Von der Arbeit in den Supermarkt, dann noch schnell die Kinder mit dem Auto von der Kita abgeholt und dazwischen noch die letzten Emails beantwortet. Der ganz normale Alltag gestaltet sich als ein Wettlauf gegen die Zeit, indem möglichst viel in kurzer Zeit erledigt werden muss und Geschwindigkeit die maßgebliche Konstante für das Leben des Individuums ist. In der heutigen Welt wo unser Leben durch Zeitknappheit geprägt ist, sind Telekommunikation und Transportmittel unerlässliche Hilfsmittel. Eisbahnen, Flugzeuge, und Autos ermöglichen uns Zeitverlust und Distanzen zu verkürzen, allerdings nicht ohne Konsequenzen. Unter dem Beschleunigungsdruck begingen die sozialen und individuelle Zeitrhythmen ins Schwanken zu kommen und ebenso, kollidieren die bio-physische Zeitordnung mit der industriellen Zeitordnung (Sachs 1997:190). Nachdem unsere Gesellschaft eine lange Zeit dachte, dass Beschleunigung und die Verkürzung von Distanzen eine Verbesserung sei, sehnen wir uns jetzt nach ruheloser Mobilität und einem ruhigeren Leben (Sachs 1997). Um gegen die unerwünschte Geschwindigkeit anzukämpfen, drängen Kritiker zur einer Entschleunigung der beschleunigten Gesellschaft (Ebering 1996).
Die Frage nach Entschleunigung ist für uns Menschen von besonderen Interesse, weil eine hohe Beschleunigung hat nicht nur positive Vorteile, sondern auch negative Konsequenzen. Im Rahmen dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, „Inwiefern kann Entschleunigung gegen die beschleunigte Gesellschaft ankämpfen?“ Ziel dieser Arbeit ist es einen Überblick zu geben über Vorschläge zur Entschleunigung, um anschließend analysieren zu können, ob Entschleunigung nützlich für unsere Gesellschaft ist oder nicht.
Die Arbeit gliedert sich in 4 Teilen. Zuerst werden die Begriffe Geschwindigkeit und Entschleunigung erklärt, um eine Grundlage für die Thematik zu schaffen. Anschließend werden individuelle- und politische Entschleunigungsmaßnahmen diskutiert, um später die Umsetzung dieser Maßnahmen auf eine Zeitökologische Zukunft des Verkehrs überprüfen zu können. Zum Schluss werden Kritiken der Entschleunigung verglichen, um abschließend zu einer Schlussfolgerung meiner Fragestellung zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
1.EINLEITUNG
2. ERKLÄRUNGEN ZU BEGRIFFEN
2.1 DIE GESCHWINDIGKEIT DER MODERNEN
2.2 ENTSCHLEUNIGUNG
3. ENTSCHLEUNIGUNG
3.1 VORSCHLÄGE DER ENTSCHLEUNIGUNG
3.2 VORSCHLÄGE FÜR EINE ZEITÖKOLOGISCHE ZUKUNFT DES VERKEHRS
4. KRITIK DER VERLANGSAMUNG
5. FAZIT
6. Literraturverzeichnis
1.Einleitung
Von der Arbeit in den Supermarkt, dann noch schnell die Kinder mit dem Auto von der Kita abgeholt und dazwischen noch die letzten Emails beantwortet. Der ganz normale Alltag gestaltet sich als ein Wettlauf gegen die Zeit, indem möglichst viel in kurzer Zeit erledigt werden muss und Geschwindigkeit die maßgebliche Konstante für das Leben des Individuums ist. In der heutigen Welt wo unser Leben durch Zeitknappheit geprägt ist, sind Telekommunikation und Transportmittel unerlässliche Hilfsmittel. Eisbahnen, Flugzeuge, und Autos ermöglichen uns Zeitverlust und Distanzen zu verkürzen, allerdings nicht ohne Konsequenzen. Unter dem Beschleunigungsdruck begingen die sozialen und individuelle Zeitrhythmen ins Schwanken zu kommen und ebenso, kollidieren die bio-physische Zeitordnung mit der industriellen Zeitordnung (Sachs 1997:190). Nachdem unsere Gesellschaft eine lange Zeit dachte, dass Beschleunigung und die Verkürzung von Distanzen eine Verbesserung sei, sehnen wir uns jetzt nach ruheloser Mobilität und einem ruhigeren Leben (Sachs 1997: 191). Um gegen die unerwünschte Geschwindigkeit anzukämpfen, drängen Kritiker zur einer Entschleunigung der beschleunigten Gesellschaft (Ebering 1996:14).
