Die operationellen Risiken existieren nicht erst seit kurzer Zeit, sondern sie gehören zu den ältesten Risiken überhaupt. Bedingt durch die fortschreitende Automatisierung kritischer Geschäftsprozesse, die ständige Verkürzung von Bearbeitungszyklen und die steigende Komplexität von Transaktionen haben operationelle Risiken in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Spektakuläre Zusammenbrüche und Unternehmenskrisen der letzten Jahre (z.B. Barings, Daiwa u.a.) haben gezeigt, welche Schäden neben Markt- und Kreditrisiken auch operationellen Risiken verursachen können. Aufgrund der komplexen Charakteristik operationeller Risiken, erweist sich ihre Identifikation, Messung und Steuerung jedoch als schwierig. Dennoch ist es für eine ertragsorientierte Steuerung von Kreditinstituten erforderlich, diese Risiken zu beherrschen, um kostenintensive Risikoquellen zu eliminieren und gleichzeitig für eine verbesserte Wettbewerbsposition der Bank zu sorgen.1 Nach der Einleitung beschäftigt sich das zweite Kapitel dieser Seminararbeit zunächst mit dem Risikobegriff und den unterschiedlichen Risikoarten, die für das Risikomanagement eines Kreditinstituts von Bedeutung sind. Anschließend erfolgt eine Definition und Kategorisierung des operationellen Risikos. Im dritten Kapital dieser Arbeit wird auf die Zielsetzung, den Ablauf und die rechtlichen Rahmenbedingungen eines Risikomanagementsystems eingegangen und kurz die Notwendigkeit eines operationellen Risikomanagements erläutert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Identifikation operationeller Risiken. Schwerpunkt dieses Kapitels ist die Erläuterung ausgewählter Identifikationsverfahren, mit deren Hilfe zum einen bereits bekannte und zum anderen zukünftige, noch unbekannte operationelle Risiken entdeckt werden können.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Quantifizierung operationeller Risiken und gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Ansätze zur Bewertung des operationellen Risikos. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird das Grundprinzip eines statistischversicherungsmathematischen Ansatzes (Value-at-Risk Ansatz) zur Bewertung operationeller Risiken erläutert und es erfolgt eine kurze Betrachtung der im dritten Konsultationspapier des Baselers Ausschuss für Bankenaufsicht vorgeschlagenen Quantifizierungsmethoden. Das letzte Kapital befasst sich kurz mit der Risikosteuerung und der Risikokontrolle.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Risiken in Kreditinstituten
2.1 Risikobegriff
2.2 Strategische Risiken
2.3 Finanzielle Risiken
2.4 Operationelle Risiken
2.4.1 Definition operationeller Risiken
2.4.2 Ursachen operationeller Risiken
3 Risikomanagement
3.1 Definition und Ablauf
3.2 rechtliche Rahmenbedingungen des Risikomanagements
3.3 Operationelles Risikomanagement
4 Identifikation operationeller Risiken
4.1 Grundlagen der Identifikation operationeller Risiken
4.2 Risikoinventur
4.2.1 Phasen der Risikoinventur
4.2.2 Vorbereitung
4.2.3 Durchführung/Datenermittlung
4.2.4 Datenanalyse
4.2.5 Dokumentation
4.3 Prozessrisikoanalyse
4.3.1 Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA)
4.3.2 Baumanalysen
5 Quantifizierung von operationeller Risiken
5.1 Grundlagen und Anforderungen an Bewertungsverfahren
5.2 Überblick der Quantifizierungsmethoden
5.3 Value-at-Risk Ansatz (VaR)
5.4 Vorschläge der Baseler Eigenkapitalvereinbarungen
5.4.1 Basisindikatoransatz
5.4.2 Standardansatz
5.4.3 Interner Bemessungsansatz
5.4.4 Verlustverteilungsansatz
6 Steuerung und Kontrolle des operationellen Risikos
6.1 Risikosteuerung
6.2 Risikokontrolle
Literaturverzeichnis
Abb. 2.1: Unterteilung des Risikos in 3 Kategorien
Abb. 2.2: Ursachengerechte Kategorisierung des operationellen Risikos
Abb. 3.1: Phasen des Risikomanagementprozesses
Abb. 4.1: Überblick Identifikationsmethoden; eigene Darstellung in Anlehnung
„Operationelle Risiken in Kreditinstituten“; Kirsten-Annette Minz;
Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie
Verlag
Abb. 4.2: Phasen der Risikoinventur
Abb. 4.3: Verfahren für die Datenerhebung; eigene Darstellung in Anlehnung an
RiskNEWS 1/2003: „What you see is what you get! Operationelle Risiken identifizieren“, Beitrag von Kirsten-Annette Minz
Abb. 4.4: Beispiel für eine Risikomatrix; Quelle „Operationelle Risiken in
Kreditinstituten“; Kirsten-Annette Minz; Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie Verlag, S. 84
Abb. 4.5: Beispiel für ein Risikoportfolio; Quelle „Operationelle Risiken in
Kreditinstituten“; Kirsten-Annette Minz; Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie Verlag, S. 86
Abb. 4.6: graphische Darstellung einer Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse
Abb. 4.7: graphische Darstellung einer Fehlerbaumanalyse; in Anlehnung an
„Operationelle Risiken in Kreditinstituten“; Kirsten-Annette Minz;
Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie
Verlag
Abb. 4.8: graphische Darstellung einer Störablaufanalyse; in Anlehnung an
„Operationelle Risiken in Kreditinstituten“; Kirsten-Annette Minz;
Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie
Verlag
Abb. 5.1: Überblick über ausgewählte Quantifizierungsmethoden
Abb. 5.2: Dichtefunktion bei normalverteilten Risikowerten
Abb. 5.3: VaR-Berechnungsmethoden
Abb. 5.4: Überblick Quantifizierungsverfahren nach Basel II; eigene Darstellung in
Anlehnung an (meiner Meinung nach) falscher Darstellung von Kirsten-
Annette Minz in „Operationelle Risiken in Kreditinstituten“; Herausgeber:
Prof. Dr. Arnd Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie Verlag
Abb. 5.5: Überblick Kapitalunterlegungssätze für β gemäß CP3; Quelle Baseler
Ausschuss für Bankenaufsicht: 3. Konsultationspapier, Die neue Baseler
Eigenkapitalvereinbarung; Übersetzung der dt. Bundesbank 4/2003
Abb. 6.1: Überblick der Strategien zur Risikosteuerung
1. Einleitung
Die operationellen Risiken existieren nicht erst seit kurzer Zeit, sondern sie gehören zu den ältesten Risiken überhaupt. Bedingt durch die fortschreitende Automatisierung kritischer Geschäftsprozesse, die ständige Verkürzung von Bearbeitungszyklen und die steigende Komplexität von Transaktionen haben operationelle Risiken in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Spektakuläre Zusammenbrüche und Unternehmenskrisen der letzten Jahre (z.B. Barings, Daiwa u.a.) haben gezeigt, welche Schäden neben Markt- und Kreditrisiken auch operationellen Risiken verursachen können. Aufgrund der komplexen Charakteristik operationeller Risiken, erweist sich ihre Identifikation, Messung und Steuerung jedoch als schwierig. Dennoch ist es für eine ertragsorientierte Steuerung von Kreditinstituten erforderlich, diese Risiken zu beherrschen, um kostenintensive Risikoquellen zu eliminieren und gleichzeitig für eine verbesserte Wettbewerbsposition der Bank zu sorgen.[1]
Nach der Einleitung beschäftigt sich das zweite Kapitel dieser Seminararbeit zunächst mit dem Risikobegriff und den unterschiedlichen Risikoarten, die für das Risikomanagement eines Kreditinstituts von Bedeutung sind. Anschließend erfolgt eine Definition und Kategorisierung des operationellen Risikos.
Im dritten Kapital dieser Arbeit wird auf die Zielsetzung, den Ablauf und die rechtlichen Rahmenbedingungen eines Risikomanagementsystems eingegangen und kurz die Notwendigkeit eines operationellen Risikomanagements erläutert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Identifikation operationeller Risiken. Schwerpunkt dieses Kapitels ist die Erläuterung ausgewählter Identifikationsverfahren, mit deren Hilfe zum einen bereits bekannte und zum anderen zukünftige, noch unbekannte operationelle Risiken entdeckt werden können.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Quantifizierung operationeller Risiken und gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Ansätze zur Bewertung des operationellen Risikos.
