Diese Arbeit behandelt neben der Entstehung der Legion auch ihre einzelnen Stationierungsorte und versucht, die einzelnen Befehlshaber zu rekonstruieren. Dabei stützt sich die Arbeit vor allem auf den Corpus Inscriptionum Latinarum. Anhand der Stationierungsorte werden die von dort erfolgten Operationen untersucht und nicht nur die militärischen, sondern auch politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte in den Blick genommen. Des Weiteren beschäftigt sich die Arbeit mit unserer heutigen Kenntnis über die Befehlshaber der Zehnten Gemina.
Die Geschicke des antiken Roms stehen bis heute noch im Fokus vieler geschichtswissenschaftlicher Betrachtungen. Die Macht Roms basierte zu einem Großteil auf seinem Heer. Das diente der Weltmacht nicht nur als schlagkräftiges, militärisches Mittel, um die Interessen der Aristokratie zu vertreten und in die Tat umzusetzen, sondern auch als Vollstrecker ziviler Maßnahmen. So lag etwa die Verantwortung über die Infrastruktur Roms in den Händen seiner Legionen.
Doch ist es schwierig, die genauen Verhältnisse der damaligen Zeit heute wahrheitsgetreu widerzugeben. Denn der zeitliche Abstand von ungefähr 2000 Jahren erschwert das Erfassen und Überprüfen der Quellen, die aus dieser Epoche noch erhalten sind. Durch menschliche und natürliche Einwirkungen werden alte Zeugnisse im Laufe der Jahre verändert, verfälscht und zerstört. So verhält es sich auch mit der Überlieferung der legio X Gemina. Diese Legion des römischen Reichs existierte mindestens 400 Jahre von Augustus bis Valentinian I. und hinterließ unter anderem durch ihre Bautätigkeit viele Ziegelsteine und andere archäologischen Quellen. Trotzdem ist ihr Lebenslauf bis heute nicht vollständig geklärt, obwohl es bereits einen umfangreichen Aufsatz darüber in Paulys "Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft" gibt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Geschichte der legio X gemina
2.1 Hispania citerior
2.2 Carnuntum und das erste Vierkaiserjahr
2.3 Germania inferior
2.4 Aquincum
2.5 Vindobona
2.5.1Unter den Adoptivkaisern
2.5.2Markomannenkriege
2.5.3Severer
2.5.4Reichskrise des 3. Jahrhunderts
2.5.5Spätantike
2.6 Befehlshaber
3. Ergebnis
4 . Literaturverzeichnis
4.1 Sekundärliteratur
4.2 Quellen
1. Einleitung
Die Geschicke des antiken Roms stehen bis heute noch im Fokus vieler geschichtswissenschaftlicher Betrachtungen. Die Macht Roms basierte zu einem Großteil auf seinem Heer. Das diente der Weltmacht nicht nur als schlagkräftiges, militärisches Mittel, um die Interessen der Aristokratie zu vertreten und in die Tat umzusetzen, sondern auch als Vollstrecker ziviler Maßnahmen. So lag etwa die Verantwortung über die Infrastruktur Roms in den Händen seiner Legionen. Doch ist es schwierig, die genauen Verhältnisse der damaligen Zeit heute wahrheitsgetreu widerzugeben. Denn der zeitliche Abstand von ungefähr 2000 Jahren erschwert das Erfassen und Überprüfen der Quellen, die aus dieser Epoche noch erhalten sind. Durch menschliche und natürliche Einwirkungen werden alte Zeugnisse im Laufe der Jahre verändert, verfälscht und zerstört. So verhält es sich auch mit der Überlieferung der legio X Gemina. Diese Legion des römischen Reichs existierte mindestens 400 Jahre von Augustus bis Valentinian I. und hinterließ unter anderem durch ihre Bautätigkeit viele Ziegelsteine und andere archäologischen Quellen. Trotzdem ist ihr Lebenslauf bis heute nicht vollständig geklärt, obwohl es bereits einen umfangreichen Aufsatz darüber in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft gibt1. Im Folgenden wird deshalb mit besonderem Hinblick auf die epigraphischen Quellen die Geschichte der römischen Legion X Gemina behandelt.
Ihr Werdegang wird in dieser Arbeit chronologisch analysiert, wobei der Fokus auf der Stationierung der Einheit liegt. Anhand dieser werden die von dort erfolgten Operationen untersucht, und falls nötig, nicht nur die militärischen, sondern auch politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte in den Blick genommen. Zuletzt beschäftigt sich noch ein Kapitel mit unserer heutigen Kenntnis über die Befehlshaber der Zehnten Gemina.
2. Die Geschichte der legio X Gemina
2.1 Hispania Citerior
Die eigentliche Geschichte der Legion beginnt, wie so Vieles in der Zeit des antiken Rom mit der Erhebung des Gaius Octavius zum Alleinherrscher, nunmehr unter dem Namen Augustus bekannt. Aus der Legion G. Iulius Caesars, der X Equestris entstand wahrscheinlich nach dem Ende der Bürgerkriege unter anderem die legio X Gemina2. Ein Indiz dafür ist das Wappentier des Stieres, welches alle Legionen Caesars zierte3 und auch die X Gemina trug4. Den Namen ‚Gemina‘ bekamen Legionen, wenn sie aus zwei oder mehreren dezimierten Truppenteilen zusammengeschlossen wurden5. Dies war nach den vielen Bürgerkriegen und zur Zeit der Neuordnung des Heeres durch Augustus sicherlich öfters der Fall. Wann genau Augustus die Befehlsgewalt über die 10. Legion bekam ist heute nicht mehr festzustellen. Manche Forscher gehen von einer schimpflichen Entlassung des legio X Gemina unter Augustus6 nach Sueton7 aus. Doch Ritterling bemerkt richtig, dass bei Sueton nicht die X Gemina gemeint sein kann, da Veteranen der 10. mehrfach Land in Kolonien bekommen haben8. So wurden die Veteranen in Colonia Augusta Emerita zum Beispiel mit außergewöhnlich viel Land, zwischen 100 und 225 Ha pro Parzelle belohnt9. Die X Gemina wurde während ihrer Zeit in Hispania citerior wahrscheinlich im Kantabrischen Krieg eingesetzt. Das einzige genau datierte Zeugnis in Spanien ist ein Meilenstein, der zwischen 9 und 8 v. Chr. bei Caesaraugusta von der 10. aufgestellt wurde10. Dennoch gibt es einige Grabsteine von Centurionen11, die in Asturica Augusta gefunden wurden, wonach es möglich ist, dass die Legion während des Krieges hier stationiert war. Trotzdem kann aus der heutigen Perspektive nicht eindeutig gesagt werden, ob diese Inschriften von Legionären stammen, die im Kantabrischen Krieg gedient haben. Dass die Grabsteine von späteren Legionären, die hier nur rekrutiert wurden und nach ihrer Dienstzeit wieder in die Heimat zogen, stammen, ist auch möglich.
