Nach der kopernikanischen Wende stellt der linguistic turn im akademischen Betrieb der Philosophie eines der wirkmächtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts dar. Mit dem linguistic turn verbunden ist die Einsicht, dass die Sprache nicht nur als Verständigungsmittel oder zur Abbildung der Wirklichkeit dient. Sie hat auch eine für den Erkenntnisprozess tiefergreifende Bedeutung und ihre Untersuchung muss eine Voraussetzung für weitere philosophische Überlegungen bilden. Bereits ein ganzes Jahrhundert zuvor hat sich auch Wilhelm von Humboldt intensiv mit dem Studium der Sprache in seinen unterschiedlichsten Aspekten beschäftigt und in ihr eine erkenntniskonstitutive Funktion gesehen, über die zu reflektieren er als eine „Bedingung aller weiteren philosophischen Auseinandersetzung“ betrachtete.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
2. Wittgenstein und der linguistic turn
3. Der frühe Wittgenstein
3.1 Abbildtheorie der Sprache
3.2 Sinnvolle, sinnlose und unsinnige Sätze
4. Der späte Wittgenstein
4.1 Kritik an der Abbildtheorie
4.2 Gebrauchstheorie der Bedeutung
4.3 Familienähnlichkeiten
4.4 Radikaler Deskriptivismus
4.5 Sprache als Urphänomen
5. Humboldt
5.1 Sprache als Organismus
5.2 Sprache und Denken
5.3 Kritik an der Abbildtheorie
5.4 Der Verstehensprozess
6. Fazit: Humboldt und Wittgenstein
Literaturverzeichnis
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