Im Rahmen dieser Hausarbeit wird die Anwendung von Public Private Partnerships als Alternative zur konventionellen Beschaffungsmethode von finanziellen Mitteln aufgezeigt und diskutiert. Im Vordergrund steht hierbei die Fragestellung, ob Public Private Partnerships ein Heilmittel für die finanziellen Probleme der Stadt oder einen hohen Risikofaktor darstellen. Diskutiert wird dies im Verlauf der Arbeit an dem Beispiel der Londoner Docklands.
Zu diesem Zweck wird zunächst eine Abgrenzung der Begriffe der unternehmerischen Stadt und den Public Private Partnerships gegeben. Der Begriff Public Private Partnerships wird in die unternehmerische Stadt eingeordnet, um den Zusammenhang herauszustellen. Nach der Abgrenzung der Begrifflichkeiten kommt es zur Vorstellung der Londoner Docklands.
In diesem Kontext werden die drei Phasen der Stadterneuerung erläutert und auf das Fallbeispiel der Docklands angewendet. In diesem Schritt soll der Einfluss der Public Private Partnerships auf öffentliche Großprojekte aufgezeigt werden. Abschließend wird mit einem Fazit diese Arbeit beendet.
1. Einleitung
2. Das Leitbild der unternehmerischen Stadt
3. Public Private Partnerships
4. Londoner Docklands
4.1 Allgemein
4.2 London Docklands Development Corporation
4.3 Die Stadterneuerung der Londoner Docklands
5. Positive und negative Aspekte der PPPs am Beispiel Londoner Docklands
5.1 Allgemeine positive und negative Aspekte von Public Private Partnerships
5.2 Positive und negative Effekte am Beispiel der Londoner Docklands
6. Fazit
1 . Einleitung
Immer wieder bekommt man in den regionalen Tageszeitungen von Sparmaßnahmen, wie z. B. Schwimmbad- oder Schulschließung oder der Umwandlung von sozialen Wohnsiedlungen in Luxusobjekte, zu lesen. Grund dafür sind die leeren Steuerkassen der Kommunen. Die Industria- lisierung sorgte in den Städten für einen gewaltigen ökonomischen Fortschritt und den Anstieg der Lebensstandards. Die steigenden Lebensstandards sowie technische Innovationen regten die Nachfrage nach und das Angebot von tertiären Gütern an, was die Grundlage für den Wandel der Wirtschaftsstruktur von einer industriell geprägten Produktionsgesellschaft zu einer Dienstleis- tungsgesellschaft war. Außerdem war es durch die Entwicklung der Verkehrsmittel möglich, die räumliche Trennung zwischen Nachfragern und Anbietern zu überwinden. Gleichzeitig stiegen jedoch auch die Preise für Wohnraum in den Städten und er wurde immer knapper, sodass viele Menschen an den Rand der Kernstädte zogen. Viele Dienstleistungsproduzenten folgten ihnen, was dazu führte, dass immer mehr Arbeitsplätze wegbrachen. Die Randwanderung und der unzu- reichende Ausgleich der fehlenden Arbeitsplätze hinterließen ein Loch in den Steuerkassen der Städte. Steigende Sozialausgaben gehen zwangsläufig zulasten von Infrastrukturinvestitionen, wie z. B. den Wohnungsbau, wodurch die Lebens- bzw. Wohnqualität in der Stadt sinkt. Um fi- nanziell besser dazustehen, können Städte eine „aktive Beschäftigungspolitik“ betreiben, was jedoch zu einer Erhöhung der Verschuldung führen könnte, da ein Steuerrücklauf nicht garantiert ist. (Internetquelle: BUNDESMINISTERIUM FÜR POLITISCHE BILDUNG 2007)
Eine andere Möglichkeit für eine „aktive Beschäftigungspolitik ist das Leitbild der unter- nehmerischen Stadt und der Einsatz von Public Private Partnerships. Im Rahmen dieser Hausar- beit wird die Anwendung von Public Private Partnerships als Alternative zur konventionellen Beschaffungsmethode von finanziellen Mitteln aufgezeigt und diskutiert. Im Vordergrund steht hierbei die Fragestellung, ob Public Private Partnerships ein Heilmittel für die finanziellen Prob- leme der Stadt oder einen hohen Risikofaktor darstellen. Diskutiert wird dies im Verlauf der Ar- beit an dem Beispiel der Londoner Docklands.
Zu diesem Zweck wird zunächst eine Abgrenzung der Begriffe der unternehmerischen Stadt und den Public Private Partnerships gegeben. Der Begriff Public Private Partnerships wird in die unternehmerische Stadt eingeordnet, um den Zusammenhang herauszustellen. Nach der Abgren- zung der Begrifflichkeiten kommt es zur Vorstellung der Londoner Docklands. In diesem Kon- text werden die drei Phasen der Stadterneuerung erläutert und auf das Fallbeispiel der Docklands angewendet. In diesem Schritt soll der Einfluss der Public Private Partnerships auf öffentliche Großprojekte aufgezeigt werden. Abschließend wird mit einem Fazit diese Arbeit beendet.
