Das Ziel dieser Arbeit ist, einen pflegeorientierten Leitfaden für Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Setting zu entwickeln. Dieser soll dem Betroffenen und dem pflegenden Angehörigen ein fundiertes Wissen über die chronischen Wundbilder des Ulcus cruris, des diabetischen Fußsyndroms und des Druckgeschwüres zu vermitteln, um den Hintergrund der chronischen Wunde zu verstehen. Des Weiteren werden Selbstpflegemaßnahmen aufgezeigt, welche den Wundheilungsprozess unterstützen und ein Rezidiv der Wunde verhindern. Durch die Vermittlung speziellen Fertigkeiten zur Selbstpflege und -Beobachtung sollen die Selbstmanagementkompetenzen gestärkt und entwickelt werden.
Die Arbeit behandelt zunächst die Grundlagen einer Wunde. Von der Entstehung einer Wunde zu den Wundheilungsphasen bis hin zu den Wundheilungsstörungen. Im weiteren Verlauf liegt der Fokus auf den drei häufigsten chronischen Wunden: der Ulcus cruris, das diabetische Fußsyndrom und das Druckgeschwür, auf diese differenziert eingegangen wird. Es erfolgte eine detaillierte Beschreibung der Wundbilder sowie notwendig begleitende Maßnahmen zur Wundheilung und zur Rezidivprophylaxe. Abgerundet wird die Thesis mit dem Aspekt der Ernährung, welche bei chronischen Wunden eine ebenfalls wichtige Rolle spielt.
Mit einer chronischen Wunde zu leben stellt oft eine große Herausforderung für den Betroffenen dar. Nicht selten bringt diese Herausforderung körperliche, psychische und soziale Einschränkungen mit sich.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kurzzusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Forschungslage
1.3 Forschungsweise und Aufbau der Arbeit
2 Zielgruppen
3 Leben mit einer chronischen Wunde
3.1 Einschränkungen der Lebensqualität durch eine chronische Wunde
3.2 Krankheitsspezifische Einschränkungen durch eine chronische Wunde
4 Grundlagen von Wunden
4.1 Aufbau und Funktion der Haut
4.2 Wundentstehung
4.3 Physiologischer Wundheilungsprozess
4.3.1 Reinigungsphase
4.3.2 Granulationsphase
4.3.3 Epithelisierungsphase
4.4 Wundheilung
4.4.1 primäre Wundheilung
4.4.2 sekundäre Wundheilung
4.4.3 chronischer Heilungsverlauf
4.5 Wundheilungsstörung
4.6 Besonderheiten von chronische Wunden
5 Ulcus cruris
5.1 Ulcus cruris venosum
5.1.1 Definition
5.1.2 Entstehungsursachen
5.1.3 Risikofaktoren
5.1.4 Symptome
5.1.5 Lokalisation
5.1.6 Diagnostik
5.1.7 Therapie
5.1.8 Unterstützende und begleitende Maßnahmen
5.1.9 Rezidivprophylaxe
5.2 Ulcus cruris arteriosum
5.2.1 Definition
5.2.2 Entstehungsursachen
5.2.3 Risikofaktoren
5.2.4 Symptome
5.2.5 Lokalisation
5.2.6 Diagnostik
5.2.7 Therapie
5.2.8 Unterstützende und begleitende Maßnahmen
5.2.9 Rezidivprophylaxe
5.3 Ulcus cruris mixtum
5.3.1 Definition
5.3.2 Entstehungsursachen
5.3.3 Risikofaktoren
5.3.4 Symptome
5.3.5 Lokalisation
5.3.6 Diagnostik
5.3.7 Therapie
5.3.8 Unterstützende und begleitende Maßnahmen
5.3.9 Rezidivprophylaxe
6 Das diabetische Fußsyndrom
6.1 Diabetes Mellitus - eine kurze Einführung
6.1.1 Behandlung und Selbstkontrolle
6.1.2 Spätfolgen
6.2 Definition
6.3 Entstehungsursachen eines diabetischen Fußsyndroms
6.4 Risikofaktoren
6.5 Symptome
6.6 Lokalisation
6.7 Diagnostik
6.8 Therapie
6.9 Unterstützende und Begleitende Maßnahmen
6.10 Rezidivprophylaxe
7 Druckgeschwür
7.1 Definition
7.2 Entstehungsursachen
7.3 Risikofaktoren
7.4 Symptome
7.5 Lokalisationen
7.6 Diagnostik
7.7 Therapie
7.8 Begleitende und Unterstützende Maßnahmen
7.9 Rezidivprophylaxe
8 Ernährung bei Menschen mit chronischen Wunden
8.1 Eiweiß und Eiweißmangel
8.2 Kohlenhydrate und Energiemangel
8.3 Fette und Fettmangel
8.4 Vitamine und Vitaminmangel
8.5 Mineralstoffe und Spurenelemente
8.6 Flüssigkeit und Flüssigkeitsmangel
8.7 Ernährungstherapie bei Wunden
9 Diskussion und Schlussfolgerung
10 Ausblick
Abkürzungsverzeichnis
Glossar
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anhangsverzeichnis
Vorwort
Die Idee zur Auswahl des Themas dieser Bachelorarbeit entstand bei der alltäglichen Arbeit als Wundexpertin während der Versorgung der Patienten mit einer chronischen Wunde im ambulanten Bereich.
Der Betroffene mit einer chronischen Wunde, aber auch der pflegende Angehörige, hat einen hohen Wissensbedarf. So werden sehr oft Fragen gestellt wie: Was liegt überhaupt füreine Wunde vor? Warum ist dieWunde entstanden? Warum dauert die Wundheilung so lange? Was kann getan werden, um die Heilung der Wunde zu unterstützen? Wie können die Schmerzen, welche der Betroffene hat, gelindert werden?
Sehr häufig konnten anhand von Broschüren und Bildmaterialien viele Wissenslücken des Betroffenen und auch die des pflegenden Angehörigen geschlossen werden.
Die Erfahrung zeigte, dass das schriftliche Informationsmaterial im häuslichen Setting eine unschätzbare Informationsquelle ist.
All diese Fragen und Erfahrungen haben dazu bewegt, diesen pflegeorientierten Leitfaden für Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Setting zu erstellen.
Zur Verbesserung der Lesbarkeit wurde in Form der männlichen Person geschrieben. Gemeint sind beide Geschlechter.
Abstract
Die vorliegende Bachelorarbeit trägt den Titel „Pflegeorientierter Leitfaden für Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Setting“. Hierbei handelt es sich um eine ausführliche Literaturarbeit.
In Deutschland leben zahlreiche Menschen mit chronischen Wunden im häuslichen Bereich und die Zahl wird weiter steigen, ebenso die Herausforderung im Umgang mit chronischen Wunden.
