Wie fast alles in Deutschland, wird die Pflicht zur Entlohnung von Arbeit per Gesetz geregelt. Das Bürgerliche Gesetzbuch übernimmt diese Aufgabe mit dem § 611. Demnach besteht die Hauptpflicht seitens des Arbeitgebers darin, die „vereinbarte Vergütung“ zu leisten. Im Gegenzug hierzu hat der Arbeitnehmer die dafür versprochene Arbeitsleistung zu erbringen. Die Personalentlohnung steht daher im Mittelpunkt. Mit ihr sollte jedoch nicht nur die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers vergütet werden, sie hat auch die Aufgabe, dem Arbeitnehmer als Anreiz zu dienen. In jedem Fall ist es so, dass eine empfundene Lohngerechtigkeit starken Einfluss auf das Leistungsverhalten eines Arbeitnehmers hat. Denn wie Wöhe betont, begründet sich eine effiziente Leistungserstellung in der Motivation der Mitarbeiter (vgl. Wöhe, Günther 2000, S. 254).
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht hat der Arbeitgeber natürlich das Ziel der Gewinnmaximierung vor Augen. Dennoch lässt sich diese langfristig nur dann erreichen, wenn seine Lohnempfänger auch entsprechend zur Arbeitsbereitschaft motiviert sind. Hier sieht man deutlich, dass die beiden augenscheinlich gegnerischen Parteien, den als für beide Seiten gerecht empfundenen Lohn zum Ziel haben.
Ein Arbeitsbewertungsverfahren, das von beiden Seiten als gerecht und sinnvoll empfunden wird, könnte diesen immerwährenden Konflikt zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften entschärfen. Die Arbeitsbewertung stützt sich dabei auf die Bewertung der Arbeitsschwierigkeit, unabhängig von der Person, die sie ausführt (vgl. Bisani, Fritz 1995, S. 439): Also wird die geforderte Arbeitsleistung somit normiert und der Mensch, welcher die Arbeit zu erbringen hat, wird zunächst nicht betrachtet. In der Vergangenheit haben sich zwei Verfahren zur Arbeitsbewertung herausgebildet, die summarische und die analytische Arbeitsbewertung.
Wie aktuell dieser Konflikt ist, wird uns durch die Tarifverhandlungen in der Metallbranche vor Augen geführt. Denn eine einmal vereinbarte Entlohnung muss stets den veränderten Bedingungen angepasst werden, damit sie auch weiterhin als gerecht empfunden wird und in ausreichendem Maße zur Motivation beiträgt.
Die vorliegende Hausarbeit soll nicht nur die Methoden der analytischen Arbeitsbewertung aufzeigen, sondern sie soll zur verständlicheren und vollständigeren Darstellung auch Thematiken wie Entgelt, Entgeltformen, Lohngerechtigkeit und vor allem die summarische Arbeitsbewertung beinhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entgeltarten und -formen sowie die Differenzierung zwischen Lohn und Gehalt
- Entgeltgerechtigkeit und die motivationalen Wirkungen des Entgelts
- Der Ablauf der Arbeitsbewertung
- Das Genfer Schema
- Die Stellenbeschreibung als Grundlage für den Entgeltfindungsprozess
- Die summarische Arbeitsbewertung
- Das Rangfolgeverfahren
- Das Katalog- bzw. Lohngruppenverfahren
- Die Probleme und Grenzen der summarischen Arbeitsbewertung
- Die analytische Arbeitsbewertung
- Die Anforderungsarten
- Die Gewichtung
- Das Rangreihenverfahren
- Das Stufenwertzahlverfahren
- Schlusswort: Probleme und Grenzen der analytischen Arbeitsbewertung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der analytischen Arbeitsbewertung, die als Instrument zur gerechten Festlegung von Löhnen und Gehältern dient. Sie beleuchtet die verschiedenen Ansätze der Arbeitsbewertung und deren Anwendung in der Praxis. Dabei werden die summarische und die analytische Arbeitsbewertung im Detail betrachtet und ihre Vor- und Nachteile analysiert. Die Hausarbeit soll ein grundlegendes Verständnis der Arbeitsbewertung schaffen und die wichtigsten Methoden und Verfahren verständlich darlegen.
- Entgeltarten und -formen
- Entgeltgerechtigkeit und Motivation
- Methoden der Arbeitsbewertung (summarisch und analytisch)
- Anforderungsarten und Gewichtung
- Probleme und Grenzen der Arbeitsbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeitsbewertung ein und erläutert die Bedeutung von Entgeltgerechtigkeit und Motivation im Arbeitsverhältnis. Sie stellt die beiden gängigen Methoden der Arbeitsbewertung, die summarische und die analytische Arbeitsbewertung, vor.
Kapitel 2 befasst sich mit den verschiedenen Entgeltarten und -formen, wie Lohn, Gehalt und Besoldung. Es wird die historische Entwicklung der Differenzierung zwischen Lohn und Gehalt sowie die aktuelle Bedeutung dieser Unterscheidung im Kontext des technologischen Fortschritts und gesellschaftlichen Wandels beleuchtet.
Kapitel 3 behandelt die Entgeltgerechtigkeit und ihre motivationalen Wirkungen. Es wird der gesellschaftliche Wertewandel und die Bedeutung von Konsum, Prestige, Selbstverwirklichung und Identifikation mit der Arbeit für die Motivation der Arbeitnehmer diskutiert. Das Kapitel stellt die Theorie der Lohnstruktur von Erich Kosioli vor und erläutert die fünf wichtigsten Punkte, die der Arbeitnehmer bei der Lohngestaltung als gerecht empfindet.
Kapitel 4 beschreibt den Ablauf der Arbeitsbewertung und stellt das Genfer Schema, ein weit verbreitetes Anforderungskatalog, vor. Es werden die verschiedenen Anforderungsarten, wie Können, Belastung, Verantwortung und Arbeitsbedingungen, erläutert und die Bedeutung der Stellenbeschreibung als Grundlage für den Entgeltfindungsprozess hervorgehoben.
Kapitel 5 widmet sich der summarischen Arbeitsbewertung und stellt zwei gängige Verfahren vor: das Rangfolgeverfahren und das Katalog- bzw. Lohngruppenverfahren. Es werden die Vor- und Nachteile der summarischen Arbeitsbewertung sowie ihre Grenzen und Probleme diskutiert.
Kapitel 6 beschreibt die analytische Arbeitsbewertung und erläutert die drei wichtigsten Schritte: die Auswahl der Anforderungsarten, die Gewichtung der Anforderungen und die Ermittlung der tatsächlichen Beanspruchung am Arbeitsplatz. Es werden die beiden Verfahren zur Ermittlung der tatsächlichen Beanspruchung, das Rangreihenverfahren und das Stufenwertzahlverfahren, vorgestellt und anhand von Beispielen veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Arbeitsbewertung, Entgeltfindung, Entgeltgerechtigkeit, Motivation, summarische Arbeitsbewertung, analytische Arbeitsbewertung, Anforderungsarten, Gewichtung, Rangfolgeverfahren, Katalogverfahren, Rangreihenverfahren, Stufenwertzahlverfahren, Genfer Schema, Stellenbeschreibung, Lohngruppen, Konfliktpotential und gesellschaftlicher Wertewandel.
- Citar trabajo
- Dipl.-Betriebswirtin Karin Peters (Autor), 2005, Analytische Arbeitsbewertung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52432
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