Im weiteren Verlauf des Kapitels wird das Grundprinzip eines statistisch-versicherungsmathematischen Ansatzes (Value-at-Risk Ansatz) zur Bewertung operationeller Risiken erläutert und es erfolgt eine kurze Betrachtung der im dritten Konsultationspapier des Baselers Ausschuss für Bankenaufsicht vorgeschlagenen Quantifizierungsmethoden.
Das letzte Kapital befasst sich kurz mit der Risikosteuerung und der Risikokontrolle.
2. Risiken in Kreditinstituten
2.1 Risikobegriff
Risiko ist die Ungewissheit über eine zukünftige Entwicklung. Der Begriff Risiko wird in der Wissenschaft mit unterschiedlichem Bedeutungsinhalt verwendet und es ist schwierig, den Begriff Risiko klar zu definieren. In der Betriebswirtschaft kann man das Risiko in 3 Risikokategorien unterteilt werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2.1
2.2 Strategische Risiken
Strategische Risiken beruhen darauf, dass das Unternehmensmanagement langfristige und existenziell wichtige Entwicklungen nicht oder zu spät erkennt oder diese falsch beurteilt.
Das Management ist also ständig der Gefahr ausgesetzt, beispielsweise einen technologischen Vorsprung der Konkurrenz nicht zu erkennen, und ist aufgrund dessen nicht mehr in der Lage, wirtschaftlichen Schaden für das Unternehmen zu verhindern.
2.3 Finanzrisiken
In erster Linie haben Kreditinstitute mit finanzwirtschaftlichen Risiken zu kämpfen, denn ihr gewöhnlicher Tätigkeitsbereich umfasst vornehmlich das Kredit- und Wertpapiergeschäft.
Die Finanziellen Risiken lassen sich in Marktrisiken, Liquiditätsrisiken und Gegenparteirisiken (Kreditrisiken) unterteilen.
Zum Marktrisiko zählen unter anderem die Währungs-, Aktienkurs- und Zinsänder-ungsrisiken.
Das Liquiditätsrisiko stellt die Gefahr dar, dass die jederzeitige Zahlungsfähigkeit nicht gewährleistet ist. Wenn also Zahlungseingänge und -ausgänge betragsmäßig und zeitlich zu Ungunsten eines Unternehmens auseinander liegen können, entstehen Liquiditätsrisiken.
Die Kreditrisiken beschreiben den Umstand, dass bei der Gegenpartei die Fähigkeit oder die Bereitschaft zur Kontrakterfüllung nicht vorhanden ist.
Eine ausführlichere Erläuterung der Finanzrisiken wird an dieser Stelle nicht durchgeführt, da der Schwerpunkt dieser Arbeit auf den operationellen Risiken liegt.
2.4 Operationelle Risiken
2.4.1 Definition Operationelle Risiken
Die operationellen Risiken sind keine Risiken, die erst seit Kurzem existieren, sondern gehören zu den ältesten Risiken überhaupt. Die Tatsache, dass sich hohe Verluste aus Vorfällen häufen, die weder dem Marktrisiko noch dem Kreditrisiko zugeordnet werden können, lassen die operationellen Risiken für den Bankensektor immer mehr an Bedeutung gewinnen. Denn bisher konzentrierte sich das Risikomanagement der Banken vor allem auf Markt- und Kreditrisiken.[2]
Im aktuellen dritten Konsultationspapier des Baselers Ausschuss für Bankenaufsicht werden operationelle Risiken wie folgt definiert:
„Operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken ein, beinhaltet aber nicht strategische Risiken oder Reputationsrisiken.“[3]
[...]
[1] Vgl. Minz, Kirsten-Annette: Operationelle Risiken in Kreditinstituten; Herausgeber: Prof. Dr. Arnd
Wiedemann,1.Auflage 2004;Bankakademie Verlag, S.1
[2] Vgl. Romeike, Frank: Die ältesten Risiken der Welt; RiskNEWS 01/04 :; S.16-17
[3] Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht: 3. Konsultationspapier, Die neue Baseler
Eigenkapitalvereinbarung; Übersetzung der dt. Bundesbank 4/2003
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