Das UBA gibt seit Mitte der 90er Jahre im Zwei-Jahres-Zyklus eine Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland in Auftrag. Die Studie setzt sich aus einem Grundbestand an wiederholten Fragestellungen und neuerdings einem integrierten Sinus-Milieu-Modell zusammen, um Analysen in Verbindung mit den verschiedenen Lebenswelten durchführen zu können.
In dieser Arbeit wird auf verschiedene Aspekte des „klimapolitisch wegweisend“ Seins und Nichtseins der Angehörigen des Milieus der Prekären und der gehobenen Milieus auch unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren sozialer Ungleichheit eingegangen wird.
Der Nachhaltigkeitsdiskurs hat seine Wurzeln bereits in den 1960er Jahren. In dieser Zeit wurden Umweltprobleme durch politische Akteure bekannt gemacht und der Öffentlichkeit vermittelt. Es gab große Debatten zu den Gegensätzlichkeiten von Ökonomie und Ökologie, Atomenergie und den großen Katastrophen der 1980er. Darüber hinaus wurden politische und ökologische Ziele formuliert, Statuten verabschiedet und auch die Wissenschaft griff das Thema Natur und Umwelt wieder auf. Die Nachhaltigkeitsdebatte ist jedoch eine anthropozentrisch geführte, wogegen die Umweltdebatte die Natur ins Zentrum rückt.
In den 1990er Jahren etablierte sich die Umweltsoziologie als eigenständiges Gebiet in der Soziologie und untersuchte zunächst recht abstrakt das Verhältnis von Gesellschaft und Natur. In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts erstarkte jedoch die Erforschung von Umwelteinstellungen und -mentalitäten mit Standardwerken von Diekmann, Preisendörfer, Huber, Jaeger und anderen. Das grundlegende Umweltbewusstsein wurde als Begriff zwar schon vom Rat von Sachverständigen für Umweltfragen 1978 definiert, doch sorgte diese Definition zu keiner Zeit für Einheitlichkeit in der umweltsoziologischen Theorie, sondern eher für Kritik und Modifizierungsbedarf.
Inhaltsverzeichnis
1.) Einleitung
2.) Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, Umwelthandelns
2.1) Die drei Komponenten von Umweltbewusstsein
3.) Umweltverhalten, Umwelthandeln, umweltgerecht – was denn nun?
4.) Bedeutet Wohlstand einen ausgeprägteren Sinn für die Umwelt?
4.1) Das bildungsbürgerliche Milieu
4.2) Umweltbewusstsein im bildungsbürgerlichen Milieu
4.3) Umwelthandeln und Umweltaffinität im bildungsbürgerlichen Milieu
4.4) Vertiefender Vergleich methodenpluraler Ergebnisse
5.) Mehr als eine Kluft?
6.) Umwelthandeln und soziale Ungleichheit. Die Prekären als die eigentlich wegweisend Umweltaktiven?
6.1) Das prekäre Milieu
6.2) Der Einfluss Faktoren sozialer Ungleichheit auf umweltaffines Handeln
6.3) Nuancen der Umweltethik
7.) Fazit und Schlussbemerkung
Quellenverzeichnis
- Citation du texte
- Merten Mederacke (Auteur), 2019, Umweltbewusstsein, Umweltaffinität und soziale Ungleichheit. Wer ist hier jetzt Pionier?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506272
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