Die Krankenpflege auf Intensivstationen ist im Einklang mit der Hochleistungsmedizin eine hoch entwickelte und sich stets an den neuesten Forschungsergebnissen orientierende Pflege zur Gesundheit. Der tägliche Umgang mit hochentwickelter Technik verbietet jedoch nicht, auch altbewährte Therapiemaßnahmen mit bewiesener Wirkung auf einer Intensivstation anzuwenden.
In dieser Arbeit beschäftige ich mich daher mit dem Thema kutane Stimulation zur Schmerzlinderung. „Schmerz ist das, wovon die betreffende Person sagt, es seien Schmerzen; sie bestehen immer, wenn die betreffende Person sagt, dass sie vorhanden sind.“
Im ersten Abschnitt beschreibe ich die Wirkungsweise der kutanen Stimulation, die in der Pflege mehr und mehr an Bedeutung zunimmt. Näher gehe ich bei den möglichen Maßnahmen der kutanen Stimulation auf die Techniken und Anwendungen von Wärme und Kälte ein. Dann zeige ich noch einige Vorteile der kutanen Stimulation und ihre wenigen Grenzen auf.
Gliederung
1. Einleitung
2. Definition und Wirkungsweise der kutanen Stimulation
3. Mögliche Maßnahmen der Schmerzlinderung
4. Vorteile und Grenzen der kutanen Stimulation
5. Schluss
Kutane Stimulation zur Schmerzlinderung
1. Einleitung
Die Krankenpflege auf Intensivstationen ist im Einklang mit der Hochleistungsmedizin eine hoch entwickelte und sich stets an den neuesten Forschungsergebnissen orientierende Pflege zur Gesundheit. Der tägliche Umgang mit hochentwickelter Technik verbietet jedoch nicht, auch altbewährte Therapiemaßnahmen mit bewiesener Wirkung auf einer Intensivstation anzuwenden.
In dieser Arbeit beschäftige ich mich daher mit dem Thema kutane Stimulation zur Schmerzlinderung.„Schmerz ist das, wovon die betreffende Person sagt, es seien Schmerzen; sie bestehen immer, wenn die betreffende Person sagt, dass sie vorhanden sind.“(3, S.1)
Im ersten Abschnitt beschreibe ich die Wirkungsweise der kutanen Stimulation, die in der Pflege mehr und mehr an Bedeutung zunimmt. Näher gehe ich bei den möglichen Maßnahmen der kutanen Stimulation auf die Techniken und Anwendungen von Wärme und Kälte ein. Dann zeige ich noch einige Vorteile der kutanen Stimulation und ihre wenigen Grenzen auf.
2. Definition und Wirkungsweise der kutanen Stimulation
Die kutane Stimulation stammt aus einer Zeit, in der effektive, therapeutische Maßnahmen fehlten. Sie stellt seit jeher eine wichtige Tätigkeit pflegerischen Handelns dar.
Kutane Stimulation wird definiert als „Stimulation der Haut zum Zwecke der Schmerzlinderung.“ Im Allgemeinen wird erwartet, dass während der Stimulation die Intensität der Schmerzen abnimmt und / oder, dass die Patienten eine höhere Toleranz für den Schmerz erfahren. (vgl.1, S.55) Die Wirkungsweise der Schmerzlinderung ist im Allgemeinen noch nicht ganz geklärt.„Die Gate-Control-Theorie geht davon aus, dass die Stimulation der Haut die dicken myelinisierten Nervenfasern aktiviert. Auf der anderen Seite kann die Aktivität auch die Übermittlung der Schmerznachrichten hemmen, die durch die dünnen myelinisierten Fasern transportiert werden, d.h. das Tor wird für die Übermittlung von schmerzhaften Impulsen geschlossen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass bestimmte Arten der kutanen Stimulation den Endorphinspiegel erhöhen, also körpereigene Morphine aktivieren.“(2, S.191)
Es ist allerdings zu betonen, „dass nicht-medikamentöse Maßnahmen nur in Ergänzung zu, nicht aber anstelle von einer medikamentösen Therapie angeboten werden sollen“(1, S.52)
3. Mögliche Maßnahmen der Schmerzlinderung
Es gibt verschiedene Techniken der kutanen Stimulation, wie z.B. Oberflächen- und Druckpunktmassagen, Vibrationen, Wärme- und Kälteanwendungen, Eisanwendungen und die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).
