In diesem Expose geht es um die Determinanten des Bid-Ask-Spreads. Im Rahmen dieses Exposes wird dargestellt, wie eine Masterarbeit aussehen könnte, welche sich mit den Determinanten des Bid-Ask-Spreads auseinandersetzt.
Inhalt
1. Darstellung und Herleitung der Forschungsfrage sowie Zielsetzung der Arbeit
2. Erläuterung von der methodischen sowie inhaltlichen Vorgehensweise zur Beantwortung der Forschungsfrage
3. Überblick über problemrelevante Literatur
Literaturverzeichnis
Grobgliederung der (fiktiven) Masterarbeit
1. Darstellung und Herleitung der Forschungsfrage sowie Zielsetzung der Arbeit
Aktieninhaber stehen grundsätzlich vor dem Problem, dass sie bei Aktienverkauf nicht den Preis erhalten, welchen sie zahlen müssten, um genau die gleiche Aktie erneut zu kaufen. Der Kaufpreis ist naturgemäß höher als der Verkaufspreis, da der market maker nicht zu einem kleineren Kurs kaufen bzw. zu einem höheren Kurs verkaufen würde. Dementsprechend kann der Anleger nur zu einem höheren Preis kaufen als verkaufen. Diese Differenz bzw. dieser Bewertungsabschlag zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis der Aktie nennt sich in der Finanzwelt Bid-Ask-Spread. Da in der Praxis der absolute Bid-Ask-Spread stark vom Kursniveau des jeweiligen Wertpapiers abhängig ist, wird häufig die relative Spanne bestimmt und verwendet. Diese ergibt sich mathematisch aus der Differenz von Brief- und Geldkurs dividiert durch den Mittelwert des Spreads.
Doch wie genau kommt eine Differenz zwischen An- und Verkaufskursen bei Aktien zustande? Geleitet durch diese Frage werden in der vorliegenden Arbeit potentielle Einflussgrößen auf den Bid-Ask-Spread untersucht.
Bei der Aktienbewertung wird häufig von Bewertungsabschlägen gesprochen, die vom sog. market maker aufgeschlagen werden. Der Bid-Ask-Spread entspricht somit seiner Handelsmarge. In der Literatur wird als Ursache für den Bewertungsabschlag häufig das (geringe) Handelsvolumen der jeweiligen Aktie genannt. In dieser Arbeit sollen aber zusätzlich noch weitere Einflussgrößen auf den Bid-Ask-Spread untersucht werden: Handelsvolumen und Anzahl der Trades, Wachstumspotential, Verschuldungsgrad sowie der Zinsverlauf.
Über das Handelsvolumen in Verbindung mit der Anzahl der Trades kann eine Aussage über die Liquidität der Aktie getroffen werden. Der market maker erwartet einen zusätzlichen Aufschlag, wenn die Aktie wenig gehandelt wird, da er das Risiko hat, die Aktie nicht verkaufen zu können. Dies ist sowohl bei nicht börslichen Papieren der Fall, kommt aber auch bei börsennotierten Aktien mit nur geringer Markttiefe zum Tragen.
Bei einer Aktie mit hohen Wachstumsoptionen ist aufgrund des höheren Risikos und dem erhöhten Anteil der immateriellen Vermögensgegenstände auch ein erhöhter Aufschlag für den market maker zu erwarten.
Gleiches gilt für einen erhöhten Verschuldungsgrad. Je verschuldeter das Unternehmen, desto höher wird der Risikoaufschlag des market makers.
Der Zinsverlauf soll als Konjunkturmessgröße dienen. Theoretisch sollte sich Folgendes messen lassen: Bei einer Zinssenkung wird die Aktie mehr gehandelt und der Bid-Ask-Spread verkleinert sich.