Wenn die 10. im Kantabrischen Krieg teilnahm, dann war dies wohl ein schwieriges Unterfangen. Angeblich wurden die Römer zum Krieg gegen die letzten freien keltischen Stämme auf der iberischen Halbinsel gezwungen, da die Kantabrer und Asturier oft gegen andere Stämme zogen12, doch sehr wahrscheinlich spielten die Bodenschätze im Kantabrischen Gebirge eine wichtigere Rolle für Rom13. Die Kantabrer wurden von drei Seiten eingeschlossen und in mehreren Belagerungen besiegt14. Danach wurden alle wehrfähigen Männer unter der Bedingung versklavt, dass sie in den nächsten 20 Jahren nicht freigelassen werden dürfen15. Die ältesten römischen Soldaten wurden als Veteranen unter anderem in der neugegründeten Kolonie Augusta Emerita im heutigen Mérida angesiedelt16. Dort haben wir auch den sichersten Beweis für die Teilnahme der Legion am Kantabrischen Krieg, da Münzen mit den Kürzeln der X und V in der dortigen Münzstätte geprägt wurden17. Durch Ausschlussverfahren ist es wahrscheinlich, dass es sich bei dieser 10. Legion um die hier Betrachtete handelt, da die andere Legion, X fretensis, sich allem Anschein nach zu dieser Zeit im Osten, vielleicht in Macedonia befindet18, denn es wurden Veteranen in Colonia Augusta Aroe Patrae (Patras) angesiedelt19. Von anderen 10. Legionen ist aus dieser Zeit nichts bekannt. Wo die legio X Gemina jedoch selbst bis zu ihrer Verlegung 63 n. Chr. stationiert war ist unsicher. Weber vermutet ein Lager auf der Verbindungsstraße zwischen Tarraco und Bracara Augusta20.
2.2 Carnuntum und das Vierkaiserjahr
Danach wurde sie 63 n. Chr. unter Nero in das Legionslager von Carnuntum geschickt, um dort die XV Apollinaris zu ersetzen, welche nach Syrien marschierte21, im Jahre 68 wurde sie aber schon wieder auf die Iberische Halbinsel zurückgeschickt und von der neuausgehobenen legio VII Gemina in Carnuntum ersetzt22. In Pannonien selbst sind aus dieser Zeit keine militärischen Operationen bekannt. Das Lager war wahrscheinlich schon mit einer Steinmauer umgeben, als sich die Legion dort befunden hat. Dafür gibt es zwar keine Beweise, jedoch erscheint es logisch, zumal durch die Gefahr einiger Sarmaten bereits vorher militärische Befestigungen in der Gegend gebaut wurden23. Daher ist es naheliegend, dass das größte militärische Standlager der Gegend ebenso stärker befestigt war. Die meisten der dort gefundenen Ziegel der Zehnten stammen nicht aus der Zeit der hiesigen Stationierung sondern aus der späteren Periode, als die X Gemina in Vindobona stationiert war. Dies lässt sich an dem Kürzel LXGPF (Legio X Gemina pia fidelis)24 erkennen, das die Legion zu dieser Zeit noch nie getragen hatte. Weiterhin hinterließ die X. einige Grabsteine in Carnuntum, die wahrscheinlich aus der Epoche der dortigen Stationierung stammen25.
Im Jahre 69 wurde sie daraufhin nach Südspanien geschickt, um dort eine Übersetzung der Truppen des Lucceius Albinus zu verhindern26. Während dem ersten Vierkaiserjahr unterstand die Einheit Cluvius Rufus, welcher zuerst auf Seiten Othos war, schnell aber zu Vitellius übertrat27. Nach Tacitus wurden Albinus und einige seiner Kommandeure von den eigenen Leuten umgebracht28, was aufgrund rufschädigender Gerüchte und dem guten Ruf der X Gemina passierte29. Nach der Niederlage des Vitellius ging die Legion zu Vespasian über30. Bemerkenswert ist der Zusatz von Tacitus, dass das germanische Heer, oder eben hier nur eine Abteilung in Form der X Gemina, „magna […] fama“31 besäße. Denn vom Kantabrischen Krieg (Ende 19 v. Chr.) bis zur jetzigen Nennung durch Tacitus aus dem Jahr 69, also in einem Zeitraum von fast 90 Jahren, sind weder Operationen der Legio X Gemina bekannt, noch ihre Standorte in Spanien. Außerdem war sie vorher in Carnuntum stationiert, weshalb sie nicht zu den Legionen Germaniens gezählt werden kann. Es könnte gemutmaßt werden, ob die Zehnte vor Pannonien an der germanischen Grenze stationiert war, jedoch fehlen hierfür jegliche Beweise. In diesem Fall scheint es wahrscheinlicher, dass Tacitus eine ungenaue Angabe gemacht hat, oder vielleicht die Bewohner Südspaniens Pannonien mit Germanien gleichsetzen, da es aus ihrer Perspektive kaum einen Unterschied geben könnte. Nach dem Vierkaiserjahr kam die Legion nicht mehr nach Carnuntum zurück, sondern wurde nach Germania inferior gesandt, um dort die Truppen im Bataveraufstand zu unterstützen.
2.3 Germania inferior
Der Bataveraufstand kann als Folge des Vierkaiserjahrs gesehen werden. Durch die, laut Tacitus, nichtsachgemäße Rekrutierung von Auxiliar-Truppen im Batavergebiet konnte der Anführer der Erhebung Iulius Civilis viele seiner Landsleute von einem Aufstand überzeugen. Ein weiteres Argument war ein Brief von Primus Antonius, wahrscheinlich ein Vertrauter Vespasians, in dem er die Bataver zum Aufstand auffordert, um Vitellius zu schwächen: Sollte der Aufstand scheitern, könne man immer noch die Schuld Vespasian zuschieben32.
Im Bataveraufstand kam die Legion nach der Schlacht von Vetera zu Hilfe und verstärkte das Heer des Cerialis, die X Gemina ersetzte die nach Germania superior gesandte XIV Gemina. In Arenacium (Harenatium) wurde dann eine Holzfäller-Vexillation außerhalb des Lagers von den Aufständischen angegriffen, wobei fünf Centurionen, sowie der Lagerpräfekt der 10. starben33. Das Lager Arenacium verließ die Legion im Jahre 71 zugunsten des Lagers Noviomagus Batavorum (Nimwegen). Trifft die Vermutung zu, dass es sich bei Arenacium um Rindern bei Kleve handelt34, haben wir außer einem Ziegelstein35, der aber auf Grund seines Kürzels ‚LXGPFD‘ aus der Herrschaftszeit Domitians (81 – 96) stammen muss und somit nicht aus einer Produktion von Arenacium, sondern von Nimwegen stammt, keine archäologischen Befunde aus dem Lager. In Noviomagus Batavorum befand sich die größte Siedlung der Provinz Germania inferior mit wahrscheinlich mindestens 10.000 Einwohnern36.
Es ist nur ein Konflikt neben dem Bataveraufstand überliefert, an dem sich die X Gemina während ihrer Zeit in Germania inferior beteiligt hat. Der Politiker Saturninus erhob sich im Jahre 89 gegen den amtierenden Kaiser Domitian, doch die Usurpation scheiterte37. Für ihre Treue gegenüber dem Princeps bekam die X Gemina den Beinamen ‚pia fidelis Domitiana‘ geehrt38, der allerdings nach der Ermordung Domitians der damnatio memoriae nur noch zu ‚pia fidelis‘ getilgt wird39. Doch weitere militärische Auseinandersetzungen blieben wohl aus. Es wäre logisch, dass nach der Niederschlagung einer solch großen Erhebung, wie der Bataveraufstand, für längere Zeit die Motivation und die Mittel der Einheimischen für weitere Revolten fehlten. Ein Indiz für diese friedliche Phase sind die rechtsrheinischen Ziegeleien, die von der legio X betrieben wurden40, denn hätte es beispielsweise Germaneneinfälle gegeben, wäre der Betrieb dieser Produktionsstätten unmöglich gewesen.
