Victor Hugo wird am 26. Februar 1802 in Besancon als dritter Sohn von General Léopold Hugo und Sophie Trébuchet geboren. Wegen der schwierigen Ehe seiner Eltern verbringt Hugo den größten Teil seiner Kindheit allein mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern in einem Feuillantinerinnen-Kloster in Paris. Die Mutter sorgt für eine gute Bildung ihrer Söhne bei einem Privatlehrer im Sinne der Aufklärung. Dadurch wird in Hugo früh das Interesse für griechische und lateinische Klassiker geweckt.
Da sein Vater in den napoleonischen Kriegen dient, wird Hugo auf Reisen nach Italien und Spanien mitgenommen, wo er die Schrecken von Krieg und Unterdrückung kennen lernt. Diese Eindrücke prägen ihn für sein ganzes Leben und spiegeln sich in vielen seiner späteren Werke wieder.
Inhaltsverzeichnis:
1 Victor Hugo - Biographischer Abriss
2 Quatrevingt-treize - Zusammenfassung der Handlung
3 Historischer Hintergrund
4 Analyse des Romans
4.1 Hauptfiguren
4.2 Die Ebene des Diskurses
4.3 Der Erzähler
5 Historischer Roman bei Victor Hugo
6 Literatur
1 Victor Hugo - Biographischer Abriss
Victor Hugo wird am 26. Februar 1802 in Besancon als dritter Sohn von General Léopold Hugo und Sophie Trébuchet geboren. Wegen der schwierigen Ehe seiner Eltern verbringt Hugo den größten Teil seiner Kindheit allein mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern in einem Feuillantinerinnen-Kloster in Paris. Die Mutter sorgt für eine gute Bildung ihrer Söhne bei einem Privatlehrer im Sinne der Aufklärung. Dadurch wird in Hugo früh das Interesse für griechische und lateinische Klassiker geweckt.
Da sein Vater in den napoleonischen Kriegen dient, wird Hugo auf Reisen nach Italien und Spanien mitgenommen, wo er die Schrecken von Krieg und Unterdrückung kennen lernt. Diese Eindrücke prägen ihn für sein ganzes Leben und spiegeln sich in vielen seiner späteren Werke wieder.
Bereits in seiner Jugend schließt sich Hugo der romantischen Bewegung an. Er ist ein Verehrer Chateaubriands, eines Repräsentanten der Frühromantik in Frankreich. Wie auch Chateaubriand begrüßt Hugo den Sturz Napoleons und befürwortet die Restauration. Von seiner konservativ-royalistischen Auffassung rückt er jedoch im weiteren Verlauf seines Lebens immer mehr ab.
1827 erscheint das Drama Cromwell mit seinem für die Romantik programmatischen Vorwort, das die Absage Hugos an das klassizistische Kunstideal zum Ausdruck bringt. Weitere Werke im Stil der Romantik und vor allem der Erfolg des ersten wirklich romantischen Dramas Hernani (1830) machen Hugo zum Anführer der romantischen Bewegung. Vier Jahre darauf wird der berühmte romantische Roman Notre-Dame de Paris veröffentlicht, der einen bis dahin ungekannten Erfolg erringt.
Anfang der dreißiger Jahre scheitert die Ehe mit Adèle Foucher, da diese mit Charles-Augustin Sainte-Beuve ein Verhältnis eingeht. Die Ehe, aus der fünf Kinder hervorgingen, wird jedoch nie geschieden. Hugo selbst verliebt sich bald in die Schauspielerin Juliette Drouet, mit der er eine Liebesbeziehung eingeht, die bis zum Tod Juliette Drouets im Jahre 1883 hält. Schwer zu schaffen macht ihm der Unfalltod seiner Tochter Léopoldine im Jahre 1843.
Hugos politische Aktivitäten nehmen mehr und mehr zu. Nach dem Sturz des alten monarchistischen Regimes im Februar 1848 wird Hugo im Juni ins Parlament gewählt. Im Dezember 1848 erfolgt die Wahl Louis Napoléon Bonapartes zum Präsidenten. Als anfänglicher Befürworter Napoléons wendet Hugo sich bald immer mehr von ihm ab. Als sich der Präsident durch einen Staatsstreich im Dezember 1851 als Napoléon III. zum Kaiser macht, muss Hugo, dem die Verhaftung droht, fliehen. Er geht zunächst nach Brüssel, von dort aus nach Jersey und schließlich nach Guernsey, wo er bis zum 5. September 1870 im Exil lebt.
Die Jahre des Exils brachten seiner schriftstellerischen Tätigkeit neuen Auftrieb. Die in dieser Zeit entstandenen Werke gelten als der Höhepunkt seines Schaffens. Unter anderem wird 1862 der berühmte und bereits damals äußerst erfolgreiche Roman Les Misérables fertig gestellt.
Während Hugo selbst mit dem Leben im Exil recht gut zurechtkommt, leidet seine Familie unter der Isolation fern des gesellschaftlichen Lebens. Seine Frau verlässt häufig die Insel um nach Paris und Brüssel zu reisen, seine Söhne haben Schwierigkeiten, neben dem übermächtigen Vater eine eigene Identität zu finden, und die psychisch labile jüngere Tochter Adèle folgt einem britischen Offizier nach Nordamerika und auf die karibischen Inseln, wo sie schließlich dem Wahnsinn verfällt.