Die Fragestellung dieser Masterarbeit soll sein, welche der zuvor genannten Einflussfaktoren auf den Bid-Ask-Spread signifikant sind. Des Weiteren wird angenommen: Je höher der BidAsk-Spread, desto höher wird auch die Renditeforderung und desto niedriger ist das KGV.
2. Erläuterung von der methodischen sowie inhaltlichen Vorgehensweise zur Beantwortung der Forschungsfrage
In der Masterarbeit soll die o. g. Forschungsfrage empirisch untersucht werden. Mit Hilfe einer multiplen linearen Regression sollen verschiedene Variablen auf Signifikanz zur unabhängigen Variable (hier: Bid-Ask-Spread) hin überprüft werden.
Im Folgenden werden die abhängigen Variablen erläutert:
Handelsvolumen und Anzahl der Trades: Es soll bewiesen werden, dass Aktien mit geringem Handelsvolumen und einer geringen Anzahl von Trades einen höheren Bid-Ask-Spread aufweisen. Die erwartete Mehrrendite von illiquideren Aktien wird somit durch einen erhöhten Bid-Ask-Spread kompensiert. Viele Untersuchungen haben schon bewiesen, dass es einen sog. Liquiditätsabschlag aufgrund der Illiquidität von Aktien gibt und dieser einen signifikanten Einfluss auf den Bid-Ask-Spread aufweist.
Wachstumspotential und Verschuldungsgrad: Zur Ermittlung des Wachstumspotentials einer Aktie eignet sich nach Myers das Verhältnis von Marktwert zu Buchwert (Market to book ratio). Nach der Pecking-Order-Theorie emittieren Unternehmen mit hohem Wachstumspotential solche Finanztitel, die in sehr geringem Maße Informationsasymmetrien ausgesetzt sind. Dies führt bei Unternehmen mit hohem Wachstumspotential zu einem positiven Zusammenhang von der Bewertung und dem Verschuldungsgrad des Unternehmens. Nach der Trade-Off-Theorie kann angenommen werden, dass ein Unternehmen mit hohem Wachstumspotential in der Regel einen höheren Verschuldungsgrad aufweist und somit ein risikoreicheres Investment bedeutet.
Der Zinsverlauf dient als Messgröße für die Konjunktursituation. Bei Zinserhöhungen werden Aktien in der Regel weniger gehandelt, so dass das jeweilige Wertpapier illiquider und damit der Bid-Ask-Spread größer wird.
Nachstehend wird die Datenbasis erläutert:
Gewählt werden die Aktien von Unternehmen mit einer DAX Notierung, um die Untersuchung auf dem deutschen Aktienmarkt durchzuführen. Der Untersuchungszeitraum beträgt fünf Jahre und endet mit dem 31.12.2018. Es wird davon ausgegangen, dass bis zum Zeitpunkt des Verfassens der Arbeit alle relevanten Informationen veröffentlicht sind.
Die explizite Geld-Brief-Spanne bzw. der Bid-Ask-Spread der jeweiligen Wertpapiere lässt sich über die historischen An- und Verkaufskurse ermitteln. Um der sog. Spieglungsvarianz gerecht zu werden, ist es allerdings entscheidend, mit stetigen Renditen zu arbeiten. Verwendet wird der logarithmierte Bid-Ask-Spread.
Die Datenbeschaffung der notwendigen Zins- und Aktienkurse, des Handelsvolumens sowie die Anzahl der Trades erfolgt über Finanzseiten im Internet oder bspw. über den Bloomberg Terminal. Die Ermittlung des Wachstumspotentials der Aktien erfolgt über die Berechnung der market to book ratio der jeweiligen Aktien. Der Verschuldungsgrad lässt sich aus dem Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital ermitteln.
Im Folgenden wird die inhaltliche Vorgehensweise der Arbeit erläutert:
Nach den einleitenden Worten der Arbeit folgt ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen.