2.4 Aquincum
Wann genau die Legion Germania inferior verließ, um in Pannonien für kurze Zeit das Lager in Aquincum zu beziehen, ist unbekannt. Zum besseren Verständnis dieser Untersuchung ist die Kenntnis zur Teilung Pannoniens wichtig. Mócsy hält eine fünfte Legion oder etwa strategische Bedenken für die möglichen Gründe der Teilung. Denn durch die Trennung anhand einer Nord-Süd-Achse grenzte nun Pannonia superior nur noch an das Stammesgebiet der Quaden und Markomannen, während Pannonia inferior am sarmatischen Siedlungsgebiet lag, wodurch man sich vielleicht eine erleichterte Verteidigung erhoffte41. Bis Ende des Jahres 102 war Pannonia noch ungeteilt42. Zur Eingrenzung nach oben gibt es einen eindeutigen Beweis: In Athen wurde auf einem dem Hadrian geweihten Statuensockel eine Inschrift gefunden, auf der Pannonia inferior genannt wird43. Die Inschrift kann spätestens von August 108 stammen, da Hadrian von Mai bis August 108 Suffexkonsul war, dieser Titel aber nicht in der Inschrift auftaucht. Die Verlegung der X Gemina nach Pannonien wird deshalb wahrscheinlich zwischen 102 – 108 erfolgt sein. Eine Vexillation der 10. weihte in Brohl (Germania superior) unter anderem zusammen mit der VI Victrix mehrere Altäre44. Ein ähnlicher Altar, der auch dort gefunden wurde, wurde von der 10., 6. aber ebenso von der I. Minerva geweiht45, die aber um das Jahr 101 zum 1. Dakerkrieg des Traian gerufen wurde46. Daher müsste sich die Gemina im Jahre 101 noch am Rhein befunden haben. Die 10. muss noch vor der Teilung Pannoniens, also irgendwann vor 108 nach Aquincum gekommen sein, denn sie wurde frühestens 108 von der II Adiutrix in Aquincum abgelöst. Da bisher keine epigraphischen Quellen der II. Legion in Pannonia superior gefunden wurden, kann davon ausgegangen werden, dass die II. erst nach der Teilung Pannoniens, eben frühestens 108 dorthin verlagert wurde, wodurch sich der Einflussbereich nur auf die neueingerichtete Provinz Pannonia inferior beschränkte. Ritterling geht weiterhin davon aus, dass die Verlegung mit der Provinzteilung zusammenhängen könnte47. Jedoch steht auf einer Grabinschrift in Aquincum über einen Legionär dieser Einheit „defunctus Alexandria“48, wodurch sicher gesagt werden kann, dass mindestens eine Vexillation der II Adiutrix am Partherkrieg des Traian beteiligt war. Falls die gesamte legio II Adiutrix am Krieg beteiligt gewesen wäre, darf die Verlegung der X Gemina nach Vindobona nicht vor 114 vermutet werden49.
2.5 Vindobona
Der exakte Zeitpunkt der Versetzung der Zehnten nach Vindobona ist heute nicht mehr zu ermitteln. Relativ sicher ist nur, dass sie dort bis zu ihrem Ende in der Spätantike blieb, zumindest deuten die Quellen in keine andere Richtung. Im neuen Standort ersetzte die X. die XIV Gemina, die dort stationiert war und das Legionslager neu befestigte50. Neben dem Legionslager gab es noch ein Hilfstruppenlager, das wahrscheinlich in die Mitte des 1. Jh. n. Chr. zurückreicht51.
2.5.1 Unter den Adoptivkaisern
Zur Zeit Traians wurden in Pannonien wegen den Dakerkriegen mehrere neue Legionslager gebaut52. Durch die ständige Stationierung der Zehnten bildeten sich auch in Vindobona canabae. Nun war hier eine ganze Legion mit um die 6000 Mann stationiert, die ernährt werden muss. Die Landwirtschaft intensivierte sich und durch verstärkte Viehzucht kamen vielleicht auch neue Tierarten an die Donau, wie etwa das Langhornrind53. Des Weiteren mussten Ausrüstungsgegenstände und Waffen hergestellt, repariert und instandgesetzt werden. Hierfür waren die custos armorum zuständig54, wovon Iulius Proclianus für die X Gemina als einziger bekannt ist55. Im Laufe der Jahre wuchsen die canabae allen Anschein nach zu beachtlicher Größe an. So wurde etwa ein Gebäudekomplex mit einer großen Badeanlage in Wien freigelegt56. Vindobona selbst lag zwar im Vergleich zu Carnuntum nicht direkt an den lukrativen Handelswegen57, die unter die moderne Bezeichnung der Bernsteinstraße fallen, konnte jedoch trotzdem vom Handel der Donau und über die Grenzen profitieren58. Spätestens ab Hadrians Prinzipat erfolgt die Rekrutierung neuer Einheiten vornehmlich in der Standprovinz der jeweiligen Legion59. Jedoch kann darin nur der vorläufige Abschluss eines längeren Prozesses gesehen werden. Denn bereits vor Hadrian wurde die Konskription in der Standprovinz und im angrenzenden Hinterland vorgenommen, diese Praktik manifestiert sich nun nur in auffallendem Maße60.
Sicherlich wird die X Gemina zur Befriedung der Region und den angrenzenden Gebieten auf der nördlichen Donauseite beigetragen haben. Vielleicht hat die Zehnte etwa an den beiden Sarmatenkriegen mitgekämpft, zwar gibt es dafür keine Beweise, allerdings erscheint es zumindest beim größeren Sarmatenkrieg des Hadrian der Jahre 117-119 als möglich61. Doch neben den örtlichen Einsätzen können durch epigraphische Befunde weitere Operationen außerhalb der Provinz festgestelt werden.
So nahm etwa mindestens eine Vexillation an der Niederschlagung des Bar-Kochba- Aufstandes in Judäa teil62. Als Anführer kann Q. Lollius Urbicus in Frage kommen63, doch gibt es dafür keine Belege. Neben den Truppen der X Gemina kamen wohl noch weitere aus Pannonia superior mit in die Levante64. Obwohl die wissenschaftliche Forschung in der Vergangenheit dem Konflikt von 132 bis 135 eine große Bedeutung absprach65 tobte dieser wohl trotzdem heftig: Cassius Dio spricht von 580.000 getöteten Juden66. Außerdem wurde der Aufstand im Gegensatz zum Diaspora-Aufstand „bellum Iudae[orum]“67 genannt und anscheinend waren auch römische Marine-Einheiten an der Niederschlagung beteiligt68, wodurch noch einmal die größere Bedeutung zum Tragen kommt.
Weiterhin kann angenommen werden, dass die legio X Gemina an der Befriedung der Unruhen in Mauretanien von 145-152 unter Antoninus Pius beteiligt war. Hiervon könnte der Grabstein des M. Iunius Capito69 zeugen, der in Aïn-Témouchent gefunden wurde, allerdings lässt sich dieser nicht genau datieren, weshalb er auch aus einer anderen Zeit stammen könnte.
In Pannonien kam es wohl weiterhin zu Unruhen mit den Sarmaten, die sich vielleicht aber nur auf Pannonia inferior beschränkten70.
