Der Widerstreit zwischen Klarheit der Vernunft und Finsternis der Leidenschaften und Triebe diente als primäre künstlerische Inspiration der Aufklärungszeit. Stilistisch wird in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Aufgabe der frivolen Reize des Rokoko deutlich, zugunsten einer rationalen und schlichten Schönheit, die sich auf die Kraft der reinen Linie gründet. Gleichzeitig treten auch die Wirkungen der Farben in den Hintergrund. Die Abkehr vom affektierten Geschmacks des Rokoko wird als Rückkehr zu den eigentlichen Wurzeln der europäischen Kunst erlebt, das heißt als Hinwendung zur Einfachheit der Linien, wie sie vor allem durch Angelika Kauffmann zur Meisterschaft gebracht wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Angelika Kauffmann – eine Salondame von Geschmack
- Angelika Kauffmanns Salon
- Geschmack als Schlüsselbegriff der Ästhetik
- Geschmack in England
- Geschmack in Deutschland
- Geschmack in Frankreich
- Angelika Kauffmann und der neoklassische Geschmack
- Die Erhabenheit und der Geschmack der Aufklärung
- Winckelmann und Mengs: Die Bedeutung des griechischen Geschmacks
- Angelika Kauffmann und die Historienmalerei
- Geschmack und Erotik
- Geselligkeit und Reisen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit Angelika Kauffmann und ihrem Einfluss auf die Kunst des 18. Jahrhunderts. Er analysiert ihren Salon in Rom und stellt ihn in den Kontext der Entwicklung des Begriffs „Geschmack“ in der Ästhetik der Aufklärung.
- Angelika Kauffmanns Salon als einflussreicher Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle
- Die Bedeutung des „Geschmacks“ in der Kunsttheorie der Aufklärung
- Der Einfluss von Winckelmann und Mengs auf Kauffmanns künstlerische Entwicklung
- Die Rolle der Historienmalerei im Wandel des Geschmacks
- Die Verbindung von Geselligkeit und Kunst in der Epoche der Aufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beschreibt Angelika Kauffmanns Salon in Rom als einen der bedeutendsten europäischen Salons des 18. Jahrhunderts. Es werden die Gäste und die Atmosphäre des Salons dargestellt.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff des „Geschmacks“ in der Ästhetik der Aufklärung und seiner Verbindung mit Erkenntnis, Moral und sozialer Differenzierung.
- Das dritte Kapitel behandelt die Bedeutung des „Geschmacks“ in England und verweist auf den Einfluss von Shaftesbury auf Angelika Kauffmanns Entscheidung, nach London zu gehen.
- Das vierte Kapitel analysiert die Entwicklung des „Geschmacks“ in Deutschland und beleuchtet Kants Philosophie der ästhetischen Urteilskraft.
- Das fünfte Kapitel stellt den „Geschmack“ in Frankreich dar und beschreibt die Auseinandersetzung zwischen rationalistischen und sensualistischen Kunsttheorien.
- Das sechste Kapitel untersucht die Rolle des „Geschmacks“ in der Entwicklung des neoklassischen Stils und den Einfluss von König Georg III. auf die englische Kunstwelt.
- Das siebte Kapitel befasst sich mit der Erhabenheit als entscheidender Komponente in der Geschmacksbildung der Aufklärung und verweist auf die Werke von Richard Payne Knight, Alexander Gerard und Archibald Alison.
- Das achte Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Winckelmann und Mengs für die Entwicklung des neoklassischen Stils und die Rückkehr zur Einfachheit der Linien der griechischen Kunst.
- Das neunte Kapitel analysiert Angelika Kauffmanns Wechsel von der Portraitmalerei zur Historienmalerei und ihren Erfolg in der Zeit der Spätaufklärung.
- Das zehnte Kapitel beschäftigt sich mit Angelika Kauffmanns Umgang mit erotischen Themen in ihrer Kunst und vergleicht ihren Stil mit dem von Mengs und Casanova.
- Das elfte Kapitel beleuchtet den Einfluss der anakreontischen Dichtung auf die Kunst von Angelika Kauffmann und die Kontroversen, die ihr Stil in der Zeit der Romantik auslöste.
- Das zwölfte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Geselligkeit in der Epoche der Aufklärung und verweist auf die Rolle von Salons und Reisen im kulturellen Leben des 18. Jahrhunderts.
Schlüsselwörter
Angelika Kauffmann, Salon, Geschmack, Aufklärung, Ästhetik, Neoklassizismus, Winckelmann, Mengs, Historienmalerei, Erotik, Geselligkeit, Reisen, Kunsttheorie.
- Quote paper
- Wolfgang Nedobity (Author), 2008, Angelika Kauffmann. Eine Salondame von Geschmack, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506702