Das Buch „Kommunikativ predigen: Plädoyer und Anleitung für die Auslegungspredigt“ ist ein Werk von Helge Stadelmann. Bei dem verwendeten Exemplar handelt es sich um eine Überarbeitung aus dem Jahr 2013.
Stadelmann ist im Jahr 1952 geboren und im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden aktiv. Er ist Rektor sowie Professor für Praktische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen (FTH). Außerdem lehrt er im Doktoralprogramm der Evang. Theologischen Fakultät Leuven in Belgien. Zugleich ist er ehrenamtlicher Prediger. Er ist Autor zahlreicher weiteren Veröffentlichungen und fühlt sich einer heilsgeschichtlichen Schriftauslegung und ihrer Umsetzung auf den verschiedenen Praxisfeldern der Gemeinde verpflichtet.
1. Inhaltliche Aspekte
Das Buch „Kommunikativ predigen: Plädoyer und Anleitung für die Auslegungspredigt“ ist ein Werk von Helge Stadelmann. Bei dem verwendeten Exemplar handelt es sich um eine Überarbeitung aus dem Jahr 2013. Dieses ist bereits unter zwei anderen Titeln, ebenfalls im (SCM) Brockhaus-Verlag, erschienen: „Schriftgemäß predigen“ (1990) und „Evangelikale Predigtlehre“ (2005).
Stadelmann ist im Jahr 1952 geboren und im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden aktiv. Er ist Rektor sowie Professor für Praktische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen (FTH). Außerdem lehrt er im Dok- toralprogramm der Evang. Theologischen Fakultät Leuven in Belgien. Zugleich ist er ehrenamtlicher Prediger. Er ist Autor zahlreicher weiteren Veröffentlichungen und fühlt sich einer heilsgeschichtlichen Schriftauslegung und ihrer Umsetzung auf den verschiedenen Praxisfeldern der Gemeinde verpflichtet.
In dem Werk geht es, wie der Titel bereits vermittelt, um eine kommunikative und für die Zuhörer ansprechende Auslegungspredigt. Für Stadelmann sind hierbei zwei Punkte von wesentlicher Bedeutung:
1. Der biblische Text soll als Wort Gottes gepredigt werden
2. Konkret, lebensnah, situations- und hörerbezogen, in anschaulicher sowie in nachvollziehbarer Weise soll gepredigt werden
Stadelmann führt den Leser Schritt für Schritt durch den Prozess der Entwicklung einer kommunikativen Predigt. Dabei beginnt er mit der Erklärung, was eine kommunikative Predigt darstellt. Er beruft sich auf Probleme und auch auf Chancen einer guten Predigt von heute. Außerdem bezieht er sich auf biblische Grundlagen und beschreibt das Wesen und die Formen einer Auslegungspredigt. Im zweiten Schritt behandelt er die Grundprinzipien der Wahl eines Textes sowie dessen Auslegen. Im dritten Kapitel spielt die konkrete Praxis eine Rolle: Stadelmann beschreibt die einzelnen Bausteine einer Predigt und erläutert Grundprinzipien der Rhetorik. Danach beschreibt der Autor, inwiefern ein Zusammenspiel von Gottesdienst und Predigt nötig ist und wie dieses aussehen kann. Hierbei erläutert er auch verschiedene Richtungen innerhalb des Pietismus. Schließlich bezieht er sich auf aktuelle Entwicklungen als Herausforderung für die kommunikative Auslegungspredigt.
2. Innere Kritik
Der Inhalt des Werks ist verständlich und systematisch gegliedert. Interessiert den Leser ein Thema besonders, kann er zu dem gewünschten Kapitel gehen, ohne das Vorherige gelesen haben zu müssen. Fachspezifische Diskussionen und andere Quellen, die zur Vertiefung nützlich sind, sind kenntlich gemacht worden. Ebenfalls positiv sind Beispiele für Gottesdienstordnungen, die dem Leser als Anhang zur Verfügung stehen. Das Personen- und Autoren-Register sowie das Bibelstellen-Register sind ebenfalls hilfreich.
Eine verständliche Sprache durchzieht das Werk. Es werden keine langen, unverständlichen Schachtelsätze verwendet. Fachausdrücke erklärt der Autor umgehend (Beispiel: anthropozentrisch, S. 19). Somit ist das Geschriebene auch für Laien geeignet. Die Verwendung von rhetorischen Stilmitteln wirkt ebenfalls ansprechend. Stadelmanns Schreibstil ist in manchen Punkten amüsant und provokativ (z.B. „kirchlicher Todesfall“, S. 12). Die gewählte „Ich- Perspektive“ bewirkt eine Nähe des Autors zu seinen Lesern. Negativ ist allerdings, dass er manches Mal in der ersten Person Plural schreibt. Es ist nicht geklärt, welche Person(en) noch hinter dem wir stecken (vgl. S. 18). Stadelmann bezieht sich immer wieder auf Statistiken und macht damit das Gesagte deutlich (vgl. S. 12). Ebenfalls positiv ist, dass das Werk einige anschauliche Grafiken enthält (vgl. S. 14; S. 63; S. 162). Diese Grafiken sind manches Mal provokativ und regen den Leser zum Nachdenken an (vgl. S. S. 165; S. 173). Ein negativer Aspekt ist allerdings, dass es keine Zusammenfassungen nach den jeweiligen Kapiteln gibt. Die Kernaussage wird nicht deutlich hervorgehoben und das Wichtigste wird somit nicht noch einmal ins Gedächtnis gerufen.
