Inwieweit lässt sich die Dorische Wanderung als Gründungsmythos spartanischer Identität sehen? Ist die Sage ein Reflex auf die Wanderung?
Um eine plausible Antwort auf die Fragestellung finden zu können, wird nach einer kurzen Erläuterung des recht raren Quellen- und Forschungsstands eine Rekonstruktion der Besiedlungsgeschichte der Peloponnes versucht. In diesem Zusammenhang soll der Zusammenbruch der mykenischen Palastkultur dargestellt werden, um anschließend die Dorische Wanderung und die Verteilung der Dialekte im griechischen Sprachraum zu untersuchen. Nachfolgend werden die Anfänge Spartas thematisiert, bevor der Fokus auf die Heraklidensage bei Diodor, Apollodoros und Herodot gerichtet wird. Auch auf weitere Rezeptionen der Heraklidensage von Thukydides und Plutarch wird Bezug genommen, bevor abschließend im letzten Kapitel der Versuch einer Synthese der Dorischen Wanderung, der Heraklidensage und deren Auswirkungen auf die mythologische Entstehung Spartas unternommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellen- und Forschungsstand
- Besiedlungsgeschichte der Peloponnes
- Der Zusammenbruch der mykenischen Palastkultur
- Die Dorische Wanderung und die Verteilung der Dialekte
- Das frühe Sparta
- Die Sage von der Rückkehr der Herakliden
- Die Heraklidensage bei Diodor und Apollodoros
- Die Heraklidensage bei Herodot
- Thukydides und Plutarch
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Dorischen Wanderung und deren Bedeutung für die Entstehung und Entwicklung der spartanischen Identität. Sie untersucht, inwieweit die Sage von der Rückkehr der Herakliden als Gründungsmythos Spartas interpretiert werden kann und ob sie tatsächlich einen Reflex auf die historische Wanderung darstellt.
- Rekonstruktion der Besiedlungsgeschichte der Peloponnes
- Der Zusammenbruch der mykenischen Palastkultur
- Die Dorische Wanderung und die Verteilung der Dialekte im griechischen Sprachraum
- Die Rolle der Heraklidensage in der Mythenbildung um Sparta
- Analyse der Heraklidensage bei Diodor, Apollodoros, Herodot, Thukydides und Plutarch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Relevanz Spartas in Geschichte und Kultur. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Beziehung zwischen der Dorischen Wanderung und der spartanischen Identität und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema. Es wird die Schwierigkeit der Rekonstruktion aufgrund mangelnder Quellen und der zeitlichen Einordnung in die Epoche der Dark Ages betont. Kapitel 3 befasst sich mit der Besiedlungsgeschichte der Peloponnes, wobei der Fokus auf den Zusammenbruch der mykenischen Palastkultur und die Dorische Wanderung gelegt wird. Es werden auch die Sprachverteilungen im griechischen Raum diskutiert. Kapitel 4 beleuchtet die Anfänge Spartas, bevor Kapitel 5 die Heraklidensage im Zentrum der Untersuchung steht. Es werden verschiedene Versionen der Sage bei Diodor, Apollodoros, Herodot, Thukydides und Plutarch betrachtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Dorische Wanderung, die spartanische Identität, die Heraklidensage, die Besiedlungsgeschichte der Peloponnes, der Zusammenbruch der mykenischen Palastkultur, die Verteilung der griechischen Dialekte und die Rolle der Mythologie in der Geschichtsbildung.
- Quote paper
- Leonard Conradi (Author), 2019, Migration in der archaischen Zeit. Die Dorische Wanderung als Gründungsmythos spartanischer Identität?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507980