Zu Beginn des Jahres 2002 gab Argentinien sein Currency Board (CB) mit einer festen Wechselkursbindung an den US-Dollar auf und ging zu einem flexiblen Wechselkurssystem über. Die argentinische Währung verlor fast 75 Prozent an Wert und das Land stürzte in die schwerste Krise, die es in seiner Geschichte erlebt hat. Diese Krise betraf nicht nur die Ökonomie, sie belastete auch die sozialen Verhältnisse, die politische Ebene und die internationalen Beziehungen zu anderen Nationen. Die Instabilität der globalen Finanzmärkte war und ist aus ökonomischer Sicht eines der zentralsten Probleme des letzten Jahrzehnts. Obwohl bereits Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre Währungs-, Banken- und Finanzkrisen, vorwiegend in Südamerika auftraten, sind die Krisen in den neunziger Jahren ungleich heftiger ausgefallen und in ihrer Erscheinungsform sehr verschieden. Neu an den Krisen der neunziger Jahre ist, dass kaum eine Krise vorhergesehen wurde und dass sich die Turbulenzen nicht auf ein nationales Finanzsystem beschränkten, sondern zumindest regionale oder sogar globale Implikationen hatten. Krisen wie die EWS-Krise mit sechzehn betroffenen Ländern, die Tequila-Krise mit neun, die Asienkrise mit zehn, die Russland-Krise mit dreizehn und schließlich die Argentinienkrise mit acht betroffenen Ländern haben zu der Überzeugung geführt, dass nationale Krisen andere Länder, die „gesund“ sind, anstecken können. In der englischsprachigen Literatur ist dieser Effekt als „Contagion“ bekannt. Ziel dieser Arbeit ist es, eine theoretische Einführung in das Konzept Contagion zu liefern und mögliche Ursachen und Übertragungsmechanismen von Contagion-Effekten am Beispiel Argentiniens zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- I Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Erklärungsmodelle für die Übertragung von Währungskrisen
- 2.1 Der Begriff Contagion
- 2.2 Formen der Übertragung von Währungskrisen
- 2.3 Ursachen von Contagion-Effekten bei Währungskrisen
- 2.3.1 Fundamentale Verflechtungen
- 2.3.2 Herdenverhalten
- 2.3.3 Institutionelles Contagion
- 3 Die Argentinienkrise und Contagion-Effekte
- 3.1 Ursachen, Merkmale und Ablauf der Argentinienkrise
- 3.2 Contagion-Effekte in Lateinamerika
- 4 Zusammenfassende Betrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Argentinienkrise von 2002 und analysiert sie unter dem Aspekt von Contagion-Effekten. Das Hauptziel ist es, das Konzept der Contagion im Kontext von Währungskrisen zu erläutern und anhand des Beispiels Argentiniens zu untersuchen, welche Übertragungsmechanismen eine Rolle spielen können.
- Der Begriff Contagion und seine Bedeutung im Kontext von Finanzkrisen
- Verschiedene Formen der Übertragung von Währungskrisen, darunter Monsuneffekte, Spillover-Effekte und True Contagion
- Ursachen für Contagion-Effekte, insbesondere fundamentale Verflechtungen, Herdenverhalten und institutionelles Contagion
- Die Argentinienkrise als Fallbeispiel: Ursachen, Merkmale und Ablauf der Krise
- Analyse der möglichen Contagion-Effekte der Argentinienkrise in Lateinamerika
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Problemstellung ein und definiert die Zielsetzung. Es beleuchtet die Bedeutung der Argentinienkrise als ein Beispiel für eine schwerwiegende Finanzkrise und die Relevanz des Contagion-Konzepts zur Erklärung von Krisenübertragung.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Contagion. Es erläutert die verschiedenen Formen der Übertragung von Währungskrisen, wie Monsuneffekte, Spillover-Effekte und True Contagion. Im Weiteren werden die Ursachen für Contagion-Effekte untersucht, wobei insbesondere die Rolle von fundamentalen Verflechtungen, Herdenverhalten und institutionellem Contagion hervorgehoben wird.
Das dritte Kapitel analysiert die Argentinienkrise als Fallbeispiel. Es beleuchtet die Ursachen, Merkmale und den Ablauf der Krise, die durch eine feste Wechselkursbindung an den US-Dollar und eine hohe Verschuldung gekennzeichnet war. Schließlich werden die möglichen Contagion-Effekte der Argentinienkrise in Lateinamerika untersucht, wobei insbesondere die Rolle von Handelsbeziehungen und finanzwirtschaftlichen Verflechtungen betrachtet wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Contagion, Währungskrisen, Argentinienkrise, Übertragungsmechanismen, Monsuneffekte, Spillover-Effekte, True Contagion, fundamentale Verflechtungen, Herdenverhalten, institutionelles Contagion, Handelsbeziehungen, Finanzmärkte, Kapitalströme, Lateinamerika.
- Quote paper
- Katja Kanngiesser (Author), 2005, Die Argentinienkrise von 2002 - Eine Analyse aus Sicht von Contagion Effekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52668
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