Gute Pädagoginnen und Pädagogen wussten schon immer, wie zielführend unterrichtet wird. Die Ergebnisse der Hirnforschung bestätigen und rechtfertigen in den meisten Fällen die alten pädagogischen Weisheiten.
Gehirngerechte Methoden können helfen, die an Berufsschulen besonders wichtige Fachkompetenz zu vermitteln. Gut im Gedächtnis verankertes Faktenwissen ist nicht nur ein Recht der Lernenden, sondern auch das Recht von bezahlenden Arbeitgeberinnen und bezahlenden Arbeitgebern. Es bleibt zu hoffen, dass die schon vielfältig vorhandenen Ansätze, wie nachhaltig gehirngerecht gelernt werden kann, wieder vermehrt Einzug in den alltäglichen Unterricht finden.
Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, welche gehirngerechten Lernmethoden als ausreichend gesichert gelten, um sie im täglichen Unterricht anzuwenden. Zu diesem Zweck werden Erkenntnisse anerkannter Expertinnen und Experten und auch unterschiedliche Unterrichtstechniken und -methoden in Hinblick auf deren Übertragbarkeit auf das Berufsschulwesen analysiert und in eine 100-minütige Unterrichtsvorbereitung eingearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Frage- und Zielstellung
- 1.2 Hypothesen
- 1.3 Herangehensweise
- 2 Vorwort
- 3 Das Gehirn
- 3.1 Aufbau: Kurzüberblick lernrelevanter Gehirnregionen
- 3.2 Das neuronale Netzwerk
- 3.3 Wie das Gehirn lernt
- 3.4 Neuroplastizität
- 4 Intelligenz
- 5 Gehirngerecht Lernen
- 5.1 Begriffsbestimmungen
- 5.1.1 Neurowissenschaft
- 5.1.2 Didaktik
- 5.1.3 Neurodidaktik
- 5.1.4 Neuropädagogik
- 5.2 Ausgewählte ExpertInnen-Theorien
- 5.2.1 Brand, Matthias und Markowitsch, Lukas
- 5.2.2 Caine, Renate und Geoffrey
- 5.2.3 Hattie, John
- 5.2.4 Herrmann, Ullrich
- 5.2.5 Roth, Gerhard
- 5.2.6 Spitzer, Manfred
- 5.2.7 Stern, Elsbeth
- 5.3 Sonstige lernrelevante wissenschaftliche Erkenntnisse
- 5.3.1 Bedeutung des Schlafes für das Gedächtnis
- 5.3.2 Verstärkung von Gedächtnisinhalten im Schlaf durch „Reminder“
- 5.3.3 Einnahme von Schlafmitteln zur Erhöhung der Gedächtnisleistung
- 5.3.4 Steigerung der Gehirnleistung durch Sport
- 5.3.5 Studie: „Playing Counter-Strike versus Running“
- 5.4 Anwendungsbeispiele und Erfahrungsberichte
- 5.4.1 OECD-Projekt
- 5.4.2 LehrerInnen-Ausbildung
- 5.4.3 Ron Clark Academy
- 5.4.4 formatio Privatschule
- 6 Bildungsziele und Grundsätze laut Rahmenlehrplan
- 7 Kritische Betrachtung verschiedener Unterrichtstechniken und -methoden
- 7.1 Offener Unterricht
- 7.2 Selbstgesteuertes Lernen
- 7.3 Programmierter Unterricht
- 7.4 Lernen durch Lehren
- 7.5 Lerntypen
- 7.6 Teamteaching
- 7.7 Fächerübergreifender Gesamtunterricht
- 7.8 Handlungsorientiertes Lernen
- 7.9 Lernen unter Selbstkontrolle
- 7.10 Anwendung an Berufsschulen
- 8 Alte pädagogische Weisheiten auf dem Prüfstand
- 8.1 Übung macht den Meister
- 8.2 Mädchen sind eher sprachbegabt, Burschen eher mathematisch
- 8.3 Das Gehirn braucht Pausen
- 8.4 Ein voller Bauch studiert nicht gerne
- 8.5 Ähnliches nicht nacheinander lernen
- 8.6 Lehrkräfte müssen Spaß an ihrem Beruf haben
- 9 Gehirngerecht unterrichten an der Berufsschule
- 9.1 Die/der typische“ Berufsschülerin bzw. -schüler
- 9.2 Probleme
- 9.3 Chancen
- 10 Neuroethik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung gehirngerechter Lernmethoden und deren Praktikabilität im Berufsschulunterricht. Es wird analysiert, welche Methoden ausreichend wissenschaftlich fundiert sind, um im täglichen Unterricht eingesetzt zu werden. Die Arbeit untersucht die Übertragbarkeit von neurowissenschaftlichen Erkenntnissen auf die didaktische Praxis.
