„Ja kann man ein unscharfes Bild immer mit Vorteil durch ein scharfes ersetzen? Ist das unscharfe nicht oft gerade was wir brauchen?“ (Ludwig Wittgenstein, philosophische Untersuchungen)
Auf allen Kanälen bin ich in den letzten Monaten auf den Begriff der Leitkultur und die Thesen von Bundesinnenminister Herrn Thomas De Maizière gestoßen. Ich habe mich in diesem Zusammenhang gefragt, inwieweit diese Debatte einzuordnen ist in unsere Gesellschaft und welche Folgen sie für Integrationsarbeit und sozialpädagogisches Handeln in Bezug auf Werteerziehung hat. Im Laufe meiner Hausarbeit möchte ich anhand dieser Debatte die Wichtigkeit von Werten und Normen in unserer Gesellschaft erläutern. Außerdem möchte ich auf die geschichtliche Entwicklung eingehen, die Frage um die Leitkultur weiter in den sozialpädagogischen Handlungszusammenhang einordnen und aufzeigen, wie ein Näherbringen von Werten und Normen im Hinblick auf Schule und Lernlandschaften bei der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen helfen kann.
Werte, Normen und Moral sind wichtige Bestandteile von Gesellschaften und damit auch tief verwurzelt in sozialpädagogischem Handeln. Sie formen unsere Denkweise und haben Einfluss auf unser Handeln. Hierbei möchte ich zunächst klären, was unter den einzelnen Begriffen überhaupt verstanden werden kann.
Werte oder auch kulturelle Werte dienen als Messlatte, an denen sich soziale Normen orientieren. Werte sind die grundlegenden Erkenntnisse über unsere Beziehungen zur Welt. Sie sind Kriterien, anhand derer Menschen Handlungen und Ereignisse beurteilen und gleichzeitig Ziele, nach denen Menschen streben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Werte, Normen und Moral
- 2.1. O Tempora! O Mores! Wertewandel statt Werteverfall
- 3. Leitkulturdebatte
- 4. Sapere Aude! Geschichtliche Entwicklung und Veränderung der Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum
- 5. Werteerziehung und Wertebildung in der Jugendarbeit
- 5.1 Werteerziehung in der Schule
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung von Werten und Normen in der sozialpädagogischen Jugendarbeit im Kontext der Leitkulturdebatte. Sie beleuchtet den historischen Wandel von Werten und Normen, ihren Einfluss auf das soziale Handeln und die Rolle der Werteerziehung in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und individuellen Wertvorstellungen.
- Der Wandel von Werten und Normen in der Gesellschaft
- Die Rolle von Werten und Normen im sozialpädagogischen Handeln
- Die Bedeutung von Werteerziehung und -bildung in der Jugendarbeit
- Der Einfluss der Leitkulturdebatte auf die Integrationsarbeit
- Die Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum im Kontext von Werten und Normen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Leitkulturdebatte ein und benennt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit: Wie lässt sich diese Debatte im Kontext von Gesellschaft und sozialpädagogischem Handeln, insbesondere hinsichtlich der Werteerziehung, einordnen? Die Autorin kündigt an, die Wichtigkeit von Werten und Normen zu erläutern, deren geschichtliche Entwicklung zu beleuchten und den Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen.
2. Werte, Normen und Moral: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Werte, Normen und Moral und beschreibt ihr wechselseitiges Verhältnis. Es wird herausgestellt, dass Werte als grundlegende Beurteilungskriterien für Handlungen dienen und Normen daraus abgeleitete Handlungsanweisungen darstellen. Moral wird als der umfassende Begriff für ethisch-sittliche Normen und Werte verstanden. Das Kapitel betont die soziale Konstruktion von Moral und den Einfluss von Sozialisationsprozessen auf die Internalisierung von Werten und Normen. Es wird der reziproke Determinismus zwischen Umwelt und Verhalten hervorgehoben und die binäre Struktur von Moral (moralisch korrekt vs. unmoralisch) erläutert, wobei die damit verbundene Ausgrenzung von abweichenden Verhaltensweisen thematisiert wird. Schließlich wird Kultur als Gesamtheit kollektiver Orientierungsmuster definiert, in der Werte als allgemeingültige Standards die Aufrechterhaltung der Sozialstruktur sichern.
