Die Erzählung „Templones Ende“ handelt von einem älteren Herrn (Templone), der mit seiner Tochter Klara eine Villa im ehemals sehr teuren Villenviertel von Bernau bei Berlin bewohnt. Nach dem Krieg verlieren die Villen in Bernau rapi-de an Wert, wodurch viele Nachbarn Templones ihren Besitz verkaufen. Der Protagonist verliert so immer mehr davon, worüber er seinen Selbstwert und seine Sicherheit definiert hat. Mit zunehmender Vereinsamung wird in ihm der Verdacht, neu hinzuziehende Nachbarn wären Teil einer feindlichen Verschwö-rung, immer stärker. Diese Vermutung veranlasst den Protagonisten im Verlauf der Erzählung dazu, zu immer skurriler werdenden Mitteln zu greifen, um gegen diese “Verschwörung“ vorzugehe.
In Kapitel zwei werde ich zunächst die Ausgangssituation des Protagonisten sowie seine grundlegenden Merkmale und Einstellungen aus der Erzählung herausarbeiten, um diese später mit seiner Entwicklung in Beziehung setzen zu können
Kapitel drei bis fünf werden eine Analyse des Erzähltextes hinsichtlich der Enwicklung des Protagonisten bilden. Wichtige Einschnitte in seinem Leben und Entwicklungsfolgen werde ich hier darstellen. Dabei werde ich die Entwicklung des Herrn Templone zu seinem gesellschaftlichen Umfeld und seinem Charater in Beziehung setzen, um Entwicklungsleitmotive zu finden. Da es mir nicht möglich war, Sekundärliteratur zu vorliegendem Text zu finden, werden die textgestützten Interpretationen allein meine Ansicht der Dinge darstellen. Ich stütze mich mit dieser Vorgehensweise auf eine Aussage Martin Walsers, der in einer Rede zur Einführung in eine Poetikdozentur an der Universität Heidelberg äußerte, “... dass es nach [seiner] ... Erfahrung im Umgang mit Literatur keine privilegierte Bedeutungsschöpfung gebe, daß vielmehr jede Leserin und jeder Leser ein Naturrecht auf eine eigenen Empfindung und Leseerfahrung habe.“
Kapitel sechs wird den Versuch einer schematischen Entwicklungsdarstellung Templones beinhalten, um einen zusammenfassenden Überblick über die in Kapitel zwei bis fünf erarbeiteten Aussagen zu geben
Im abschließenden Fazit werde ich die eingangs aufgeworfenen Fragen (soweit es nach der Analyse möglich ist) zusammenfassend beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangssituation des Protagonisten
- Die Veränderung der Nachbarschaft des Protagonisten und seine daraus resultierende Entwicklung
- Templone und seine "Verbündeten"
- Das Aufnehmen eines Untermieters
- Die Veränderung der Tochter Klara
- Die endgültige Vereinsamung des Protagonisten und ihre Folgen
- Schematische Darstellung der Entwicklung des Protagonisten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Protagonisten in Martin Walsers Erzählung "Templones Ende" im Kontext seines gesellschaftlichen Umfelds. Die Arbeit untersucht, wie der Protagonist auf die Veränderungen seiner Nachbarschaft und die zunehmende Vereinsamung reagiert und wie diese Faktoren seine Persönlichkeit und sein Verhalten beeinflussen.
- Die Auswirkungen des Verlusts von sozialem Status und materiellem Besitz auf die Psyche des Protagonisten
- Die Rolle von Misstrauen und Paranoia in der Entwicklung des Protagonisten
- Die Verbindung zwischen individueller Entwicklung und den gesellschaftlichen Veränderungen der Nachkriegszeit
- Die Darstellung von Isolation und Vereinsamung in der Erzählung
- Die Frage, ob der Protagonist ein Opfer der Umstände ist oder ob sein Verhalten durch seine eigene Persönlichkeit geprägt wird
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel zwei analysiert die Ausgangssituation des Protagonisten, einschließlich seiner Persönlichkeit und Einstellungen. Kapitel drei bis fünf untersuchen die Veränderungen in der Nachbarschaft des Protagonisten und ihre Auswirkungen auf seine Entwicklung. Diese Kapitel beleuchten die zunehmende Isolation des Protagonisten und seine Reaktionen auf die Veränderungen in seinem Umfeld.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der individuellen Entwicklung, gesellschaftliche Veränderungen, Isolation, Vereinsamung, Misstrauen, Paranoia, Nachkriegszeit, Besitz, Verlust, und die Darstellung des Protagonisten in Martin Walsers Erzählung "Templones Ende".
- Citar trabajo
- Isabell Kallis (Autor), 2005, Martin Walsers "Templones Ende": Die Entwicklung des Protagonisten in Relation zu seinem gesellschaftlichen Umfeld, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52502