Als der Kaiser am 4. September 1870 während des deutsch-französischen Krieges abgesetzt wird, reist Hugo gleich tags darauf nach Paris, wo er von der jubelnden Menschenmenge empfangen wird. Nach dem Ende des Krieges 1871 erlebt er die Anfangsschwierigkeiten der Dritten Republik. In Paris bildet sich die „Commune“, die unter anderem für die Selbstverwaltung Paris’, die Wiederherstellung der Pressefreiheit sowie die Laizisierung des Schulwesens eintritt. Diese Ziele versucht die Commune jedoch mit Gewaltmaßnahmen durchzusetzen. Hugo spricht sich prinzipiell für die Ziele Commune aus, verurteilt jedoch ihre Verwirklichung.
Unter den Eindrücken dieser Zeit wendet er sich der Arbeit an seinem letzten Roman Quatrevingt-treize zu. Einen Roman über die Französische Revolution zu schreiben hat er bereits seit langem vor, und durch die Gegebenheiten der Zeit gewinnt der Stoff für ihn ganz neue Aktualität. Bewusst wählt er das Jahr 1793, welches besonders unter dem Zeichen des Kampfes zwischen den konservativen Royalisten und den vorwärtsgewandten Verfechtern der Republik steht. Im Februar 1874 wird der Roman veröffentlicht und erfährt einen großen Zuspruch bei der Leserschaft.
Hugo stirbt am 22. Mai 1885 an einer Lungenentzündung und wird in einem Staatsbegräbnis im Panthéon beigesetzt. Etwa zwei Millionen Menschen erweisen ihm die letzte Ehre und folgen seinem Sarg zum Panthéon. Nach seinem Tod war Hugo sehr umstritten und geriet zeitweise in Vergessenheit. Dennoch wird er heutzutage als einer der größten französischen Dichter, Dramatiker und Romanschriftsteller seines Jahrhunderts angesehen.
2 Quatrevingt-treize - Zusammenfassung der Handlung
Der Roman Quatrevingt-treize handelt vom konterrevolutionären Aufstand in der Vendée. Unter der Führung des Adligen Marquis de Lantenac versuchen royalistisch gesinnte Bauern, mit Hilfe der Engländer die alte Monarchie wiederherzustellen. Als der Aufstand zusehends zu einer inneren Gefahr heranwächst, beschließen in Paris Danton, Marat und Robespierre Lantenac zu ergreifen und hinzurichten und dadurch den Aufstand niederzuschlagen. Die Vollmacht zur Vernichtung Lantenacs erhält Cimourdain, ein ehemaliger Priester.
Cimourdain wird einer bereits gegen Lantenac ausgesandten Streifenabteilung unter der Führung des Vicomte Gauvain beigeordnet. Gauvain allerdings ist der ehemalige Schützling Cimourdains, den er aufgezogen hat und den er über alles liebt. Gleichzeitig ist Gauvain der Großneffe Lantenacs.
Es gelingt ihnen, die Aufständischen immer weiter zurückzudrängen, und schließlich verschanzt sich Lantenac mit seinen letzten Anhängern in der Burg „La Tourgue“. Er hat drei kleine Kinder bei sich, die er bei einem Massaker als einzige überleben ließ und seitdem als Geiseln mitgeführt hat. Er droht, die Kinder zu verbrennen im Falle, dass die Burg gestürmt wird. Für die Gewährung freien Abzugs für sich und seine Anhänger will er die Kinder jedoch freigeben.
Die Burg wird dennoch angegriffen und Lantenac mit seinen Anhängern immer weiter zurückgedrängt. Als es für die Aufständischen schon kein Entrinnen mehr zu geben scheint, taucht plötzlich ein weiterer ihrer Anhänger aus einem Geheimgang auf, durch den sie schließlich fliehen. Einer bleibt jedoch zurück, um die Verfolger so lange wie möglich aufzuhalten. Im letzten Moment zündet er die Lunte zu dem Raum an, in dem sich die Kinder befinden.
Michelle Fléchard, die totgeglaubte Mutter der Kinder, die verzweifelt nach ihnen sucht, erreicht nun den Ort und erkennt ihre Kinder in der brennenden Burg. Sie stößt einen Schrei der Verzweiflung aus, den der gerade entflohene Lantenac hört. Er wird von Mitleid ergriffen und da nur er allein den Schlüssel zu dem betreffenden Raum hat, beschließt er, zurückzukehren und die Kinder zu retten. Er wird gefangen genommen und zum Tode verurteilt.
Gauvain jedoch ist so stark beeindruckt von der Menschlichkeit Lantenacs, dass er ihn freilässt, woraufhin er selbst zum Tode verurteilt wird. Cimourdain, der seinen Schützling noch immer liebt, erschießt sich in dem Augenblick, in dem das Urteil vollstreckt wird.
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- Quote paper
- Karla Heiden (Author), 2002, Victor Hugo: Quatrevingt-treize - Romananalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50955
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