspielen wird, um an sein Ziel zu gelangen. Das Verhalten von Gretchens Mutter treibt diese in die Arme ihrer Nachbarin, Marthe. Diese wird von Mephisto als sinnliche Frau beschrieben und stellt somit die perfekte Kupplerin dar. Mephisto fordert auBerdem die Illusion der EheschlieBung bei Gretchen, indem er ihren Aufstiegstraum vom Kleinburgertum bewusst weiterspinnt, indem er Gretchen als adliges ,,Fraulein“ (V 2906) bezeichnet. AuBerdem mochte er das Rendezvous zwischen den beiden arrangieren, um Faust in die Gesellschaft der beiden Frauen (Marthe und Gretchen) einzufuhren, und verbreitet deshalb die Nachricht vom Tod Marthes Mannes. In StraBe 2 weigert sich Faust zunachst den Tod von Marthes Mann zu bezeugen. Doch er sieht dann ein, dass nur diese Lage und auch durch die Vorgetauschten Gefuhle seinerseits, er an sein Ziel gelangt und seine sinnliche Liebe bzw. Triebe befriedigen kann. Demnach fugt er sich schlieBlich Mephistos Planen. Dies ist auch der Punkt, an dem Faust sich selbst eingesteht Gretchen seine Liebe direkt vorzugaukeln.
Nach der Szene Garten in der Szene Gartenhauschen, kommt es dann zum ersten Kuss zwischen Faust und Gretchen. Die Idylle wird jedoch durch Mephisto zerstort, der zum Aufbruch drangt. Faust ist verargert uber diese Storung, wie seine Korpersprachen (,,stampfend“ (V 3209)) verrat. Dies ist im Anschluss an die Szene Garten der Anfang fur die bevorstehende Katastrophe von Gretchen. Denn im spateren Verlauf totet sie ihre Mutter, wenn auch ungewollt, denn sie mochte mit Faust allein sein und sich ihm hingeben und gibt ihr deshalb einen trank, der sie dann totet. Gretchen schlaft dann mit Faust und wird somit schon von der Gesellschaft verachtet, da sie nicht verheiratet ist. Spater fuhrt dies zu Valentins Tod, da dieser von Faust erstochen wird, weil er von seinem Verhaltnis zu Gretchen erfahren hat. Am Ende verschwindet Faust und lasst Gretchen sitzen, jedoch schwanger. Diese totet aus Verzweiflung, Angst und Scham ihr Kind und landet deshalb im Kerker, wo sie dann zum Tode verurteilt wird.
Die Szene ,,Garten“ (V. 3073-3204) handelt zwar von der zweiten Begegnung der beiden, jedoch der ersten Verabredung die durch Gretchens Nachbarin, Marthe und Mephisto in der vorherigen Szene arrangiert wurde. Die Szene setzt sich aus den Gesprachen von Faust und Gretchen, sowie Marthe und Mephisto zusammen. Die Szene ist in zwei wesentliche Abschnitte geteilt, die jedoch durcheinander sind und sich aus mehreren ,,Gesprachsfetzen“ zusammenfugen. Der eine Abschnitt bildet sich aus den einzelnen Gesprachen zwischen Faust und Gretchen und der andere Teil befasst sich mit den Gesprachen zwischen Mephisto und Marthe. In der Szene dominiert der Madrigalvers, der durch die freie Hebungszahl und die wechselnden Reimen verdeutlicht wird. Ein Beispiel dafur ist von Faust, der dadurch seine Welterfahrung und seine gesellschaftliche Stellung spuren lasst (V. 3079 f.). Aber auch durch Gretchen wird dies deutlich, sie versucht sich an Faust gestelzten Sprachstil anzupassen, was zugleich auch ein Zeichen ihrer Selbstentfremdung darstellt (V.3081 ff.). Die Reimarten variieren, denn es sind sowohl Paarreime (vgl. V. 3077-3080), Kreuzreime (vgl. V. 3073-3076), als auch umschlieBende Reime (vgl. V. 3096-3099) vorhanden.
Die Szene beginnt mit den Regieanweisungen, in denen deutlich wird das Gretchen sich an Fausts Arm halt (vgl. V. 3073), bereits hier ist eine veranderte Beziehung der beiden zu erkennen, da Gretchen ihn ja in den vorherigen Szenen abgelehnt hatte. Sie lasst sich also nun auf ihn ein und nimmt ihn auch an.
In dieser Szene eroffnet Gretchen die Unterhaltung. In den ersten Versen (V. 3073-3084) thematisiert Gretchen den Bildungs- und Standesunterschied der beiden und glaubt ihm nicht genug zu sein:
,,Ich weiB zu gut, dass solch erfahrene Mann/Mein arm Gesprach nicht unterhalten kann (V. 3077-3078). Sie sieht sich nicht auf dem selben Stand wie Faust in mehrerlei Hinsicht (gesellschaftlich und Bildung) und glaubt ihn zu langweilen. Sie hat mit ihrer Annahme auch Recht, da Faust ein gelehrter Mann ist und nur durch den Zaubertrank der Hexe jung aussieht, doch seine Erfahrungen hat er trotzdem behalten und ist somit um einiges reifer und weiser als Gretchen. Sie setzt sich aber auch in ihrer Position deutlich herunter was durch Vers 3074 untermalt wird. Sie sagt, dass er sich ihr ,,herab“ begibt und signalisiert so die gehobene Position des Mannes und die niedrige ihrerseits. AuBerdem halt Gretchen ihn fur einen Reisenden.
,,Ein Reisender ist so gewohnt/aus Gultigkeit furlieb zu nehmen“ (V. 3075-3076), diese Verse zeigen, dass sie ihn fur einen Reisenden halt, der unterwegs ist und immer im Gesprach mit anderen ist, deshalb sieht sie auch ihre Unterhaltung zunachst nur als Mitleidsgeste von Faust an, da er im Moment einfach keinen anderen Gesprachspartner zur Verfugung hat.
Sie haben keinerlei Gemeinsamkeiten, auBer ihrer Beziehung. Dies zeigt nochmals auf, was das Drama im Innersten zusammenhalt namlich, dass Gegensatze sich anziehen. Fausts Antwort auf Gretchens erste Worte sind geschickt gewahlt. Auch durch die Regieanweisung, dass Faust Gretchens Hand kusst zeigt, dass er ihr so ausweichen will. Die schmeichelnde Worte und Verse (vgl. V 3079 f.) umgarnen auch Gretchen und geben ihr die von ihr gewunschte Aufmerksamkeit und Wirkung.
Im darauffolgenden Teil liegt die Aufmerksamkeit bei Mephisto und Marthe, die sich ebenfalls im Garten unterhalten.
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- Anonymous,, 2019, Faust I von Johann Wolfgang von Goethe. Analyse der Szene "Garten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538066
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