Dabei stellt sich die Frage, welches krankheitsspezifische Wissen der Betroffene und der pflegende Angehörige benötigt, um den Hintergrund einer chronischen Wunde zu verstehen. Weiter stellt sich die Frage, welche Selbstpflegemaßnahmen und Kompetenzen erforderlich sind, um den Wundheilungsprozess zu unterstützen, und mit welchen Maßnahmen ein Wiederauftreten (Rezidiv)der Wunde verhindert werden kann. Ziel ist es, dem Betroffenen und dem pflegenden ein fundiertes Wissen über die chronischen Wundbilder des Ulcus cruris, des diabetischen Fußsyndroms und des Druckgeschwüres zu vermitteln, um den Hintergrund der chronischen Wunde zu verstehen. Des Weiteren soll es zum Ziel sein, Selbstpflegemaßnahmen aufzuzeigen, welche den Wundheilungsprozess unterstützen und das Auftreten eines Rezidivs verhindern.
Es wurden alltagsorientierte Maßnahmen näher beschrieben, welche die Fähigkeiten zum gesundheitsbezogenen Selbstmanagement vermitteln.
Die Mehrheit der Pflegebedürftigen in Deutschland wird im häuslichen Bereich versorgt. An der Versorgung einer chronischen Wunde sind oftmalsmehrere Akteure, als nur der Betroffene und der pflegende, beteiligt. Die möglichen Zielgruppen, an welche sich dieser Leitfaden richtet, wurden benannt.
Mit einer chronischen Wunde zu leben stellt oft eine große Herausforderung für den Betroffenen dar. Nicht selten bringt diese Herausforderung körperliche, psychische und soziale Einschränkungen mit sich.
Die Thesis behandelt im ersten Teil die Grundlagen einer Wunde. Von der Entstehung einer Wunde zu den Wundheilungsphasen bis hin zu den Wundheilungsstörungen.
Im weiteren Verlauf liegt der Fokus auf den drei häufigsten chronischen Wunden: der Ulcus cruris, das diabetische Fußsyndrom und das Druckgeschwür, auf diese differenziert eingegangen wird. Eserfolgte eine detaillierte Beschreibung der Wundbilder sowie notwendigbegleitende Maßnahmen zurWundheilung und zur Rezidivprophylaxe. Abgerundet wird die Thesis mit dem Aspekt der Ernährung, welche bei chronischen Wunden eine ebenfalls wichtige Rolle spielt.
Die Arbeit schließt mit einer Diskussion der Arbeit und einen Ausblick in die Zukunft ab.
1 Einleitung
Trotz der immer weiter fortschreitenden modernen Wundversorgung, gibt es in Deutschland eine hohe Zahl von Menschen mit chronischen Wunden.
Aufgrund der zu geringen Forschungen liegen keine exakten Zahlen vor, wie viele Menschen tatsächlich an einer chronischen Wunde leiden. Aussagen über das Vorkommen chronischer Wunden in den jeweiligen Bevölkerungsschichten oder sozialer Herkunft kann somit nicht getroffen werden.
So geht aus einer Studie des Bundesverbandes Medizintechnologie heraus, dass Routinedaten zweier Krankenkassen auf die deutsche Gesamtbevölkerung hochgerechnet wurden. Das Ergebnis ergab, dass es 2,7 Mio. Wundpatienten in Deutschland gibt und darunter 890.000 Patienten mit einer Wunde, welche einen chronischen Verlauf aufzeigt, leiden (vgl. Köster; Schubert, 2015, S. 125).
Anders heißt es bei der Versorgungsforschung in der Wundversorgung des Forschungsinstituts OPINIO. Die Ausgangssituation der Wundversorgungen in Deutschland basiert auf einer Zahlvon 4 Mio. Betroffenen mit einer chronischen Wunde (vgl. OPINIO, 2017). Was als chronische Wunde gilt, wirdin dieser Studie nicht erwähnt. Es gibt eine Vielzahl von chronischen Wunden. Die am häufigsten auftretenden chronischen Wunden entstehen durch Erkrankungen der Beinvenen und durch Veränderungen der arteriellen Durchblutung in den Beinen, durch Fußulcera - welche durch eine Schädigung der sensorischen, motorischen und autonomen Nervenfasern entstehen, bedingt durch einen Diabetes mellitus und durch anhaltende Druckeinwirkung eines Hautareals (vgl. Protz, 2011, S. 112 und vgl. Dissemond, 2016, S. 13).
Nach Schätzungen ist der venös bedingte Ulcus cruris die häufigste Form des Ulcus cruris. Es wird geschätzt, dass der Anteil desUlcus cruris venosum bei 37%-80% liegt (vgl. DGfW, 2012, S. 34). Die Rezidivrate (Wiederauftreten) desBetroffenen eines Ulcus cruris venosum ist sehr hoch - so heilen etwa 40 % der venösen Beinulcera innerhalb von drei Monaten ab, jedoch sind etwa 8% nach fünf Jahren noch immer nicht abgeheilt (vgl. Böhler, 2016, S. 287). Frauen sind häufiger betroffen als Männer (vgl. Klare; Eder, 2008, S. 2). Für Deutschland liegen auch hier bislang keine verlässlichen Zahlen vor.
Der am zweithäufigste auftretende Ulcus cruris ist der arteriell bedingte, der Ulcus cruris arteriosum. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 3% - 10 % der deutschen Gesamtbevölkerung, welche sich ab einem Alter von 70 Jahren auf 15%-20% erhöht. In den letzten Jahren sind die Neuerkrankungen (Inzidenz) weiter gestiegen. Die Quote der Erkrankungan einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist abhängig von dem Alter des Betroffenen sowie von dem Geschlecht, auch steigt die Prävalenz mit zunehmend hohen Alter (vgl. Espinola-Klein; Trampisch, 2015, S. 19f.). Es liegen nur Schätzungen zugrunde.
Liegt eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI) und eine arterielle Durchblutungsstörung in den Beinen vor, wird von einem Ulcus cruris mixtum gesprochen, dieser liegtbeietwa 10% der Betroffenen vor (vgl. B. Braun, 2015, S. 5).
Nicht nur die Erkrankungen derDurchblutungsstörungsteigen, zudem erkrankt die ältere Generation auch zunehmend an Stoffwechselstörungen wie an Diabetes mellitus (vgl. DESTATIS, 2016, S. 48). In Deutschland leben 4,6 Mio. Menschen, welche an einem Diabetes mellitus erkrankt sind (vgl. Heidemann; Du et al., 2013, S. 672). Der Anteil der Prävalenz der diabetischen Bevölkerung in Deutschland liegt bei 2 % - 10 %. Die Rezidivrate liegt nach einem Jahr bei 34 % und nach 5 Jahren bei 70 %. Jährlich kommen 2%-6% Neuerkrankungen hinzu (vgl. Morbach;Müller et al., 2008, S. 4). Die größte Komplikation ist die Amputation von Zehen, Fuß oder Unterschenkel, welche bei etwa 70 % der Betroffenen mit einem diabetischen Fußsyndrom durchgeführt wird (vgl. Panfil; Halbig, 2015, S. 49). Die Zahlen sind auch hier nicht zuverlässig, da nur wenige nicht konkrete Studien vorliegen.
