„Welchen Stellenwert hat in unserer Gesellschaft noch die Ehre?“ diese Frage stellt Ulla Gosmann eingangs in ihrem Aufsatz „Ehre, wem Ehre gebührt?“ . Wie die Jahreskampagne 2004 / 2005 „Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre“ der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes zeigt, setzt unser westlich-modernes Ehrverständnis ganz andere Prioritäten als in früheren Zeiten bzw. heute noch in anderen Regionen. „Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Akzent von der äußeren auf die innere Ehre verschoben, hin zum grundgesetzlich verbürgten Anspruch auf Achtung und Schutz der Menschenwürde“ . Die „Welt der Ehre“ verwandelte sich also im Laufe der Zeit zur „Welt der Würde“. Doch warum? Die Antwort liegt in dem enormen Konfliktpotential, das der vormoderne Ehrebegriff mit sich brachte und auch heute noch in vormodernen Regionen mit sich bringt.
Das Augenmerk der vorliegenden Arbeit liegt speziell auf der literarischen Verarbeitung des vergangenen deutschen Ehrbegriffs und seinem Konfliktstoff zur Zeit der Aufklärung und der Romantik. Repräsentativ für ihre Epoche hinsichtlich der Verarbeitung von Ehre als Hauptmotiv, sollen hier Clemens Brentanos Novelle „Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl“ und Gotthold Ephraim Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück“ verglichen werden: Im Besonderen die jeweiligen Hauptfiguren ‚Kasper’ und ‚Major von Tellheim’. Um das nötige Hintergrundswissen – wie beispielsweise die Differenzierung von innerer und äußerer Ehre – zu vermitteln, soll jedoch zuvor noch ein historischer Abriss des Ehrbegriffs in Form von Ursprung, Verlauf und Stand um 1800 geliefert werden.
Gliederung
1. Einleitung
2. Der Begriff der Ehre: Ursprung und Bedeutung um
3. Die Figur des Kaspers und ihr Begriff der Ehre
4. Die Figur des Tellheim und ihr Begriff der Ehre
5. Unterschiede und Gemeinsamkeiten
5.1. Allgemeine Unterschiede
5.1.1. Novelle vs. Lustspiel
5.1.2. Aufklärung vs. Romantik
5.2. Vergleich der Figuren und ihrer Ehrauffassungen
5.3. Vergleich der Figuren bezüglich ihrer Werkaussagen
6. Schlussbetrachtung
7. Literatur
7.1. Quellen
7.2. Sekundärliteratur
1. Einleitung
„Welchen Stellenwert hat in unserer Gesellschaft noch die Ehre?“ diese Frage stellt Ulla Gosmann eingangs in ihrem Aufsatz „Ehre, wem Ehre gebührt?“[1]. Wie die Jahreskampagne 2004 / 2005 „Nein zu Verbrechen im Namen der Ehre“ der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes zeigt, setzt unser westlich-modernes Ehrverständnis ganz andere Prioritäten als in früheren Zeiten bzw. heute noch in anderen Regionen. „Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Akzent von der äußeren auf die innere Ehre verschoben, hin zum grundgesetzlich verbürgten Anspruch auf Achtung und Schutz der Menschenwürde“[2]. Die „Welt der Ehre“ verwandelte sich also im Laufe der Zeit zur „Welt der Würde“. Doch warum? Die Antwort liegt in dem enormen Konfliktpotential, das der vormoderne Ehrebegriff mit sich brachte und auch heute noch in vormodernen Regionen[3] mit sich bringt.
Das Augenmerk der vorliegenden Arbeit liegt speziell auf der literarischen Verarbeitung des vergangenen deutschen Ehrbegriffs und seinem Konfliktstoff zur Zeit der Aufklärung und der Romantik. Repräsentativ für ihre Epoche hinsichtlich der Verarbeitung von Ehre als Hauptmotiv, sollen hier Clemens Brentanos Novelle „Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl“ und Gotthold Ephraim Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück“ verglichen werden: Im Besonderen die jeweiligen Hauptfiguren ‚Kasper’ und ‚Major von Tellheim’. Um das nötige Hintergrundswissen – wie beispielsweise die Differenzierung von innerer und äußerer Ehre – zu vermitteln, soll jedoch zuvor noch ein historischer Abriss des Ehrbegriffs in Form von Ursprung, Verlauf und Stand um 1800 geliefert werden.