Die Maßnahmen beziehen sich auf Ablenkung und Entspannung „...Ablenkung verfolgt dabei das Ziel, die Aufmerksamkeit vom Schmerz wegzulenken, sich einer anderen Sache zu widmen und damit den Schmerz an den Rand des Bewusstseins zu schieben. Erklärt wird dieser Effekt mit einer begrenzten Fähigkeit zur Aufmerksamkeit.“(1, S.56)
„Ziel von Entspannung ist größtmögliche Muskelentspannung und Angstfreiheit“(1, S.56)
Welche Technik, wann und wie lange angewendet werde sollte, ist meist die Frage von Versuch und Irrtum. Sie sollte von persönlichen Vorlieben und Erfahrungen der Patienten abhängig gemacht werden. (vgl.1, S.56)
An welcher Körperstelle die kutane Stimulation durchgeführt wird, ist auszuprobieren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie z.B. direkt über oder unter dem Schmerz, proximal zum Schmerz (zwischen Schmerz und Gehirn), distal zum Schmerz, kontralateral zum Schmerz oder Akkupunkturpunkte.
Näher möchte ich hier auf die möglichen Mechanismen der Schmerzlinderung bei Wärme und Kälte eingehen. Seit Jahrhunderten werden Wärme und Kälte zur Schmerzlinderung genutzt. Die Effekte der oberflächigen Wärme- und Kälteanwendungen sind überraschenderweise noch weitgehend ungeklärt.
Eine oberflächige Wärmeanwendung mit einer Temperatur von 40-45°C hat im Allgemeinen nur einen wärmenden Effekt. Ich möchte hier ein paar Methoden aufführen, die zweckmäßig und im Krankenhaus leicht durchzuführen sind.
Es gibt Packungen, wie z.B. Wärmflaschen, heiß- feuchte Wickel oder auch Strahlungswärme (Rotlicht, 40Watt). Die Wärme reduziert möglicherweise Krämpfe der Muskulatur, durch erhöhten Blutstrom, Behebung einer Ischämie oder Verringerung der Muskelspindelerregbarkeit. Sie verringert Gelenksteifigkeit und reduziert die Schmerzsensitivität, wobei hier die physiologische Basis unbekannt ist. (vgl. 2, S.208)
Die oberflächige Wärme ist zur Schmerzlinderung geeignet, z.B. bei Muskelkrämpfen, schmerzhafte Gelenksteifigkeit, oberflächiger Thrombophlebitis oder gastrointestinalen Störungen mit Krämpfen. (vgl. 2, S.213)
Wärme sollte nicht bei bewusstlosen Patienten angewendet werden, da Gewebsverletzungen möglich sind, weil der Patient nicht berichten kann, wann es zu heiß ist.
Eine oberflächige Kühlung sollte ca. 15°C betragen. Durchführen sollte man Kälteanwendungen mit wasserdichten, flexiblen Kältepackungen wie z.B. Beuteln aus Plastik oder Gummi mit geschmolzenem Eiswasser. Frottetücher bieten sich auch an, wenn diese in Eiswasser getaucht und ausgewrungen werden. Allerdings sind hier wiederholende Anwendungen nötig. Auch kann man gefrorene Erbsen in Plastiktüten auflegen. Am einfachsten sind allerdings gefrorene Gelpackungen im Krankenhaus anzuwenden.
