Bei der Untersuchung einer Gesamtheit ist es nicht selten nur schwer möglich, eine Vollerhebung durchzuführen. Nur wenn die Zahl der Einheiten der Gesamtheit relativ klein ist, macht eine Vollerhebung Sinn, und in bestimmten Fällen ist sie sogar unabdingbar, zum Beispiel bei dem soziometrischen Test.
Doch wenn die zu untersuchende Gesamtheit derart groß ist, dass eine Vollerhebung einen unangemessenen oder gar unmöglichen zeitlichen oder finanziellen Aufwand bedeuten würde, ist es notwendig und sinnvoll, die angestrebten Aussagen mittels einer Teilerhebung zu gewinnen.
Zur Durchführung einer Teilerhebung ist es notwendig, eine Stichprobe zu konstruieren.
Darunter versteht man „die Entnahme einer begrenzten Zahl von Einheiten aus der Gesamtheit mit dem Ziel, Aussagen über die Gesamtheit zu machen“.
Größtes Problem ist dabei die Repräsentativität, da eine Teilerhebung die Grundgesamtheit immer nur annähernd abbilden kann. Wie zuverlässig ist also die aufgrund einer Stichprobe getroffene Verallgemeinerung? Werden die Elemente einer Stichprobe zufällig ausgewählt und wird dabei gewährleistet, dass jede Einheit der Grundgesamtheit eine berechenbare beziehungsweise bei einer einfachen Zufallsstichprobe die gleiche Chance haben, in die Teilerhebung zu gelangen, so ist es möglich, genaue Aussagen über den Abbildfehler zu treffen.
Dadurch kann ein hohes Maß an Zuverlässigkeit gewonnen werden.
Dieses Herstellen der Chancengleichheit bei der Stichprobenkonstruktion und die weiteren Grundlagen der Zufallsauswahl stellen das Thema der vorliegenden Arbeit dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Festlegung der Grundgesamtheit
- Vollerhebung und Stichprobe
- Vor- und Nachteile von Vollerhebung und Stichprobe
- Konstruktion einer Stichprobe
- Einfache Zufallsstichprobe
- Geschichtete Zufallsstichprobe
- Proportionale Schichtung
- Disproportionale Schichtung
- Optimale Schichtung
- Klumpenauswahl
- Mehrstufige Auswahl
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Zufallsauswahl bei der Konstruktion von Stichproben in der empirischen Sozialforschung. Ziel ist es, die verschiedenen Methoden der Zufallsauswahl zu erläutern und ihre Bedeutung für die Repräsentativität und die Aussagekraft von Forschungsergebnissen darzulegen.
- Definition und Bedeutung von Stichproben in der empirischen Forschung
- Vergleich von Vollerhebung und Stichprobenverfahren
- Methoden der Zufallsauswahl (einfache, geschichtete, Klumpen- und mehrstufige Auswahl)
- Konzepte der Repräsentativität und des Abbildfehlers
- Anwendung des Urnenmodells zur Veranschaulichung von Zufallsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der Vollerhebung bei großen Grundgesamtheiten ein und begründet die Notwendigkeit von Stichproben. Sie betont die Bedeutung der Repräsentativität und die Herausforderungen, die sich aus der Verwendung von Teilerhebungen ergeben. Der Fokus liegt auf der zuverlässigen Verallgemeinerung von Stichprobenergebnissen auf die Grundgesamtheit und der Notwendigkeit der Zufallsauswahl zur Minimierung des Abbildfehlers.
Festlegung der Grundgesamtheit: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition der Grundgesamtheit als den Objektbereich der Forschung. Es betont den Kompromiss zwischen dem idealen Gegenstandsbereich und den verfügbaren Ressourcen. Eine zu restriktive Definition kann zu einer eingeschränkten Aussagekraft der Ergebnisse führen. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer klaren und präzisen Definition der Grundgesamtheit als Basis für eine erfolgreiche empirische Untersuchung.
