In dieser Arbeit wird die narrative Darstellung traumatischer Erlebnisse sowie die damit eingehende Identitätsbildung Victor Hugo Viscarra anhand seiner Autobiografie "Borracho estaba pero me acuerdo" untersucht. Es stellt sich die Frage, ob es dem Autor gelingt, Traumatisches zu narrativieren und somit zu verarbeiten, oder ob eher Formen der Verdrängung wiederzufinden sind. In diesem Zusammenhang ist auch die Thematik des "Erinnerns" und "Vergessens" von Bedeutung und somit unumgänglich für die Interpretation.
In seiner Autobiografie berichtet Viscarra von seinem Leben auf den Straßen von La Paz. Seine Erzählung ist fragmentartig, in vielen nicht miteinanderzusammenhängenden Kapiteln angeordnet, und beschäftigt sich mit seinen persönlichen Lebenserinnerungen und -erfahrungen. Diese sind von Kindheit an von Gewalt geprägt. Neben seinen individuellen, traumatischen Erinnerungen gibt uns der Autor einen Einblick in das "andere" La Paz – in das Leben der Menschen am Rande der Gesellschaft, fernab von jeglichen sozialen Normen und Standards. Viscarra berichtet uns von persönlichen Schicksalen anderer, die so wie er selbst auch täglich ums Überleben kämpfen. Die private Welt des Autors und die politische und gesellschaftliche Welt von La Paz treffen hier aufeinander.
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- Karina Stolte (Author), 2019, Narrative Gestaltung von Trauma in Víctor Hugo Viscarras "Borracho estaba pero me acuerdo". Narration als Mittel der Verarbeitung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513555
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