Die Bevölkerung wird älter und zudem steigt die Immobilität (vgl. DESTATIS, 2016, S. 48). Eine der folgenschweren Erkrankung der Immobilität ist das Druckgeschwür. Die Häufigkeit von Druckstellen ist mit 4,4% in Pflegeheimen am höchsten (vgl. MDS, 2014, S. 28), gefolgt von der ambulanten Pflege mit 3, 7% (vgl. MDS, 2014, S. 47).
Durch die immer höhere Lebenserwartung und die damit verbundene Multimorbidität nimmt die Zahl der Betroffenen, welche an einer chronischen Wunde leiden, stetig zu (vgl. Danzer, 2014, S. 9), die Konsequenz ist eine sinkende Lebensqualität.
Das Wohlergehen des Betroffenen und deren Angehörige hängt davon ab, welches Wissen der Betroffene von der Wunde besitzt, welche Handlungen notwendig sind, um die Wundheilung zu unterstützen, und wie hoch die Motivation zur Selbstpflege des Betroffenen selber ist (vgl. Schäfer; Abt-Zegelin, 2009, S. 001). Viele Patienten wollen, auch wenn sie krank sind, sich den neuen Lebensbedingungen anpassen - so ergibt sich, dass der Betroffene und deren Angehörige einen Informationsbedarf haben, damit sie aktiv am Heilungsprozess mitwirken können. Sie benötigen Wissen über die Erkrankung sowie über deren Verlauf. Auch ist es wichtig, dass die Motivation des Betroffenen gesteigert wird, um ggf. das Verhalten zu ändern, um entsprechende Fähigkeiten zu erlernen, welche der Selbstpflege beisteuert (vgl. Stockbyte; Thinkstock, 2013, S. 3).
Das wesentlichste Mittel, welches zur Förderung der Gesundheitskompetenzen und Selbstmanagement dient, ist die Patientenedukation (Informationen, Schulen, Beraten). DieAutorinist der Meinung, dass wenn der Betroffeneden Hintergrund der chronischen Wunde versteht und mit entsprechenden Maßnahmen die Wundheilung unterstützen kann, die Motivation zur Mitarbeit steigt und ebenso die Lebensqualität.
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
Das Leben mit einer chronischen Wunde stellt für den Betroffenen, je nach zugrundeliegenden Krankheitsbild, eine besondere Herausforderung dar und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Einschränkungen beeinflussen nicht nur das tägliche Leben, sondern führen auch zur Einschränkung des Selbstbewusstseins (vgl. Protz, 2016, S. 34). Wissen und Kompetenzen, welche zur Wundheilung beitragen, sind oftmals nicht vorhanden. Der Betroffene muss Kenntnisse der Zusammenhänge verstehen, ansonsten kann er eine Verhütung von weiteren Komplikationen nicht unterstützen (vgl. Zegelin, 2012, S. 185). Zur Einschränkung der Lebensqualität und des Wohlbefindens tragen nicht selten die fehlende Motivation und vor allem die Unwissenheit des Betroffenen bei, was der Autor im beruflichen Alltag nicht selten erfährt.
Es ergibt sich die Frage, welche in dieser Arbeit beantwortet werden soll, welches krankheitsspezifische Wissen der Betroffene und der Angehörige benötigt, um den Hintergrund einer chronischen Wunde zu verstehen. Weiter stellt sich die Frage, welche Selbstpflegemaßnahmen und Kompetenzen erforderlich sind, um den Wundheilungsprozess zu unterstützen, und mit welchen Maßnahmen ein Rezidiv der Wunde verhindert werden kann.
Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen werdenunter anderem die Erfahrungender Autorin abgeleitet.
Um ein Krankheitsverständnis sowie die notwendigen Kompetenzen und Selbstpflegemaßnahmen. zu erlangen, sind edukative Hilfsmittel von Bedeutung. Bevorzugt werden schriftliche Materialien. Schriftliche Informationen enthalten Tipps für mögliche Probleme, geben Hilfestellungen zu Maßnahmen etc. (vgl. London, 2010, S. 123), aber es fehlt am passenden pflege bezogenen Lernmaterial für Menschen mit chronischen Wunden. Es gibt eine ganze Reihe von Fachliteratur, welche nur im Fachjargon angeboten werden (vgl. Segmüller, 2015, S. 62).
Die Autoringeht davon aus, dass die Zahl der chronischen Wunden nicht so hoch wäre, wenn der Betroffene eine solche Wunde zu verhindern wüsste.
Das konkrete Ziel dieserArbeit ist, einen pflege orientierten Leitfaden für Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Setting zu entwickeln. Dieser soll dem Betroffenen und dem pflegenden Angehörigen ein fundiertes Wissen über die chronischen Wundbilder des Ulcus cruris, des diabetischen Fußsyndroms und des Druckgeschwüres zu vermitteln, um den Hintergrund der chronischen Wunde zu verstehen.
Des Weiteren soll es zum Ziel sein, Selbstpflegemaßnahmen aufzuzeigen, welche den Wundheilungsprozess unterstützen und ein Rezidiv der Wunde verhindern.
Durch die Vermittlung speziellen Fertigkeiten zur Selbstpflege und -beobachtung sollen die Selbstmanagementkompetenzen gestärkt und entwickelt werden.
1.2 Forschungslage
Van Hecke, Grypdonckund Defloorstellten bei ihren Forschungsarbeiten fest, dass das Einhaltender Adhärenz Mängel aufzeigte und ein großes Problem darstellt. Der Patiente welchre an einem Ulcus cruris venosum erkrankt ist, gab Gründe an wie: Mangel an Motivation, Mangel an Verstehen, Mangel am Lebensstil sowie Mangel an Beratung (vgl. Van Hecke; Grypdonck et al., 2009, S. 337f., übersetzt durch Autorin).
Wissensdefizite führen zu Unverständnis der Ursache von Geschwüren sowie zu fehlenden Kenntnissen über einen relevanten Lebensstiel. Dies erforschten Van Hecke et al. in einer qualitativen Studie (vgl. Van Hecke-, Beeckman et al., 2013, S. 381ff., übersetzt durch Autorin).
Feinglass et al. beschäftigten sich mit dem diabetischen Fußsyndrom (DFS) und stellten in einer Studie fest, dass der Betroffeneden Zusammenhang zwischen den eigentlichen Verletzungen und der schwierigen Wundheilung nicht versteht (vgl. Feinglass; Shively et al, 2012, S. 2158ff., übersetzt durch Autor).
