In der vorliegenden Arbeit habe ich mich mit einem Klassiker der Pädagogen der Aufklärungszeit, mit Jean-Jaques Rousseau, beschäftigt. Die Ausführungen umfassen eine Auseinandersetzung mit Rousseau als Menschen innerhalb seiner Biographie, mit Rousseau als Wegbereiter der Aufklärung und vor allem mit Rousseau als Wegbereiter für eine neue Pädagogik. Der erste Teil umfasst eine kleine allgemeine zeitgeschichtliche Skizze der Epoche der Aufklärung, in der die Wandlungen der Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen genauer beleuchtet werden sollen. Im zweiten Teil informiert eine biographische Darstellung über die wichtigsten Lebensdaten Rousseaus. Im dritten Teil wird die pädagogische Theorie Rousseaus, sowohl der Kindheit als auch der Jugend, im Detail ausführlich beschrieben. Der vierte und letzte Teil, gleichzeitig auch mein Fazit, versucht einen Bezug zur Gegenwart herzustellen, beziehungsweise beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Erziehungstheorien Rousseaus auch in der heutigen Gesellschaft noch Bedeutung finden und umsetzbar sind. Zudem schließe ich meine Ausführungen mit einigen Parallelen, die ich zwischen Jean-Jaques Rousseau und der schwedischen Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Ellen Key aufweisen konnte. [...]
INHALT
1. Einleitung
2. Zeitgeschichtliche Skizze – Die Epoche der Aufklärung
2.1 Politik
2.2 Naturwissenschaft
2.3 Gesellschaft
2.4 Haushaltsformen
2.5 Erziehung
2.6 Philantropismus
3. Jean-Jaques Rousseau – Biographische Skizze, seine Grundgedanken, Erziehungsvorstellungen und sein Leben als Aufklärer
4. Pädagogische Theorien der Aufklärung
4.1 Das Eigenrecht des Kindes
4.2 Jugenderziehung
5. Fazit
6. Literaturangabe
1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit habe ich mich mit einem Klassiker der Pädagogen der Aufklärungszeit, mit Jean-Jaques Rousseau, beschäftigt. Die Ausführungen umfassen eine Auseinandersetzung mit Rousseau als Menschen innerhalb seiner Biographie, mit Rousseau als Wegbereiter der Aufklärung und vor allem mit Rousseau als Wegbereiter für eine neue Pädagogik.
Der erste Teil umfasst eine kleine allgemeine zeitgeschichtliche Skizze der Epoche der Aufklärung, in der die Wandlungen der Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen genauer beleuchtet werden sollen.
Im zweiten Teil informiert eine biographische Darstellung über die wichtigsten Lebensdaten Rousseaus.
Im dritten Teil wird die pädagogische Theorie Rousseaus, sowohl der Kindheit als auch der Jugend, im Detail ausführlich beschrieben.
Der vierte und letzte Teil, gleichzeitig auch mein Fazit, versucht einen Bezug zur Gegenwart herzustellen, beziehungsweise beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Erziehungstheorien Rousseaus auch in der heutigen Gesellschaft noch Bedeutung finden und umsetzbar sind. Zudem schließe ich meine Ausführungen mit einigen Parallelen, die ich zwischen Jean-Jaques Rousseau und der schwedischen Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Ellen Key aufweisen konnte.
2. Zeitgeschichtliche Skizze – Die Epoche der Aufklärung
„ Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbst verschuldeten Unmündigkeit“
Immanuel Kant
Dieses Zitat Immanuel Kants trifft den Kern des Aufklärungsgedanken.
Kant war der Auffassung, dass der Mensch von Grund auf vernünftig, und somit auch befähigt sei, sein Leben nach den Regeln der Vernunft auszurichten und sich nicht wie ein unmündiges Kind zu verhalten, welches von Aberglaube behaftet an Hexen und böse Geister glaubt und unter diesen Umständen nicht fähig ist seine Umwelt durch Benutzen des eigenen Verstandes zu beurteilen. Menschen mit dieser Auffassung unterlägen der Gefahr Opfer höherer Mächte zu werden und sich politisch, wie auch wirtschaftlich, unterdrücken und ausbeuten zu lassen.[1]
Dem versucht die Aufklärung durch eine neue Auffassung von Freiheit, Bildung und dem Gedanken der Vernunft des Menschen entgegenzuwirken. Es vollzog sich ein Aufbruch in eine neue, aufgeklärte, Zeit und gleichzeitig ein Bruch mit konventionellen Institutionen und Traditionen.
Die zeitliche Eingrenzung der Epoche der Aufklärung ist relativ unscharf, bezieht sich jedoch im Kern auf das 18.Jahrhundert.
Durch die zahlreichen individuellen Reformbewegungen dieser Zeit auf verschieden Ebenen des gesellschaftlichen Lebens, wird das 18.Jahrhundert nicht ausschließlich als das Zeitalter der Aufklärung deklariert, sondern auch als das Zeitalter der Vernunft (Appell an die Vernunft eines jeden Menschen), Zeitalter der Kritik (Kritik insbesondere an der Kirche und ihrem Dogmatismus und anderen alt eingesessenen Institutionen), als Philosophisches Jahrhundert und vor allem als Pädagogisches Jahrhundert (Entdeckung der Kindheit).
