Jugendkriminalität hat in den letzten Jahren in der Bundesrepublik Deutschland erheblich zugenommen, ihr Anteil an der Gesamtkriminalität steigt stetig. Zur Zeit werden fast ein Drittel aller Straftaten von jungen Menschen begangen, welche nicht älter sind als 21 Jahre. Das macht die Jugendlichen zur am stärksten kriminellen Gruppe der Gesellschaft. Warum das so ist und wie es dazu gekommen ist wollen wir in unserer Hausarbeit untersuchen und analysieren. Dabei sind für uns die wichtigsten Fragen: Wo ist der Unterschied zwischen einen jugendlichen und einen erwachsenen Kriminellen? In welchen Taten und in welchem Zusammenhang äußert sich die Jugendkriminalität? Wie kommt es dazu, dass ein Jugendlicher kriminell wird und welche Schuld trägt die Umgebung?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der sozialen und staatlichen Herkunft des Jugendlichen und seinen kriminellen Neigungen?
Nachdem wir das ausgearbeitet haben, wollen wir uns, um ein volles Bild der Materie zu erlangen, mit Gegenmaßnahmen zur Jugendkriminalität und Möglichkeiten der Wiedereingliederung der kriminellen Jugendlichen in die Gesellschaft beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kriminalität
2.1. Definition
2.2. Kriminalität in der BRD
3. Jugendkriminalität
3.1. Definition
3.2. Formen der Jugendkriminalität
3.2.1. Bereicherungskriminalität
3.2.2. Gewaltanwendung
3.2.3. Andere Delikte
3.3. Ursachen der Jugendkriminalität
3.3.1. Biologische Faktoren
3.3.2. Soziale Faktoren
3.4. Ausländische Kriminelle
3.5. Statistik
4. Gegenmaßnahmen
4.1. Präventive Maßnahmen
4.2. Repressive Maßnahmen
5. Schluss
6. Quellen
1. Einleitung
Jugendkriminalität hat in den letzten Jahren in der Bundesrepublik Deutschland erheblich zugenommen, ihr Anteil an der Gesamtkriminalität steigt stetig. Zur Zeit werden fast ein Drittel aller Straftaten von jungen Menschen begangen, welche nicht älter sind als 21 Jahre. Das macht die Jugendlichen zur am stärksten kriminellen Gruppe der Gesellschaft.
Warum das so ist und wie es dazu gekommen ist wollen wir in unserer Hausarbeit untersuchen und analysieren. Dabei sind für uns die wichtigsten Fragen:
Wo ist der Unterschied zwischen einen jugendlichen und einen erwachsenen Kriminellen?
In welchen Taten und in welchem Zusammenhang äußert sch die Jugendkriminalität?
Wie kommt es dazu, dass ein Jugendlicher kriminell wird und welche Schuld trägt die Umgebung?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der sozialen und staatlichen Herkunft des Jugendlichen und seinen kriminellen Neigungen?
Nachdem wir das ausgearbeitet haben, wollen wir uns, um ein volles Bild der Materie zu erlangen, mit Gegenmaßnahmen zur Jugendkriminalität und Möglichkeiten der Wiedereingliederung der kriminellen Jugendlichen in die Gesellschaft beschäftigen.
2.Kriminalität
2.1. Definition
„Kriminalität im juristischen Sinn ist ein Verhalten (Tun oder Unterlassen), das gegen das Strafgesetz verstößt.“ (HELLMER 1966, S. 11) Der Begriff Kriminalität (lat.: crimen: Beschuldigung, Anklage, Schuld, Verbrechen) ist das in der Makroebene anzusiedelnde Gegenstück zur juristischen Definition der Straftat. Während die Straftat vor allem das individuelle Strafverhalten beschreibt, wird mit Kriminalität die Gesamtheit der Straftaten innerhalb der Gesellschaft, ein Gesamtphänomen, bezeichnet. Das Zusammenfassen sämtlicher Rechtsverletzungen von strafrechtlichen Tatbeständen zu einem Begriff gestaltet sich in der Praxis als problematisch, vor allem in Hinblick auf die Abgrenzung zur Nicht-Kriminalität. So werden beispielsweise Fahrlässigkeitsdelikte oft nicht als Kriminalität bezeichnet, da der Täter dabei ohne Vorsatz handelt. Kriminell im juristischen Sinn ist demnach jemand, der rechtskräftig verurteilt ist.