Faktoren, welche die Möglichkeiten von Menschen mit Diabetes beeinflussen, eine fußbezogene Selbstpflege durchzuführen untersuchten Etoria- King (2009) et al. Die Studie zeigt auch hier, dass spezielle Barrieren wie u. a. der Mangel an Informationen durch den Betroffenen geäußert wurde (vgl. Etoria -King et al., 2009 zit. n. Panfil; Halbig, 2015, S. 62).
Das Vorhandensein von Unwissenheit über die Entstehung eines DFS stellte sich auch bei der qualitativen Arbeit von Gale et al. (2008) heraus. Durch die Experten wurde die Selbstpflege des Betroffenen mit DFS untersucht. Die Studie ergab, dass die meisten Patienten unsicher waren, was ein diabetischer Fußulcus ist und waren sich der schwierigen Heilung nicht bewusst. Eine kleine Verletzung sind Ursachen, was vielen Betroffenen nicht bewusst war und somit haben nur wenige Betroffene versucht dies zu verhindern. Die Risiken des barfuß Laufens waren nicht bekannt (vgl. Gale; Vedhara et al., 2008, S. 555ff.).
Die Studienlage ist noch weitaus größer als diese, die hier genannt wird.
1.3 Forschungsweise und Aufbau der Arbeit
Um den aktuellen Wissensstand in Erfahrung zu bringen, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed undDeutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) durchgeführt. Folgende Schlüsselwörter wurden dabei verwendet: „Wunden AND chronisch“ - es wurden insgesamte vier Suchergebnisse gefunden.
„Chronische Wunden NOT Akute Wunden“ - die Suchergebnisse begrenzten sich ebenfalls auf vier, diese waren von wenig Wichtigkeit.
“Ulcus cruris venosum AND Ulcus Cruris arteriosum“, - dies ergab drei Ergebnisse, die Suche wurde mittels Handrecherche erweitert und intensiviert.
„Wunden AND Ernährung“ - insgesamt gab es 39 Ergebnisse. Das Resultat der Suche musste weiter eingegrenzt werden. „Immobilität AND Dekubitus“ - die Suche ergab126 Trefferergebnisse. Aufgrund der Irrelevanz erfolgte einer Eingrenzung der Suche. „Diabetes mellitus AND Spätfolgen“- bei der DIMDI ergab das Suchergebnis 25 Treffer, wobei die Relevanz der Treffer gut war.
Die Suche in den Datenbanken wurde zeitlich begrenzt, um die aktuellen Erkenntnisse herauszufiltern. Die betrachtete Literatur wurde in einer Zeitperiode von 2008 bis 2017 gewählt. Aufgrund der fehlenden Aktualität im Bereich der Epidemiologie ist auf das Jahr 2005 zurückgegriffen worden.
Es erfolgte eine sekundäre Literaturrecherche im Word Wide Web. Es wurden Suchstrategien wie: „chronische Wunden“, „Selbstmanagement bei chronischen Wunden“, „Selbstpflege bei chronischen Wunden“, „Ernährung und Wunden“, „Malnutrition bei Wunden“ durchgeführt.
Eine Handrecherche in der sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden wurde durchgeführt. Die Suche erfolgte im Bereich der Medizin und im Bereich der Erziehungswissenschaften.
Eine räumliche Eingrenzung der Studien bezieht sich auf Englisch sprachigen Regionen. Es wurden vor allem empirische und klinische Studien gewählt, welche im Zeitraum von 2008 bis 2015 stattgefunden haben.
Die Bachelorarbeit ist insgesamt in zehn Hauptkapitel untergliedert.
Eine Einführung in das Thema der wissenschaftlichen Arbeit wird im ersten Kapitel gegeben - die Zielsetzung und die Problemstellung wird dargestellt und die aktuelle Studienlage wird erfasst.
Im zweiten Kapitel wird ein Überblick der Pflegebedürftigkeit dargestellt. Die im ambulanten Setting mitwirkende Akteure werden als Zielgruppe des Leitfadens definiert.
Eine chronische Wunde ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben für den Betroffenen, die Lebensqualität kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden.
Im dritten Kapitel werden die physischen, die psychischen und die sozialen Einschränkungen aufgezeigt, welche eine chronische Wunde mit sich bringen kann.
Um die Besonderheiten einer chronischen Wunde zu verstehen, werden im vierten Kapitel die Grundlagen einer Wunde erläutert. Es wird auf die Wundheilungsphasen eingegangen und warum die Wundheilungsphasen sich pathologisch bedingt verzögern können. Wann eine Wunde chronisch ist und warum Wunden einen chronischen Verlauf annehmen können wird in diesem Kapital erläutert.
Die chronische Wunde „Ulcus cruris“ wird in Kapitel fünf detailliert aufgezeigt. Um ein Krankheitsverständnis des Ulcus cruris zu entwickeln sind Kenntnisse der Anatomie und krankhaften Veränderungen des Venen- und Arteriensystems erforderlich, welche in diesem Kapitel aufgezeigt werden.
So sind Entstehungsursachen, Symptome, Diagnostik, Risikofaktoren, Lokalisation sowie die Therapie und die notwendige Rezidivprophylaxe wichtiger Bestandteil des fünften Kapitels.
Das diabetische Fußsyndrom ist eines der häufigsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Im sechsten Kapital wird eine kurze Einführung zum chronischen Krankheitsbild des Diabetes mellitus gegeben.
Das DFS wird differenziert betrachtet. Maßnahmen zur Selbstpflege werden aufgezeigt sowie werden konkret Maßnahmen genannte, um einen erneuten diabetischen Fußulcus zu vermeiden.
Eine schwerwiegende Komplikation derImmobilität ist das Druckgeschwür. Dieser kann durch Hintergrundwissen und den davon abgeleiteten Selbstpflegemaßnahmen verhindert werden, wie im siebten Kapitel verdeutlicht wird.
Einen bedeutenden Stellenwert bei der Wundheilung nimmt die Ernährung ein. Im achten Kapitel wird vor allem deutlich dargelegt, warum die Ernährung besonders bei chronischen Wunden eine Rolle spielt und welche Auswirkungen ein Mangel an Nährwerten auf den Heilungsprozess haben kann.
Im neunten Kapitel wird die Arbeit durch die Autorin in einer kritischen Betrachtung dargestellt. Es werden die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst.
Ein Ausblick für die Zukunft schließt die Bachelorarbeit im zehnten Kapitel ab. Es wird erläutert, wo aus Sicht der Autorin noch Forschungsbedarf besteht.
Es folgt ein Abkürzungs-, Quellen-, Abbildungs-, Tabellen- und Anhangsverzeichnis.
2 Zielgruppen
Die Pflegebedürftigkeit in Deutschland nimmt stetig zu. Insgesamt leben in Deutschland etwa 2,9 Mio. Pflegebedürftige. Die Versorgungsart der pflegebedürftigen Menschen ist dabei sehr unterschiedlich.
