Die Hausarbeit behandelt die Erstellung eines Praxisleitfadens für die Szenarioanalyse.
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es dem Leser, anhand von Literatur, einen prägnanten Überblick über die Szenarioanalyse zu verschaffen um die Nutzung der Szenarioanalyse zu verstehen, kritisch zu würdigen und in der Praxis anzuwenden. Die Darstellung der Vorgehensweise einer Szenarioanalyse bildet dabei den Schwerpunkt der Arbeit. Anhand eines Beispiels soll die Szenarioanalyse für die Praxis veranschaulicht werden.
Inhaltsverzeichnis
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Zielsetzung
1.3. Aufbau
2. Szenarioanalyse
2.1. Begriffsbezeichnung
2.2. Der Szenariotrichter
2.3. Phasen der Szenarioanalyse
2.3.1. Szenario-Vorbereitung
2.3.2. Identifikation der Schlüsselfaktoren
2.3.3. Szenario-Prognostik
2.3.4. Szenario-Generierung
2.3.5.Szenario-Transfer
2.4. Vor- und Nachteile der Szenarioanalyse
3. Beispiel einer Szenarioanalyse
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Der Szenariotrichter
Abb. 2 Bausteine der Szenarioanalyse
Abb. 3 Einflussmatrix
Abb. 4 Portfolioanalyse
Abb. 5 Szenario-Prognostik
1. Einleitung
1.1. Problemstellung
Die hier vorliegende Arbeit soll die im Titel ihren Aufdruck findende grundsätzliche Problemstellung der Erstellung eines Praxisleitfadens für die Szenarioanalyse behandeln. Der Komplexitätsanstieg durch die gestiegene Wettbewerbsintensität, die stetige Intemationalisierung und Globalisierung der Märkte und technologische Innovationen führt dazu, dass die Strukturen der Gegenwart den Einfluss auf die Zukunft verlieren. Veränderungen der Umwelt können immer schneller eintreten und nehmen ständig an Geschwindigkeit zu. Dadurch treten Strukturbrüche häufiger und weniger vorhersehbar auf. Durch höhere soziale Verantwortungen und sich steigernde Kapitalintensität werden immer längere Reaktionszeiten benötigt. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von Analyse- und Prognoseinstrumenten, die jedoch an der zunehmenden Komplexität und Unsicherheit der Zukunft versagen. Die neuen Techniken, unter anderem die Szenarioanalyse, versuchen mit der Integration von qualitativen Faktoren und spekulativen Elementen diesen Nachteilen zu begegnen.
1.2. Zielsetzung
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es dem Leser, anhand von Literatur, einen prägnanten Überblick über die Szenarioanalyse zu verschaffen, um die Nutzung der Szenarioanalyse zu verstehen, kritisch zu würdigen und in der Praxis anzuwenden. Die Darstellung der Vorgehensweise einer Szenarioanalyse bildet dabei den Schwerpunkt der Arbeit. Anhand eines Beispiels soll die Szenarioanalyse für die Praxis veranschaulicht werden.
1.3. Aufbau
Zu Beginn wird in Kapitel zwei die theoretische Grundlage geschaffen. Die Szenarioanalyse wird definiert und die einzelnen Phasen erläutert. Aus der Erläuterung lassen sich anschließend die Vor- und Nachteile der Szenarioanalyse darstellen. Anschließend folgt in Kapitel drei, anhand eines Beispiels der Stadt X, eine Veranschaulichung der Szenarioanalyse. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen abschließend in einem Fazit zusammengefasst werden.