2. Das Leitbild der unternehmerischen Stadt
Das Konzept der „unternehmerischen Stadt“ unterscheidet sich von der konventionellen Stadt- entwicklung durch den Verzicht aktiv in die Wirtschaftskreisläufe einzugreifen. Die „unterneh- merische“ Stadt hat das Ziel sich als attraktiven Standort für Unternehmen zu profilieren, um neue Unternehmen für die Stadt zu gewinnen oder zu halten. (Internetquelle: BUNDESMINISTERI- UM FÜR POLITISCHE BILDUNG 2007) Diese Intention beschreibt die nach außen gerichtete Dimen- sion der unternehmerischen Stadt. Durch die Herausstellung der Attraktivität der Stadt versucht man das Interesse von externen Unternehmen zu wecken. (REDAK o.J., S. 85) Diese Attraktivität versuchen die Städte über medial aufbereitete Events wie z. B. Sportveranstaltungen oder durch Großprojekte wie z. B. die Sanierungsmaßnahmen von Stadtbezirken zu erzielen. Durch die neu angesiedelten Unternehmen erhoffen sich die Städte private und staatliche Förderungen zu erhal- ten, um die Steuerkassen wieder aufzufüllen. (HEEG, ROSOL 2007, S. 494–495)
Die nach innen gerichtete Dimension der unternehmerischen Stadt beschreibt die Neugestal- tung der politischen Organisation des Führungsstils. (REDAK o.J., S. 85) Durch die Etablierung öffentlich-privater Kooperationen kommt es auch in der Stadtpolitik zur politischen Interessen- vermittlung zwischen Staat und Politik. Man spricht in diesem Fall von „government zu gover- nance“. „Puralistische, horizontale und netzwerkförmige Steuerungsmodi und Politikstile“ sind die neue Formen, welche sich aus der Veränderung durch „government zu governance“ ergeben haben. In den Hintergrund rückt die allein durch den Staat vertretene Hierarchie im Sinne des Regierens. (HEEG, ROSOL 2007, S. 493-494)
Eine weitere Maßnahme der unternehmerischen Stadt ist die Bemühung, die vermögende Mittelschicht und die Fachkräfte durch qualitativ hochwertige Wohnungen zu halten. Außerdem erhoffen sich die Städte, dass sich neue Unternehmen und somit auch neue Fachkräfte ansiedeln. (HEEG, ROSOL 2007, S. 495–496)
Zusammenfassend lässt sich die unternehmerische Stadt als ”the use of local government powers to try and attract external sources of funding, new direct investments or new employment sources“ erwähnen. (BRENNER, HEEG 1999, S. 104)
3. Public Private Partnerships
Ein Instrument zur Finanzierung in der unternehmerischen Stadt und eine Alternative zum kon- ventionellen Ansatz der Beschaffung sind die Public Private Partnerships. Allgemein versteht man unter dem Begriff Public Private Partnerships das partnerschaftliche Zusammenwirken von öffentlicher Hand und privaten Unternehmen, um eine öffentliche Aufgabe zu verwirklichen. Es findet eine Auslagerung von öffentlichen Aufgaben an Subunternehmen statt, welche vertraglich festgelegt wird. (BERTELSMANN STIFTUNG 2003, S. 9) Die Vertragspartner sind voneinander ab- hängig und verfolgen gemeinsame Ziele. (SUHLRIE 2009, S. 7) Der Anreiz dieser Zusammenarbe- it ist, ”to bring together the complementary skills of both public and private sectors to the com- pletion of a project, with varying levels of involvement and responsibility.“ (LEUNG, HUI 2005, S. 1) Anwendung finden diese Privatisierungsrichtungen im Hochbau, in der Infrastruktur und im öffentlichen Konsum, z. B. in der Gas- und Wasserversorgung und im Bau von Schulen und Wohnungen. (HEEG, ROSOL 2007, S. 494)
Auch wenn öffentliche Hand und Privatwirtschaft zusammenwirken, werden auf beiden Sei- ten andere Ziele verfolgt. So stehen im öffentlichen Sektor die leeren öffentlichen Kassen und der hohe Investitionsbedarf im Vordergrund. Zudem soll durch privates Knowhow der öffentliche Haushalt entlastet werden, denn so können Investitionsmaßnahmen schneller und kostengünstiger umgesetzt werden. (SUHLRIE 2009, S. 8–9) Im privaten Sektor stehen die Gewinnmaximierung sowie das Erschließen neuer Geschäftsfelder bzw. das Erweitern bestehender Geschäftsfelder im Mittelpunkt. (Internetquelle: BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU UND STADTENTWICKLUNG O.J.)
4 . Londoner Docklands
Im folgenden Abschnitt werden zunächst die Londoner Docklands im Allgemeinen vorgestellt. Anschließend wird die London Docklands Development Corporation (LDDC) vorgestellt und die Stadterneuerung allgemein und in Bezug auf die Londoner Docklands betrachtet. Am Ende des Abschnitts werden die Chancen und Risiken dieses Projekts diskutiert.
4.1 Allgemein
Bei den Londoner Docklands handelt es sich um das Gebiet des innerstädtischen Hafens, östlich der City von London. (KLOTZHUBER 1995, S. 151) Dieser Hafen wurde ab dem Ende des 18. Jahrhunderts stetig erweitert. London baute aufgrund der hohen Nachfrage neue Hafenbecken östlich der London Bridge. (ZEHNER 2010, S. 99–100) Durch den technologischen Wandel und die Einführung von Containern fielen die Hafenflächen der Londoner Docklands brach, da sie den Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnten. Die Hafenbecken waren für die neuen und größeren Schiffe zu klein und im Hafengebiet fehlte die Fläche zum Lagern der Container. (ZEHNER 2010, S. 101) Um diese brachliegende Fläche wieder nutzen zu können, wurden Pläne für die Stadterneuerung entwickelt. Die Docklands sollten zu einem neuen Stadtteil umgewandelt werden und somit die Innenstadt erweitern.
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- Jana Rohde (Autor), 2015, Public Private Partnerships am Fallbeispiel der Londoner Docklands, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516589
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