Die verwendete Literatur – neben den Quellentexten – erstreckt sich von allgemeinen und speziellen Nachschlagewerken, wie z.B. „Brockhaus“[4], „Duden“[5] und „Geschichtlichen Grundbegriffen“[6], über Literaturgeschichten, wie Martinis „Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“[7] und Rothmanns „Kleine Geschichte der deutschen Literatur“[8], bis hin zu Zitatwerken, wie „Im Urteil der Dichter“[9] und spezieller Sekundärliteratur. Diese gliedert sich einerseits in Sammelbände (z.B. Vogts „Ehre. Archaische Momente in der Modere“[10] ), Einzelpublikationen (z.B. Jones „Honor in German Literature“[11] ) und Aufsätze (z.B. Frevert „Ehre – männlich/weiblich“[12] ) zum Thema Ehre und andererseits in Aufsätze und Einzelinterpretationen zu den jeweiligen Werken. Für den Ehrbegriff in Brentanos Novelle ist vor allem Rehders Aufsatz „Von Ehre, Gnade und Gerechtigkeit. Gedanken zu Brentanos „Geschichte vom braven Kasper und dem schönen Annerl““[13], aber auch Kolls Aufsatz „Des Dichters Ehre. Bemerkungen zu Brentanos >Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl<“[14] von Bedeutung. Zentral für den Ehrbergriff in Lessings Lustspiel sind hauptsächlich Dombrowskis „Geschichte und Zeitkritik in Lessings „Minna von Barnhelm““[15] und Sannas „Lessings „Minna von Barnhelm“ im Gegenlicht“[16] zu nennen, aber auch Griebels „Historische Studien zu Gotthold Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück““[17].
2. Der Begriff der Ehre: Ursprung und Bedeutung um 1800
Der Begriff ‚Ehre’ entstammt dem althochdeutschen Wort „era“, das etymologisch bis ins Griechische, Sanskrit und Indogermanische verwurzelt ist, und in den damaligen lateinischen Glossen „gloria“, „decus“, „reverentia“, vor allem aber „honos“ entsprach[18]. Honos bedeutete für Cicero soviel wie ‚öffentliche Annerkennung’, was sich z.B. auch auf die Ausübung von Staatsämtern bezog. Im Althochdeutschen scheint die Bedeutung doppelseitig gewesen zu sein: „einmal als Ehrerbietung oder Ehrung, verdinglicht als Gabe, die der Mensch Gott oder einem weltlichen Herrn darbringt, andererseits als Ansehen, Anerkennung, Würde, Glanz, die Gott bzw. der Herr besitzen“[19]. Die Ehre schien den Germanen der höchste Wert zu sein, so heißt es passend im Beowulfslied nachdem die Untertanen Beowulfs vor dem Tod im Kampf geflohen waren: „Besser ist der Tod als ein Leben in Schande“[20]. Im aufkommenden Christentum wurde Ehre ursprünglich ausschließlich über Gott definiert, nämlich die darzubringende Ehrerweisung vor Gott und Ehrung von Gott im Mitmenschen[21], also ebenso die Ausübung von Nächstenliebe[22]. Auch im Mittelhochdeutschen fasste „z.B. Walther von der Vogelweide „êre“ neben dem „varnde guot“ als diesseitigen Wert auf und unterschied sie deutlich von „gotes hulde“, welche den eigentlichen inneren Wert des Menschen in Bezug auf Transzendentes bestimmt“[23]. Vom frühen bis zum späten Mittelalter entwickelte sich dann allmählich „eine geburts- und berufsständische Auffächerung des kollektiv-öffentlichen Ehrbegriffs“ mit der Gliederung in adlig-ritterliche Standesehre, bäuerliche Standesehre, bürgerliche Standesehre und in Ehrlosigkeit[24]. Von