Eine weitere Operation im Osten, nämlich der Partherfeldzug des Lucius Verus, wurde wahrscheinlich von der zehnten Legion mitgetragen. P. Iulius Geminius Marcianus, der Legionslegat der X Gemina, befehligte mehrere Vexillationen71, darunter mit Sicherheit auch mindestens eine seiner eigenen Legion. Rom gewann diesen Krieg nur mit Mühe. Erst erlitt der Statthalter Cappadocias eine Niederlage gegen Armenien und danach der Statthalter Syriens gegen die Parther im Frühjahr 162. Doch im weiteren Verlauf des Krieges gegen die Parther und Armenier tat sich vor allem der Feldherr Avidius Cassius hervor, der den Konflikt zu Gunsten der römischen Streitkräfte wendete. Bevor der Partherkrieg vorbei war, erkannte man in Rom eine weitere Gefahr, die sich an der Donau zu bilden begann. Durch den Abzug von einer wahrscheinlich nicht unerheblichen Zahl der illyrischen Legionen mindestens gefördert, dringen nun verschiedene Stämme ins römische Gebiet ein72. Vor der legio X Gemina lag nun ein langer und heftiger Krieg, der ihre Standprovinz fast vollständig verwüsten sollte. Manche Forscher vermuten schon vor 166 Auseinandersetzungen, die im direkten Bezug zu den Markomannenkriegen stehen. Münzfunde, wahrscheinlich aus den 150er Jahren, können auf vorige kleinere Konflikte hindeuten, obwohl die Art ihrer zeitlichen und lokalen Verteilung nicht unbedingt diese These stützt73.
2.5.2 Markomannenkriege
Durch die großen Umwälzungen, die die Konflikte mit sich brachten, wird im Folgenden den Markomannenkriegen ein eigenes Kapitel gewidmet. Als Hauptgrund der Auseinandersetzungen werden die ersten Anzeichen der Völkerwanderung gesehen, dies bestätigt auch die Historia Augusta: „aliis etiam gentibus, quae pulsae a superioribus barbaris fugerant“74. Goten und andere Stämme aus dem heutigen Gebiet Polens drängten wegen agrarischen, klimatischen und sozialen Gründen Richtung Süden. Dadurch wurden die Markomannen, Sarmaten und Quaden von ihren bisherigen Territorien verdrängt und baten bei den römischen Statthaltern um Schutz und Land75. Um die geringe Mannstärke an der Donau auszugleichen, wurden die legio II Italica und III Italica in Noricum und Raethia neu ausgehoben76. Nach dem Sieg über die Parther kehrten nun auch die Truppen aus dem Osten des Reiches zurück und brachten die ‚Antoninische Pest‘ mit sich, die sich binnen kürzester Zeit im ganzen Reich ausbreitete und große Verwüstungen verursachte. Im Jahre 167 begannen große Offensiven der keltischen, sarmatischen und germanischen Stämme, über die Donau bis nach Aquileia vorzudringen. Die Formulierung mancher Forscher lässt eine geschlossene Offensive aller Völker vermuten77, jedoch gibt es hierfür keine Beweise und scheint auch in Anbetracht der Größe der Donaufront und der Verschiedenheit der Stämme unwahrscheinlich. Das römische Reich befand sich bis 172 in der Defensive, auch wenn es in dieser Zeit Siege gegen die einfallenden Völker verzeichnen konnte78. So fällt etwa die sechste imperatorische Akklamation des Marc Aurel in das Jahr 171. Im Jahr 172 begann der Kaiser eine großangelegte Gegenoffensive und besiegte nach und nach die eingefallenen Stämme79. Bei der Lesung Cassius Dios wird ersichtlich, dass bei den Friedensverhandlungen mit den Quaden der sarmatische Stamm der Jazygen und die Markomannen noch nicht besiegt wurden80.
Nach weiterem, mehrmaligen Hin- und Herwechseln der Bündnisse unter den verschiedenen Stämmen konnte die römische Streitmacht bis 175 den Krieg vorerst für sich entscheiden81. Von 177 bis 180 wurde ein weiterer Krieg gegen die Donaustämme geführt, der einigermaßen erfolgreich für Rom verlief. So mussten die Jazygen nach Cassius Dio dem Kaiser 8000 Reiter stellen und 100.000 Gefangene zurückgeben, durften nicht mehr an den römischen Markttagen teilnehmen und mussten einen 76 Stadien breiten Landstreifen an der Donau räumen82. Die Quaden hätten 50.000 Gefangene zurückgeben müssen83. Auch wenn die Zahl der Gefangenen sehr hochgegriffen sein mag, wird Pannonien doch große Einschnitte in seine Bevölkerung erlitten haben, da Marc Aurel die Quaden in Pannonien ansiedeln ließ, was nicht grundlos geschehen würde84. Mitschuld an der Entvölkerung trug sicherlich ebenfalls die ‚Antoninische Pest‘.
Den archäologischen Befunden nach zu urteilen, wurde auch das Legionslager der X Gemina beschädigt, wenn nicht gänzlich während der Markomannenkriege zerstört. Denn im Lagerbad wurden zwischen Schichten mit Ziegeln der XIV Gemina (Die das Lager zuerst baute) und der X Gemina Brandspuren entdeckt, die sehr wahrscheinlich von diesen Auseinandersetzungen stammen85. Wahrscheinlich wurde das Lager um 170 wiederaufgebaut86. Es dauerte sicherlich einige Jahre, bis sich die Legion von den Verlusten erholt hatte, aber schwerer wird es die Zivilbevölkerung getroffen haben, die wohl vorerst nicht auf die Unterstützung des römischen Militärsystems hoffen durfte. Inwiefern die Zerstörung der canabae die Versorgung der Legion beeinträchtigte, lässt sich heute nicht mehr sagen, aber wahrscheinlich wurden zur Versorgung nun auch weiter entfernte Gebiete, wie etwa das von den Jazygen abgetretene Land, herangezogen.
2.5.3 Severer
In den nächsten Jahren kam es in Folge der Unsicherheit der Grenze immer wieder zu Expeditionen in die Gebiete der ansässigen Stämme87. Doch nach dieser schwierigen Zeit bekamen die pannonischen Provinzen unter den Severern noch einmal einen wirtschaftlichen Aufschwung, quasi als Dank der geglückten Ursupation des Septimius Severus mit Hilfe der Donaulegionen88. Jedoch fehlt die Zehnte in den ‚Legionsmünzen‘ des Severus, mit denen er den Legionen dankte, die ihn im zweiten Vierkaiserjahr unterstützten. Daher wird die X Gemina vielleicht zu Anfang den Usurpator in Carnuntum nicht unterstützt haben, diese Haltung dürfte sich aber schnell geändert haben und sollte nicht allzu feindlich gesinnt gewesen sein89, da sich die Zehnte in direkter Nachbarschaft zu Septimius Severus, der in Carnuntum war, lag. Außerdem wurden auch aus der X Gemina Truppen für die Prätorianergarde bezogen90, die nun vornehmlich durch illyrische Truppen aufgefüllt wurde91. Dies wäre wohl nicht erfolgt, wenn sich die Zehnte im Verlaufe des zweiten Vierkaiserjahrs gegen Jenen gestellt hätte. Septimius Severus erließ eine Heiratserlaubnis unter seinen Legionären, wodurch die Dislozierung des römischen Heers vorangetrieben wurde92. Unter Caracalla wurde Vindobona, wie alle anderen Städte des Reiches93, zum municipium, wodurch einige repräsentative Bauten entstanden94.
