Olivier Messiaen ist einer der bedeutendsten und führendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein musikalisches Denken und seine künstlerische Kompositionsästhetik hatten einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Musik. Folglich befasst sich diese Arbeit expliziter mit seinem Leben und Werk, wobei auch eine genaue Untersuchung ausgewählter Partituren vorgenommen wird.
Als christlicher Mystiker besitzt er eine Sprache mit einer völlig neuen farbigen Klangphantasie. In seiner Musik versuchte er Theologie, Liebe, Natur, Farbe, ja sogar Kosmisches zu berühren. Messiaen hatte eine grosse Liebe zum Detail und galt als kreativer und emotionaler Komponist, welcher zu Beginn seines Schaffens oft sehr umstritten war. Erst ab den 60er Jahren wandelte sich das Bild und er wurde als grossen Meister erkannt und geehrt.
Messiaen war sein ganzes Leben lang eine Persönlichkeit, die keine bestimmten Vorgänger bzw. Nachfolger hatte. Dieses Bild ist stark vom Komponisten selbst geschaffen. Immer wieder betonte er, dass er keiner Schule und keiner bestimmten Richtung angehöre. Auch versuchte er nie, seinen Schülern bestimmte Kompositionsmethoden vorzuschreiben oder sie in bestimmte Bahnen zu lenken. Visionär durchschritt er sein Jahrhundert mit einer ganz eigenständigen und revolutionären musikalischen Sprache. Diese Individualität, welche sich keiner Mode und keinem Trend anschloss, gibt Messiaens Schaffen eine ganz besondere und zeitlose Note. Die Musik lädt uns ein, unsere musikalischen Hörgewohnheiten zu untersuchen.
Interessant ist nicht nur die überaus phantasievolle und geniale Musik, sondern auch die Kommentare, die der Komponist etlichen Werken hinzufügte. Durch diese Erläuterungen erscheint die Musik eindeutig und klar in ihrer meist theologischen Aussage. Ganz anders ist es bei der Neuen Musik, die oft schwerer zugänglich ist.
Das Interesse Olivier Messiaens an verschiedenen Wissenschaften wie Ornithologie, Farbenlehre, Astronomie, Völkerkunde, Theologie sowie an Mystik und Liturgie hat sein Schaffen entscheidend geprägt. Seine Arbeit ist, so das Fazit, nicht nur für Musiker und Musikwissenschaften hoch spannend. Seine Überlegungen und Gedanken werden in allen oben genannten Wissenschaften viel diskutiert. Theologische Kreise, Ornithologen, Astronomen, haben ein grosses Interesse an Messiaens Ausdeutung und Interpretation ihrer eigenen Wissenschaft.
1 Vorwort
2 Olivier Messiaen
2.1 Einleitung
2.2 Biografie
2.2.1 Messiaen - Der Organist
2.2.2 Messiaen - Der Lehrer
2.3 Inspirationen
2.3.1 Glaube
2.3.2 Vogelgesang
2.3.3 Farben
2.3.4 Französische Musik
2.3.5 Fremde Kulturen
2.3.6. Sterne
2.4 Werkauswahl – persönliche Meinung
3 La Nativité du Seigneur (Die Geburt des Herrn)
3.1 Historischer Kontext
3.1.1 Satzgliederung
3.1.2 Theologische Ideen
3.1.3 Instrumentaler Aspekt
3.1.4 Musikalischer Aspekt
3.2 Modi mit begrenzter Transponierbarkeit
3.2.1 Der zweite Modus
3.3 Gregorianik
4 Quatuor pour la fin du temps (Quartett für das Ende der Zeit)
4.1 Historischer Kontext
4.1.1 Instrumentenkonstellation
4.1.2 Satzgliederung
4.2 Valeur ajoutée (Hinzugefügter Wert)
4.3 Rythmes non rétrogradables (Nicht umkehrbare Rhythmen)
4.4 Effet de vitrail (Kirchenfenstereffekt
5 Oiseaux exotiques (Exotische Vögel)
5.1 Historischer Kontext
5.2 Klangfarbe
5.3 Vögel
5.3.1 Vogelbeschreibungen mit Notenbeispielen
5.3.2 Von der ersten Notation zur Partitur
5.4 Rhythmik
5.4.1 Decî-Tâlas
5.4.1 Candrakalâ
6 Schlusswort
7 Quellenverzeichnis
- Citation du texte
- Sandra Scherrer (Auteur), 2009, Olivier Messiaen. Leben und Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516697
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