diesem Zeitraum an bis zum 18. Jahrhundert unterschied man immer stärker zwischen Reputation (= äußerliches Ansehen) und der individuellen Ehrbarkeit (= innere Ehre). Der Rationalismus der Aufklärung relativierte allmählich die im Mittelalter viel bedeutsamere äußere Ehre im Vergleich zur „moralischen“, „wahren“, „vernünftigen“ inneren Ehre, deren Ursprünge im Puritanismus und Pietismus lagen[25]. Das Ehrstreben des Einzelnen gründete sich laut John Locke und Christian Thomasius auf die Vernunft und das von Gott gegebene Gewissen, mit welchen er „in rechtschaffener Erkenntnis der Ausübung des Wahren und Guten“ handeln könne[26]. Wirklich durchsetzen konnte sich der Versuch des 18. Jahrhunderts, die Ehre rein innerlich zu fassen, aber nie. Das Ehrverständis im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts blieb, wie Arthur Schopenhauer 1851 formulierte, „objektiv, die Meinung anderer von unserem Wert, und subjektiv, unsere Furcht vor dieser Meinung“[27]. Auch die Standesgliederung des Mittelalters wurde weitläufig beibehalten: „1794 hatte das Allgemeine Landrecht in seinem Injurienteil die preußischen Untertanen in drei verschiedene Ehrenstände unterteilt: in Personen „gemeinen Standes“, zu denen man Bauern, Handwerker und „Professionisten“ rechnete, in Personen des „höheren Bürgerstandes“, sowie in Adlige, Offiziere und Königliche Räte.“[28] So differenzierte der strafrechtliche Umgang mit der Duellpraxis noch bis zum Ende des Kaiserreiches[29] je nach Angehörigkeit der Sozialschicht: Der Ehrenzweikampf der adlig-bürgerlichen Oberschicht wurde im Strafmaß als besonderes Delikt berücksichtigt, während „den Raufhändeln und Messerstechereien des ‚gemeinen Mannes’“ diese Ehre nicht zuteil wurde. Derartige Vergehen in den Unterschichten fielen „unabhängig von ihren Motiven“ unter die Rubriken Körperverletzung oder Totschlag[30].
3. Die Figur des Kaspers und ihr Begriff der Ehre
Brentanos Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl basiert auf zwei wahren Begebenheiten, von denen er sich im Frühjahr 1817 von der Mutter seiner Geliebten Luise Hensel berichten ließ: Sie erzählte ihm von einem Kindsmord in Schlesien und von dem Selbstmord eines Unteroffiziers. Daraufhin verknüpfte Brentano beide Geschichten in einer Novelle, „in deren Mitte das Grundmotiv der Ehre steht“[31]. Mittelpunkt der eigentlichen Geschichte ist Kaspers Großmutter, „sie ist die Mittelachse, […] aus ihrem Munde erfahren wir überhaupt erst die Geschichten und Lebensschicksale von Kasper und Annerl, aber nicht historisch und objektiv […], sondern gefärbt und durchdrungen von den Überzeugungen ihres Glaubens und bewertet nach ihren Maßstäben der Ewigkeit, die keine andere Auslegung zulassen“[32]. Darüber hinaus gibt bereits der Titel der Novelle Aufschluss über die Figur des Kaspers, indem der enthaltene Figurenname ‚Kasper’ (bzw. Kasperl)[33] mit ‚brav’ attributiert wird. Der volle Name des Kaspers lässt sich aus dem Text als ‚Kasper Finkel’ erschließen[34], der als Kavallerist eine Offizierslaufbahn anstrebte und dabei bis zum Rang des Unteroffizier gelangte[35]. Innerhalb der Novelle erscheint die Figur des Kaspers nur in den Erzählungen der Großmutter und wird von ihr als durch und durch positiv, edel und von Ehre verklärt beschrieben:
