1861: Seit der Sezession South Carolinas und weiterer Südstaaten von den Vereinigten Staaten von Amerika hatte sich über das ganze Land ein Gefühl der Ungewissheit gelegt. Niemand wusste, wie es nun weitergehen würde und ob ein Bürgerkrieg noch zu vermeiden war. Der Konflikt spitzte sich in der Affäre um Fort Sumter zu, eine Festung der Union, die im Hafengebiet von Charleston, der Hauptstadt des Unruheherds South Carolina lag, und die Lincoln nicht aufgeben wollte. Daraufhin ließ South Carolina das Fort beschießen, bis die Unionstruppen am 13. April 1861 gezwungen waren, abzuziehen. Der Bürgerkrieg hatte begonnen.
Die Soldaten der beiden Seiten kämpften nun gegeneinander, und die Armee, die ursprünglich zusammengehört hatte, war gespalten. Sowohl die Unionsregierung im Norden als auch die neue Konföderationsregierung im Süden musste sich zunächst der Aufgabe widmen, ihre Armee aufzubauen. Im Laufe des Krieges mussten sie sich neben der Aufrechterhaltung auch der Bewältigung aufkommender Probleme widmen. Folgende Fragen spielen eine zentrale Rolle: Wie führten die beiden Regierungen den Aufbau ihrer Armeen durch? Welche Probleme entstanden dadurch? Warum kam der Vorwurf auf, im Bürgerkrieg würden die wohlhabenden Bürger bevorzugt, während man die Ärmeren kämpfen lasse – zusammengefasst durch das Schlagwort „a rich man’s war, but a poor man’s fight“? Wie verhielt sich die amerikanische Bevölkerung im Hinblick auf die Einführung der Wehrpflicht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begeisterung im ersten Kriegsjahr und die Ausbildung von Amateurarmeen
- Lincolns Ruf nach Freiwilligen im Norden
- Soldatenrekrutierung im Süden
- Soldatenrekrutierung ab 1862 – Wehrpflicht und die Folgen
- Das Conscription Law von 1862 im Süden: Unmut in der Bevölkerung
- Der Enrollment Act von 1863 im Norden: Proteste und Fahnenflucht
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rekrutierung von Soldaten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Sie analysiert die Herausforderungen, vor denen die Unions- und Konföderationsregierungen beim Aufbau ihrer Armeen standen, sowie die Folgen der Einführung der Wehrpflicht.
- Die anfängliche Rekrutierung von Freiwilligen und ihre Motive.
- Die Auswirkungen der sinkenden Freiwilligenzahlen auf die Kriegsführung.
- Die Einführung der Wehrpflicht im Norden und Süden und die Reaktion der Bevölkerung.
- Die soziale und politische Dimension des Bürgerkriegs, insbesondere die Debatte um den „a rich man's war, but a poor man's fight“.
- Die Rolle der Desertion und ihre Ursachen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beschreibt die anfängliche Rekrutierung von Soldaten für den Bürgerkrieg. Es beleuchtet die Motive der Freiwilligen und die organisatorischen Herausforderungen, denen sich die Regierungen gegenüber sahen. Das dritte Kapitel behandelt die Einführung der Wehrpflicht im Norden und Süden und analysiert die Reaktionen der Bevölkerung auf diese Maßnahme.
Schlüsselwörter
Amerikanischer Bürgerkrieg, Soldatenrekrutierung, Freiwillige, Wehrpflicht, Desertion, soziale Dimension, „a rich man's war, but a poor man's fight“, Enrollment Act, Conscription Law.
- Citation du texte
- Antje Lehmann (Auteur), 2003, Die Rekrutierung der Soldaten im amerikanischen Bürgerkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52155