Die Arbeit möchte einen Beitrag zur Diskussion über die Person Walter Grundmanns leisten, vor allem im Hinblick auf seine theologischen Ansichten während und nach der Zeit des Nationalsozialismus. Geleitet wird dieser Versuch von der Frage, ob sich die antijudaistischen, respektive antisemitischen Haltungen seiner Werke bis 1945 auch nach dieser Zeit finden lassen. Zwei seiner Werke, "Die Botschaft Gottes" (1940) und "Das Evangelium nach Lukas" (1961) werden daraufhin miteinander verglichen.
Sieben Jahrzehnte nach Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spalten bestimmte Akteure des Dritten Reiches immer noch die Gemüter. Zu einer dieser Persönlichkeiten zählt zweifelsohne Walter Grundmann (1906-1976). Für die einen ist er ein überzeugter Nationalsozialist gewesen und für die anderen ist er in seiner Lehre und seiner Predigttätigkeit von Christus begleitet und angeleitet.
Dass Grundmann nach Kriegsende wieder unterrichten und unter der SED-Regierung ins westliche Ausland reisen durfte; dass er als GI Berg Informationen über hochrangige Mitglieder der TeK an das MfS weitergab, wirft neben seinen theologischen Verirrungen während der NS-Diktatur ein schlechtes Licht auf eine Person, deren Werke lange Zeit von Studenten wie Pfarrern benutzt worden sind und noch heute genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGS- UND ZITATIONSVERZEICHNIS
- EINLEITUNG
- GEGENSTANDSANALYSE UND DARSTELLUNG DES VORGEHENS
- Darstellung der Untersuchungsgegenstände
- Die,,Botschaft Gottes“ (1940)
- WALTER GRUNDMANN und ERICH FROMM zur „Botschaft Gottes“
- Die Gattung der „,Botschaft Gottes”
- HANS FREIHERR VON SODEN zur „Botschaft Gottes”
- Der Lukas-Kommentar (1961)
- Die,,Botschaft Gottes“ (1940)
- Aufbau und methodisches Vorgehen
- Darstellung der Untersuchungsgegenstände
- QUANTITATIVE ANALYSE ZUM LUKANISCHEN TEXTBESTAND
- Erhebung zum lukanischen Textbestandes
- Auswahl und Einschränkungen hinsichtlich der weiteren Analyse
- Anordnung und Kompilation des lukanischen Sonderguts in der „Botschaft Gottes”
- QUALITATIVE ANALYSE ZUM LUKANISCHEN SONDERGUT
- BETRACHTUNG DER VERWENDETEN PERIKOPEN DES LUKANISCHEN SONDERGUTS
- Lk 2,41-52: Der zwölfjährige Jesus im Tempel
- Lk 4,16-30: Jesu Predigt in Nazareth
- Lk 10,29-37: Der barmherzige Samariter
- Lk 13,10-17: Die Heilung der verkrümmten Frau am Sabbat
- Lk 15,11-32: Vom verlorenen Sohn
- BETRACHTUNG DER AUSGELASSENEN PERIKOPEN DES LUKANISCHEN SONDERGUTS
- Lk 3,10-14: Die Standespredigt des Johannes
- Lk 7,11-17: Der Jüngling zu Nain
- Lk 14,7-14: Von Rangordnung und Auswahl der Gäste
- Lk 16,19-31: Vom reichen Mann und armen Lazarus
- Lk 23,6-16: Jesus vor Herodes und Jesu Verurteilung
- BETRACHTUNG DER VERWENDETEN PERIKOPEN DES LUKANISCHEN SONDERGUTS
- ERGEBNIS
- LITERATURVERZEICHNIS
- Textausgaben
- Primärquellen
- Archivalien
- Monographien und Aufsätze (bis 1945)
- Kommentare (bis 1957)
- Sekundärliteratur und Aufsätze (nach 1945)
- EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
- APPENDIXES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Rezeption des Lukasevangeliums bei Walter Grundmann in zwei seiner Werke, der „Botschaft Gottes“ und dem Lukas-Kommentar. Ziel der Arbeit ist es, diese beiden Werke im Hinblick auf ihre Auswahl und Interpretation des lukanischen Textbestandes zu vergleichen. Dabei wird untersucht, wie Grundmanns Rezeption des Lukasevangeliums im Laufe seiner wissenschaftlichen Entwicklung und unter den jeweiligen historischen Kontextbedingungen beeinflusst wurde.
- Entwicklung der Rezeption des Lukasevangeliums bei Walter Grundmann
- Einfluss von Grundmanns theologischer Entwicklung auf seine Rezeption des Lukasevangeliums
- Der Einfluss des historischen Kontextes auf Grundmanns Rezeption
- Vergleichende Analyse der Rezeption des Lukasevangeliums in der „Botschaft Gottes“ und dem Lukas-Kommentar
- Untersuchung von Grundmanns methodischem Vorgehen in beiden Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 3 analysiert die beiden Werke „Botschaft Gottes“ und den Lukas-Kommentar hinsichtlich ihrer Entstehungszeit, ihres Kontextes und ihres methodischen Aufbaus. Kapitel 4 führt eine quantitative Analyse des lukanischen Textbestandes in der „Botschaft Gottes“ durch, wobei die Auswahl und Anordnung des lukanischen Sonderguts betrachtet werden. Kapitel 5 widmet sich der qualitativen Analyse des lukanischen Sonderguts in der „Botschaft Gottes“, indem es verschiedene Perikopen im Detail untersucht und die Gründe für deren Auswahl und Interpretation durch Grundmann beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Lukasevangelium, Walter Grundmann, der „Botschaft Gottes“, dem Lukas-Kommentar, der Rezeption von Texten, der Interpretation von Texten, dem lukanischen Sondergut, der theologischen Entwicklung von Walter Grundmann, dem historischen Kontext, der vergleichenden Analyse, der Methodologie und der Exegese.
- Quote paper
- Daniel Horst Meyer (Author), 2017, Die Rezeption des Lukasevangeliums bei Walter Grundmann in "Die Botschaft Gottes" und "Das Evangelium nach Lukas", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507686