Ende des 19. Jahrhunderts erlebten große Teile der Wiener Kultur und Gesellschaft einen bedeutenden Aufschwung. Die Wiener Moderne steht dabei bezeichnend für die großen Veränderungen und Fortschritte in der Politik, den Wissenschaften, aber vor allem auch in der Kunst und der Literatur. Der zeitliche Kontext spielt eine entscheidende Rolle, um zu verstehen, inwiefern Autoren und Literaten von den aufkommenden Strömungen in Ihrem Schaffen beeinflusst wurden. Daher werde ich diesen zu Beginn meiner Arbeit kurz erläutern. Unter anderem erlangten auch die Psychoanalyse und die Vorstellung eines „Ichs“, welches die Welt als eine Vielzahl von subjektiven Empfindungen wahrnimmt, eine große Bedeutung für viele junge Künstler. Viele Untersuchungen haben sich bisher mit der Psychoanalyse Freuds beschäftigt, von der ich das Thema dieser Arbeit bewusst abgrenzen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Der zeitliche Kontext der Wiener Moderne
- 2.2. Ernst Machs Begriff des „unrettbaren Ichs“
- 2.3. Der Einfluss des „unrettbaren Ichs“ auf die zeitgenössische Literatur
- 2.3.1. Hermann Bahr: „Das unrettbare Ich“
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des von Ernst Mach geprägten Begriffs des „unrettbaren Ichs“ auf die Wiener Moderne, insbesondere in der Literatur. Sie analysiert, ob und wie dieses Konzept als zentrales Motiv in der Literatur dieser Epoche verstanden werden kann. Der Fokus liegt dabei auf Hermann Bahrs „Dialog vom Tragischen“. Der zeitliche Kontext der Wiener Moderne wird ebenfalls beleuchtet, um die Entstehungsbedingungen der relevanten Werke besser zu verstehen.
- Der zeitliche und gesellschaftliche Kontext der Wiener Moderne
- Ernst Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“ und seine philosophischen Grundlagen
- Der Einfluss von Machs Philosophie auf die Literatur der Wiener Moderne
- Analyse von Hermann Bahrs „Dialog vom Tragischen“ im Hinblick auf das Motiv des „unrettbaren Ichs“
- Die Darstellung von Identität und Subjektivität in der Wiener Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Sie skizziert den historischen Kontext der Wiener Moderne und hebt die Bedeutung des Begriffs des „unrettbaren Ichs“ nach Ernst Mach hervor. Die Arbeit grenzt sich von rein psychoanalytischen Ansätzen ab und fokussiert auf die literarische Rezeption von Machs Konzept, insbesondere in Hermann Bahrs Werk.
2.1. Der zeitliche Kontext der Wiener Moderne: Dieses Kapitel beleuchtet den politischen und gesellschaftlichen Kontext Wiens um 1900. Es beschreibt die zahlreichen Krisen, wie die Niederlage im Deutschen Krieg und die Entstehung der Doppelmonarchie, die zu Unsicherheit und Skepsis in der Bevölkerung führten. Paradoxerweise wird diese krisenhafte Situation als förderlich für eine kulturelle Blüte interpretiert, die sich unter anderem in der Gründung der Wiener Secession manifestierte. Der technische Fortschritt und die damit einhergehende Urbanisierung werden als weitere prägende Faktoren für die Entwicklung der Wiener Moderne dargestellt, die einen Konflikt zwischen dem Individuum und der anonymen Masse hervorbrachten.
2.2. Ernst Machs Begriff des „unrettbaren Ichs“: Dieses Kapitel analysiert Ernst Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“, wie es in seiner „Analyse der Empfindungen“ (1885) vorgestellt wird. Mach beschreibt das Ich nicht als stabile Entität, sondern als einen flüchtigen Komplex von Empfindungen, Gedanken und Gefühlen. Die Unrettbarkeit des Ichs resultiert aus seiner beständigen Wandlung und dem Fehlen einer kontinuierlichen Identität. Das Ich wird als eine Zusammensetzung von „Elementen“ (Empfindungen) verstanden, wobei die Unterschiede zwischen Individuen in der jeweiligen Zusammensetzung und den persönlichen Erinnerungen liegen.
Schlüsselwörter
Wiener Moderne, Ernst Mach, unrettbares Ich, Hermann Bahr, Dialog vom Tragischen, Identität, Subjektivität, Empfindungstheorie, Kultur, Gesellschaft, Krisen, Identitätskrise, politischer Kontext, literarische Moderne.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss des „unrettbaren Ichs“ auf die Wiener Moderne
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Ernst Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“ auf die Wiener Moderne, insbesondere in der Literatur. Der Fokus liegt dabei auf Hermann Bahrs Werk und analysiert, ob und wie dieses Konzept als zentrales Motiv in der Literatur dieser Epoche verstanden werden kann.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext der Wiener Moderne, Ernst Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“ und seine philosophischen Grundlagen, den Einfluss von Machs Philosophie auf die Literatur der Wiener Moderne, eine Analyse von Hermann Bahrs „Dialog vom Tragischen“ im Hinblick auf das Motiv des „unrettbaren Ichs“, sowie die Darstellung von Identität und Subjektivität in der Wiener Moderne.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil (mit Unterkapiteln zum zeitlichen Kontext der Wiener Moderne, Machs Begriff des „unrettbaren Ichs“ und dessen Einfluss auf die Literatur, insbesondere Hermann Bahrs Werk) und einen Schluss. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
Was ist der Kern von Ernst Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“?
Mach beschreibt das Ich nicht als stabile Entität, sondern als einen flüchtigen Komplex von Empfindungen, Gedanken und Gefühlen. Die Unrettbarkeit des Ichs resultiert aus seiner beständigen Wandlung und dem Fehlen einer kontinuierlichen Identität. Das Ich wird als eine Zusammensetzung von „Elementen“ (Empfindungen) verstanden.
Welche Rolle spielt Hermann Bahr in dieser Arbeit?
Hermann Bahrs „Dialog vom Tragischen“ dient als zentrales Beispiel für die literarische Rezeption von Machs Konzept des „unrettbaren Ichs“. Die Arbeit analysiert, wie dieses Motiv in Bahrs Werk zum Ausdruck kommt.
Welchen historischen Kontext beleuchtet die Arbeit?
Die Arbeit beleuchtet den politischen und gesellschaftlichen Kontext Wiens um 1900, einschließlich der Auswirkungen von Ereignissen wie der Niederlage im Deutschen Krieg und der Entstehung der Doppelmonarchie. Der technische Fortschritt und die Urbanisierung werden als weitere prägende Faktoren für die Entwicklung der Wiener Moderne dargestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wiener Moderne, Ernst Mach, unrettbares Ich, Hermann Bahr, Dialog vom Tragischen, Identität, Subjektivität, Empfindungstheorie, Kultur, Gesellschaft, Krisen, Identitätskrise, politischer Kontext, literarische Moderne.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen der Wiener Moderne im Kontext von Ernst Machs Philosophie.
- Quote paper
- Emanuel Arzig (Author), 2018, Das "unrettbare Ich" als Motiv in der Wiener Moderne?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508613