Konstruktion einer Stichprobe: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Methoden der Stichprobenkonstruktion, wobei der Fokus auf Zufallsstichproben liegt. Es erklärt die einfache Zufallsstichprobe und die verschiedenen Arten der geschichteten Zufallsstichprobe (proportional, disproportional, optimal). Weiterhin werden Klumpenauswahl und mehrstufige Auswahl als weitere Verfahren vorgestellt. Der zentrale Punkt ist die Gewährleistung der Chancengleichheit für jedes Element der Grundgesamtheit, um die Repräsentativität und die Berechenbarkeit des Abbildfehlers zu sichern. Das Urnenmodell dient als anschauliche Veranschaulichung des Zufallsprozesses.
Schlüsselwörter
Zufallsauswahl, Stichprobenkonstruktion, Repräsentativität, Vollerhebung, Teilerhebung, einfache Zufallsstichprobe, geschichtete Zufallsstichprobe, Klumpenauswahl, mehrstufige Auswahl, Abbildfehler, Grundgesamtheit, Urnenmodell, empirische Sozialforschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Stichprobenverfahren in der empirischen Sozialforschung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Zufallsauswahl bei der Konstruktion von Stichproben in der empirischen Sozialforschung. Sie erläutert verschiedene Methoden der Zufallsauswahl und deren Bedeutung für die Repräsentativität und Aussagekraft von Forschungsergebnissen. Der Inhalt umfasst eine Einleitung, die Festlegung der Grundgesamtheit, die Konstruktion von Stichproben (einschließlich einfacher Zufallsstichproben, geschichteter Zufallsstichproben, Klumpenauswahl und mehrstufiger Auswahl), eine Zusammenfassung und ein Literaturverzeichnis.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Methoden der Zufallsauswahl zu erklären und ihre Bedeutung für die Repräsentativität und die Aussagekraft von Forschungsergebnissen darzulegen. Es werden die Definition und Bedeutung von Stichproben in der empirischen Forschung, der Vergleich von Vollerhebung und Stichprobenverfahren, Methoden der Zufallsauswahl, Konzepte der Repräsentativität und des Abbildfehlers sowie die Anwendung des Urnenmodells behandelt.
Welche Stichprobenverfahren werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Methoden der Zufallsauswahl, darunter die einfache Zufallsstichprobe, die geschichtete Zufallsstichprobe (proportional, disproportional, optimal), die Klumpenauswahl und die mehrstufige Auswahl. Der Fokus liegt auf der Gewährleistung der Chancengleichheit für jedes Element der Grundgesamtheit, um die Repräsentativität zu sichern und den Abbildfehler berechnen zu können.
Was versteht man unter Repräsentativität und Abbildfehler?
Repräsentativität beschreibt, wie gut eine Stichprobe die Grundgesamtheit abbildet. Ein Abbildfehler entsteht, wenn die Stichprobe die Grundgesamtheit nicht korrekt repräsentiert. Die Arbeit betont die Bedeutung der Zufallsauswahl zur Minimierung des Abbildfehlers und zur Sicherstellung der Repräsentativität der Ergebnisse.
Welche Rolle spielt die Grundgesamtheit?
Die Grundgesamtheit ist der Objektbereich der Forschung. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer klaren und präzisen Definition der Grundgesamtheit als Basis für eine erfolgreiche empirische Untersuchung. Es wird auch der Kompromiss zwischen dem idealen Gegenstandsbereich und den verfügbaren Ressourcen thematisiert.
Wie wird das Urnenmodell verwendet?
Das Urnenmodell dient als anschauliche Veranschaulichung des Zufallsprozesses bei der Stichprobenziehung und hilft, die Prinzipien der Zufallsauswahl zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zufallsauswahl, Stichprobenkonstruktion, Repräsentativität, Vollerhebung, Teilerhebung, einfache Zufallsstichprobe, geschichtete Zufallsstichprobe, Klumpenauswahl, mehrstufige Auswahl, Abbildfehler, Grundgesamtheit, Urnenmodell, empirische Sozialforschung.
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- Stefan Hansen (Autor), 2004, Methoden der Stichprobenkonstruktion , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52441