2. Szenarioanalyse
2.1. Begriffsbezeichnung
Ein Szenario ist ein mögliches komplexes Zukunftsbild. Es basiert vor allem auf Projektionen, weil das Eintreten nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden kann. In der Literatur und der Praxis wird der Begriff Szenario vielfältig verwendet. Dadurch existiert auch eine Vielzahl an Vorschlägen und Definitionen zur Systematisierung unterschiedlicher Ansätze zur Szenarioanalyse. Unter Szenarioanalyse werden auch die Begriffe Szenariotechnik oder Szenariomethode verstanden.1 Mit Szenarioanalyse ist der Prozess der Szenarioerstellung oder -erarbeitung verschiedener Szenarien sowie deren Interpretation gemeint. Die Szenarioanalyse hat das Ziel mehrere mögliche Entwicklungen der Zukunft zu beschreiben. Darüber herrscht in der Literatur Konsens. Uneinig ist sich die Literatur im Hinblick auf den methodischen Prozess, der zu den geführten Zukunftsbildern führt.2 Faktoren, die die Zukunftsentwicklung beeinflussen, werden in den meisten Ansätzen herausgearbeitet. Für diese Faktoren werden zukünftige Entwicklungen erarbeitet, die abhängig vom Ansatz Projektionen oder Prognosen bezeichnet werden. Diese Projektionen und Prognosen werden plausibel zu Szenarien verknüpft und für zukünftige Strategien verwendet.3
2.2. Der Szenariotrichter
Die Grundidee der Darstellung ist, dass die Zahl möglicher Entwicklungen, je weiter von heute aus in die Zukunft geblickt wird, ansteigt. Dieser Entwicklungs- bzw. Möglichkeitenraum öffnet sich auf die Zukunft hin immer weiter. Somit entsteht nicht nur eine einzige mögliche Zukunft, sondern ein ganzer Raum möglicher zukünftiger Entwicklungen.4 In die Zukunft schauend wird die Bandbreite möglicher Entwicklungen einzelner Faktoren und Aspekte immer größer. Jeder einzeln betrachtete Zukunftsaspekt bildet einen eigenen Trichter mit verschiedenen Ausprägungen. Alle Trichter zusammen bilden den gesamten Raum möglicher Zukünfte. Es wird von der Spreizung des Szenariotrichters gesprochen. Die Perspektive auf den sich spreizenden Raum stellt das genuine Charakteristikum der Szenarioanalyse dar und grenzt es von anderen Methoden ab. Die äußeren Grenzen des Trichters stellen den Bereich dar, der bei zukünftigen Entwicklungen nicht betrachtet wird, weil er z. B. als unwahrscheinliche Entwicklung angesehen wird. Der Szenariotrichter wird bei der Szenarioanalyse zu einem bestimmt gewählten Zeitpunkt betrachtet. Die unterschiedlichen Szenarien dienen zu diesem Zeitpunkt dazu, den Raum möglicher Entwicklungen abzubilden. Für jedes Szenario werden dazu mögliche Verläufe der unterschiedlichen Einflussfaktoren ausgewählt und zu Szenarien verdichtet.5
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Der Szenariotrichter, Quelle: Entnommen aus:
https://eleaming.izt.de/files/onlinekurse/Zukunftsforschung/ZF_Methoden_Onlinekurs/i nmges/Szenario_trichter_normativ.png
2.3. Phasen der Szenarioanalyse
2.3.1. Szenario-Vorbereitung
Die Szenario-Vorbereitung definiert den genauen Gegenstand, für den die Szenarios entwickelt werden und dient als Arbeitsgrundlage für die weiteren Phasen.6 Die Arbeitsgrundlage wird durch zwei Unterphasen, die Projektbeschreibung und die Gestaltungsfeldanalyse, geschaffen. Bei der Projektbeschreibung werden die Aufgaben des Szenarioprojektes, die Form der einzusetzenden Szenarien und die Planung des Szenarioprojektes festgelegt. Bei der Festlegung von Aufgaben für das Szenarioprojekt bezieht man sich auf einen bestimmten Gegenstand bzw. ein Gestaltungsfeld. Die typischen Gestaltungsfelder sind Produkte, Unternehmen, Technologien und globale Gestaltungsfelder. Diese Gestaltungsfelder bilden die Grundform eines Szenarios. Die Grundformen können zur Mittel- oder Zielplanung eingesetzt werden. Bei der Mittelplanung liegen die Ziele des Gestaltungsfeldes bereits zu Beginn des Szenarioprojektes vor. Die Anwendung der Szenarioanalyse umfasst dann lediglich die Suche nach den Mitteln, die zur Erreichung der Ziele nötig sind. Ergebnisse der Mittelplanung sind zukunftsrobuste Entscheidungen und Strategien. Bei der Zielplanung werden die Ziele des Szenarioprojektes bestimmt. Die Ziele sind die Ergebnisse des