Für die Teilnahme an der Strafexpedition des Septimius Severus gegen die römischen und parthischen Vasallen, die Pescennius Niger im zweiten Vierkaiserjahr unterstützten, zeugt eine Grabinschrift des Legionärs Ulpius Maximus, der auf dem Rückweg gestorben ist95. Wie so oft kann auch hier wenigstens eine Vexillation der Zehnten angenommen werden. Zum engen Verhältnis zwischen den Severern und den pannonischen Legionen passt auch die Ergebenheitsadresse der Truppen aus Pannonia superior zu Caracalla aus dem Jahr 212/ 21396. So erhielt die X Gemina auch den Beinamen ‚Severiana Antoniniana‘97 und ‚Antoniniana‘98, welche auf Caracalla verweisen. Die Ziegel mit dem Beinamen ‚Antoniniana‘ stammen aus einer Bauphase unter Caracalla, der den Donaulimes in Pannonien verstärken ließ99. Weiterhin bekam die Zehnte durch Severus Alexander den Beinamen ‚Severiana‘100. Caracalla versuchte wohl, die Stämme der Markomannen und Vandalen gegeneinander auszuspielen, um so eine weitere Bedrohung des Donaulimes abzuwenden und die indirekte Herrschaft Roms in deren Stammesgebiet aufrechtzuerhalten101. Anhand von Ziegeln mit dieser Bezeichnung lassen sich Bautätigkeiten am gesamten Lager in Vindobona erkennen102. Daraus wird ersichtlich, dass die Bedrohung durch die Quaden und Markomannen immer noch präsent war. Doch vorerst kam es zu keinen größeren Auseinandersetzungen. In Anbetracht der Umstände können kleine Auseinandersetzungen zwischen den römischen Truppen und den Stämmen jenseits der Donau vorgekommen sein. Nachdem Severus Alexander in Germanien von den eigenen Truppen ermordet wurde begann nun die sogenannte Reichskrise des 3. Jahrhunderts.
2.5.4 Reichskrise des 3. Jahrhunderts
Mit dem Beginn der Zeit der Soldatenkaiser schmälert sich der Quellenbefund. Denn ab Septimius Severus sinkt die Zahl der gefundenen Grabinschriften drastisch, bis sie zum Ende des 3. Jahrhunderts fast gänzlich verschwunden sind103. Anhand des Ehrentitels Sarmaticus maximus, den Maximinus Thrax gegen Ende 236 bekommen hat und der dritten und vierten imperatorischen Akklamation des gleichen Jahres wird es militärische Aktionen gegen die sarmatischen Stämme am Rhein gegeben haben. Eine Teilnahme der X Gemina wäre denkbar, aber wieder einmal gibt es hierfür keine Beweise. Durch den Abzug von Truppen an der Donau durch Maximinus Thrax wurden die Goten wahrscheinlich zu Überfällen im Römischen Reich veranlasst104.
Unter Gordian III. hat sich die X Gemina einer Inschrift nach zu urteilen auch bewährt, was der Beinama ‚Gordiana‘ zeigt105. Innerhalb der Machtkämpfe unter den vielen Usurpatoren und Kaisern dieser Zeit fällt auch die des Pacatianus (Marinus), der wohl 248/ 249 durch die Truppen Moesiens und Pannoniens zum Imperator ausgerufen wurde. Nachdem Decius von Philippus Arabs zur Verhandlung mit den Truppen an der Donau gesandt wurde, erhoben diese wiederum Decius zum Kaiser106. Zwar erwähnt der Geschichtsschreiber Zosimos nach der Nennung von Decius nichts mehr davon, was mit Pacatianus passierte, dennoch, oder gerade deswegen kann, in Anbetracht der Umstände davon ausgegangen werden, dass er von den eigenen Truppen ermordet wurde. Dass die X Gemina an diesen Prozessen beteiligt gewesen war, bestätigt ihr Beiname ‚Deciana‘107. Zwar ist die Lesung der Inschrift unsicher, jedoch können die leserlichen Buchstaben ‚EC‘ nach dem ‚P‘ des ‚pia fidelis‘ hier nur für Decius stehen. Die Tendenz, dass die Grenzheere sich ihrer eigenen Macht mehr bewusst werden und anfangen, ihre eigenen Interessen zu vertreten, lässt sich schon bei Commodus erkennen108.
Die nächsten Aktionen der Zehnten standen für die Jahre 158 bis 160 bevor, in denen es zu Markomannen- und Quadeneinfällen kam. Viele Münzfunde lassen auf mehrere Einfälle in den Provinzen schließen109. Ungefähr ab dieser Zeit fällt auch fast der gesamte epigraphische Befund der Region zusammen110. Zur Regierungszeit des Gallienus erhielt die Zehnte den Beinamen VI beziehungsweise VII pia fidelis111, wodurch sie sich anscheinend in mindestens sieben Auseinandersetzungen gegen den Herrscher des Imperium Galliarum Postumus, oder anderen Usurpatoren ausgezeichnet hat. Der Abzug von Truppen aus der Donauregion kann als Indiz für die friedliche Lage des Illyricum während dieser kurzen Zeit gelten112.
Der nächste Konflikt in der eigenen Standprovinz war gegen die wieder einfallenden Sueben und Sarmaten gerichtet. Daneben fielen die Markomannen in Italien ein, welche aber schnell von Kaiser Aurelian zurückgeschlagen wurden113. Da sich durch die kurzfristig aufeinanderfolgenden militärischen Operationen eine starke Anbindung des Princeps an das Heer ergeben haben könnte, lässt sich vermuten, dass auch neben den Aktionen gegen die Sarmaten die zehnte Legion, oder Teile davon, auch bei der Vertreibung der Markomannen aus Italien beteiligt gewesen sein könnte.
In den nächsten Jahren hatte die X Gemina wahrscheinlich viele militärische Aktionen zu bestreiten. Die ständigen außen- und innen politischen Konflikte sowie das Vordringen verschiedener Stämme bis ins Kerngebiet Roms zehrten sicherlich an der Mannstärke der Legionen114. Vor allem die letzteren beiden Punkte könnten für Schwierigkeiten in der Rekrutierung neuer Männer gesorgt haben. Des Weiteren wird die Tatsache, dass Vexillationen ab dem 3. Jahrhundert nach abgeschlossenen Operationen teilweise nicht mehr zu ihren Stammlegionen wiederkehren, sondern zu Feldheeren gezogen werden115, eine Mitschuld am Schrumpfen der tatsächlichen Legionsgrößen haben. So gab es etwa eine legio II Pannoniciana116, in der es durchaus Truppenteile gegeben haben könnte, die vorher der X Gemina angehört hatten.
2.5.5 Spätantike
Die Angriffe der angrenzenden Stämme auf die Donauprovinzen sind im 4. Jahrhundert so zahlreich, dass alle einzelnen Aufzählungen im Folgenden weggelassen werden. Als das Römische Reich unter Diocletian den Konsolidierungsprozess abschloss und die Reichskrise des 3. Jahrhunderts beendete, war das römische Heer im Vergleich zum dem der hohen Kaiserzeit bereits vielen Veränderungen unterzogen worden. So gestaltete Gallienus zum Beispiel die Kommandostruktur des Heeres zugunsten von ritterlichen Rängen aufgrund deren militärischer Erfahrung, im Gegensatz zu den ehemaligen senatorischen Befehlshabern, um117. Unter Diocletian erfährt das Heer wieder neue Veränderungen, so wird die Legionszahl etwa aufgestockt118, obwohl nicht geklärt ist, welches Ausmaß diese Neuerung besitzt: So gibt es die These, dass die jeweiligen Legionen unter Diocletian nur noch zwischen 2000 und 4000 Mann beinhalten119. Somit wäre die Neuordnung zwar immer noch mit einer Erhöhung der Soldatenzahl verbunden, besäße aber eher administrativen Charakter, da bei niedriger Mannstärke innerhalb der Legionen es hauptsächlich um eine Umverteilung handeln würde. Es ist nach der Reichskrise wahrscheinlich, dass sich die Truppenstärke der Legionen vermindert hat. Viele Forscher gehen zudem von einer Reduzierung der Legion unter Constantin auf ungefähr 1000 Mann aus120.