2.1 „O Tempora! O Mores!\" Wertewandel statt Werteverfall: Dieses Kapitel betont den dynamischen Charakter von Werten und Normen. Es wird klargestellt, dass diese nicht starr sind, sondern sich im Laufe des sozialen Wandels verändern. Die Autorin impliziert, dass die Betrachtung von Werten und Normen immer den Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen berücksichtigen muss und eine statische Betrachtungsweise zu Fehlinterpretationen führen kann.
Schlüsselwörter
Werte, Normen, Moral, Leitkulturdebatte, Wertewandel, Sozialisation, Werteerziehung, Jugendarbeit, Persönlichkeitsentwicklung, Gesellschaft, Individuum, sozialpädagogisches Handeln.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Werte, Normen und Moral in der sozialpädagogischen Jugendarbeit
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung von Werten und Normen in der sozialpädagogischen Jugendarbeit im Kontext der Leitkulturdebatte. Sie beleuchtet den historischen Wandel von Werten und Normen, ihren Einfluss auf das soziale Handeln und die Rolle der Werteerziehung in der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und individuellen Wertvorstellungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Wandel von Werten und Normen, deren Rolle im sozialpädagogischen Handeln, die Bedeutung von Werteerziehung und -bildung in der Jugendarbeit, den Einfluss der Leitkulturdebatte auf die Integrationsarbeit und die Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum im Kontext von Werten und Normen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Werten, Normen und Moral (inklusive eines Unterkapitels zum Wertewandel), die Leitkulturdebatte, die geschichtliche Entwicklung der Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum, Werteerziehung und -bildung in der Jugendarbeit (mit einem Unterkapitel zur Werteerziehung in der Schule) und abschließend ein Fazit und Ausblick. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Wie werden Werte, Normen und Moral definiert?
Werte werden als grundlegende Beurteilungskriterien für Handlungen definiert, Normen als daraus abgeleitete Handlungsanweisungen. Moral wird als der umfassende Begriff für ethisch-sittliche Normen und Werte verstanden. Die soziale Konstruktion von Moral und der Einfluss von Sozialisationsprozessen auf die Internalisierung von Werten und Normen werden betont.
Wie wird der Wertewandel dargestellt?
Der Wertewandel wird als dynamischer Prozess im Laufe des sozialen Wandels dargestellt. Die Hausarbeit betont, dass Werte und Normen nicht statisch sind, sondern sich im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen verändern. Eine statische Betrachtungsweise wird als fehlerhaft gekennzeichnet.
Welche Rolle spielt die Leitkulturdebatte?
Die Leitkulturdebatte bildet den Kontext der Hausarbeit. Die zentrale Forschungsfrage lautet, wie sich diese Debatte im Kontext von Gesellschaft und sozialpädagogischem Handeln, insbesondere hinsichtlich der Werteerziehung, einordnen lässt.
Welche Bedeutung hat Werteerziehung in der Jugendarbeit?
Die Hausarbeit betont die Bedeutung von Werteerziehung und -bildung in der Jugendarbeit für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ein separater Abschnitt widmet sich der Werteerziehung in der Schule.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Werte, Normen, Moral, Leitkulturdebatte, Wertewandel, Sozialisation, Werteerziehung, Jugendarbeit, Persönlichkeitsentwicklung, Gesellschaft, Individuum, sozialpädagogisches Handeln.
- Quote paper
- Felina Lehmann (Author), 2017, Werte, Normen und Moral in der sozialpädagogischen Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513130