„Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, der sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte.“ Diese Aussage von C. G. Jung im Werk seiner Mitarbeiterin Jolande Jacobi verweist auf die Wichtigkeit der Bewusstwerdung des eigenen Schattens, um sich selbst bewusst zu werden. Den Prozess dieser Vervollständigung und Selbstentfaltung bezeichnet Jung als Individuationsprozess. Zu diesem Prozess gehört die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten, welcher die dunkle Seite des Menschen und seine verdrängten Persönlichkeitsanteile darstellt. Eng mit dem Schatten verbunden ist die Persona, die Maske eines jeden Menschen, die er im Prozess der Assimilation an seine Umwelt trägt. Persona und Schatten sind Subpersönlichkeiten des menschlichen Bewusstseins, welche in einem Bedingungsverhältnis zueinanderstehen.
Hierbei bedürfen die Begriffe Persona und Schatten einer genaueren Erklärung, bevor Abhängigkeit, Diversität und Zusammenspiel der beiden Größen erklärt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Die Persona als Reaktion auf die Gesellschaft
- Die Notwendigkeit der Persona
- Diversität der Persona
- Die Identifikation mit der Persona
- Der persönliche Schatten
- Der Schatten als Gegenpol zur Persona
- Die Auseinandersetzung mit dem Schatten
- Der Schatten als Spiegelbild des Ich
- Die Inhalte des Schattens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Verhältnis von Persona und Schatten im Rahmen der Analytischen Psychologie C. G. Jungs zu beleuchten. Es soll gezeigt werden, wie die Persona als gesellschaftlich konforme Maske entsteht und welche Rolle der Schatten als Gegenpol zur Persona spielt.
- Die Entstehung und Funktion der Persona als gesellschaftliche Anpassungsmechanismus
- Die Bedeutung des Schattens als Ausdruck der verdrängten Persönlichkeitsanteile
- Die Auseinandersetzung mit dem Schatten als notwendiger Schritt zur Selbstfindung
- Der Schatten als Ausdruck der persönlichen und kollektiven Schattenseite des Menschen
- Die Beziehung zwischen Persona und Schatten als Bedingungsverhältnis
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Persona als Reaktion auf die Gesellschaft. Es wird gezeigt, dass die Persona ein gesellschaftlich geprägtes Konstrukt ist, das den Menschen hilft, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Die Persona entsteht durch die Anpassung an gesellschaftliche Normen und Erwartungen. Sie kann je nach Situation und Umfeld unterschiedlich sein und sich im Laufe des Lebens verändern.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Schatten als Gegenpol zur Persona betrachtet. Der Schatten enthält all die Persönlichkeitsmerkmale, die nicht in das Konzept der Persona passen. Es handelt sich um verdrängte Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen, die als beschämend oder unpassend empfunden werden. Die Auseinandersetzung mit dem Schatten ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfindung, da er ein unvollständiges Bild vom eigenen Selbst darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Begriffe Persona und Schatten im Rahmen der Analytischen Psychologie C. G. Jungs. Weitere zentrale Themen sind die gesellschaftliche Anpassung, Selbstfindung, Selbstentfaltung, Individuationsprozess, Verdrängung, Bewusstwerdung und die Auseinandersetzung mit der eigenen Schattenseite.
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- Leonard Conradi (Autor), 2017, Der Schatten und die Persona als Gegensatzpaar, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507987