Diese Arbeit setzt sich mit den Gerechtigkeitsvorstellungen in den Dialogen der Politeia und den Voraussetzungen, wie Gerechtigkeit in einem Staat zustande kommt, auseinander. Auf Grund der Dialogstruktur der Politeia ist es nur schwer möglich zu unterscheiden was Sokrates selbst vertreten hat und was Platon ihm in den Mund gelegt hat, deshalb wird Sokrates als Überbringer der platonischen Ansichten gesehen.
In dieser Ausarbeitung wird kein Unterschied zwischen der Figur des Sokrates und dem Autor Platon gemacht, beide Personen werden als synonym angesehen. Zunächst sollen die ersten Vorstellungen über Gerechtigkeit der Gesprächspartner des Sokrates Kephalos, Polemarchos, Thrasymachos und des Glaukon erläutert werden, da diese Auswirkung auf die Entwicklung von Sokrates Definition der Gerechtigkeit Einfluss nehmen.
Seit der Antike ist die Frage nach der Gerechtigkeit Gegenstand philosophischer Erörterungen und wird seid jeher als eine menschliche Tugend bezeichnet. Doch wenn wir versuchen eine Definition zu finden, was denn nun ganz genau gerecht ist wird es schnell kompliziert. Wie setzt man eine Grenze zwischen gerecht und ungerecht? Gerechtigkeit ist etwas, was das Ergebnis eines Denk- oder Urteilsprozesses ist. Letztendlich gibt es nicht die eine Definition von Gerechtigkeit. Jeder Mensch hat eigene Vorstellungen darüber was nun gerecht ist und was nicht. Wenn wir heute von Gerechtigkeit sprechen meinen wir meistens soziale Gerechtigkeit, also wie fair unter Menschen zum Beispiel Ressourcen, Möglichkeiten oder Rechte verteilt sind.
Aktuell beschäftigen sich die Menschen in Deutschland mit der Frage der Gerechtigkeit beim Thema Arm und Reich. Es wird sich gefragt, wie gerecht es ist, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Weltweit macht man sich Gedanken darüber, wie man Gerechtigkeit für alle schaffen kann, ein großes Thema bei dem der Gegensatz zur Gerechtigkeit, die Ungerechtigkeit, eine wichtige Rolle spielt, ist die aktuelle Debatte um den Klimawandel. Inwiefern ist es ungerecht, dass heute lebende Generationen die Zukunft der Nachkommen zerstören? Das Thema Gerechtigkeit wirft eine Menge an Fragen und Gedanken in unsere Gesellschaft und in jeden einzelnen Menschen, es ist sehr komplex und es scheint als würde man niemals auf die eine Lösung kommen, die für alle gerecht ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erste Vorstellungen von Gerechtigkeit
2.1 Dialoge mit Kephalos und Polemarchos
2.2 Die Gegenargumentation des Thrasymachos
2.3 Die Erwartungen des Glaukon
3. Der Aufbau des Platonischen Staates
3.1 Entstehung des Staates
3.2 Die Gruppe der Wächter und Herrscher
4. Die Anwendung des Staatsmodells zur Bestimmung von Gerechtigkeit
4.1 Gerechtigkeit im Staat
4.2 Gerechtigkeit im Menschen
4.3 Die vier Ungerechten Staaten und Menschen
5. Übertragung der Gerechtigkeitsdefinition auf heute
5.1 Übertragung der Staatenbildung
6. Schluss
7. Literaturverzeichnis
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