Die Abbildung 2.1 zeigt einen Überblick der Versorgungsarten der Pflegebedürftigen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2.1 Pflegebedürftige 2015 nach Versorgungsart (DESTATIS, 2017, S.5)
Der Großteil der Pflegebedürftigen, etwa drei Viertel der Betroffenen, werden zu Hause versorgt. Von diesen 2,08 Mio. Pflegebedürftigen werden 1.385.000 alleine durch Angehörige gepflegt. Die übrigen 692.000 Pflegebedürftigen leben ebenfalls in ihren Privathaushalten, die Pflege erfolgt aber zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst (vgl. DESTATIS, 2017, S. 7).
Der Anteil der pflegenden Angehörigen ist sehr hoch, sodass davon ausgegangen werden kann, dass ein Teil der pflegenden Angehörigen mit einer chronischen Wunde konfrontiert wird. Auch muss grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass eine unerhebliche Anzahl von Betroffenen die Wunde selbstständig versorgt oder von Angehörigen versorgt wird und kein ambulanter Pflegedienste in Anspruch genommen wird.
Die Versorgung in dem eigenen Haushalt wird sich häufen, denn den Wunsch, auch im Alter, bei Krankheit und bei Pflegebedürftigkeit zu Hause leben zu können, haben viele ältere Menschen (vgl. BMFSFJ, 2015, S. 11).
Bedingt durch den demografischen Wandel werden die Menschen immer älter und damit steigt das Risiko an einer Durchblutungsstörung oder einer Stoffwechselstörung, z.B. eines Diabetes mellitus, zu erkranken. Mit diesen Erkrankungen steigt das Risiko an einer chronischen Wunde zu erkranken.
Auch die Zahl der Hochaltrigen wird zunehmend wachsen, die Immobilität steigen und so auch die Gefahr, an einem Druckgeschwür zu erkranken. Durch die Zunahme der chronischen Wunden wird die pflegerische Versorgung zu einer neuen Herausforderung (vgl. RKI, 2015, S. 435ff.). Diese Herausforderung gilt es zu bewältigen.
Nicht nur die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt, auch die Versorgungslage und die Bedürfnisse des Betroffenen ändert sich. Ist es dem pflegenden Angehörigen, sowie allen an der Pflege Beteiligten, möglich diesen zu entsprechen, kann der Pflegebedürftige länger in seiner gewohnten Umgebung bleiben und somit ein selbst bestimmendes Lebenführen (vgl. Deutscher Bundestag, 2016, S.24).
Dies ist aber nur möglich, wenn alle an der Pflege Beteiligten gut informiert sind.
Dieser Leitfaden richtet sich an den nicht-klinischen Bereich. Zielgruppen sind:
- Betroffene mit einer chronischen Wunde
- pflegende Angehörige
- Betroffene, die an einer pAVK, an einer CVI oder an Diabetes mellitus erkrankt sind
- Pflegekräfte, die im ambulanten Setting tätig sind
- pflegende ohne Ausbildung
- Ärzte in der ambulanten Versorgung
Die Schnittstellen, zwischen Krankenhaus und ambulanter Versorgung, müssen über ausreichendes Wissen und Kompetenzen verfügen, um eine lückenlose Weiterversorgung zu gewährleisten (vgl. ddl, 2009, S. 3). Wird ein Betroffener mit einer chronischen Wunde beispielsweise von einem Angehörigen gepflegt, so ist der pflegende Angehörige eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Betroffenen und dem behandelnden Arzt (vgl. Laible, 2005, S. 135), sodass ein krankheitsspezifisches Wissen unumgänglich ist.
3 Leben mit einer chronischen Wunde
Für den Betroffenen ist die chronische Wunde eine zusätzliche Belastung im Leben. Der Leidensweg ist oftmals sehr lang und die Wundheilung zieht sich über Monate nicht selten sogar über Jahre (vgl. Danzer, 2014, S. 205).
Eine Einschränkung der Lebensqualität ist unter andern oft die Folge einer chronischen Wunde. Die Beeinträchtigung der Lebensqualität kann, je nach zugrundeliegender Erkrankung, auf unterschiedlicher Weise ausfallen (vgl. HARTMANN, 2014, S. 20). Es spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, welche die Lebensqualität eines Betroffenen mit einer chronischen Wunde beeinflussen können.
3.1 Einschränkungen der Lebensqualität durch eine chronische Wunde
Häufig steht nicht die Wundheilung für den Betroffenen im Vordergrund, sondern eher die Beeinträchtigungen, welche sich aus der momentanen Situation heraus ergeben. Besonders belastend für den Betroffenen sind:
- Schmerzen
- Geruchs- und Exsudatbelästigungen
- Mobilitätseinschränkungen
- Versorgungsdefizite bei der eigenen Hygiene (vgl. Protz, 2012, S. 220).
Diese Einschränkungen haben eine große Auswirkung und beeinflussen nicht nur die Gestaltung des täglichen Lebens und den damit verbundenen gewohnten täglichen Ablauf, sondern beeinflusst auch die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit (vgl. Protz, 2012, S. 220).
Ängste, dass der Wundgeruch für die Mitmenschen als unangenehm empfunden wird, sind Gründefür einen sozialen Rückzug.
Berufstätig Betroffene können möglicherweise, bedingt durch Schmerzen und/oder Bewegungseinschränkungen, ihre Tätigkeit nicht mehr im vollen Umfang ausüben, dies hat eine Minderung der finanziellen Lage zur Folge.
Durch Schmerzen und Mobilitätseinschränkungen ist der Betroffene nicht mehr in der Lage einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen, die sozialen Kontakte minimieren sich mitunter dadurchwas zum sozialen Rückzug führen kann (vgl. Danzer, 2014, S. 205).
Der Betroffene wird zunehmend abhängiger von anderen und das Gefühl „zur Last zu fallen“ kann die Psyche stark beeinflussen und sich auf die Lebensqualität auswirken.
Zu den genannten Faktoren können: Traurigkeit, Frust, Depression, Aggression, Wut und Schuld auftreten, welche die Lebensqualität weiter einschränken können (vgl. Protz, 2012, S. 220).
3.2 Krankheitsspezifische Einschränkungen durch eine chronische Wunde
Die Lebensqualität kann je nach zugrundeliegender Erkrankung des Betroffenen auf unterschiedlicher Weise beeinträchtigen sein.
Der Betroffene mit einem Ulcus cruris venosum leidet oft an psychischen, physischen und sozialen Einschränkungen.
Diese Erkrankung geht mit Schmerzen und eingeschränkter Mobilität einher. Zudem werden das nässen der Wunde und der Wundgeruch als unangenehm empfunden. Der Betroffene hat eine eingeschränkte Kleider- und Schuhwahl, oft bedingt durch den Kompressionsverband.