- Gehirngerechte Lernmethoden im Berufsschulunterricht
- Analyse wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Lernoptimierung
- Übertragbarkeit von Theorien auf die Praxis
- Kritische Betrachtung etablierter Unterrichtsmethoden
- Entwicklung eines 100-minütigen Unterrichtsbeispiels
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, formuliert die Forschungsfrage und die Hypothesen der Arbeit und beschreibt die methodische Vorgehensweise. Es stellt die Relevanz gehirngerechten Lernens im Kontext der Berufsschule heraus und skizziert den Aufbau der Arbeit.
3 Das Gehirn: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den Aufbau des Gehirns, insbesondere der für das Lernen relevanten Bereiche. Es erklärt die Funktionsweise neuronaler Netzwerke, den Lernprozess an sich und das Prinzip der Neuroplastizität, also der Fähigkeit des Gehirns, sich durch Lernen zu verändern. Die beschriebenen neurobiologischen Prozesse bilden die Grundlage für das Verständnis gehirngerechten Lernens.
5 Gehirngerecht Lernen: Der zentrale Teil der Arbeit definiert den Begriff „gehirngerecht Lernen“ und stellt verschiedene Theorien und Ansätze von renommierten ExpertInnen wie Caine, Hattie, Herrmann, Roth, Spitzer und Stern vor. Diese Kapitel analysiert die Bedeutung des Schlafs, den Einfluss von Sport und gibt Anwendungsbeispiele aus der Praxis wie das OECD-Projekt oder die Ron Clark Academy.
6 Bildungsziele und Grundsätze laut Rahmenlehrplan: Dieses Kapitel analysiert die im Rahmenlehrplan festgelegten Bildungsziele und Grundsätze und setzt diese in Bezug zu den im vorherigen Kapitel vorgestellten gehirngerechten Lernmethoden. Es untersucht die Vereinbarkeit von gehirngerechtem Lernen mit den offiziellen curricularen Vorgaben.
7 Kritische Betrachtung verschiedener Unterrichtstechniken und -methoden: In diesem Kapitel werden verschiedene gängige Unterrichtsmethoden (z.B. offener Unterricht, selbstgesteuertes Lernen, programmierter Unterricht) kritisch unter dem Aspekt der gehirngerechten Prinzipien betrachtet. Es wird untersucht, inwieweit diese Methoden den Erkenntnissen der Hirnforschung entsprechen und wie sie optimiert werden können.
8 Alte pädagogische Weisheiten auf dem Prüfstand: Dieses Kapitel widmet sich der Überprüfung traditioneller pädagogischer Regeln und Weisheiten im Lichte der Erkenntnisse der Neurowissenschaft. Es beleuchtet gängige pädagogische Maximen (z.B. „Übung macht den Meister“, „Das Gehirn braucht Pausen“) und diskutiert deren Validität.
9 Gehirngerecht unterrichten an der Berufsschule: Das Kapitel analysiert die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen im Berufsschulunterricht hinsichtlich gehirngerechten Lernens. Es betrachtet die typischen Schülerprofile, identifiziert potentielle Probleme und zeigt Chancen für die Implementierung gehirngerechter Methoden auf.