Szenarioprojektes und stehen nicht im Voraus fest. Bei der Festlegung der Form der einzusetzenden Szenarien wird das Seznariofeld definiert. Ein Szenariofeld ist ein Betrachtungsbereich, dessen Zukunft durch die Szenarien beschrieben wird. Es gibt drei typische Szenariofelder. Es gibt die Umfeldszenarien, die ausschließlich externe, nicht steuerbare Umfeldgrößen enthalten. Die Gestaltungsfeldszenarien, wenn ein Gestaltungsfeld ausschließlich interne Lenkungsgrößen enthält. Der Szenarioanwender kann, aufgrund der Lenkbarkeit, direkt zwischen den alternativen Szenarien auswählen. Das dritte Szenariofeld sind die Systemszenarien. Systemszenarien können sowohl externe als auch interne Lenkungsgrößen enthalten. Systemszenarien müssen aufgrund der externen Umfeldgrößen vorsichtig behandelt werden, weil sie nur bedingt lenkbar sind. Aus der Kombination der drei typischen Szenariofelder und den zuvor genannten vier typischen Gestaltungsfeldem ergeben sich zwölf typische Kombinationen von Szenarien. Bei der Planung des Szenarioprojektes werden die Arbeitspakete und deren Personalkapazitäten, Termine, Kosten und der Einsatz von Softwarewerkzeugen geplant. Geplant wird nach einer von vier klassischen Organisationsformen. Dem internen Ansatz, Workshop-Ansatz, Berater-Ansatz und wissenschaftlichen Ansatz. Bei dem internen Ansatz wird die Szenarioerstellung durch die Szenarioanwender vollzogen. Nur Teilgebiete und spezielle Themen werden an Experten gegeben um Diskussionsgrundlagen zu erstellen. Beim Workshop-Ansatz wird ein Experte beauftragt, der bei der Szenarioerstellung durch ein internes Team unterstützt wird. Der Berater-Ansatz hat die Vorgabe den Auftraggeber nur bei konkreten Entscheidungssituationen hinzuzuziehen. Ansonsten werden die Szenarien von Experten erstellt. Beim wissenschaftlichen Ansatz beruht die Erstellung der Szenarien auf der Studie von Experten oder wissenschaftlichen Instituten. Auftraggeber werden nicht hinzugezogen. Bei allen vier Ansätzen obliegt die letzte Phase der Szenarioanalyse, der Szenario-Transfer, dem Auftraggeber. Die zweite Phase der Szenario-Vorbereitung ist die Gestaltungsanalyse und gliedert sich in zwei Unterphasen.7 In der ersten Unterphase werden Gestaltungsfeldkomponeten identifiziert, die das Gestaltungsfeld zusammensetzen. Dies geschieht, weil ein komplexes Gestaltungsfeld nicht in einem Stück analysiert wird. Das Gestaltungsfeld wird in einzelne Komponenten zerlegt und diese jeweils analysiert. Bei der Gestaltungsfeldanalyse ist zu beachten, dass die Gestaltungsfeldkomponente das Gestaltungsfeld im gegenwärtigen Zustand und die Entwicklung in der Zukunft beschreiben soll. Die Gestaltungsfeldkomponenten sind individuell zu bestimmen. In der zweiten Unterphase wird eine Stärken- und Schwächenanalyse durchgeführt, weil die verbale Beschreibung des Gestaltungsfeldes in den meisten Fällen nicht ausreicht. Die Stärke bildet einen nutzbaren Vorteil gegenüber Wettbewerben ab und die Schwäche hingegen einen Nachteil. Zwei Vorgehensweisen sind für die Stärken- und Schwächenanalyse nutzbar. Der Vergleich mit einem Konkurrenzfeld und der anschließenden Erstellung von Stärken-Schwächen-Profilen und die Ermittlung von Stärken und Schwächen mit Hilfe der Positionierung von einzelnen Gestaltungsfeldkomponenten oder Gestaltungsfeldem in Portfolios. Beim Stärken- und Schwächenprofil werden die Fähigkeiten des Gestaltungsfeldes in Relation zu einem Konkurrenzfeld gesetzt. Dadurch stellt man die gegenwärtigen Möglichkeiten des Gestaltungsfeldes dar. Wichtige Konkurrenzfelder sind ein Hauptkonkurrent oder Branchenführer, Konkurrenzprodukte und Konkurrenztechnologien. Das Konkurrenzfeld kann auch aus mehreren Konkurrenten zusammengesetzt werden. Bei der Erstellung des Profils wird die Stärke bzw.
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1 Vgl. Meyer-Schönherr S. 20
2 Vgl. Rossinelli, C. (2013) S. 11.
3 Vgl. Rossinelli, C. (2013) S. 11.
4 Gaßner, R„ Kosow, H. (2008) S. 13.
5 Gaßner, R„ Kosow, H. (2008) S. 14.
6 Wilms, F. (Hrsg.) (2006) S. 71.
7 Vgl. Gausemeier, J., Fink, A., Schlake, O. (1996) S. 125.
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