Geschwollene Beine können jucken und schmerzen, was zu einer Herausforderung im Alltag für den Betroffenen werden kann (vgl. Protz, 2012, S. 220).
Die Faktoren der geringen Kleiderwahl sowie der Schuhwahl spielen bei dem Betroffenen, welcher an einem diabetischen Fuß erkrankt ist, ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Belastung des langsamen Heilungsverlaufs und die Angst vor einer Amputation ist hier zu nennen (vgl. Panfil; Uschok et al., 2015, S. 147).
Die Erkrankung des Diabetes mellitus ist hier mit einzubeziehen und kann ebenfalls Einfluss auf die Lebensqualität haben.
Negativ aufdie Lebensqualität wirkt sich das Druckgeschwür aus.
Die „erzwungene“ Lagerung zur Druckentlastung sowie das unbequeme Liegen oder Sitzen auf therapienotwendigen Untergrund sind Aspekte, welche die Lebensqualität enorm beeinträchtigt (vgl. Protz, 2012, S. 221). Die druckentlastende Lagerung erfolgt in regelmäßigen Intervallen, sodass auch in der Nacht der Lagerungswechsel erfolgen muss. Nächtliche Ruhestörungen führen zu Schlafmangel.
Um die Lebensqualität des Betroffenen wieder zu steigern, ist ein angepasstesVerhalten (Adhärenz) zu erlernen und zu fördern.
Der Betroffene und der pflegendebenötigen ein Krankheitsverständnis, bezogen auf die bestehende chronische Wunde, um ein Verständnis für die notwendige Therapie zu entwickeln (vgl. Protz, 2012, S. 223). Das Mitwirken bei der Therapie aus eigenem Antrieb fördert die Wundheilung und somit auch die Lebensqualität.
4 Grundlagen von Wunden
Um die Besonderheiten chronischer Wunden zu erkennen ist es wichtig zu verstehen, wie eine Wunde entsteht und wie der physiologische Wundheilungsprozess verläuft. Dieses Wissen ist erforderlich, um spezielle Maßnahmen ableiten zu können und so die Wundheilung zu unterstützen (vgl. Schröder, 2011, S.4).
4.1 Aufbau und Funktion der Haut
Aufbau: Die Haut ist ein lebenswichtiges Organ, welchesden gesamten Körper des Menschen bedeckt. Die Hautflächedes Menschen beträgt etwa1,5 bis 2 m[2] (vgl. Daumann, 2016, S.35) und entspricht rund 16% des Körpergewichtes (vgl. Mohr, 2017).
Es werden von innen nach außen drei Gewebeschichten unterschieden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.1 Aufbau der Haut (in Anlehnung an HARTMANN, 2005, S. 19)
Die Oberhaut (Epidermis) ist die oberste und sichtbare Hautschicht - sie ist die Grenze des Körpers zur Außenwelt. Diese Hautschicht enthält keine Gefäße und besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen und bildet somit die erste Barriere für Schadstoffe (vgl. Mohr, 2017).
Die mittlere Hautschicht ist die Lederhaut (Dermis). Diese ist ein nerven- und gefäßreiches Bindegewebe (vgl. HARTMANN, 2008a, S. 13). Die Lederhaut sorgt für die Elastizität der Haut (vgl. Mohr, 2017) und kann so auf äußere Einflüsse, wie z.B. auf Druck oder Spannung, und auf innere Veränderungen, welche von tiefer liegenden Gewebeschichten ausgehen, wie z.B. Ödeme, reagieren (vgl. Daumann, 2016, S. 37).
Unter der Lederhaut, nicht klar abgrenzend, befindet sich die innerste Hautschicht, die Unterhaut (Subcutis). Sie besteht aus einem lockeren Bindegewebe und umgibt das darum liegende Körpergewebe, wie Muskeln, Knochen (vgl. HARTMANN, 2008a, S. 18).
In der Unterhaut wird das Körperfett eingelagert -dies speichert Energie und schützt vor Wärmeverlust. Darüber hinaus ermöglicht die Unterhaut somit die Verschiebbarkeit der Haut (vgl. Daumann, 2016, S. 37).
Zur Haut gehören auch die Hautanhangsgebilde wie Haare, Nägel sowie die Talg-, Schweiß- und Duftdrüsen (vgl. HARTMANN, 2008a, S.18).
Funktion: Die Funktion der Haut ist vielfältig:
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Abb. 4.2 Funktionen der Haut(in Anlehnung an Daumann, 2016, S.35)
Die Abbildung zeigt, dass die Haut eine Vielfalt lebenswichtiger Funktionen erfüllt. Aus diesem Grund ist die Unversehrtheit der Haut für den Menschen ein hohes Gesundheitsgut.
4.2 Wundentstehung
Infolge innerer oder äußerer Ursachen werden verschiedene Gewebeschichten durchtrennt. Nicht nur die drei Hautschichten, auch die tieferen Strukturen wie Bänder, Sehnen oder Knochen können beschädigt werden (vgl. Keller, 2015, S.1).
Die Barriere zwischen der Außenwelt und dem Körperinneren ist durch die Durchtrennung der Gewebeschichten unterbrochen (vgl. Sellmer; Blütemann et al., 2010, S. 9).
Die Entstehung einer Wunde ist sehr vielfältig. Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die verschiedenen Wundarten und derenEntstehungsmechanismen.
Tab. 4.1 Wundarten und Entstehungsmechanismen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(in Anlehnung an Piatek, 2012, S. 21ff.)
AkuteWunden entstehen plötzlich und in einem vorher intakten Gewebe (vgl. Schröder, 2015a, S. 159).
Die chronischen Wunden hingegen stellen eine Besonderheit dar. Sie entstehen langsam, bedingt durch krankhafte körperliche Veränderung wie einer arteriellen oder venösen Durchblutungsstörung oder langjährigen Diabetes (vgl. Schröder, 2011, S. 4f.).
4.3 Physiologischer Wundheilungsprozess
Unabhängig von der Wundursache verläuft die Wundheilung in drei Phasen ab. Diese Phasen können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden, denn sie können sich auch überschneiden (vgl. Keller, 2015, S. 2).
Die Phasen des Wundheilungsprozesses verlaufen bei akuten sowie bei chronischen Wunden gleich, jedoch verlaufen die Phasen bei chronischen Wunden langsamer.
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Abb. 4.3 Schematischen Zeitablauf der Wundheilungsphasen (HARTMANN, 2016b)
4.3.1 Reinigungsphase
Es setzt der Moment der Verletzung ein. In dieser Phase findet die Ausschwemmung von Bakterien statt (vgl. Protz, 2011, S. 9). Die Blutstillung setzt ein und die Blutgerinnung ist nach etwa 10 Minuten abgeschlossen. Die Phase dauert ungefähr drei Tage (vgl. HARTMANN, 2008, S. 36).