„Ja seht, es ist immer ein herrlicher Junge gewesen und hielt etwas auf seinen Leib und auf seine Seele – ach Gott, auf seine Seele! – Ich habe gebetet den ganzen Weg, es ist nicht möglich, der liebe Herr läßt ihn gewiß nicht verderben. Unter allen Burschen war er immer der reinlichste und fleißigste in der Schule, aber auf die Ehre war er vor allem ganz erstaunlich.“ (S. 9)[36]
Als Angehöriger der Ulanen soll nach der Erzählung der Großmutter auch Kaspers Leutnant ähnliche Aussagen über dessen Umgang mit der Ehre gemacht haben:
„Wenn meine Schwadron Ehre im Leibe hat, so sitzt sie bei dem Finkel im Quartier.“ (S. 9)
Dass in der Geschichte nicht jeder Kaspers’ Ehrauffassung als positiv empfindet, wird an den heftigen Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Ehre im Hause Finkel deutlich:
„ Sein Vater und sein Stiefbruder […] kamen oft mit ihm wegen Ehre in Streit; denn was er zuviel hatte, hatten sie nicht genug.“ (S. 9)
Auch die alte Frau selbst wirft immer wieder „ Gib Gott allein die Ehre “ (z.B.: S. 10) ein, was zeigt, dass sie Kaspers Ehrverständnis als „eine verirrte Vorstellung von Ehre“[37] beurteilt ohne damit seinen rechtschaffenen Charakter zu reduzieren oder ihn gar als ‚närrisch’[38] zu betiteln. Kasper dagegen scheint von der Ehre fasziniert und schwärmt vom ehrenhaften Opfer eines französischen Unteroffiziers, der sich wegen der befohlenen Peinigung eines Untergebenen selbst umbringt und somit ein Exempel statuiert, das bis zum französischen König vordringt:
„ Seht, Vater, das war ein Kerl der Ehre im Leib hatte!“ (S. 10)
Selbst der Erzähler, der diesen Ausführungen der Großmutter lauscht, empfindet Kaspers Bewunderung und Gutheißung der Anekdote als übertrieben und wundert sich „ ob ein Christ den Tod des Unteroffiziers schön finden dürfe “ (S. 10). Vater und Bruder halten dagegen so wenig von Ehre, daß sie ihm dazu nur „Freß deine Ehre, wenn Du Hunger hast!“ (S.10) entgegnen, was Kasper zu „ bitteren Tränen “ (S: 10) treibt. Kaspers Faszination überträgt sich sogar auf seine Verlobte, das Annerl:
„Mein Enkel […] sprach der schönen Annerl […] immer von der Ehre vor und sagte ihr immer, sie solle auf ihre Ehre halten und auch auf seine Ehre. Da kriegte dann das Mädchen etwas ganz Apartes in ihr Gesicht und ihre Kleidung von der Ehre […].“ (S. 12)
Die steife Ehrenhaltung birgt für Kasper so viele Zwänge, dass unweigerlich Konflikte entstehen müssen und ein fatales Schicksal schon von Beginn der Erzählungen vorhersehbar ist. Zwar treibt ihn seine Ehre (1) zum Heimweh, denn er will den Vater überzeugen und den Ehrenstolz seiner Beförderung vor ihm und seinem Annerl präsentieren, jedoch fürchtet er sich im Traum davor (2) ohne Kameraden in der Heimat zu sterben, die ihm doch „die letzte Ehre antun “ (S. 14) und ihm als braven Soldaten ins Grab schießen sollten (S. 13 f). Die Ehre verlangt es ihm ab (3) rechtzeitig zum Sterbetag seiner Mutter an ihrem Grabe zu sein, doch verbietet es ihm die Ehre wiederum (4) das ihm anvertraute Pferd weiter wund