In der Notitia Dignitatum werden zwei „Decima Gemina“121 genannt. Darunter fallen wahrscheinlich die beiden jeweiligen Einheiten der comitatenses und der limitanei, die als Feldheer, welches als mobile Einheit von Krisenherd zu Krisenherd ziehen konnte, und als Grenzheer, das zur regulären Grenzsicherung diente, nun Elemente des zweigeteilten Heers ab Diocletian bildeten122. Da die limitanei der hochkaiserzeitlichen legio X Gemina am ehesten entspricht, wird diese des Weiteren hauptsächlich betrachtet, da auch die Ziegelproduktion eher vom festen Standlager in Vindobona erfolgt sein wird, als von einem Feldheer, das immer wieder seinen Standort wechseln könnte. Die Zehnte wurde als Teil der Grenztruppen nach den Reformen Diocletians und Constantins I. von einem dux geleitet, der nur militärische Macht besitzt123. Außerdem wird Pannonien unter Diocletian in vier Diözesen geteilt, wodurch die legio X Gemina nun in Pannonia prima liegt124.
Die zehnte Legion stellte im 4. Jahrhundert noch viele Ziegel her, auch für andere Legionen125. Die letzte Bautätigkeit der Legion fällt in die großangelegte Verstärkung des Donaulimes unter Valentinian I126. Ein Wachturm, dessen Bau auf 372 datiert werden kann, beinhaltete Ziegeln mit dem Kürzel ‚TEMURLXG‘ in größerer Zahl. Diese Ziegel stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von der X Gemina, jedoch ist nicht geklärt, wofür das ‚TEMUR‘ steht127. Was mit der Legion nach 372 passiert, lässt sich nur vermuten. Doch der ständig wachsende Druck mit der beginnenden Völkerwanderung wird sich auch in Pannonien spürbar gemacht haben. Den einfallenden Goten und Alanen wurde in Pannonien im Jahre 380 Land gegeben. In den Jahren 385, 392 und 395128 gab es weitere Einfälle durch verschiedene barbarische Stämme. Außerdem zerrütteten die Usurpations-Kämpfe des Magnus Maximus im Jahre 387 Pannonien129. Die Westgoten durchqueren Pannonien auf ihrem Zug des Jahres 400/ 401 nach Italien ohne nennenswerten Widerstand130. Durch die ständigen Konflikte brach langsam das Münzwesen zusammen131, und es kann angenommen werden, dass die Verwaltung der Provinzen auch abnahm, bis sie um 400 völlig zum Erliegen gekommen sein könnte, oder teilweise durch die angesiedelten Goten übernommen worden wäre. Ende des 4. Jahrhunderts könnte noch eine Einheit in Vindobona gelagert sein, die vielleicht noch den Namen der legio X Gemina trug, auch wenn sie nicht groß gewesen sein dürfte. 405 kam der letzte große Zug von Barbaren, der sehr wahrscheinlich einen Großteil der romanisierten Bewohner fliehen ließ132. Um diese Zeit ließ sich auch der Bruder Alarichs, Athaulf in Pannonia prima nieder133. Zosimos spricht von Generidus, einem General, der angeblich noch über Truppen in Pannonien verfügte134. Aber aller spätestens werden sich die letzten Truppen der Besatzung in Vindobona, falls der hypothetische Rest der Zehnten Legion Gemina sich noch dort befand, im Jahre 427 aufgelöst haben: Marcellinus Comes spricht in diesem Jahr von der Eroberung Pannoniens durch die Hunnen135. Nach Priskos wird Pannonia prima den Hunnen offiziell im Jahr 433 übergeben136, womit die Geschichte der legio X Gemina vollständig geendet haben dürfte.
2.6 Befehlshaber
Von den Befehlshabern sind, im Vergleich zu anderen Legionen, viele namentlich erhalten.
Es sind von zwei anonymen Legaten der Zehnten Inschriften erhalten137. Weiterhin ist T. Aelius Aurelius Ulpianus138 bekannt, über den die Inschrift jedoch nur seine Stellung in der X Aufschluss gibt. P. Iulius P. f. Quir(ina/us ?) Geminius Marcianus139 könnte in der Zeit von Antoninus Pius gedient haben140. Neben seinem Amt bei der Zehnten hielt er außerdem noch als hohes Amt die Statthalterschaft von Macedonia inne141. Publius Claudius Pallas Honoratus Repentinus142 diente in den ersten Jahren des Septimius Severus, was durch die Nennung „COL KARN“143 erkenntlich wird: Unter Septimius Severus wurde Carnuntum eine Colonia, doch ist die Stadt hier noch nicht als ‚Septimia‘ nach ihm benannt144. Q. Lollius Urbicus lebte zur Zeit des Hadrian und war ebenfalls Legat der Zehnten145, der vielleicht, wie bereits weiter oben besprochen, mit der X Gemina an der Niederschlagung des Bar-Kochba-
Aufstandes teilnahm. Er war zudem Statthalter der Provinz Asia146. Der letzte bekannte Legionslegat C. Luxilius C. f. Pompt(ina) Sabinus Egnatius diente wohl in der Zeit des Gordian III147. Zwar steht auf der Inschrift nur der Beiname Gordiana, es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich der Beiname nicht auf Gordian I. bezieht, dessen Regierungszeit anscheinend nur 20 Tage andauerte148, und währenddessen das Illyricum, wo die X Gemina stationiert war, zum Machtbereich des Maximinus Thrax gehörte149. Neben den Legaten ist des Weiteren eine hohe Anzahl an niedrigeren Rängen bekannt150.
Ab Diocletian befehligten nicht mehr Legaten die einzelnen Legionen, sondern duces. Der Dux von Pannonia Prima befehligte neben den Legionen seiner Provinz, der X Gemina und XIV Gemina, noch die Provinz Noricum Ripensis mit der II Italica151. Wie lang diese Kommandostruktur Bestand hat, ist nicht bekannt. Bei dem auf einem Grabstein des Jahres 303 gefundenen Aurelius Ianuarius könnte es sich um einen solchen dux von Pannonia prima, und damit um einen Befehlshaber der Zehnten, handeln152.