Ein positiver Aspekt ist, dass der Autor viel Erfahrung nachweisen kann und sein Herz für eine gute Auslegungspredigt immer wieder durch das Buch dringt. Negativ zu bewerten ist allerdings, dass er sich nicht immer diese jahrelange Erfahrung zu Nutze macht. So fehlt beispielsweise bei dem Abschnitt zur Anwendung in einer Predigt ironischerweise ein konkretes Anwendungsbeispiel (vgl. S. 182-184). Dennoch ist ein positiver Aspekt, dass er viele Zitate unterschiedlicher Persönlichkeiten gebraucht, um seine Argumente zu stützen. Die Zitate sind hierbei gut kenntlich gemacht. Außerdem verweist er immer wieder auf ähnliche Literatur zu dem jeweiligen Thema (vgl. S. 20). Auch auf Gegenthesen nimmt er Bezug. Doch lässt er eine kritische Meinung nicht stehen, sondern widerlegt sie (vgl. S. 12). Ein negatives Argument ist, dass Stadelmann Predigten heutzutage durchweg eher negativ darstellt. Öfter verallgemeinert er auch (Beispiel: „Vielmehr gilt es als völlig akzeptabel, dass die Predigt jeden Hörer anders anspricht und jeder Hörer sie folglich anders hört“, S. 22).
Dem Leser sollte bewusst sein, dass das Werk von Stadelmann sich auf die westliche Kultur bezieht. Die Struktur von Predigten in Afrika beispielsweise ist geprägt von ständigen Wiederholungen. Dass Stadelmann nicht auf die unterschiedlichen Formen von Predigten weltweit eingeht, ist ein negativer Aspekt.
3. Äußere Kritik
Helge Stadelmann ist ein renommierter bibeltreuer Theologe und Autor. Seine persönliche Sichtweise und Erfahrungen ziehen sich hierbei durch das ganze Werk. Er bezieht sich bei seiner Argumentation auf Bibelstellen (vgl. S. 12; S. 34; S. 73 u.a.). Dies stellt einen positiven Aspekt dar, wenn die Leser selbst bibeltreu sind. Einen negativen Aspekt stellt es somit allerdings für historische- kritische Ausleger dar, da das Buch die Predigtlehre somit nicht objektiv, sondern subjektiv darstellt. Den aktuellen Erkenntnisstand fasst Stadelmann präzise zusammen. Seine Vorstellungen von einer guten Predigt sind an die heutige Zeit angepasst. Bei seiner Argumentation bedient er sich auch den Erkenntnissen anderer Autoren. Den Titel des Werks hat er zweimal geändert, um am Geist der Zeit zu bleiben. Es gibt viel ähnliche Literatur zur Predigtlehre. Ein historisch-kritisches Pendant bietet „Predigtlehre: Über religiöse Rede“ von Wilhelm Gräb, ebenfalls 2013 veröffentlicht. In evangelikalen Kreisen ist das Werk von Stadelmann allerdings ein Klassiker. Durch ständige neue Auflagen bleibt es aktuell und nah an der Zeit, ohne dabei die Bibeltreue außer Acht zu lassen.
4. Fazit
Meiner Meinung nach ist dieses Buch gut für jemanden geeignet, der sich für Predigtlehre in der westlichen Welt interessiert. Es ist selbst für Laien klar und verständlich geschrieben. Für Historisch-Kritische ist es allerdings nicht zu empfehlen, da die Bibeltreue des Autors eine große Rolle spielt. Grafiken und sehr viele Zitate laden zum Lesen ein. Außerdem ist das Buch nah an der Zeit, da es immer wieder überarbeitet wurde. Es ist allerdings zu erwähnen, dass es 300 Seiten beinhaltet. Möchte sich jemand weniger ausführlich mit der Predigtlehre beschäftigen, ist es nicht von Vorteil. Für jemanden, der sich mit der Predigtlehre intensiv beschäftigen möchte, lohnen sich die Kosten von 24,95€.
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- Arbeit zitieren
- Jasmin Bruhn (Autor:in), 2016, Kommunikativ predigen. Plädoyer und Anleitung für die Auslegungspredigt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/513013
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