Problemdarstellung
Studiengebühren kommen. Zwei Bundesländer, nämlich Niedersachsen1 und Baden- Württemberg2 ,haben bereits allgemeine Studiengebühren in Höhe von 500 € im Parlament beschlossen. Auch Langzeitstudiengebühren gibt es seit geraumer Zeit in diversen Bundesländern3. Dadurch ging die Zahl der Langzeitstudenten deutlich zurück. Dennoch brauchen Deutsche Studenten im Schnitt zu lange für ihren Abschluss. Der Wissenschaftsrat hat diesbezüglich eine Studie4 mit dem Titel „Entwicklung der Fachstudiendauer an Universitäten von 1999 bis 2003“ vorgelegt (entsprechende Untersuchungen gibt es auch für Fachhochschulen) und ein Nord-Süd-Gefälle bei der Studienzeit identifiziert. Studenten an Nordunis brauchen deutlich länger als ihre Kommilitonen im Süden der Republik. Dabei dient die angegeben Regelstudienzeit eher als unverbindliche Orientierung (Vgl. Abbildung 1). Laut dem Wissenschaftsrat liegt das neben der Tatsache, dass die Studiengänge schlecht organisiert sind und es zu wenig Beratung und Betreuung gibt, auch daran, dass viele Studierende nebenher arbeiten müssen um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Laut dem Spiegel5 betrifft das rund Zweidrittel aller Studierenden. Offensichtlich wirkt sich also die finanzielle Lage eines Studenten auf die Länge seines Studiums aus. Aber auch auf seine Leistung? Zumindest die neue Pisa-Studie sieht eine scharfe, soziale Selektivität der Schüler bei Aufnahme auf das Gymnasium. „Ein 15-jähriger Schüler aus reichem Elternhaus bei gleicher Intelligenz und Wissensstand [...] habe eine vier Mal so große Chance, das Gymnasium zu besuchen und damit das Abitur zu erlangen, wie ein Gleichaltriger aus einer ärmeren Familie.“6 Ob ein Zusammenhang zwischen reichen Elternhaus und dem Studienabschluss besteht bleibt derweil offen.
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1 http://www.studis-online.de/HoPo/art-379-niedersachsen_beschliesst.php
2 http://www.studis-online.de/HoPo/art-382-bawue-beschliesst.php
3 http://www.studis-online.de/StudInfo/Gebuehren/
4 http://www.wissenschaftsrat.de/texte/6825-05.pdf
5 http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,364829,00.html
6 http://www.welt.de/data/2005/11/01/797209.html
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemdarstellung
- Fragestellung
- Definitionen
- Theorie
- Theorie
- Hypothesen
- Empirischer Teil
- Variablen
- Operationalisierung
- Grundgesamtheit und Stichprobe
- Erhebungsinstrument
- Validität und Reliabilität des Erhebungsinstruments
- Zeitplan und Feldplanung
- Fehlerprüfung
- Reflexion der Feldarbeit
- Ausblick
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Projekt zielt darauf ab, den vermuteten Zusammenhang zwischen der Studienleistung von Studenten und ihren finanziellen Ressourcen zu untersuchen. Dabei wird untersucht, ob und inwiefern die finanzielle Situation eines Studenten, insbesondere die Notwendigkeit eines Nebenjobs, seine Studienleistung beeinflusst. Die Untersuchung soll auch die Rolle des Bildungsniveaus der Eltern für den Studienerfolg beleuchten.
- Zusammenhang zwischen Studienleistung und finanziellen Ressourcen
- Einfluss von Nebenjobs auf die Studienleistung
- Rolle des Bildungsniveaus der Eltern für den Studienerfolg
- Untersuchung der Studiendauer und ihrer Einflussfaktoren
- Entwicklung und Validierung eines Fragebogens zur Erhebung relevanter Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Problematik der Studiengebühren und deren Auswirkungen auf die Studiendauer und -leistung. Die Fragestellung untersucht den Zusammenhang zwischen der Studienleistung und den finanziellen Mitteln, die einem Studenten zur Verfügung stehen, sowie den Einfluss von Nebenjobs. Die Definitionen klären die zentralen Begriffe des Projekts, wie Student, Studienleistung und Bildungsniveau der Eltern.
Der theoretische Teil stellt die Grundannahme dar, dass ein bestimmtes Grundbudget zur Sicherung des Lebensunterhalts notwendig ist, um sich ausreichend dem Studium widmen zu können. Die Notwendigkeit der Selbstfinanzierung durch Nebenjobs kann sich negativ auf die Studienzeit und -leistung auswirken. Es werden verschiedene Hypothesen formuliert, die den Einfluss von finanziellen Ressourcen, Nebenjobs, Abiturnote und Bildungsniveau der Eltern auf die Studienleistung untersuchen.
Der empirische Teil beschreibt die Variablen der Untersuchung, darunter die abhängige Variable Studienleistung und die unabhängigen Variablen finanzielle Mittel, Nebentätigkeit, Abiturnote und Bildungsniveau der Eltern. Die Operationalisierung der Variablen wird erläutert, wobei insbesondere die finanziellen Mittel und der studienrelevante Zeitaufwand näher betrachtet werden. Die Grundgesamtheit und die Stichprobe der Untersuchung werden definiert, wobei der Fokus auf MA-Studenten der Universität Erfurt liegt. Das Erhebungsinstrument, ein schriftlicher Fragebogen, wird vorgestellt und seine Validität und Reliabilität diskutiert.
Der Zeitplan und die Feldplanung der Untersuchung werden beschrieben, wobei die Durchführung eines Pretests im Vordergrund steht. Die Fehlerprüfung des Fragebogens durch zwei Pretests wird erläutert, wobei die Kritikpunkte und deren Behebung dargestellt werden. Die Reflexion der Feldarbeit beschreibt die Durchführung des Pretests und die gewonnenen Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Studienerfolg, die finanzielle Situation von Studenten, die Auswirkungen von Nebenjobs auf die Studienleistung, das Bildungsniveau der Eltern, die Studiendauer, die Universität Erfurt und die empirische Sozialforschung. Die Untersuchung basiert auf einem Fragebogen, der zur Erhebung relevanter Daten eingesetzt wird. Die Ergebnisse des Projekts sollen Aufschluss über den Zusammenhang zwischen finanziellen Ressourcen und Studienleistung geben und die Gültigkeit der aufgestellten Hypothesen überprüfen.
- Quote paper
- Martin Schultze (Author), Alexander Kühn (Author), Alexander Kewitsch (Author), 2006, Hängt der Studienerfolg vom Geldbeutel ab? Vorbereitungen zu einer empirischen Untersuchung an der Universität Erfurt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51792
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