3. Ergebnis
Dem Anspruch, eine gesamtheitliche Geschichte der legio X Gemina wahrheitsgetreu widerzugeben, kann man mit dem heutigen Kenntnisstand und den wissenschaftlichen Methoden, die uns momentan zur Verfügung stehen, nicht gerecht werden. Obwohl sich nicht nur in der Epigraphik, sondern auch beispielsweise in den Werken antiker Autoren Beweise für die Existenz der Legion und den Ereignissen, in denen sie mitgewirkt hat, finden lassen, ist das Wissen beschränkt. So sind etwa Fakten über die fast 90 Jahre fassende Periode der Stationierung auf der Iberischen Halbinsel nach dem Kantabrischen Krieg spärlich. Außerdem fällt auf, dass diese Arbeit ab der Spätantike die entsprechenden Ereignisse immer ungenauer fassen kann. Hierbei lassen sich zwei Tendenzen erkennen: Befindet sich die Legion in einer friedlichen Phase, wie das in Hispania citerior der Fall war, gibt es oft keinen Anlass, Quellen zu ‚hinterlassen‘. Denn nur bei größeren Ereignissen lässt sich Prestige erwerben, das die entsprechenden Personen dann in Form von Inschriften, Statuen oder Bauten als Verkündung ihrer Auctoritas verbreiten. Und in unsicheren Zeiten, wie etwa in Pannonia prima, das zum Ende des 4. Jahrhunderts fast ständig militärischen Konflikten mit den angrenzenden Völkern ausgesetzt war, lassen sich die Ereignisse im Nachhinein ebenfalls nur unsicher darstellen. Denn dort mag es mehr Quellenmaterial in Form von vergrabenen Münzschätzen und militärischen Befestigungen geben, doch fehlen administrative Informationen, mit denen die einzelnen Befunde in Bezug gesetzt werden könnten. Dadurch dient die Geschichte der Zehnten Gemina in vielen Gesichtspunkten als gutes Beispiel für die Probleme, die sich in der Betrachtung antiker Wesensbestände ergeben. Die Belege, die im jeweiligen Fall vorhanden sind, lassen sich oft trotz moderner Datenbanken und Literatur nicht einwandfrei in die dazu vermuteten Ereignisse, geschweige denn in die richtige Zeit einordnen. Deshalb sollte sich der Betrachter einer historischen Quelle immer des zeitlichen Abstands und der damit verbundenen Risiken einer genauen Bestimmung im Klaren sein, wodurch die daraus erfolgende Interpretation immer in einem hypothetischen Rahmen bleiben sollte, und bis zur genauen Bestimmung der Quelle Platz für weitere Interpretationsmöglichkeiten offen bleiben muss.
4. Literaturverzeichnis
4.1 Sekundärliteratur:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4.2 Quellen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Ritterling, Emil: Legio (X gemina); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1678-1690; Stuttgart 1925.
2 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1678.
3 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (Fahnenabzeichen); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1371-1376; Stuttgart 1925.
4 Vgl. CIL 03 11244.
5 Vgl. Weber, Ekkehard: Die Geschichte der 10. Legion; in: Barkóczi, László: Vindobona, die Römer im Wiener Raum ( Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Band 52); S. 43 – 53; Wien 1977; S. 44.
6 Vgl. Weber: 10. Legion; S. 44.
7 Vgl. Suet. Aug 24,2.
8 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (Augustus); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,1 (Kynesioi–Legio); S. 1213-1241; Stuttgart 1925.
9 Vgl. Panzram, Sabine: Stadtbild und Elite, Tarraco, Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spätantike (Historia, Band 161); Stuttgart 2002; S. 235f.
10 Vgl. AE 1984 583.
11 Vgl. AE 1904 160; AE 1928 163.
12 Vgl. Oros. hist. 6,21,1.
13 Vgl. Kienast, Dietmar: Augustus, Prinzeps und Monarch4; Darmstadt 2009; S. 353.
14 Vgl. Oros. hist. 6,21.
15 Vgl. Cass. Dio 53,25,5.
16 Vgl. Cass. Dio 53,26,1.
17 Vgl. Panzram: Stadtbild und Elite; S.233.
18 Vgl. Swan, Peter Michael: The Augustan Succesion, An Historical Commentary on Cassius Dio’s Roman History Books 55-56 (American Classical Studies, Band 47); Oxford u.a. 2004; S. 162.
19 Vgl. CIL 03; S.95f. Mommsen, Theodor; u.a.: Corpus inscriptionum latinarum, 3,1, Inscriptiones aegypti et asiae, Inscriptiones provinciarum europae graecarum, Inscriptionum illyrici partes I-V; Berolini u.a. 1958.
20 Vgl. Weber: 10. Legion; S. 45.
21 Vgl. Tac. ann. 15, 25.
22 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1680.
23 Vgl. Swoboda, Erich: Carnuntum, Seine Geschichte und seine Denkmäler (Römische Forschungen in Niederösterreich, Band 1)3; Graz, Köln 1958; S. 31.
24 Vgl. AEA 1993/98 298; CIL 03 4659,01g.
25 Vgl. AE 1900 223; AE 1900 222.
26 Vgl. Tac. hist. 2,58,1.
27 Vgl. Tac. hist. 1,76.
28 Vgl. Tac. hist. 2,59,1.
29 Vgl. Tac. hist. 2,58,2.
30 Vgl. Tac. hist. 3,44.
31 Tac. Hist. 2,58,2.
32 Vgl. Tac. hist. 4,14.
33 Vgl. Tac. hist. 5,19 – 5,22.
34 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1681.
35 Vgl. CIL 13 12213.
36 Vgl. Haalebos, Jan Kees: Die Canabae der Legio X Gemina in Nijmegen; in: Jahresbericht Gesellschaft Pro Vindonissa, 1997; S. 33 - 40; Brugg 1998; S. 33.
37 Vgl. Cass. Dio 67,11.
38 Vgl. CIL 13 7717.
39 Vgl. AE 1905 234.
40 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1681f.
41 Vgl. Mócsy, András: Pannonia; in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Supplementband 9; S. 516-776; Stuttgart 1962; S.586.
42 Vgl. CIL 16 47.
43 Vgl. CIL 03 550.
44 Vgl. CIL 13 7716; CIL 13 7715.
45 Vgl. CIL 13 7697.
46 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (I Minervia); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1420-1434; Stuttgart 1925; S. 1426.
47 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (II Adiutrix); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1437-1456; Stuttgart 1925; S. 1445f.
48 AE 1936 163.
49 Traian kam im Januar 114 in Antiochia an; vgl. Kienast, Dietmar: Römische Kaisertabelle, Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie3; Darmstadt 2004; S.123.
50 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (XIIII Gemina); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1727-1747; Stuttgart 1925; S. 1738.
51 Vgl. Neumann, Alfred: Ziegel aus Vindobona3(Der römische Limes in Österreich, Heft 27); Wien 1973; S.23.
52 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 613f.
53 Vgl. Jobst, Wolf: Das römische Heer als Wirtschafts- und Handelsträger; in: Barkóczi, László: Vindobona, die Römer im Wiener Raum (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Band 52) S. 53-58; Wien 1977; S. 55.
54 Vgl. ebd. S. 56.
55 Vgl. CIL 03 14359, 26a.
56 Vgl. Neumann, Alfred: Vindobona, Die römische Vergangenheit Wiens; Wien 1972; S. 22.
57 Vgl. Swoboda, Erich: Carnuntum; S. 28.
58 Vgl. Jobst: Wirtschafts- und Handelsträger; S. 56f.
59 Vgl. Betz, Artur: Zur Geschichte der Legio X Gemina; in: Böhlhaus, Hermann: Corolla Memoriae Erich Swoboda Dedicata (Römische Forschungen in Niederösterreich, Band 5); S. 39-42; Graz Köln 1966; S. 40.
60 Vgl. Kraft, Konrad: Zur Rekrutierung der Alen und Kohorten an Rhein und Donau (Dissertationnes Bernenses, Serie 1, Band 3); Bern 1951; S.50f.
61 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 553.