Die Frage nach Entschleunigung ist für uns Menschen von besonderen Interesse, weil eine hohe Beschleunigung hat nicht nur positive Vorteile, sondern auch negative Konsequenzen. Im Rahmen dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, „Inwiefern kann Entschleunigung gegen die beschleunigte Gesellschaft ankämpfen?“ Ziel dieser Arbeit ist es einen Überblick zu geben über Vorschläge zur Entschleunigung, um anschließend analysieren zu können, ob Entschleunigung nützlich für unsere Gesellschaft ist oder nicht.
Die Arbeit gliedert sich in 4 Teilen. Zuerst werden die Begriffe Geschwindigkeit und Entschleunigung erklärt, um eine Grundlage für die Thematik zu schaffen. Anschließend werden individuelle- und politische Entschleunigungsmaßnahmen diskutiert, um später die Umsetzung dieser Maßnahmen auf eine Zeitökologische Zukunft des Verkehrs überprüfen zu können. Zum Schluss werden Kritiken der Entschleunigung verglichen, um abschließend zu einer Schlussfolgerung meiner Fragestellung zu gelangen.
2. Erklärungen zu Begriffen
2.1 Die Geschwindigkeit der Modernen
Allgemein wird Geschwindigkeit als Strecke pro Zeit und Beschleunigung als quadrierte Strecke pro Zeit definiert. Dies kann direkt an einer kapitalistischen Gesellschaft beobachtet werden, in der immer mehr Leistung zur gleichen Zeit gefordert wird und ein Teilnehmer, welcher sich der Umgebung nicht anpasst, geht gnadenlos im Markt unter. Die Erfindung der Dampfmaschine und somit der Eisenbahn, ermöglichte zum ersten Mal Räume in kürzester Zeit zu überwinden und somit der Auslöser und das Symbol der Moderne zu werden. Die Weiterentwicklung von Infrastrukturen und der Immense Fortschritt in der Telekomunikation ermöglicht es, dass ein schnelles Tempo unser Leben dominiert. Entfernungen von Orten und Tätigkeiten die Zeit kosten werden als Vergeudung angesehen (Sachs 1997: 184). So kann man durch die Verwendung des Automobils zum Beispiel sich selbst das Gefühl von Macht geben, indem man selbstbestimmt und effizienter wird. Genauso ermöglicht es einem aber auch aus dieser Problematik zu entfliehen.
2.2 Entschleunigung
Erst Ende der 1990 er Jahre erfährt der Begriff „Entschleunigung“ als Differenz zum Bedürfnis nach Beschleunigung allgemeine Nutzung (Tsuo- Yu 2012: 12). Nach dem Sozialwissenschaftler Tsuo- Yu versteht man unter dem Begriff Entschleunigung „ den Vorzug von Langsamkeit gegenüber Schnelligkeit bzw. Beschleunigung“ (ebd.). In unserer Gesellschaft ist Entschleunigung wichtig, weil die Geschwindigkeit im technologischen und im sozialen Leben zu schnell beschleunigt. Die Beschleunigung hat nicht nur positive Effekte, sondern zieht negative Folgen mit sich, die nicht nur unsere Generation betreffen, sondern auch die nachkommenden Generationen. Dementsprechend müsse man nach Tsuo- Yu, das Lebenstempo rapide senken (ebd.).
3. Entschleunigung
3.1 Vorschläge der Entschleunigung
Die Einschränkung von unerwünschter Beschleunigung im Bezug auf Gesellschaft und Entwicklungen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Erstens individuelle Entschleunigungsmaßnahmen wie z.B. Rückkehr zur natürlicher Beschleunigung und freiwilliger Reduzierung von Geschwindigkeit in verschiedenen Sektoren (Reheis 2016: 841). In diesem Fall wäre ein größerer Stellenwert an Freizeit und Erholung zu nennen, da hierbei das Stresslevel sinkt und im gesellschaftlichen Miteinander die Akzeptanz erhöht wird. In Verbindung zum Verkehr lassen sich Maßnahmen wie Verminderung von Höchstgeschwindigkeiten bei Autos befürworten. Zweitens politische Maßnahmen wie zum Beispiel Vorschriften, welche sich auf Geschwindigkeit von Prozessen und Bewegung konzentrieren (ebd.). Solche Vorschriften können entweder direkt erfolgen oder indirekt erfolgen. Direkte Vorschriften sind z.B. Richt- und Höchstgeschwindigkeiten, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten zur Verbesserung der Umwelt und gleichzeitig Einschränkung und Synchronisation des Verkehrs (ebd.). Indirekte Vorschriften erfolgen dagegen durch Steuern und Subventionen.
