Hier kann nur ein Abriß zur Darstellung kommen, weil nicht mehr alle Unterlagen erhalten sind: ein Teil wurde nach dem Ableben von Arthur Rabich von seiner dritten Ehefrau vernichtet - die beruflichen Erfolge können somit nicht mehr aufgelistet werden - und das Leuna-werk-Archiv, insbesondere nach 1990, ist leider nur unvollständig erhalten. Ein Teil von Archiv-Material verschwand während des Transportes von Leuna. Daher müssen Lücken durch Erinnerung geschlossen werden.
Es ist unvermeidlich, dass von einem unmittelbaren Zeitzeugen Wahrgenommes, Erlebtes anders verarbeitet, beurteilt und bewertet wird als von einem Historiker, der seine Kenntnisse über Studium von Archivmaterial, Akten usw. erworben hat. Aber die Erinnerung ist nicht immer frei von subjektivem, wie die Anamnesen in Gerichtsprozessen zur Genüge beweisen. Bei den sogenannten Dokumenten hilft meist erst die Einordnung in das Umfeld, den richtigen historischen Bezug zu gewinnen. Gänzlich ungeeignet für die Verarbeitung scheint gewisses Sekundärmaterial zu sein, in dem einmal von einem produziertes angeblich wahres „Geschichts“-Material in die eigene vorgefaßte Meinung oder Vorstellung eingepasst wird.
Verfasser ist unmittelbarer Zeitzeuge im Werk für mehrere Jahre nach der Kapitulation der Wehrmacht des Dritten Reiches und sodann durch mehrmalige Besuche pro Jahr in Leuna und im Werk, so auch nach 1990 im Zusammenhang mit der Fortführung umweltbezogener Projekte. Durch die Position seines Vaters kam er mit den verschiedensten leitenden Ingenieuren und Geschäftsleuten, wie Werkzeugmaschinen-Herstellern in Kontakt und konnte so unmittelbare eigene Erkenntnisse gewinnen. Von besonderem Gewinn waren die Gespräche mit früheren leitenden Angestellten aus den Leuna-Werken, die sich in einem Leunakreis in der Bundesrepublik zusammengefunden hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Zum Verfasser
- Der Verfasser als Zeitzeuge
- Zum Verfasser selbst
- Zu des Verfassers Erinnerung
- Die persönliche Vorgeschichte von Arthur Rabich
- Vorfahren und Kindheit sowie Jugend
- Berufsausbildung zum Ingenieur.
- Ingenieur im Leunawerk
- Das Werk
- Die Arbeitsstätte
- Die Maschinentechnik im Werk, die Hauptwerkstätte
- Das Personal, die Intelligenzler und der äußere Einfluß
- Die übergeordnete Macht und Politische Gesinnung
- Druck und Terror im Wandel der Zeit
- Der zweite Weltkrieg, das Werk und die Werkssiedlung
- Die Besetzung des Werkes
- Die Reparation, Ab- und Aufbau der Werks- und Produktionsstätte
- Die Umerziehung, die Partei-Nahme
- Der,,faschistische“ Putsch am 17. Juni 1953 im Werk, Intelligenz u.
- Hauptdaten und -ereignisse, Ingenieur Arthur Rabich im Leunawerk
- als Maschineningenieur in einem Chemiewerk
- Der Hochdruck- und Hydrierbereich
- Der Reparatur-, Sanier- und Fertigungsbereich
- Arbeiten als konstruierender und projektierender Maschineningenieur
- Maschineningenieur in einem Chemiewerk mit Pioniergeist
- Besondere Kapitel der Ingenieurarbeit
- Das soziale Umfeld der Intelligenzler, der Ingenieure
- Allgemeines
- Der Krieg und die Folgen, die Entführung von Führungskräften
- Schutz und Vertrauen gegenüber den Mächten, die Demontage
- Die technische Information, Beschaffung und Beschränkung
- Die Motivation, „Demokratie“, die Lebenssituation
- Die Umstrukturierung von Kohle auf Öl, vom Ingenieur zum Rentner
- Das Private – neben dem Beruf
- Der Geist, das Motiv
- Das Persönliche, Wohnen, Leben
- Literatur, Quellen, Nachwort
- Historische Folgerungen nach Meinung des Verfassers
- Abbildungen, Verzeichnis
- Anhang 1: Die Intelligenzler als Führungs-Gruppe
- Vgl. hierzu 2.2.2
- Anhang 2: Kreativitätsergebnisse als Beute der Sieger
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Biographie zeichnet ein detailliertes Bild von Arthur Rabichs Leben und Wirken im Leunawerk von 1927 bis 1964. Der Text beleuchtet nicht nur seine berufliche Laufbahn als Ingenieur, sondern auch die sozialen und politischen Verhältnisse, die seine Arbeit und sein Leben prägten.
- Arthur Rabichs beruflicher Werdegang als Ingenieur im Leunawerk
- Die Bedeutung der technischen Entwicklungen im Leunawerk im Kontext der Zeit
- Die Auswirkungen des politischen und gesellschaftlichen Wandels auf die Arbeitswelt im Leunawerk
- Die persönliche Geschichte von Arthur Rabich im Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben
- Die Rolle von Ingenieuren und Führungskräften im Kontext von Krieg und Nachkriegszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Darstellung von Arthur Rabichs Vorfahren, Kindheit und Jugend. Es wird seine Ausbildung zum Ingenieur und sein Eintritt ins Leunawerk im Jahr 1927 beschrieben. Die Kapitel 2 und 3 konzentrieren sich auf Rabichs Tätigkeit als Maschineningenieur im Leunawerk, beleuchten die technische Entwicklung des Werkes und thematisieren den Einfluss des politischen und gesellschaftlichen Wandels auf seine Arbeit. Die einzelnen Kapitel behandeln die verschiedenen Phasen in Rabichs beruflichen Leben, von der Zeit im nationalsozialistischen Deutschland über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit bis hin zur Wiedervereinigung Deutschlands. Kapitel 4 widmet sich Rabichs Privatleben und zeichnet ein Bild seiner Lebensumstände und persönlichen Erfahrungen außerhalb seiner beruflichen Tätigkeit. Der Text beleuchtet dabei die persönlichen Herausforderungen und den Einfluss der Zeit auf Rabichs Leben. Die letzten Kapitel des Buches befassen sich mit den historischen Folgerungen, die sich aus Rabichs Lebensgeschichte ziehen lassen, und bieten eine kritische Reflexion auf die Zeit des Nationalsozialismus und die Folgen des Zweiten Weltkriegs.
Schlüsselwörter
Arthur Rabich, Leunawerk, Ingenieur, Chemiewerk, Maschinentechnik, Hochdrucktechnik, Hydrierung, Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit, Reparation, Umerziehung, Politisches System, Sozialgeschichte, Technikgeschichte, Ingenieurberuf, Zeitgeschichte.
- Quote paper
- Dr.-Ing. Adalbert Rabich (Author), 2006, Ein Ingenieur in den Leuna-Werken - Arthur Rabich, sein Leben und Wirken im Leunawerk 1927 bis 1964, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52489