4.3.2 Granulationsphase
Etwa 24 Stunden nach der Wundentstehung beginnt die Granulationsphase. Die Wunde beginnt sich mit neuen Bindegewebe (Granulationsgewebe zu füllen und die Gefäße bilden sich neu (vgl. Keller, 2015, S. 24).
4.3.3 Epithelisierungsphase
Die Epithelisierungsphase beginnt am vierten Tag. Die Wundheilung schließt, je nach Größe der Wunde, nach mehreren Wochen ab. Das neue Bindegewebe verliert an Wasser und wird gefäßärmer. Epithelzellen schieben sich nach und nach über das Bindegewebe - die Epithelisierung findet statt (vgl. Keller, 2015. S. 24).
4.4 Wundheilung
Wunden können unterschiedlich heilen. Wie eine Wunde heilt, hängt von dem Umfang und der Art der Gewebestörung ab.
4.4.1 primäre Wundheilung
Eine primäre Wundheilung liegt vor, wenn die Wundheilung rasch und komplikationslos durch aneinander liegende Wundränder stattfindet oder die Wunde durch eine Naht oder Klammern verschlossen wird (vgl. Keller, 2015, S.18). Der Gewebeverschluss erfolgt in der Regel nach acht Tagen.
Diese Wunden gehen mit keinem Gewebeverlust einher und sind auch nicht infiziert. Dies ist der Fall bei Schnittwunden / chirurgischen Wunden (vgl. HARTMANN, 2016b).
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Abb. 4.4 primäre Wundheilung (HARTMANN, 2016b)
4.4.2 sekundäre Wundheilung
Die sekundäre Wundheilung ist durch die verzögerte Wundheilung charakterisiert. Gründe hierfür sind z.B. weit auseinanderliegende und auseinanderklaffende Wundränder (komplizierte Unfallverletzungen).
Die Wunde muss von innen nach außen zuheilen, d.h. es muss neues Bindegewebe aufgebaut werden. In den meisten Fällen bilden diese Wunden eine ausgeprägte Narbe (vgl. HARTMANN, 2016b und vgl. Keller, 2015, S. 19).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.5 sekundäre Wundheilung(HARTMANN, 2016b)
4.4.3 chronischer Heilungsverlauf
Eine chronische Wunde ist eine sekundär heilende Wunde (vgl. HARTMANN, 2016b). Der Übergang von einer akuten in eine chronische Wunde kann in jeder Heilungsphase stattfinden.
In den meisten Fällen liegt eine krankhafte Gewebeveränderung vor, welche nicht selten im Zusammenhang mit einem gestörten Zellstoffwechsel steht (vgl. Keller, 2015, S. 19). Die Wundheilung kann sich über mehrere Wochen bis Jahre ziehen.
Der Wundheilungsprozess kann zusätzlich durch unterschiedliche Aspekte gestört und somit verlangsamt werden.
4.5 Wundheilungsstörung
Der Körper ist in der Lage, Wunden selbstständig durch physiologische Vorgänge zu heilen - so ist die Wundheilung von der körperlichen und seelischen Verfassung des Betroffenen abhängig sowie von der Wundentstehung. Auf beide Aspekte können vielfältige Einflüsse einwirken, welche den Heilungsverlauf verzögern können (vgl. HARTMANN, 2008a, S. 54).
Wesentliche Einflüsse können die Wundheilung beeinflussen:
- Fehlendes Krankheitsverständnis des Betroffenen
- Wund- und therapiebedingte Einschränkungen
- Falscher Einsatz von wundbezogenen Hilfsmitteln
- Geringe wundbezogene Selbstmanagementkompetenzen (vgl. Daumann, 2016, S.52)
- Unzureichende Ruhigstellung: Jede Wunde benötigt Ruhe. Fehlende Ruhigstellung führt zu Spannung oder Druck und es besteht die Gefahr, dass die Wundränder wieder aufreißen, bzw. weiter auseinanderreißen (vgl. Keller, 2015, S.27).
- Druck: Dauerhafter Druck führt zu Durchblutungsstörung.
- Medikamente: Durch z.B. Antibiose, Cortison etc. kann die Wundheilung ebenfalls gestört werden (vgl. Schröder, 2015b, S.169).
- Rauchen: Die Gefahr der Entstehung einer Wundinfektion ist bei Rauchern enorm hoch. Das Gewebe der Haut wird durch den Zigarettenrauch beeinflusst und minderdurchblutet.
- Alter: Der Zell- und Stoffwechsel verlangsamt sich - die Wunden heilen langsamer. Die Immobilität steigt im Alter - Reibungs- und Scherkräfte nehmen zu.
- Ernährungsstatus: Der Prozess der Wundheilung ist ein intensiver Aufbauprozess - Energie und Zellmaterial werden verbraucht. Mangel an Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen verhindern die Wundheilung (vgl. Keller, 2015, S.27).
- Immunstatus: Die immunologische Abwehr ist für die Wundheilungsvorgänge von besonderer Bedeutung. Ist das Immunsystem beeinträchtigt, besteht die Gefahr,schneller an einer Wunde zu erkranken (vgl. HARTMANN, 2008a, S.56).
- Compliance: Vor allem bei chronischen Wunden ist das aktive Mitwirken notwendig, indem der Betroffenez.B. regelmäßig Kompressionsstrümpfe trägt (sieheKapitel 5.1.7). Ist der Betroffene und derpflegendeAngehörigegut informiert, werden sie im Sinne der Wundheilung mit aktiv (vgl. Keller, 2015, S. 28).
- Grunderkrankungen: Die häufigsten Grunderkrankungen, welche zu einer Wunde führen, sind der Diabetes mellitus (DFS) und die Gefäßerkrankungen - die venösen / arteriellen Durchblutungsstörungen (Ulcus cruris).
4.6 Besonderheiten von chronische Wunden
Eine chronische Wunde nimmt bei der Entstehung sowie bei der Behandlung eine Sonderstellung ein (vgl. Daumann, 2016, S. 39).
Zeigt eine Wunde Vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung unter fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen auf, wird von einer chronischen Wunde gesprochen (vgl. Panfil; Bauernfeind et al., 2015, S. 19).
Kennzeichen für eine chronische Wunde sind:
- Langsame oder stagnierende Wundheilung
- Untypischer Verlauf der Wundheilungsphasen
- Keimbesiedelung der Wunde (vgl. Keller, 2015, S. 19)
Die Ursache chronischer Wunden liegt in der Mangelversorgung des betroffenen Gewebes (vgl. Daumann, 2016, S. 40). Die Genese einer chronischen Wunde ist komplex, daher ist es sehr wichtig, die Ursache der Wunde zu kennen (vgl. Dissemond, 2016, S. 13). Wird die spezifische Ursache nicht berücksichtigt und ausgeschaltet und Maßnahmen eingeleitet, kann diese Wunde nicht heilen (vgl. Keller, 2015, S. 19).
