Julius Schwietering (1884-1962) war neben Hans Naumann und Adolf Spamer einer derjenigen Wissenschaftler, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die theoretische Fundierung der jungen Disziplin Volkskunde mit besonderem Engagement vorangetrieben haben. Die vorliegende Arbeit stellt daher die Analyse der Schwieteringschen Auffassungen zu Aufgabenbereich und Methode der deutschen Volkskunde in den Mittelpunkt. Dass Schwietering nicht zuletzt deshalb zum Begründer einer regelrechten Schule wurde, wird durch einen Blick auf die in seiner Tradition stehenden Wissenschaftler ebenfalls deutlich. Ein Blick auf die Folgen nationalsozialistischer Willkürherrschaft für die wissenschaftliche Laufbahn Schwieterings und eine kritische Würdigung seines Werkes runden diese Darstellung ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Einordnung des Themas in den Seminarkontext
- Die wissenschaftliche Laufbahn von Julius Schwietering und sein Beitrag zur volkskundlichen Forschung
- Die wissenschaftliche Laufbahn
- Uberblick über den Beitrag zur volkskundlichen Forschung
- Schwieterings Beitrag zum fachtheoretischen Diskurs: Aufgabenbereich und Methodik der Forschung
- Die Darlegung des volkskundlichen Aufgabenbereiches in „Wesen und Aufgaben der deutschen Volkskunde"
- Die Weiterentwicklung des Forschungsansatzes: Gemeinschaftsbegriff und funktionalistischer Ansatz
- Die Schwietermg-Schu1e: Weiterführung des wissenschaftlichen Ansatzes
- Der Nationalsozialismus und seine Folgen flir das wissenschaftliche Wirken Julius Schwieterings
- Zusammenfassung und kritische Würdigung der Schwieteringschen Volkskunde-Konzeption
- Anmerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der wissenschaftlichen Laufbahn und Leistung von Julius Schwietering (1884-1962) im Kontext der volkskundlichen Wissenschaftsgeschichte. Sie untersucht seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsansatzes, insbesondere anhand des Aufsatzes „Wesen und Aufgaben der deutschen Volkskunde", und beleuchtet die Wechselwirkung zwischen seinem wissenschaftlichen Wirken und dem Nationalsozialismus. Die Arbeit gipfelt in einer kritischen Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistung.
- Die wissenschaftliche Laufbahn von Julius Schwietering
- Die Entwicklung seines volkskundlichen Forschungsansatzes
- Die Schwietering-Schule und die Weiterführung seines Ansatzes
- Der Einfluss des Nationalsozialismus auf Schwieterings wissenschaftliches Wirken
- Kritische Würdigung der Schwieteringschen Volkskunde-Konzeption
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema der Hausarbeit ein und ordnet es in den Seminarkontext ein. Anschließend wird die wissenschaftliche Laufbahn von Julius Schwietering dargestellt, wobei sein Verhältnis zur nationalsozialistischen Ideologie bereits thematisiert wird.
Im dritten Kapitel wird Schwieterings Beitrag zum fachtheoretischen Diskurs der Volkskunde untersucht. Dabei wird insbesondere der Aufsatz „Wesen und Aufgaben der deutschen Volkskunde" analysiert, in dem er seinen eigenen Forschungsansatz darlegt und sich kritisch mit den damaligen volkskundlichen Forschungsrichtungen auseinandersetzt. Schwietering plädiert für eine soziologische und historische Herangehensweise, die sich auf die Erforschung der kulturellen Bedeutung des deutschen Bauerntums konzentriert.
Im vierten Kapitel wird die Schwietering-Schule vorgestellt, die sich mit der Weiterführung und Anwendung seines soziologisch-funktionalistischen Ansatzes befasst. Die Studien dieser Schule konzentrierten sich vorrangig auf Dorfgemeinschaften mit kirchlichem Mittelpunkt, wobei die Bedeutung der religiösen Fundierung von Gemeinschaften im Vordergrund stand.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das wissenschaftliche Wirken von Julius Schwietering. Es wird deutlich, dass er zunächst eine gewisse Sympathie für das neue Regime hegte, sich aber später in die innere Emigration zurückzog und seine volkskundliche Publikationstätigkeit einstellte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Julius Schwietering, Volkskunde, Wissenschaftsgeschichte, Forschung, „Wesen und Aufgaben der deutschen Volkskunde", soziologischer Ansatz, funktionalistischer Ansatz, Gemeinschaftsbegriff, Bauerntum, Nationalsozialismus, Schwietering-Schule, Dorfgemeinschaft, Gemeindeforschung, kritische Würdigung.
- Citar trabajo
- Matthias Bunzel (Autor), 2003, Julius Schwietering. Eine Analyse der Schwieteringschen Auffassungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52561
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