2.2. Kriminalität in der Bundesrepublik Deutschland
Kriminalität ist ein gesellschaftliches Phänomen, welches sich ständigen Veränderungen in der Intensität, Art und Weise, Alters- und Geschlechtsverteilung unterzieht. Es ist also fast unmöglich eine Momentaufnahme zum Thema Kriminalität zu machen.
In der Bundesrepublik Deutschland ist die so genannte Massenkriminalität relativ weit ausgebreitet, vor allem in den Großstädten und ist meistens mit einem Bagatellempfinden verbunden. Die am häufigsten vorkommenden Delikte sind: Sachbeschädigung, Diebstahl, Leistungserschleichung (zum Beispiel Schwarzfahren oder Steuerhinterziehung). Die organisierte Kriminalität und die Schwer-/Gewaltkriminalität nehmen in Deutschland eine wesentlich geringere Rolle ein, sollten aber in ihrer Verbreiterung keineswegs unterschätzt werden.
Ein gravierendes Problem stellt die Dunkelziffer dar, sie verfälscht die Verbrechensrate um ein Vielfaches. Viele Verbrechen werden nicht angezeigt, entweder aus Scham, Angst oder einfach aus dem Glauben heraus, dass die Polizei sowieso nicht helfen kann. In diese Dunkelziffer fallen vor allem Sexualverbrechen und oder häusliche Gewalt.
Das folgende Diagramm stellt eine Übersicht über die Verteilung der Tatverdächtigen in BRD für das Jahr 2004 dar:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Quelle: www.bka.de)
Dem Diagramm kann man entnehmen, dass fast ein Drittel aller Straftäter im Jahre 2004 in der Bundesrepublik Deutschland jünger als 21 Jahren alt waren. Dieses Phänomen der auffallend ausgebreiteten Jugendkriminalität wird im Folgenden ausführlich erläutert.
3. Jugendkriminalität
3.1. Definition
In der BRD wird die Jugendkriminalität folgendermaßen definiert: "Jugendkriminalität ist die Kriminalität Jugendlicher, wobei unter Kriminalität grundsätzlich das gleiche zu verstehen ist wie bei Erwachsenen" (HELLMER 1966, S. 12). Gemeint sind alle von Jugendlichen und unter bestimmten Bedingungen (niedriger Reifegrad) auch die von Heranwachsenden begangenen Straftaten. Jugendliche sind nach § 1 Abs. 2 JGG Personen, die zur Zeit der Tat vierzehn, aber noch nicht achtzehn Jahre alt sind; Heranwachsende bilden die Gruppe der Achtzehn- bis Einundzwanzigjährigen. Kinder (unter vierzehn Jahren) gelten als nicht strafmündig. Jugendliche, welche sich strafbar gemacht haben, können vor Gericht gestellt werden, ihre Fälle werden nach dem Jugendstrafrecht verhandelt.
3.2. Formen der Jugendkriminalität
Innerhalb des weiten Deliktfeldes der Jugendkriminalität nehmen zwei Kriminalitätsbereiche traditionell eine besonders dominante und quantitativ weit verbreitete Stellung ein; es handelt sich um die Bereicherungskriminalität und um die Gewaltanwendung. Nicht selten kommt es zu einer Verbindung der beiden Deliktarten innerhalb einer Tat.
3.2.1. Bereicherungskriminalität
Zur Bereicherungskriminalität werden vor allem gezählt:
Diebstahl, Unterschlagung, Raub, Erpressung, Betrug, Hehlerei.
