Das Thema Interkulturelles Lernen zwischen Migration und Integration zieht sich wie ein Roter Faden durch mein Leben.
Ich bin im Jahre 89 mit meinen Eltern aus Polen nach Deutschland zugewandert. Zu diesem Zeitpunkt war ich 8 ½ Jahre alt und es fiel mir schwer meine gewohnte Umgebung zu verlassen. Wir lebten anfangs ein paar Wochen in Unna-Massen in der ´Erstaufnahmeeinrichtung des Bundes´ und dann zog ich mit meiner Familie nach Köln in ein Übergangswohnheim. Zu Beginn fühlte ich mich wie eine fremde Person, gleichwohl es meine Kultur oder die Sprache betraf. Ich besuchte die Grundschule und hatte keine deutschsprachigen Kenntnisse. Ich nahm an Sprachprogrammen teil. Alltäglich machte ich Diskriminierungserfahrungen (Beispiele im Hauptteil), die meine Persönlichkeit und Identität geprägt haben.
Im Rahmen meiner Berufszeit als Erzieherin sammelte ich Vorerfahrungen und praktische sowie theoretische Kenntnisse.
Aufgrund dessen kann ich mich mit diesem Thema gut identifizieren und wählte dieses Politikseminar.
In der Hausarbeit habe ich mich differenzierter mit dieser Problematik `Multikulturalismus und Integration` auseinandergesetzt, und folgende Unterthemen ausgearbeitet:
• Geschichte des Begriffs interkulturelles Lernen
• Begriffserläuterung
• Diskriminierung bzw. Antidiskriminierung
• Zweitspracherwerb
• Identitätsentwicklung bzw. Identitätswandel
• Integrationsangebote
Gliederung
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. Geschichte und Begriffserläuterung des Interkulturellen Lernens
1.1 Die Entstehung der Interkulturellen Ansätze
1.2 Begriffserläuterung – Migration, Integration, Multikulturalismus
und Interkulturelles Lernen
1.3 Interkulturelle Kompetenz als Ziel des Interkulturellen Lernens
2. Interkulturelles Lernen als Unterstützung von Antidiskriminierungsarbeit
2.1 Diskriminierung im Alltag
2.2 Umgang mit Antidiskriminierung im Kindergarten und Schule
3. Zweispracherwerb im Kontext der Identitätsentwicklung
3.1 Die Förderung der deutschen Sprache als Zweitsprache
3.2 Was ist eigentlich Identität?
4. Integrationsangebote als Teilhabe an der Aufnahmegesellschaft
4.1 Übergangswohnsituation
4.2 Freizeitgestaltung
4.3 Migrationszentren
III. Schlussfolgerung
Literatur
I. Einleitung
Das Thema Interkulturelles Lernen zwischen Migration und Integration zieht sich wie ein Roter Faden durch mein Leben.
Ich bin im Jahre 89 mit meinen Eltern aus Polen nach Deutschland zugewandert. Zu diesem Zeitpunkt war ich 8 ½ Jahre alt und es fiel mir schwer meine gewohnte Umgebung zu verlassen. Wir lebten anfangs ein paar Wochen in Unna-Massen in der ´Erstaufnahmeeinrichtung des Bundes´ und dann zog ich mit meiner Familie nach Köln in ein Übergangswohnheim. Zu Beginn fühlte ich mich wie eine fremde Person, gleichwohl es meine Kultur oder die Sprache betraf. Ich besuchte die Grundschule und hatte keine deutschsprachigen Kenntnisse. Ich nahm an Sprachprogrammen teil. Alltäglich machte ich Diskriminierungserfahrungen (Beispiele im Hauptteil), die meine Persönlichkeit und Identität geprägt haben.
Im Rahmen meiner Berufszeit als Erzieherin sammelte ich Vorerfahrungen und praktische sowie theoretische Kenntnisse.
Aufgrund dessen kann ich mich mit diesem Thema gut identifizieren und wählte dieses Politikseminar.
In der Hausarbeit habe ich mich differenzierter mit dieser Problematik `Multikulturalismus und Integration` auseinandergesetzt, und folgende Unterthemen ausgearbeitet:
Geschichte des Begriffs interkulturelles Lernen
Begriffserläuterung
Diskriminierung bzw. Antidiskriminierung
Zweitspracherwerb
Identitätsentwicklung bzw. Identitätswandel
Integrationsangebote
II. Hauptteil
1. Geschichte und Begriffserläuterung des Interkulturellen Lernens
1.1 Die Entstehung der Interkulturellen Ansätze
Durch die nach 1945 einsetzende wirtschaftliche Wachstumsphase in den westlichen Industrieländern erhöhte sich der Bedarf an Arbeitskräften. So wanderten mit der Industrialisierung Arbeitsmigranten und damit der verbundene Familiennachzug in die BRD ein.