Schlüsselwörter
Gehirngerechtes Lernen, Neurowissenschaften, Neurodidaktik, Berufsschule, Unterrichtsmethoden, Lernprozess, Gedächtnis, Neuroplastizität, Intelligenz, Bildungsziele, Rahmenlehrplan, Praxisrelevanz
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gehirngerechtes Lernen im Berufsschulunterricht"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht gehirngerechte Lernmethoden und deren Anwendbarkeit im Berufsschulunterricht. Sie analysiert wissenschaftlich fundierte Methoden für den täglichen Unterricht und die Übertragbarkeit neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in die didaktische Praxis.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter: gehirngerechte Lernmethoden im Berufsschulunterricht, Analyse wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Lernoptimierung, Übertragbarkeit von Theorien in die Praxis, kritische Betrachtung etablierter Unterrichtsmethoden, und die Entwicklung eines Unterrichtsbeispiels (100 Minuten).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt die Methodik. Kapitel 3 (Das Gehirn) bietet einen Überblick über den Gehirnaufbau und Lernprozesse. Kapitel 5 (Gehirngerechtes Lernen) stellt verschiedene Expertentheorien und Anwendungsbeispiele vor (inkl. Schlaf, Sport, OECD-Projekt, Ron Clark Academy). Kapitel 6 analysiert Bildungsziele und den Rahmenlehrplan. Kapitel 7 betrachtet kritisch verschiedene Unterrichtsmethoden. Kapitel 8 überprüft traditionelle pädagogische Weisheiten. Kapitel 9 analysiert gehirngerechtes Unterrichten an der Berufsschule (typische Schülerprofile, Probleme und Chancen). Kapitel 10 behandelt Neuroethik. Weitere Kapitel befassen sich mit dem Vorwort, Intelligenz und der detaillierten Inhaltsverzeichnis.
Welche Expertentheorien werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert und analysiert Theorien und Ansätze von renommierten ExpertInnen wie Brand & Markowitsch, Caine & Caine, Hattie, Herrmann, Roth, Spitzer und Stern.
Welche konkreten Beispiele aus der Praxis werden genannt?
Als Beispiele werden das OECD-Projekt, die LehrerInnen-Ausbildung, die Ron Clark Academy und die formatio Privatschule genannt.
Welche Unterrichtsmethoden werden kritisch beleuchtet?
Die Arbeit untersucht kritisch Methoden wie offenen Unterricht, selbstgesteuertes Lernen, programmierten Unterricht, Lernen durch Lehren, Lerntypen, Teamteaching, fächerübergreifenden Unterricht, handlungsorientiertes Lernen und Lernen unter Selbstkontrolle im Kontext der Berufsschule.
Welche traditionellen pädagogischen Weisheiten werden hinterfragt?
Die Arbeit hinterfragt Weisheiten wie „Übung macht den Meister“, „Mädchen sind eher sprachbegabt, Burschen eher mathematisch“, „Das Gehirn braucht Pausen“, „Ein voller Bauch studiert nicht gerne“, „Ähnliches nicht nacheinander lernen“ und „Lehrkräfte müssen Spaß an ihrem Beruf haben“ anhand neurowissenschaftlicher Erkenntnisse.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Gehirngerechtes Lernen, Neurowissenschaften, Neurodidaktik, Berufsschule, Unterrichtsmethoden, Lernprozess, Gedächtnis, Neuroplastizität, Intelligenz, Bildungsziele, Rahmenlehrplan und Praxisrelevanz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte an Berufsschulen, Ausbilder, Pädagogen, sowie Studierende der Pädagogik und der Neurowissenschaften, die sich mit gehirngerechten Lernmethoden und deren Anwendung im Berufsschulunterricht auseinandersetzen möchten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Gehirngerechtes Lernen im Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514413