Eine Studie vom Wuppertaler Institut veröffentlichte mit Einfluss der Verkehrspolitik, das Programm „Zukunftsfähiges Deutschland“ (vgl. Sachs 1997:192). Dieser Studie zufolge, soll langsame Geschwindigkeit bei Fahrzeugen zur Nachhaltigkeit der Umwelt beitragen. Zudem sollen geringere Distanzen zu bestimmten Orten, den überflüssigen Verkehr senken (Reheis 2016: 841). Aus der Perspektive von ökologischen Verkehrswissenschaftlern und Politikern wird auch gerne auf das Schweizer Programm „Verkehr und Umwelt“ verwiesen (ebd.). Dieses Programm soll den Fuß- und Fahrradverkehr fördern, indem sichere Wege und Abstellanlagen errichtet werden. Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen soll dagegen zu „ positiven Konsequenzen für die Abwicklung von Verkehr, für die Verkehrssicherheit, für die Verbesserung der Fahrkultur, für die Mobilität ältere Verkehrsteilnehmer “ führen (Reheis 2016: 842).
Moderne Entschleunigungsvorschläge richten sich an die Gestaltung von „Zeitbörsen, Zeitbüros und Räumen der kurzen Wege“ (ebd.). Regionale Zeitbörsen sollen den Menschen verhelfen Distanzen einzusparen, indem Menschen an verschiedenen Orten Dienstleitungen tauschen z.B. eine Stunde mit dem Hund spazieren gehen, gegen eine Stunde Wohnung putzen. Zeitbüros wie in Bremen helfen den Bürger dabei Dienstleistungen im Umfeld zu finden, die sich nach den eigenen Zeitmustern richten (ebd.). Und Räume der kurzen Wege hilft den Menschen seine individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen, indem er seine Zeit und Kraft einspart. Aber auch die richtige Anwendung von Beschleunigung kann zu einer Entschleunigung des Individuums führen. Indem von Kraftverkehr auf öffentlichen Fern- und Nahverkehr gewechselt wird, entsteht ein Zeitgewinn, welcher zur persönlichen Ruhe genutzt werden kann und zudem im umweltpolitischen Aspekt eine Effizienzsteigerung darstellt.
3.2 Vorschläge für eine Zeitökologische Zukunft des Verkehrs
Im Folgenden stütze ich mich auf die Untersuchung von Fritz Reheis, der die praktische Umsetzung von Entschleunigungsmaßnahmen als fraglich ansieht. Aus seiner Perspektive darf bei der Umsetzung solcher Maßnahmen die Relation zu Umwelt, Bevölkerung und Innenwelt nicht vergessen werden (Reheis 2016: 847). Die Beschleunigung muss daher etwas Beschränktes bleiben, da weder Beschleunigung noch die Entschleunigung als Ziele an sich herrschen können (ebd.). Wir Menschen müssen daher nach einer Geschwindigkeit suchen, die für uns angebracht ist. „Dabei geht es um die System- und Eigenzeiten von Entwicklungen, Prozessen und Bewegungen, die sich auch in der Geschwindigkeit der Entwicklung von neuem und damit im Maß der Fehlerfreundlichkeit niederschlagen“, laut Reheis (ebd.). Die Grundlage einer Auseinandersetzung mit der Thematik „Beschleunigung, Entschleunigung und Zeit“, ist ohne den Blick auf Naturgegebenheiten unmöglich, da die Menschheit dabei inbegriffen sei (ebd.). Nach der Meinung von Reheis muss das Ziel einer praktischen Umsetzung bezüglich Zeit sein, dass objektive Gegebenheiten der Beschleunigungsmöglichkeiten mit subjektiven bestmöglichen Nutzen umgesetzt wird (ebd.). Einige Konsequenzen aus dem Verhältnis zwischen der Umwelt, der kulturellen und sozialen Gefüge, können auf die Anzahl des produktzierbaren Verkehrs zurück geführt werden (ebd.). Eine hohe Geschwindigkeit und rapide Veränderungen, müssen an dem Verkehr und individuellen Leben angepasst werden. Nicht immer ist Entschleunigung nützlich z.B. bei der Feuerwehr. Im Verhältnis zur Umwelt soll ein großer Teil auf regenerativer Energie umgestiegen werden z.B. wie es beim Fahrradfahrer der Fall ist (ebd.). Reisen mit dem Flugzeug soll dagegen auf ein Minimum reduziert werden, weil das Flugzeug das umweltschädlichste Verkehrsmittel sei. Bezüglich der individuellen Innenwelt müsse der Verkehr sich an die körperlichen und psychischen Bedingungen des Menschen orientieren z.B. barrierefreie Bushaltestellen (Reheis 2016: 848).
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- Arbeit zitieren
- Nadine Volkmer (Autor:in), 2017, Kann Entschleunigung gegen die beschleunigte Gesellschaft ankämpfen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513141
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