zu reiten (S. 13). Kasper erwartet von sich (4), das Vertrauen der Offiziere nicht zu enttäuschen und das Pferd unversehrt wiederzubringen, lehnt es aber nach dessen Diebstahl als unehrenhaft ab (5), das Entschädigungsgeld des Müllers anzunehmen, obwohl er die eigentliche Beute der Räuber heroisch verteidigt hat (S. 15). Einerseits will er mit (6) seiner soldatischen Ehrenlaufbahn seiner Familie und dem Annerl alle Ehre machen, andererseits nötigt ihn seine Ehre und seine Pflicht (7) Vater und Bruder zu verhaften, (8) das Annerl freizugeben und (9) sich selbst zu erschießen. Der letztere Konflikt zwischen soldatischer und familiärer Ehre, der zwischen der Möglichkeit der Verbrechensvertuschung zugunsten der Familienangehörigen und der gerechten Pflichterfüllung zugunsten des Staates entflammt, führt letztendlich zum erwarteten fatalen Ausgang. Kaspers Ehrenkodex beschneidet seine Handlungsmöglichkeiten, Entscheidungsfreiheit und seinen individuellen Willen im solchem Maße, dass er davon determiniert wird Hand an sich zu legen, obwohl er weiß:
[...]
[1] Gosmann, Ulla: Ehre, wem Ehre gebührt? In: Beltz, Julius (Hg.): Psychologie Heute (31.Jahrgang, Heft 9), Hemsbach 2004, S. 28 f.
[2] Ebd. S. 28.
[3] z.B. in der Türkei: der Begriff der Familienehre.
[4] Der Brockhaus. In einem Band. 9., vollständig überarb. u. aktual. Aufl., Leipzig 2000
[5] Duden. Fremdwörterbuch. 7., neu bearb. und erw. Aufl. (Bd.5), Mannheim 2001.
[6] Brunner, Otto (Hg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 2, Stuttgart 1979.
[7] Martini, Fritz: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 19., neu bearb. Aufl., Stuttgart 1991.
[8] Rothmann, Kurt: Kleine Geschichte der deutschen Literatur.17. Aufl., Stuttgart 1997.
[9] Murlot, Arno: Im Urteil der Dichter. Die deutsche Literatur von Lessing bis Hauptmann. München 1957
[10] Vogt, Ludgera und Zingerle, Arnold (Hg.): Archaische Momente in der Moderne. Frankfurt/M. 1994.
[11] Jones, George Fenwick: Honor in German Literature. New York 1966.
[12] Frevert, Ute: Ehre – männlich / weiblich. Zu einem Identitätsbegriff des 19.Jahrhunderts. In: Tel Aviver Jahrbuch für Deutsche Geschichte, Bd. 21, 1992, S. 21 - 68.
[13] Rehder, Helmut: Von Ehre, Gnade und Gerechtigkeit. Gedanken zu Brentanos „Geschichte vom braven Kasper und dem schönen Annerl“. In: Albert Fuchs und Helmut Motekat (Hg.): Stoffe, Formen, Strukturen. Studien zur deutschen Literatur. (Hans Heinrich Borcherdt zum 75. Geburtstag) München 1962.
[14] Koll, Rolf-Dieter: Des Dichters Ehre. Bemerkungen zu Brentanos >Geschichte vom Braven Kasperl und dem schönen Annerl<. In: Lüders, Detlev (Hg.): Jahrbuch des freien deutschen Hochstifts (Jahrgang 1978), Tübingen 1978, S. 256 -290.
[15] Dombrowski, Stefan: Geschichte und Zeitkritik in Lessings „Minna von Barnhelm“. Aachen 1997.
[16] Sanna, Simonetta: Lessings “Minna von Barnhelm“ im Gegenlicht. Glück und Unglück der Soldaten. Bern u.a. 1994 (IRIS; Bd. 7).
[17] Griebel, Rolf-Eberhard: Historische Studien zu Gotthold Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück“. Das Lustspiel – ein kritisches Zeitbild des friderizianischen Preußen. (Diss.) Ansbach 1978.