Insbesondere wird die Funktionsweise von Aktienverkäufen sowie -ankäufen erläutert. Thematisch relevant ist wie oben schon angedeutet auch die Unterscheidung von absolutem, relativem und logarithmiertem Bid-Ask-Spread. Im dritten Kapitel folgt die Herleitung der zu untersuchenden Einflussgrößen auf den Bid-Ask-Spread. Daraufhin erfolgt die Untersuchung der ermittelten abhängigen Variablen (Handelsvolumen und Anzahl der Trades, Wachstumspotential, Verschuldungsgrad und Zinsverlauf). Erläutert werden die Anwendung des multiplen linearen Regressionsmodells, die Datenbeschaffung der einzelnen Variablen sowie die Aufstellung der Modellgleichung. Mit den beschafften Daten wird die Regressionsdiagnostik durchgeführt, um die Anwendung der multiplen linearen Regression zu verifizieren. Im fünften Kapitel werden die empirischen Ergebnisse beleuchtet. In diesem Kapitel werden auch einige bereits existierende empirische Studien vorgestellt. Anschließend erfolgt ein Überblick der eigenen Ergebnisse sowie die Interpretation und kritische Würdigung. Zuletzt erfolgen ein Fazit und ein Ausblick auf weiterführende Forschungsfragen.
3. Überblick über problemrelevante Literatur
Die problemrelevante Literatur beschäftigt sich vor allem mit der Bewertung von Aktien und mit der Frage, wie Differenzen zwischen An- und Verkaufskursen entstehen können. Im Literaturverzeichnis befinden sich diverse Werke, die sich mit der Thematik von Aktienbewertung sowie Unterschieden von Geld- und Briefkursen beschäftigen. Zahlreiche Arbeiten beschäftigen sich mit dem Einfluss des Handelsvolumens au den Bid-Ask-Spread. Nachfolgend werden ein paar ausgewählte Werke vorgestellt:
1. Mondello, Enzo (Aktienbewertung, 2017):
Aktienbewertung - Theorie und Anwendungsbeispiele, Springer Verlag, Wiesbaden 2017
Mondello identifiziert in seinem Werk zur Aktienbewertung verschiedene bewertungsbezogene Anpassungen. Insbesondere handelt es sich um Bewertungsabschläge, wie etwa eine Kontrollprämie oder einen Liquiditätsabschlag. Durch Sensitivitätsanalysen untersucht er Auswirkungen von Parameterveränderungen auf den Aktienwert. So untersucht Mondello auch den Einfluss von Wachstumsraten auf den Aktienkurs, indem er in der Sensitivitätsanalyse das geschätzte Umsatz- bzw. Gewinnwachstum anpasst. Es geht ihm um die Umwandlung von prognostizierten Parametern zu einem Aktienwert.
Mondellos Werk bestätigt den Autor dieser Abschlussarbeit darin, dass die Wahl der abhängigen Variablen Handelsvolumen, Anzahl der Trades sowie Wachstumspotential einen signifikanten Einfluss auf den zu untersuchenden Datensatz haben könnten.
2. Hasler, Peter Thilo (Aktienbewertung, 2011):
Aktien richtig bewerten: Theoretische Grundlagen praktisch erklärt, Springer Verlag, Berlin Heidelberg, 2011
Hasler beschäftigt sich in seinem Werk mit den Bewertungsgrundlagen von börsennotierten Unternehmen. Er geht hier auf mögliche Ursachen für Bewertungsaufschläge sowie - abschläge ein. In den Vordergrund stellt er Faktoren, die in der Unternehmensbewertung bisher nicht erfasst wurden bzw. werden können, so zum Beispiel die Managementqualitäten. Nichtsdestotrotz beschäftigt auch er sich mit dem sog. Liquiditätsabschlag, welchen er über die Marktkapitalisierung, prognostizierte Cashflows und die implizite Rendite auf das jeweils eingesetzte Kapital ermittelt.
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2019, Exposé Determinanten des Bid-Ask-Spreads, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/510763
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