Der Zeitplan in einem Gefängnis ist sehr strikt gegliedert und ist rund um die Uhr durchgeplant. Er lässt den Häftlingen kaum Freiraum, ihren eigenen Interessen nachzugehen und womöglich Fluchtversuche zu starten. Immer wieder kann in der Zeitung oder dem Internet gelesen werden, dass Häftlinge regelmäßig zu Kontrollen und sonstigen Verpflichtungen anzutreten haben und sonst ein Alarm mit Fluchtversuch ausgerufen wird, wenn nur ein Häftling nicht erscheint.
Das Ziel der Hausarbeit ist es somit, den organisationstheoretischen Hintergrund zu klären. Es soll analysiert werden, wie sich ein Gefängnis als Zwangsorganisation verstehen kann und wie solch ein Zeitplan eines Gefängnisses auf die Vorbereitungen eines Ausbruchs und den selbigen auswirkt.
Der Hausarbeit liegt ein theoretischer und auch ein praktischer Teil - die Analyse der Szene - zu Grunde, welcher sich jedoch beide Male organisationstheoretisch auf das Gefängnis bezieht.
Im ersten Teil der Hausarbeit wird vorerst geklärt, was eine Zwangsorganisation ist. Daraufhin wird erläutert, warum das Gefängnis die Kriterien einer Zwangsorganisation erfüllt. Weiterhin wird darauf eingegangen, was die Ziele und Absichten eines Gefängnisses darstellen. Zudem wird herausgestellt, was ein Gefängnis als Organisation für Aufgaben hat und wo die Schwierigkeiten liegen.
Der Hauptfokus der Hausarbeit liegt auf dem zweiten Teil. In diesem Teil wird zuerst die Serie 'Prison Break' vorgestellt. Es wird geklärt, worum es in der Serie geht und wer die Charaktere sind. 'Prison Break' wird im Hinblick auf die zeitliche Planung eines Gefängnisses analysiert. Dies geschieht anhand des Hauptcharakters Scofield. Die Hausarbeit fokussiert die Anwendung der
Fernsehserie „Prison Break“ auf die Theorie von Stefan Kühl über Zwangsorganisationen. Hierbei wird das in der Serie thematisierte Gefängnis als Zwangsorganisation verstanden und anhand dessen eine Analyse der Zeitplanung vollzogen.
Anschließend werden gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und aus diesen das Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Gefängnis als Zwangsorganisation
2.2 Einführung in die Serie 'Prison Break'
2.3 Vorbereitungen des Ausbruchs
2.4. Der Ausbruch
2.5. Anwendung der zwangsorganisatorischen Theorie auf den Ausbruch
2. Fazit
3. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Zeitplan in einem Gefängnis ist sehr strikt gegliedert und ist rund um die Uhr durchgeplant. Er lässt den Häftlingen kaum Freiraum, ihren eigenen Interessen nachzugehen und womöglich Fluchtversuche zu starten. Immer wieder kann in der Zeitung oder dem Internet gelesen werden, dass Häftlinge regelmäßig zu Kontrollen und sonstigen Verpflichtungen anzutreten haben und sonst ein Alarm mit Fluchtversuch ausgerufen wird, wenn nur ein Häftling nicht erscheint.
Das Ziel der Hausarbeit ist es somit, den organisationstheoretischen Hintergrund zu klären. Es soll analysiert werden, wie sich ein Gefängnis als Zwangsorganisation verstehen kann und wie solch ein Zeitplan eines Gefängnisses auf die Vorbereitungen eines Ausbruchs und den selbigen auswirkt. Der Hausarbeit liegt ein theoretischer und auch ein praktischer Teil - die Analyse der Szene - zu Grunde, welcher sich jedoch beide Male organisationstheoretisch auf das Gefängnis bezieht.
Im ersten Teil der Hausarbeit wird vorerst geklärt, was eine Zwangsorganisation ist. Daraufhin wird erläutert, warum das Gefängnis die Kriterien einer Zwangsorganisation erfüllt. Weiterhin wird darauf eingegangen, was die Ziele und Absichten eines Gefängnisses darstellen. Zudem wird herausgestellt, was ein Gefängnis als Organisation für Aufgaben hat und wo die Schwierigkeiten liegen.