Ursachen für chronische Wunden sind:
- Vorhandensein einer Venenschwäche (chronische venöse Insuffizienz-CVI)
- Veränderungen der Arterien/ arterielle Durchblutungsstörungen (periphere arterielle Verschlusskrankheit -pAVK)
- Spätfolgen eines Diabetes mellitus (Neurophatie/ Makroangiopathie)
- Mechanische Belastung und Druck
Es gibt eine Vielzahl chronischer Wunden. Die am häufigsten vorkommenden chronischen Wunden sind:
- Ulcus cruris venosum/ arteriosum/ mixtum
- Diabetisches Fußsyndrom1
- Druckgeschwür (vgl. Dissemond, 2016, S. 13).
Nachstehend sind notwendige Informationen der am häufigsten chronischen Wunden zusammengefasst.
5 Ulcus cruris
Der Begriff „Ulcus cruris“ wird im Sprachgebrauch auch als „offenes Bein“ bezeichnet. Ein Ulcus (Geschwür) ist ein tiefer Gewebedefekt, welcher mindestens in die Unterhaut reicht (vgl. Dissemond, 2015, S. 241). Die Gewebeschädigung kann dabei mehrere Hautschichten durchdringen bis hin zu Knochen und Sehnen (vgl. Braun, o.J.). Die Abheilung eines Ulcus geht immer mit einer Narbe einher.
Der Begriff „Cruris“ bezeichnet die Lokalisation am Unterschenkel - der Begriff „Ulcus cruris“ bezeichnet somit ein Geschwür im Bereich des Unterschenkels.
Heilt ein Ulcus cruris über einen längeren Zeitraum von acht Wochen trotz fachgerechter Therapie nicht ab, wird dieser als chronisch bezeichnet.
Ursachen für ein offenes Bein sind krankhafte Veränderungen des venösen und/oder des arteriellen Gefäßsystems (vgl. Dissemond, 2015, S. 241).
Die häufigste Ursache für die Entstehung des offenen Beines ist eine krankhafte Venenveränderung, gefolgt von den arteriellen Durchblutungsstörungen. Auch kann beides, eine venöse als auch eine arterielle Durchblutungsstörung, der Grund sein. Bei weiteren 10% der Betroffenen liegt die Ursache bspw. bei einem langjährigen Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen oder bei Hauttumoren etc. (vgl. Keller, 2015, S. 10ff.).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5.1 Epidemiologie bei Ulcus cruris(in Anlehnung an Keller, 2015, S. 10ff.)
5.1 Ulcus cruris venosum
Der am häufigsten vorkommende Ulcus cruris ist der venös bedingte (vgl. Dissemond, 2015, S. 241). Der Ulcus cruris venosum spiegelt den Schwersten Gewebedefekt am Unterschenkel, durch chronische Venenerkrankungen verursachte Stoffwechselstörung in allen drei Hautschichten, wider (vgl. HARTMANN, 2008b, S. 6).
5.1.1 Definition
Unter einem Ulcus cruris venosum wird ein Substanzdefekt im krankhaft veränderten Gewebe des Unterschenkelbereichs verstanden, welcher infolge einer chronischen Venenerkrankung auftritt (vgl. Dissemond, 2016, S. 21).
5.1.2 Entstehungsursachen
Es sind Kenntnisse zur Anatomie des Beinvenensystems und zu den krankhaften Vorgängen erforderlich, um die Entstehungs- und Erkrankungsmechanismen eines Ulcus cruris venosum zu verstehen.
- Das Beinvenensystem
Die Venen transportieren das sauerstoffarme Blut zum Herzen zurück. Für diesen Transport benutzen sie ein oberflächliches Venensystem und ein tiefes Venensystem (vgl. Mahler, o.J.).
Das oberflächliche und das tiefe Venensystem sind mit Verbindungsvenen - den Perforansvenen - verbunden (vgl. HARTMANN, 2008b, S.7f.).
Die oberflächlichen und die tiefen Beinvenen verfügen über zahlreiche Venenklappen (vgl. Tillman; Debus 2012, S. 66).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5.2 Tiefes und oberflächliches Beinvenensystem einschließlich der Verbindungsvenen (Mahler, o.J.)
Venenklappen sind segelartige Ventile, welche sich an der Venenwand befinden. Im geschlossenen Zustand treffen sich die Venenklappen in der Mitte der Vene.
Die Venenklappen sind so angelegt, dass sie den Rückfluss des Blutes in die Beine verhindern (vgl. Kormann; Liedke, 2011, S. 266).
Die folgende Abbildung stellt die Abfolge des venösen Systems dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5.3 Die Muskelpumpe (DGA, o.J. a)
Die tiefen Venen sind im Unterschenkel von einer Muskulatur umgeben. Durch Bewegung, z.B. Laufen, findet eine Muskelkontraktion statt. Die tiefen Venen werden beim Laufen durch die Muskelkontraktion verengt (komprimiert), das Blut wird nach oben in Richtung Herz gedrückt - dabei öffnen sich die Venenklappen. Ist der Muskel wieder entspannt, schließen sich die Venenklappen wieder und verhindern so einen Rückfluss des Blutes.Hier wird umgangssprachlichvon der Muskelpumpe gesprochen (vgl. Disse- mond, 2015, S. 241).
Erkrankungen der Venen können diesen Vorgang verhindern, wasdie Entstehung eines Ulcus cruris venosum zur Folge hat.
- Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)
Eine chronisch venöse Insuffizienz ist eine Venenschwäche, welche den Abfluss des Blutes aus den Beinen verhindert. Meistens entsteht eine Venenschwäche durch Krampfadern oder nach einer Beinvenenthrombose (vgl. Terhorst, 2016, S. 130).
a) Krampfadern: Das oberflächliche Venensystem ist geweitert und weißt eine Schwäche des Bindegewebes auf (vgl. Keller, 2015,S.11). Dies führt dazu, dass die Venen sich erweitern und so die Venenklappen physiologisch sich nicht mehr im geschlossenen Zustand in der Mitte der Vene treffen. Folge ist, dass das venöse Blut nicht mehr zum Herzen transportiert werden kann, sondern es versackt in den Beinen.
b) Beinvenenthrombose: Eine Thrombose ist eine Abflussbehinderung in einer tiefen Vene. Verschließt ein Thrombus (Klumpen, Pfropf) die Vene, sucht sich das Blut Ausweichmöglichkeiten – es wird in großer Menge durch die Verbindungsvenen in das oberflächliche Venensystem geleitet, dort jedoch ist das System für so viel Blut nicht ausgelegt. Die Venen des oberflächlichen Systems weiten sich nach einiger Zeit – die Venenklappen schließen sich nicht und das Blut versackt in die Beine (vgl. Kleller, 2015, S. 11).
[...]
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- Anónimo,, 2017, Pflegeorientierter Leitfaden für Menschen mit chronischen Wunden im ambulanten Setting, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512726
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