Ziel der Arbeit ist es, das Mentalisierungsinteresse von in Deutschland lebenden Afghanen und Deutschen vergleichend anhand der Attributional Complexity Scale zu untersuchen.
Die Untersuchung erfolgt aufbauend auf dem Verständnis von Bindung und Erziehung in Afghanistan, so dass eine kulturspezifische Untersuchung gegeben ist. Somit dient diese Forschung nicht der Demonstration der Universalität des Mentalisierungskonzeptes. Stattdessen soll, ganz im Sinne der Kritik KELLERS, überprüft werden, ob das Einbeziehen von Kultur in zukünftige Untersuchungen zur Mentalisierung notwendig ist. Durch eine statistische Analyse wird mit einer afghanischen und deutschen Stichprobe untersucht, ob die Faktoren Herkunft und Kultur einen signifikanten Einfluss auf das Mentalisierungsinteresse haben.
Zunächst werden Grundlagen des Mentalisierungskonzeptes geklärt. Hier werden ebenfalls die bereits erwähnten unterschiedlichen Dimensionen der Mentalisierungsfähigkeit erläutert. Anschließend wird beschrieben, wie sich die Mentalisierungsfähigkeit und das Mentalisierungsinteresse entwickeln und wodurch sie beeinflusst werden. Zusätzlich werden empirische Zugänge zur Bewertung des Mentalisierens und des Interesses daran genannt und kurz erläutert. Abschließend wird detaillierter auf die unterschiedlichen Theorien zum Einfluss von Kultur und Trauma eingegangen. Danach werden kulturspezifische Grundlagen und Erziehungsziele der afghanischen Gesellschaft vorgestellt.
Anschließend werden die Attributional Complexity Scale nach FLETCHER ET AL. und ihre Entwicklung erläutert, mit derer das Mentalisierungsinteresse quantitativ bewertet wird. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Dimensionen von Attributionskomplexität näher beschrieben. Es werden die Probanden beider Stichproben vorgestellt und in den Testablauf eingeführt. Anschließend werden sowohl die Auswertungsmethoden der einzelnen ACS und der statistischen Analyse beschrieben. Darauf aufbauend erfolgt die Vorstellung der ACS-Ergebnisse. Ferner wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich die Werte zum Mentalisierungsinteresse bei der deutschen und bei der afghanischen Stichprobe unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Zielsetzung
- Aufbau
- Mentalisierung
- Definition und Begriffsbestimmung
- Automatisches (implizit) vs. kontrolliertes (explizit) Mentalisieren
- Internal fokussiertes (inneres) vs. extern fokussiertes (äußeres) Mentalisieren
- Selbstorientiertes (Selbst) vs. fremdorientiertes (Andere) Mentalisieren
- Kognitives vs. affektives Mentalisieren
- Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit
- Affektspiegelung
- Bindung und Mentalisierung
- Nichtmentalisierende und prämentalisierende Modi
- Empirische Zugänge
- Mentalisierungsinteresse
- Einflussfaktoren auf die Mentalisierungsfähigkeit und das -interesse
- Kultur
- Trauma
- Ausgewählte Grundlagen zu Afghanistan
- Geografische Grundlagen
- Kultur
- Erziehung
- Attributional Complexity Scale als Messinstrument
- Entwicklung des Fragebogens
- Darstellung des Fragebogens
- Proband*innen und Durchführung
- Ergebnisauswertung der ACS und statistische Analyse
- Integration der Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand und Ergebnisinterpretation
- Limitationen
- Schluss
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Mentalisierungsinteresse von in Deutschland lebenden Afghan*innen im Vergleich zu Deutschen. Die Studie zielt darauf ab, Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Mentalisierungsinteresse beider Gruppen aufzudecken, indem die Attributional Complexity Scale (ACS) als Messinstrument eingesetzt wird.
- Mentalisierung als Fähigkeit zur Interpretation mentaler Zustände bei sich selbst und anderen
- Kultur und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit
- Mentalisierungsinteresse als ein Aspekt der Mentalisierung
- Anwendung der Attributional Complexity Scale (ACS) zur Messung des Mentalisierungsinteresses
- Vergleichende Analyse des Mentalisierungsinteresses von Afghan*innen und Deutschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Motivation: Steigende Anzahl von Afghan*innen in Deutschland führt zu erhöhter Interaktion mit unterschiedlichen kulturellen Vorstellungen von Erziehung und Bindung.
- Zielsetzung: Untersuchung des Mentalisierungsinteresses von Afghan*innen im Vergleich zu Deutschen anhand der ACS.
- Aufbau: Vorstellung des Themas, der Zielsetzung und des Aufbaus der Arbeit.
- Kapitel 2: Mentalisierung
- Definition und Begriffsbestimmung: Mentalisierung als Fähigkeit, innere Zustände von sich selbst und anderen zu interpretieren.
- Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit: Entstehung und Entwicklung des Mentalisierens, basierend auf Bindungstheorie und affektiver Spiegelung.
- Einflussfaktoren auf die Mentalisierungsfähigkeit und das -interesse: Kultur und Trauma als Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit.
- Kapitel 3: Ausgewählte Grundlagen zu Afghanistan
- Geografische Grundlagen: Beschreibung der geographischen Gegebenheiten Afghanistans.
- Kultur: Vorstellung relevanter kultureller Aspekte Afghanistans.
- Erziehung: Einblick in die afghanische Erziehungspraxis.
- Kapitel 4: Attributional Complexity Scale als Messinstrument
- Entwicklung des Fragebogens: Entwicklung und Konstruktion der ACS als Instrument zur Messung des Mentalisierungsinteresses.
- Darstellung des Fragebogens: Detaillierte Beschreibung des Fragebogens und seiner Anwendung.
- Proband*innen und Durchführung: Darstellung der Stichproben und der Durchführung der Studie.
- Ergebnisauswertung der ACS und statistische Analyse: Präsentation der statistischen Ergebnisse der Studie.
- Integration der Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand und Ergebnisinterpretation: Einordnung der Ergebnisse im Kontext der aktuellen Forschung und Interpretation der Befunde.
- Limitationen: Diskussion der Limitationen der Studie.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Mentalisierung, Mentalisierungsinteresse, Attributional Complexity Scale (ACS), Kultur, Afghanistan, Vergleichende Studie, empirische Forschung, Bindungstheorie, Affektspiegelung, Erziehung, Trauma.
- Quote paper
- Klara Ventz (Author), 2019, Das Mentalisierungsinteresse von in Deutschland lebenden Afghanen und Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535516