Alle Kältebehältnisse sollten mit einem Tuch umwickelt werden, um Gewebsverletzungen zu vermeiden und die Kälteintensität so angenehm wie möglich zu machen.
Auch die Kälte reduziert Muskelkrämpfe, indem die Muskelspindelreaktion reduziert wird.Sie verringert oder beugt durch reflexartige Vasokonstriktion Blutungen oder Ödemen vor. Möglicherweise verringert die Kälteanwendung Entzündungen durch Störung der Enzymaktivität und erhöht die Peristaltik von Magen und Darm, wenn die Kälte direkt auf den Bauch gelegt wird. (vgl.2, S.210)
„Effekte der Kühlung dauern länger als die Wärmungseffekte, da die Gefäße verengt bleiben, nachdem die Anwendung beendet wurde, und die Erwärmung des Gewebes von innen entsprechend verzögert wird mit einer verlangsamten Erwärmung von der Außenseite her. Wenn die Kälte tief genug eindringt, um den Muskel zu kühlen, wird die Erwärmung des Muskels durch die isolierende Fettschicht weiter verzögert“(2, S.210)
Das geläufigste Zeitintervall, dass für alle kutanen Stimulationstechniken vorgeschlagen wird, sollte (außer bei Eisanwendungen/massagen) 20-30 Minuten betragen.
Kommt es bei der Stimulation zu Verstärkung der Schmerzen oder Hautreizungen, sollte die Maßnahme sofort beendet werden.
4. Vorteile und Grenzen der kutanen Stimulation
Die Vorteile der kutanen Stimulation liegen ganz klar in der Einfachheit der Durchführung. Sie erfordern sehr geringe Erfahrungen um sicher und effektiv angewendet zu werden. Sie haben ein sehr geringes Verletzungsrisiko, wenn sie richtig angewendet werden. Die Hilfsmittel sind kostengünstig und die Technik ist leicht im Krankenhaus durchzuführen. Sehr gut kann man den Patienten selbst miteinbeziehen, oder auch die Angehörigen, die sich in solcher Situation meist hilflos fühlen und somit eine Aufgabe haben, dem Patienten zu helfen. Durch die stetigen Berührungen des Patienten, vermittelt man Sicherheit und der Patient fühlt sich wohl und geborgen. Die Effekte der kutanen Stimulation können sehr unterschiedlich sein. In manchen Fällen kann die kutane Stimulation kurzfristig schmerzhaft sein, bis die Schmerzlinderung der Stimulation folgt. Die ausgewählte Methode muss für den Patienten ertragbar sein, ist dieses nicht der Fall, sollte eine andere Methode gewählt werden.
5. Schluss
Vornehmste Aufgabe der Pflege war und ist die Sorge um das körperliche und emotionale Wohlbefinden sowie Hilfe bei der Bewältigung und Linderung von Schmerzen. Auch altbekannte Therapiemaßnahmen, wie z.B. die kutane Stimulation, verfehlen auf der Intensivstation ihre Wirkung nicht. Sie bringen ein wenig mehr Wohlgefühl in den modernen Therapieablauf, sind aus Kostengründen zum Vorteil und können Patienten und Angehörige durch Mitwirken integrieren. Vielleicht kann diese Arbeit daher eine Anregung sein, die sogenannten „Hausmittel“ mehr in die Therapie mit einzubeziehen.
Quellenverzeichnis
1. Fachhochschule Osnabrück Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) Arbeitstexte zur 3. Konsensus-Konferenz in der Pflege Thema: Schmerzmanagement Oktober 2003
2.McCaffery, Margo / Beebe, Alexandra / Latham, Jane Schmerz Ein Handbuch für die Pflegepraxis Ullstein Mosby GmbH & Co. KG, Berlin/Wiesbaden 1997
3.Boonen, Angela Das Thema Schmerz; Unterrichtsscript 2003
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- Citation du texte
- Tanja Siemens (Auteur), 2004, Kutane Stimulation zur Schmerzlinderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50806
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