Wer war Humbert von Silva Candida? Wer war dieser radikale Reformer, der im 11. Jahrhundert als Kardinal zu den höchsten kirchlichen Würdenträgern gehörte und zudem ein enger vertrauter der Päpste Leo IX., Viktor II., Stephen IX. und Nikolaus II. war?1
Da Humbert zu den wichtigsten Mitgliedern und Führern der kirchlichen Reformpartei im 11. Jahrhundert gehörte, wird sein Hauptwerk "Libri Tres Adversus Simoniacos", das aus dem Kampf um die Reform der Kirche hervorgegangen war, im Folgenden untersucht. In diesen drei Büchern sind die bedeutendsten gregorianischen Ideen und Prinzipien niedergelegt. Anhand Huberts Werk gegen die Simonisten sollen seine Ansichten generell über Moral, und spezifisch über Simonie, einer der grössten Missbräuche in der Kirche des 11. Jahrhunderts, vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Humbert von Silva Candida – Biografische Daten
2.2 Der Begriff der „Simonie“
2.2.1 Definition
2.2.2 Begriffsentwicklung
2.3 Humberts Lehre anhand seines Werkes „Libri Tres Adversus Simoniacos“
2.3.1 Das Verhältnis zwischen kirchlicher und weltlicher Macht
2.3.2 Die Ungültigkeit der simonistischen Weihen
3. Schluss
4. Bibliographie
1. Einleitung
Wer war Humbert von Silva Candida? Wer war dieser radikale Reformer, der im 11. Jahrhundert als Kardinal zu den höchsten kirchlichen Würdenträgern gehörte und zudem ein enger vertrauter der Päpste Leo IX., Viktor II.,
Stephen IX. und Nikolaus II. war?[1]
Das Hauptziel dieser Untersuchung ist es, Informationen zum Leben und Wirken des Humbert von Silva Candida zusammenzutragen. Da Humbert zu den wichtigsten Mitgliedern und Führern der kirchlichen Reformpartei im
11. Jahrhundert gehörte, wird sein Hauptwerk "Libri Tres Adversus Simoniacos", das aus dem Kampf um die Reform der Kirche hervorgegangen war, im Folgenden untersucht. In diesen drei Büchern sind die bedeutendsten gregorianischen Ideen und Prinzipien niedergelegt.[2] Anhand Huberts Werk gegen die Simonisten sollen seine Ansichten generell über Moral, und spezifisch über Simonie, einer der grössten Missbräuche in der Kirche des 11. Jahrhunderts, vorgestellt werden, wobei diese Untersuchung hauptsächlich auf das dritte Buch eingeht. Ferner geht es um die Fragestellung, worin die Radikalität in seinen bis anhin "undenkbaren" Ideen besteht.
Die Quelle "Libri Tres Adversus Simoniacos" ist ein theologischer Traktat und ist Bestandteil des „Libelli de Lite“, wo alle Streitschriften des Investiturstreits gesammelt wurden.[3] Die Streitschrift "Libri Tres Adversus Simoniacos" wurde 1058 von Humbert geschrieben und richtet sich gegen Petrus Damiani und sein Werk "Liber Gratissimus".[4]
Die Literatursuche erwies sich als relativ aufwändig, da der Ertrag zur neueren Forschung über den Reformator Humbert nicht sehr ergiebig war. Oft wird er nur eher beiläufig in Werken über den Investiturstreit erwähnt. Erfolgreicher erweist sich die Suche nach älterer Literatur: Die Dissertation "Cardinal Humbert, sein Leben und seine Werke mit besonderer Berücksichtigung seines Traktates Libri Tres Adversus Simoniacos" von Georg Augusts wurde 1882 geschrieben und bildet eine sehr hilfreiche Grundlange für diese Arbeit.
Um Humbert als Person vorzustellen, beginnt die Arbeit mit einem Abriss seiner Biografie (2.1). Damit seine Ansichten über Simonie dargelegt werden können, folgt darauf die Begriffsumschreibung der "Simonie" (2.2). Schliesslich besteht der wichtigste Punkt dieser Recherche in einer Vorstellung seiner Ideen anhand der Quelle "Libri Tres Adversus Simoniacos" (2.3).
2. Hauptteil
2.1 Humbert von Silva Candida – Biografische Daten
Humbert wurde um 1000 n.Chr. in Lorraine geboren. Über seine Kindheit, sowie über seine Eltern ist wenig bekannt. 1015 trat er ins Kloster Moyenmoutier ein.[5] Dort beschäftigte er sich mit der Dichtkunst[6] und lernte Griechisch, was zu dieser Zeit ziemlich selten war und ihm später im Streit mit der oströmischen Kirche 1054 helfen sollte.[7] Humberts Diözensanbischof Bruno v. Toul wurde auf ihn aufmerksam und holte ihn 1050 nach seiner Erhebung zum Papst Leo IX. nach Rom. Humbert wurde ein enger Vertrauter und erhielt das Amt des Erzbischof von Sizilien.[8] Da Papst Leo IX. von den mächtigsten Fürsten von Salerno, sowie von den Normannen freundlich aufgenommen worden war, hatte er die Hoffnung, Sizilien wieder in die römische Kirche einzugliedern. Der grösste Teil Unter-Italiens gehörte zu dieser Zeit der griechischen Kirche an. Die Hoffnung des Papstes Leo auf Sizilien wurde jedoch bald zerschlagen. Humbert wurde zum Kardinal der römischen Kirche erhoben und erhielt den Namen "Humbert von Silva Candida".[9]
[...]
[1] Gilchrist, John, Cardinal Humbert of Silva-Candida, in: Canon Law in the Age of Reform, 11th-12th Centuries, (Variorum Collected Studies Series 406), Hampshire und Vermont 1993, S.33.
[2] Augusts, Cardinal Humbert of Silva Candida, S.23.
[3] Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, S.229.
[4] Laudage, Gregorianische Reform und Investiturstreit, S.23.
[5] Gilchrist, Cardinal Humbert of Silva-Candida, S.29.
[6] Augusts, Cardinal Humbert, S.2.
[7] Gilchrist, Cardinal Humbert of Silva-Candida, S.20.
[8] Schieffer, „Humbert ", in: LexMa V, Sp.207.
[9] Augusts, Cardinal Humbert, S.4-5.
- Citation du texte
- Michiko Yamanaka (Auteur), 2004, Humbert von Silva Candida und sein Werk "Libri Tres Adversus Simoniacos", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52801
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