Der Hauptfokus der Hausarbeit liegt auf dem zweiten Teil. In diesem Teil wird zuerst die Serie 'Prison Break' vorgestellt. Es wird geklärt, worum es in der Serie geht und wer die Charaktere sind. 'Prison Break' wird im Hinblick auf die zeitliche Planung eines Gefängnisses analysiert. Dies geschieht anhand des Hauptcharakters Scofield. Die Hausarbeit fokussiert die Anwendung der Fernsehserie „Prison Break“ auf die Theorie von Stefan Kühl über Zwangsorganisationen. Hierbei wird das in der Serie thematisierte Gefängnis als Zwangsorganisation verstanden und anhand dessen eine Analyse der Zeitplanung vollzogen.
Anschließend werden gewonnene Erkenntnisse zusammengefasst und aus diesen das Fazit gezogen.
2. Hauptteil
2.1. Gefängnis als Zwangsorganisation
Ein Gefängnis wird laut Kühl als Zwangsorganisation gesehen. Um ein Gefängnis jedoch überhaupt als jene verstehen zu können, muss vorerst geklärt werden, was eigentlich eine Zwangsorganisation ist. Eine sogenannte 'Zwangsorganisation' ist eine Organisation, welche Mitglieder den Austritt verbietet oder diesen erheblich erschwert (vgl. Kühl 2012: 345). Auch, wenn es heutzutage kaum noch Zwangsorganisationen gibt (vgl. Kühl 2012: 351), scheinen diese notwendig zu sein. Diese somit zwangsweise Rekrutierung von Mitgliedern in die Organisation und ein durch Zwang verhinderter Exit aus der Organisation "bedarf [in der heutigen Zeit] besonderer Begründungen und Gesetze, mit denen die Erzwingungsstäbe des Staates zugleich die nötige Rechtsgrundlage erhalten, um den Verbleib in einer Zwangsorganisation gegebenenfalls auch mit angedrohter physischer Gewalt als Vermeidungsalternative durchzusetzen" (Kühl 2012: 351).
Ein Beispiel für solch eine Organisation sind Gefängnisse. In diese werden die Mitglieder verpflichtet einzutreten und ein vorzeitiger, unerlaubter Austritt wird mit Gewalt oder der Todesstrafe angedroht (vgl. Kühl 2012: 349). Ziele dieser Zwangsorganisation sind beispielsweise Erziehung, Resozialisierung oder Sühne. Nach Ohler erfülle ein Gefängnisaufenthalt aus gesetzlicher Sicht folgende Aufgabe:
"Der Vollzug soll dazu dienen, ,,dem Gefangenen zu der Einsicht zu verhelfen, daß er für begangenes Unrecht einzustehen hat, und ihn wieder in die Gesellschaft einzugliedern"; er soll ,,den Willen und die Fähigkeit des Gefangenen wecken und stärken, künftig ein gesetzmäßiges und geordnetes Leben zu führen""(Ohler 1977: 51, zit. n. Nr. 57 Abs. 1 DVollzO).
Weiteren soll ein Gefängnisaufenthalt dazu beitragen, dass Straffällige in Zukunft keine weiteren Straftaten begehen. Weiterhin sei die Resozialisierung der Gefangenen in die Rechtsgemeinschaft ein Ziel der Inhaftierung (vgl. Ohler 1977: 51).
Die Organisation - in diesem Falle somit das Gefängnis - setzt im Vollzug schließlich das Befolgen formalisierter Erwartungen der Mitglieder voraus (vgl. Kühl 2012: 350). Um diese Erwartungen durchzusetzen, ist eine Zwangsorganisation dazu im Stande, auf eine Androhung von Gewalt gegenüber den Mitgliedern zu setzen (vgl. Kühl 2012: 346). Es darf auf sogenannte Erzwingungsstäbe, um Regelabweichungen zu bestrafen, zurückzugreifen (vgl. Kühl 2012: 354). Ebenso ist das Zugestehen von Freiräumen nicht beliebig und wird damit auch vorgegeben (vgl. Kühl 2012: 355).