Die Bereicherungskriminalität ist einerseits auf eine schlechte soziale und wirtschaftliche Situation der Täter zurückzuführen (wenn z.B. Hunger und Not zu Diebstahl und Betrug verführen). Diese Art der Straffälligkeit ist jedoch in allen gesellschaftlichen Schichten vorzufinden – der wichtigste Grund ist heutzutage die Gier. Derjenige, der keinen Wohlstand hat, versucht diesen mit allen Mitteln zu erreichen; wer den Wohlstand hat, versucht, noch mehr Wohlstand zu erreichen. Jugendliche streben vor allem nach Luxus und Besitz. Oft übernehmen sie dieses Verhalten von den sie umgebenden Erwachsenen. So ist es heute nicht verwunderlich, dass es vor allem Luxusgüter sind, auf die die Jugendlichen abzielen, da sie sich von diesen einen höheren Status und ein angenehmeres Leben versprechen.
(HELLMER 1966, S. 28)
3.2.2. Gewaltanwendung
Zur Kriminalität mit Gewaltanwendung werden vor allem gezählt:
Körperverletzung, Sexualdelikte, Mord, Totschlag.
Auch die Bereicherungskriminalität wird oft gewaltsam durchgeführt.
Die wichtigsten Felder der Gewaltanwendung unter Jugendlichen sind:
1) Gewalt in Schulen
Das Fehlverhalten von jugendlichen Schülern in der Schule wird dann als kriminell eingestuft, wenn es mit Strafe bedroht und außerhalb der Schule gefahndet werden kann. Die quantitativ bedeutendsten Delikte sind:
Sachbeschädigung, z.B. Beschädigung von Einrichtungsgegenständen, der Schulanlage und von Sachen der Mitschüler;
Körperverletzung, z.B. Schlägereien
Beleidigung, z.B. Beschimpfung von Schülern und Lehrern, Mobbing
Eigentumsdelikte, z.B. Stehlen von Gegenständen anderer Schüler, Einbrechen in verschlossene Räume
Nötigung, Bedrohung, Erpressung, z.B. Zahlen von Schutzgeldern, Einschüchterung
Sexualdelikte, z.B. Belästigung, Auftauchen pornographischer Zeitschriften, Zwingen von Schülerinnen zum Geschlechtsverkehr
Ungefähr die Hälfte aller Schulen meldet entsprechende Geschehnisse. Die quantitativ am meisten verbreitete Deliktart ist die Sachbeschädigung, die ca. 75% aller Vorfälle ausmacht. An zweiter Stelle rangieren Körperverletzungen und Beleidigungen. Es gibt enorme Unterschiede zwischen den Schularten, auch die Umgebung spielt eine große Rolle. So sind die meisten kriminellen Neigungen an Haupt- und Berufsschulen zu beobachten; die Schüler in den Städten zeigen eine höhere Rücksichtslosigkeit und Intoleranz als die in den ländlichen Gebieten. (vgl. BÄUERLE 1989)
2) Ideologisch begründete Gewalt
Gewaltpotenzial wird sehr oft in ideologisch geprägten Subsystemen beobachtet. Die dazugehörigen jungen Menschen versuchen ihre Probleme mit anderen Bevölkerungsgruppen mit Hilfe von Gewalt zu lösen. Die wichtigsten Gewaltarten sind dabei:
Rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalt
In diesen Gruppen ist der Hang zur Aggression weit ausgebreitet und wird durch den Alkoholgenuss und die rechtsextremistische Weltanschauung noch zusätzlich stimuliert. Besonders negativ fallen dabei die Skinheadbanden auf. Unter den Verbrechen überwiegen die fremdenfeindlichen Gewalttaten die sich vor allem in Brandanschlägen auf Asylbewerberheime und Ausländerunterkünfte, Angriffe auf Personen und Sachbeschädigung äußern. Zu beobachten sind außerdem gewalttätige Demonstrationen und Anschläge auf Institutionen und Unternehmungen. Die Überzahl rechtsextremistischer Gewalttaten wird von Jugendlichen und Heranwachsenden ausgeübt, die Täter sind fast ausschließlich in Gruppen organisierte Männer.
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- Arbeit zitieren
- Maciek Reichert (Autor:in), Irina Baumgärtner (Autor:in), 2006, Jugendkriminalität. Ursachen, Formen, Gegenmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53627
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