[18] Brunner: Geschichtliche Grundbegriffe, S. 1.
[19] Ebd.
[20] „ Deao bio sêlla eorla gehwylcum ponne edwîtlîf! “; Beowolf, Vers 2890 f., ediert von Fr. Klaeber, 3. ed., Boston 1936, S. 108.
[21] Imago Dei = Der Mensch als Ebenbild Gottes soll unabhängig von Geburt, Besitz und Tugend geehrt werden; die Bibel benutzt für die Einhaltung dieser Vorgabe den Begriff ‚honor’; Brunner: Geschichtliche Grundbegriffe. S. 4.
[22] Ebd.
[23] Rehder: Von Ehre, Gnade und Gerechtigkeit, S. 320.
[24] Mit Ehrlosen sind Rechtlose gemeint „ Rechtlose lüd dat synt de de an ere bevlecket synt “ (Schwäbisches Landrecht, Art 158, § 3); Man summierte darunter u.a. Bastarde, Unfreie, Leibeigene, Angehörige verpönter Berufe (z.B. Henker) und Andersgläubige (z.B. Juden, Türken oder Heiden); Ebd. S. 16.
[25] Ebd. 23 ff.
[26] Brunner: Geschichtliche Grundbegriffe. S. 24 f.
[27] Schopenhauer, Arthur: Aphorismen zur Lebensweisheit. Frankfurt 1976, S. 68.
[28] Frevert,: Ehre – männlich / weiblich, S. 25.
[29] „Obwohl das preußische Strafgesetzbuch von 1851 „Beleidigungen der Ehre“ klassenneutral abhandelte, schuf sich das Prinzip ständisch differenzierter Ehre und Ehranschauungen doch auch hier wieder Raum“; Ebd. S. 26.
[30] Ebd.
[31] Heinisch, Klaus J.: Deutsche Romantik. Interpretationen. Paderborn 1966, S. 64.
[32] Rehder: Von Ehre, Gnade und Gerechtigkeit. S. 317 f.
[33] „Es wird hier absichtlich und bewußt von Kasper gesprochen, weil das die einzige Form ist, in welcher dieser Name im Text der Geschichte vorkommt. Woher die Form „Kasperl“ stammt ist unbekannt“; Rehder: Von Ehre, Gnade und Gerechtigkeit. Anm. S. 315.
[34] Der Hof seines Vaters trägt den Namen „ Finkels Hof “ (S. 16), Kaspers Leutnant nennt ihn wie beim millitär üblich beim Nachnamen Finkel: „ bei dem Finkel im Quartier “ (S. 9); Alle Quellenangaben aus: Brentano, Clemens: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl. In: Michael Krejci und Jakob Lehmann (Hg.): Texte und Arbeitshilfen für den Literaturunterricht. Buchners Lesereihe Deutsch. Heft 2, Bamberg 1981, S. 5 – 28.
[35] „[…] als er wieder zu seinen Kameraden kam und zum Unteroffizier ernannt wurde […]“ (S. 12), „[…] ich wäre gewiß noch einmal Offizier geworden […]“ (S. 18).
[36] Alle Quellenangaben aus: Brentano, Clemens: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl. In: Michael Krejci und Jakob Lehmann (Hg.): Texte und Arbeitshilfen für den Literaturunterricht. Buchners Lesereihe Deutsch. Heft 2, Bamberg 1981, S. 5 – 28.
[37] Rehder, : Von Ehre. S. 318.
[38] Kaspers Stiefbruder bezeichnet die von Kasper bewunderte Ehrauffassung des französischen Unteroffiziers als ‚närrisch’: „ Ein Narr war es “ (S. 10).
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- Thomas Oliver Schindler (Autor), 2004, Zu Begriff und Bedeutung von 'Ehre' in Brentanos 'Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl' und Lessings 'Minna von Barnhelm', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51286
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