Solch eine Organisation zu regulieren scheint hiermit keine einfache Angelegenheit. Deshalb wird auch ein Wechsel des Mitgliedes in ein anderes Gefängnis von staatlichen Zwangsorganisationen durch ein gegenseitiges Abkommen geregelt und dem Gefangenen wird somit jedes Recht entzogen, mitzuentscheiden (vgl. Kühl 2012: 256). Die 'Menge in der Zeit' (Ohler 1977: 43) ist in Strafvollzugsanstalten oft ein großes Problem, da ein Ständiges Kommen und Gehen herrscht, welches unter Kontrolle gehalten werden muss (vgl. Ohler 1977: 43). Darum gibt es in solchen Organisationen genau getaktete Pläne, welche die Regulierung vereinfachen und kontrollieren. Herausforderungen stellen beispielsweise die Zählung der Gefängnisinsassen - also die Sicherstellung der Anwesenheit aller Gefangenen - als auch die Folgeleistung erwarteten Verhaltens dar (vgl. Kühl 2012: 353).
Um etliche, vorher genannte Hürden zu bewältigen, sich als Mitarbeiter der Zwangsorganisation Respekt zu verschaffen und alle Aufgaben kontrollieren zu können, sind somit Strenge und vor allem die Organisation der Zeit wichtige Punkte in einer Vollzugsanstalt. Doch auch die strikte Zeitplanung in solch einer Organisation ist ein wichtiges Instrumentarium, welches einen geregelten Ablauf benötigt und die Häftlinge dazu bestimmt, diesem Ablauft zu folgen.
2.2 Einführung in die Serie 'Prison Break'
Im Folgenden wird in die Serie 'Prison Break' eingeführt. Die darauf folgende Analyse befasst sich mit einzelnen Szenen aus der ersten Staffel der Fernsehserie Prison Break. Der Fokus liegt auf dem geplanten Gefängnisausbruch des Hauptdarstellers Michael Scofield und dessen Bruder Lincoln Burrows. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Zeitplanung und die Vorbereitung des Gefängnisausbruches gelegt.
In der ersten Staffel der Serie 'Prison Break' geht es um den Hauptdarsteller Michael Scofield und seinen Bruder Lincoln Burrows. Da Burrows angeblich den Bruder der Vize-Präsidentin erschossen haben soll, sitzt dieser - allerdings unschuldig - in der Todeszelle des Fox River State Gefängnisses und wartet auf seine Hinrichtung. Scofield jedoch ist von seiner Unschuld überzeugt und greift zu einer radikalen Entscheidung, nachdem er alles legale versucht hat, um seinen Bruder zu entlasten. Somit begeht er einen bewaffneten Banküberall, nach welchem er in dasselbe Gefängnis wie sein Bruder gebracht wird. Da er durch seinen Beruf als Ingenieur an dem Umbau des Gefängnisses beteiligt war, kennt er die Baupläne dieser Anstalt und lässt sich diese auf seinen Körper tätowieren (vgl. 'Prison Break' 2005: Folge 1, 42.02), um im Gefängnis immer zu wissen, wo er hinmuss und wie der Weg nach draußen ist. Sein Plan ist es, die Sanitäranlage in seiner Zelle abzumontieren, einen Durchbruch durch die Wand zu schaffen und somit auf die Gänge hinter der Wand zu gelangen. Von diesen aus möchte er in die Ambulanz und von dort aus fliehen, da die Station der am wenigsten gesicherte Ort im Gefängnis ist.
Um diesen Ausbruch vorzubereiten, muss sich Scofield immer an bestimmte Zeiten halten. So nutzt er beispielsweise den Hofgang, um an seinen Vorbereitungen zu arbeiten und sich Materialen zu beschaffen (vgl. 'Prison Break' 2005: Folge 1, 38.21-39.10). Er verschafft sich ebenso die sogenannte 'PI-Card' (vgl. 'Prison Break' 2005: Folge 1, Minute 39), um Dienste auf dem Hof zu leisten und erlangt somit Zeit und einen Überblick, wie er genauere Vorbereitungen zu treffen hat. Es passieren jedoch immer mal wieder Dinge, auf welche er nicht vorbereitet war und welche ihn in seiner Planung nach hinten werfen. So droht sein Plan zu scheitern, da er - auf Antrag der Personen, welche dafür gesorgt haben, dass Burrows einsitzt - in ein anderes Gefängnis verlegt werden soll (vgl.
[...]
- Citation du texte
- K. S. (Auteur), 2016, Die zeitliche Organisation in Zwangsorganisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/519982
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.