Die Aufklärung ist als eine Antwort auf eine sowohl geistige, als auch gesellschaftliche Problemlage zu verstehen, welche durch die Errichtung erster zentral regierter, später mehr und mehr national bestimmter, Großstaaten, wie Frankreich und England, und durch die Spaltung der Kirche, durch die Reformation, entstand.[2] Von diesem Zeitpunkt an wurde rege Kritik am Dogmatismus der Kirche geübt. Die Menschen sollten sich von alten Fesseln befreien. Die wahre Religion wurde in der praktischen Moral gesucht, eng verstrickt mit den Forderungen nach Vernunft, Freiheit und Tugend. Die biblische Wahrheit blieb nicht länger Richtschnur der Erkenntnis und des menschlichen Handelns.
2.1 Politik
Selbst die Politik wurde als unvernünftig empfunden, auch wenn die seit Jahrhunderten bestehende Monarchie erst spät kritisiert wurde, entwickelte sich zunächst eine Tendenz zum Absolutismus, später zum aufgeklärten Absolutismus, was jedoch zur Unterdrückung des Kriegsadels führte und daraufhin, mit Hilfe des Militärs, auch zur Unterdrückung des Bürgertums. Erst nach der französischen Revolution war man bereit sich für Formen einer demokratischer Republik auszusprechen.
2.2 Naturwissenschaften
Der Fortschritt der Naturwissenschaften ließ ein vollkommen neues Welt- und Menschenbild entstehen. „ Die Physik erforschte den durch Naturgesetze bestimmten Aufbau der Welt, die Astronomie erkannte, dass die Erde nicht das Zentrum des Weltalls ist, die Medizin betrachtete den Menschen als Teil der Natur neben anderen Lebewesen“.[3] Diese Erkenntnisse verliehen den Menschen nicht nur das Gefühl, sich die Welt durch das fortschreitende Wissen begreiflich machen zu können, sondern sie auch beherrschen zu können.
2.3 Gesellschaft
Die Gesellschaft der Aufklärung war jedoch weitestgehend noch ständisch strukturiert. Den Zugang zu bestimmten Berufen und Bildungsmöglichkeiten, politischen Rechten, bis zuletzt auch dem Lebensstandard, also auch der Kleidung, bestimmte die Geburt und die soziale Herkunft. Zunächst bestand auch kein Interesse an einer Veränderung. Macht und Herrschaft war noch immer dem Adel vorbehalten, Handwerk und Handel dem Bürgertum, der Bauernstand blieb weiterhin ohne jegliche Rechte und war dazu angehalten die Nahrung für die Bevölkerung zu produzieren. Trotzdem bildete sich eine neue soziale Klasse, ein gebildetes Bürgertum, da ein großer Bedarf des Staates an Verwaltungskräften bestand, die die wirtschaftliche Lage ankurbeln sollten. Daraus reformierte sich der gebildete Mittelstand, zu erkennen an einer akademischen Ausbildung.[4]
2.4 Haushaltsformen
Die Haushaltsformen der Gesellschaft der Aufklärung bestanden aus so genannten Kernfamilien (Eltern mit Kindern) und erweiterten Haushalten (Eltern mit Kindern , ergänzt durch Gesinde und/oder Sonstige, die meistens Verwandte sind).Wobei der häufig im Bauerstand anzutreffende erweiterte Haushalt eher aus produktiven Gründen bestand. Generell war in den Unterschichten das Leben in der Kernfamilie die Regel, in der Mittel- und Oberschicht der erweiterte Haushalt.[5]
2.5 Erziehung
Im Rahmen der Bewegungen im 18. Jahrhundert wurde vor allem auch die Erziehung reformiert, bzw. neu entdeckt. Jean Jacques Rousseau hatte einen besonderen Einfluss auf die damaligen pädagogischen Theorien und ihre Weiterentwicklung. Erst durch Rousseau und seine „ Entdeckung der Kindheit „ brach in Deutschland das pädagogische Jahrhundert an.
In Göttingen und Halle wurden im Laufe des Jahrhunderts Universitäten gegründet und ein Wandel der Volksschule stand bevor. Durch die Volkspädagogik sollte auch die Landbevölkerung in der Lage sein, sich aus eigener Kraft durch Bildung aus ihrer Armut zu befreien, was sich jedoch nicht leicht realisieren ließ, da Kinder auf dem Land intensiv in die Arbeit der Eltern miteinbezogen wurden und es keine Aufsicht gab, die den Schulbesuch überprüfte. Von einer allgemeinen Schulpflicht war man zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt.
[...]
[1] Vergl.: Pleticha H. (Hrsg.) (1994): Geschichtslexikon. Frankfurt am Main
[2] Vergl.: Pleticha H. (Hrsg.) (1994): Geschichtslexikon. Frankfurt am Main
[3] Zitat: Müller H.(1996): Schlaglichter der deutschen Geschichte. Bonn
[4] Vergl.: .v.Dülmen R. (1986): Die Gesellschaft der Aufklärer. Frankfurt am Main
[5] (Vergl.: Henning L.(1995): Familien-& Sozialstrukturen am Übergang zur Moderne : Haus, Dorf, Stadt und Sozialstruktur zum Ende des 18.Jh am Beispiel Schleswig-Holsteins. Berlin)
- Citation du texte
- Julia Gütgemann (Auteur), 2005, Jean Jaques Rousseau als Wegbereiter einer neuen Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50725
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