Mit der Eskalation der wirtschaftlichen und sozialen Lage existiert seit 1950 die Migrationsbewegung der Aussiedler/innen nach Deutschland. In den 80. Jahren verschlechterte sich die Situation durch den nahenden Zusammenbruch der Sowjetunion und somit wanderten noch mehr Menschen aus.
Aufgrund der Migrationssituation in Deutschland wurde in den 70. Jahren dieAusländerpädagogikentwickelt.
Diese verfolgte das Ziel, die zweite Generation, also Ausländerkinder in die Bildungs-einrichtungen zu integrieren, als Voraussetzung für eine spätere Integration in die multikulturelle Gesellschaft. Doch man muss bedenken, dass der Begriff der Integration nicht klar von der Assimilation abgegrenzt war. Man bemühte sich bei den Ausländerkindern die sprachlichen und kulturellen Defizite durch Fördermaßnahmen zu kompensieren. Das Individuum stand im Vordergrund und sollte verändert werden.
Mit den 80. Jahren entwickelte sich aus der Ausländerpädagogik das Konzept derInterkulturellen Pädagogik.
Dieser Ansatz setzte an die Interaktion, als einen kulturellen Austausch zwischen den ausländischen und einheimischen Kindern, um sie auf diese Weise nicht in zwei Gruppen aufzuspalten. Migrantenkinder aber auch die einheimischen Heranwachsenden sollten sensibilisiert werden für das Anderssein, dies lässt sie die kulturelle Verschiedenheit weniger als Fremdheit erfahren.[1]
Wolfgang Nieke unterscheidet die Interkulturelle Pädagogik von der interkulturellen Konfliktpädagogik, die sich mit Distanz; Ablehnung; Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit in der Gesellschaft befasst. In dieser Fremdenfeindlichen Gesellschaft wurden Migranten Opfer von Gewalt.
In den 90. Jahren nahm die Anzahl von Migranten noch einmal zu. Die Zuwanderer verließen ihr Herkunftsland aufgrund von Hunger, Krieg und/ oder politischer Verfolgung. Damit sind die so genannten Flüchtlinge gemeint.
Aktuelle Flüchtlingsprobleme könnten Armut, Umweltkatastrophen, Bürgerkriege und Arbeitslosigkeit sein. Als Antwort auf diese Situation entwickelte sich die antirassistische Arbeit/ Antidiskriminierungsarbeit. Diese richtet sich vorrangig an die Einheimischen (Mehrheit), welche die Einwanderer als Eindringlinge betrachten, denen nicht alle Rechte der Einheimischen zuzubilligen sind.[2]
1.2 Begriffserläuterung
Meines Erachtens ist das interkulturelle Lernen das Kernstück der pädagogischen und politischen Arbeit in einer multikulturellen Gesellschaft, die die Elemente der Ausländerpädagogik; Interkulturellen Pädagogik und der Antirassistischen Arbeit einbezieht. Insofern ist es förderlich, sich die Geschichte des interkulturellen Lernens zu verinnerlichen.
Migration: [lat.: „migrare“- wandern, an einen anderen Ort ziehen]:
Der Begriff Migration bezeichnet die Wanderung von Menschen. Diese Wanderung findet in einem geographischen und sozialen Raum statt und ist mit einem Wechsel des Wohnsitzes verbunden.[3]Die Migration bzw. Zuwanderung wird nach unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischbegründeten Motiven aufgeteilt. Die drei bedeutsamsten internationalen Migrationsgruppen sind: Flüchtlinge; (Spät) Aussiedler/innen; Arbeitsmigranten.
Integration: [lat.: „integratio“- (Wieder-) Herstellung eines Ganzen]:
Integration meint den Prozess, durch den die bisher Außenstehenden Personen oder Gruppen zugehörige Glieder einer größeren sozialen Gruppe werden sollen. Es handelt sich um die Einfügung in ein bereits bestehendes soziales Ganzes unter Erhalt der eigenen Identität.[4]Integration schließt sowohl die Annährung als auch die Abgrenzung unterschiedlicher Kulturen ein.
[...]
[1]Vgl. BÖHM/ u.a., Handbuch Interkulturelles Lernen, Freiburg 1999, S. 13ff
[2]Vgl.FREISE, Interkulturelles Lernen, in: Boskamp/Theisen (Hrsg.), Krisen und Chancen unserer Gesellschaft, Berlin 2002, S.152
Vgl. AUERNHEIMER, Grundmotive und Arbeitsfelder interkultureller Bildung und Erziehung, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Interkulturelles Lernen, Bonn 2000, S. 22
[3]Vgl. DIEBOLD, Neuzugewanderte Jugendliche- Migrationshintergründe und Hilfen zur Integration,in: Feld/Freise/Müller (hg.), Mehrkulturelle Identität im Jugendalter, Münster 2004, S. 36
[4]DUDEN, Band 5, Mannheim 1990, S. 354
- Quote paper
- Monika Pollok (Author), 2005, Interkulturelles Lernen zwischen Migration und Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51884
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