62 Vgl. CIL 06 3505.
63 Vgl. Weber: 10. Legion; S. 49.
64 Vgl. AE 1909 235.
65 Vgl. Eck, Werner: Judäa-Syria Palästina, Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur (Texts and Studies in Ancient Judaism, Band 157); Tübingen 2014; S. 229.
66 Vgl. Cass. Dio 69, 14, 1; Wahrscheinlich ist diese Zahl übertrieben.
67 Eck: Judäa-Syria Palästina; S. 221.
68 Vgl. ebd. S. 221.
69 Vgl. CIL 08 21669.
70 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 554.
71 Vgl. CIL 08 7050.
72 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (Marc Aurel); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1296-1306; Stuttgart 1925; S. 1296-1300.
73 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 555.
74 H. A. Marcus Aurelius 14,1.
75 Vgl. Schmitt, Marcelo Tilman: Die römische Außenpolitik des 2. Jahrhunderts n. Chr., Friedenssicherung oder Expansion?; Stuttgart 1997; S. 137-139.
76 Vgl. Cass. Dio 55,24,4.
77 Vgl. Schmitt: Außenpolitik; S. 141f.
78 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 557f.
79 Vgl. ebd. 558.
80 Vgl. Cass. Dio 71, 11, 1-6.
81 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 560.
82 76 Stadien entsprechen 11,286 km.
83 Vgl. Cass. Dio 71, 13.
84 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 562.
85 Vgl. Neumann, Alfred: Forschungen in Vindobona, 1948 bis 1967, I. Teil Lager und Lagerterritorium, Mit 23 Abbildungen im Text, 49 Bildtafeln und 2 Planbeilagen (Der römische Limes in Österreich, Heft 23); Wien 1967; S. 30f.
86 Vgl. Neumann, Alfred: Ziegel aus Vindobona; S. 23.
87 Vgl. Mócsy Pannonia; S. 562f.
88 Vgl. ebd. S. 564.
89 Vgl. Ritterling: legio (X gemina); S.1686.
90 Vgl. CIL 06 2437; AE 1912 89.
91 Mócsy, András: Pannonia and Upper Moesia, a history of the Middle Danube provinces of the Roman Empire(The provinces of the Roman Empire); London u.a. 1974; S.200.
92 Vgl. Neumann: Vindobona, römische Vergangenheit Wiens; S. 53.
93 Vgl. Mócsy: Pannonia and Upper Moesia; S. 221.
94 Vgl. Neumann: Vindobona, römische Vergangenheit Wiens; S. 47.
95 Vgl. AE 1941 166.
96 Vgl. CIL 03 4452.
97 Vgl. Hild 418.
98 Vgl. CIL 03 3907.
99 Vgl. Lőrincz, Barnabás: Die Stempelziegel der legio X Gemina in Pannonien und im benachbarten Barbaricum; in: Barkóczi, László: Vindobona, die Römer im Wiener Raum (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Band 52); S. 144-146; Wien 1977; S. 144.
100 Vgl. CIL 03 3899.
101 Vgl. Handy, Markus: Die Severer und das Heer (Studien zur Alten Geschichte, Band 10); Berlin 2009; S. 87.
102 Vgl. Lőrincz: Stempelziegel; S. 144.
103 Vgl. Lloris, Francisco Beltrán: Chapter 8, The „Epigraphic Habit“ in the roman world; in: Bruun, Christer; Edmondson Jonathan: The Oxford handbook of Roman Epigraphy; S. 131-148; Oxford u.a. 2015; S. 141f.
104 Vgl. Huttner, Ulrich: II.1 Von Maximinus Thrax bis Aemilianus; in: Die Zeit der Soldatenkaiser, Krisen und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Band 1; S. 161-222; Berlin 2008; S.178.
105 Vgl. CIL 11 6338.
106 Vgl. Zos. 1, 20-22.
107 Vgl. CIL 03 4558.
108 Vgl. Johne, Klaus-Peter; Hartmann, Udo: IX. Krise und Transformation des Reiches im 3. Jahrhundert; in: Die Zeit der Soldatenkaiser, Krisen und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Band 2; S. 1025-1053; Berlin 2008; S. 1039.
109 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 566.
110 Vgl. Mócsy: Pannonia and Upper moesia; S. 264.
111 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1686.
112 Vgl. Goltz, Andreas; Hartmann, Udo: II.2 Valerianus und Gallienus; in: Die Zeit der Soldatenkaiser, Krisen und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Band 1; S. 224-295; Berlin 2008; S. 275.
113 Vgl. H. A. Aurelianus 18,2.
114 Vgl. Speidel, Michael: IV.4 Das Heer; in: Die Zeit der Soldatenkaiser, Krisen und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Band 1; S. 673-690; Berlin 2008; S. 674.
115 Vgl. ebd.: S. 675f.
116 Vgl. CIL 13 6849.
117 Vgl. Kuhoff, Wolfgang: Diokletian und die Epoche der Tetrarchie, Das römische Reich zwischen Krisenbewältigung und Neuaufbau (284-313 n. Chr.); Frankfurt a. M. u.a. 2001; S. 413.
118 Vgl. ebd; S. 448.
119 Vgl. ebd; S. 465.
120 Vgl. Neumann: Vindobona, römische Vergangenheit Wiens; S. 55.
121 Not. dign. orientis VII, 42; Not. dign. occidentis VII, 6.
122 Vgl. Ritterling, Emil: Legio (Diocletian); in: Kroll, Wilhelm u.a.: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 12,2 (Legio–Libanon); S. 1348-1362; Stuttgart 1925; S. 1349f.
123 Kovács, Péter: The late roman army in Pannonia; in: Acta antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae, Volume 44, September 2004; S. 115-122; Budapest 2004; S. 116.
124 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 611.
125 Vgl. Lőrincz: Ziegelstempel; S. 144f.
126 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 576.
127 Vgl. Lőrincz: Ziegelstempel; S. 144.
128 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 578f.
129 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 578.
130 Vgl. Iord. Get. XXIX, 147.
131 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 580.
132 Vgl. Mócsy: Pannonia; S. 581.
133 Vgl. Zos. 5, 37.
134 Vgl. Zos. 5, 46, 2.
135 Vgl. Marcell. comes ad. ann. 427.
136 Vgl. Mócsy: Pannonia; 582.
137 Vgl. CIL 10 8292; CIL 10 3761.
138 Vgl. CIL 06 31683.
139 Vgl. CIL 08 7050.
140 Vgl. Ritterling: Legio (X gemina); S. 1687.
141 Vgl. CIL 08 7050.
142 Vgl. CIL 03 4567.
143 CIL 03 4567.
144 Vgl. Kubitschek, Wilhelm: Carnuntum; in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Band 3,2 (Campanus ager–Claudius); S. 1601-1605; Stuttgart 1899; S. 1603f.
145 Vgl. CIL 08 6706.
146 Vgl. CIL 07 1041.
147 Vgl. CIL 11 6338.
148 Vgl. Kienast: Kaisertabelle; S. 188.
149 Vgl. Huttner: Maximinus bis Aemilianus; S. 167.
150 Einige Militärtribune, Präfekten, Primi Ordines und reguläre Centurionen zu sehen bei Ritterling: Legio (X gemina); S. 1687-1689.
151 Vgl. Not. dign. occidentis XXXIV.
152 Vgl. CIL 03 10981.
- Citation du texte
- Matthias Endres (Auteur), 2017, Legio-X-Gemina. Geschichte einer römischen Legion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509925
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