Michel Foucault, ein berühmter Philosoph des 20 Jahrhunderts, hat sich in seiner Vorlesung mit der Frage beschäftigt: „Wie stellt sich die Beziehung zwischen Wahres-Sagen (Verifikation) und der Praxis des Subjekts her, wie stabilisiert und wie definiert sie sich? Um diese Frage beantworten zu können, wird er sich auf das antike Denken konzentrieren und zwei bekannte Philosophenschulen vorstellen, einerseits die kynische und andererseits die epikurische. Ich möchte von Vorneherein klarstellen, dass die Ansichtsweisen der zwei Philosophenschulen sich nicht gegenüberstehen, sondern zwei unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Definition haben.
In dieser Arbeit werde ich euch den Autor Michel Foucault, die Ansichtsweise der Kyniker und die Ansichtsweise der Epikureer vorstellen. Dafür werde ich mich auf die Literatur von Michel Foucault „Hermeneutik des Subjekts: Vorlesungen am Collège deFrance“ aus dem Jahr 1981/82 konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Michel Foucault
Kyniker
Epikureer
Paideia vs. Physiologia
Fazit
Literaturverzeichnis
Einführung
Michel Foucault, ein berühmter Philosoph des 20 Jahrhunderts, hat sich in seiner Vorlesung mit der Frage beschäftigt: „Wie stellt sich die Beziehung zwischen Wahres- Sagen (Verifikation) und der Praxis des Subjekts her, wie stabilisiert und wie definiert sie sich?1 Um diese Frage beantworten zu können, wird er sich auf das antike Denken konzentrieren und zwei bekannte Philosophenschulen vorstellen, einerseits die kynische und andererseits die epikurische. Ich möchte von Vorneherein klarstellen, dass die Ansichtsweisen der zwei Philosophenschulen sich nicht gegenüberstehen, sondern zwei unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Definition haben.
In dieser Arbeit werde ich euch den Autor Michel Foucault, die Ansichtsweise der Kyniker und die Ansichtsweise der Epikureer vorstellen. Dafür werde ich mich auf die Literatur von Michel Foucault „Hermeneutik des Subjekts: Vorlesungen am Collège deFrance“ aus dem Jahr 1981/82 konzentrieren.
Michel Foucault
Michel Foucault wurde im Jahr 1926 in Poitoiers, eine Stadt in Frankreich, geboren. Sein Vater ein angesehener und wohlhabender Arzt, wünscht sich für seinen Sohn einen ähnlichen Werdegang. Aus diesem Grund wird Michel Foucault auf die renommiertesten Schulen geschickt. Im Jahr 1946 fängt Foucault sein Studium, für Philosophie und Psychologie, an der Elite-Universität École normale supérieure in der rue d’Ulm in Paris an. Während des Studiums hat Foucault eine schwierige Zeit in seinem Leben. Er verletzt sich selbst und hat Selbstmordgedanken. Dies führt soweit, dass es mit 22 Jahren ein Selbstmordversuch unternimmt.
Von 1950 bis 1958 arbeitet er als Dozent in Frankreich und Schweden. Im Jahre 1958 wird er Direktor des Centre Francais an der Universität Warschau. Ein Jahr später wird er zum Direktor des Instituts Francais an der Universität Hamburg ernannt. Im Jahr 1960 lernt er den jungen Philosophiestudenten Daniel Defert kennen und lieben. Bis zu Tod von Foucault bleib Daniel Defert sein Lebenspartner. Im selben Jahr fängt er an als Privatdozent und Professor der Psychologie und Philosophie in Clermont-Ferrand zu arbeiten. Dort bleibt er sechs Jahre. Von 1970 bis zu seinem Tod im Jahre 1984 arbeitet er als Professor für Geschichte der Denksysteme am College de France in Paris. Foucault stirbt am 25 Juni 1984 in Paris. Zu den bekanntesten Werken von Foucault gehören: „Wahnsinn und Gesellschaft“ (1961), „Die Geburt der Klinik“ (1963), „Überwachen und Strafe“ (1975) und „Sexualität und Wahrheit“ (1976-1894).
Das Ziel von Foucault war immer herausfinden wie Macht funktioniert und diese in eine marxistische, anarchische Utopie zu lenken.
Kyniker
Betrachten wir die kynische Stellung über die Erkenntnis der Natur und die Selbsterkenntnis. Wir wollen einen Blick auf den Kyniker Diogenes von Sinope werfen. Er wird von dem berühmten Philosophen des 3 Jahrhunderts, Diogenes Laertius, als Lehrer der Kinder bezeichnet. Diogenes von Sinope lehrte die Kinder in allen Wissenschaften, er brachte Ihnen eine möglichst genauen aber leicht anwendbare Zusammenfassung bei. Damit erreichte er, dass die Kinder sich in jeder Lebenslage und ihr Leben lang daran erinnern würden können.2 Daraus können wir also schließen, dass die „kynische Ablehnung der Erkenntnis der natürlichen Dinge zweifellos nuanciert werden“.3 Was bedeutet dies jetzt? Dies ist ganz einfach, es soll nichts anderes heißen, als dass die Kyniker die Erkenntnis der natürlichen Dinge ablehnen, aber diese Ablehnung differenzieren.
Um dies besser zu erklären geht Foucault auf einen weiteren Kyniker ein, und zwar auf Demetrius. Foucault erklärt, dass Demetrius ein akklimatisierter Kyniker ist. Dies begründet er damit, dass als Paetus Thrasea sich selbst umbrachte, er kurz davor Demetrius zu sich rief und sie führten einen sokratischen Dialog über die Unsterblichkeit der Seele. Im Laufe dieses Dialoges hauchte dann Demetrius seine Seele aus.4
Aber kommen wir wieder zu unserem Thema der Selbsterkenntnis zurück. Demetrius stellt sich zu Beginn die Frage, was einen guten Athleten auszeichnet. Ein guter Athlet muss nur die Gesten kennen, die ihm im Kampf auch nützen werden. Diese Gesten müssen aber so gut beherrschen, dass sie ihm jederzeit zu Verfügung stehen und er in jeder Situation auf sie zurückgreifen kann.5 Dieses Beispiel ist aber nicht nur für Athleten relevant, sondern auch für jeden Menschen. Denn Demetrius möchte mit diesem Modell verdeutlichen, welches Wissen für den Menschen nützlich ist. Und zwar das Wissen was der Mensch jeder Zeit zur Verfügung hat und in jeder Situation anwenden kann. Es zeichnen sich also so etwas wie Nützlichkeitskriterien aus.5
Demetrius unterscheidet also zwischen einem Wissen, dass nützlich ist und einem Wissen, das nicht nützlich ist.
Zu den Nützlichen Wissen gehört:
Wenn der Mensch sich gegen die Zufälle gefeit, wenn er sich über die Furcht erhoben hat, wenn er sich nicht in geringer Erwartung des Unermeßlichen erhofft, sondern lernt, den Reichtum in dich selbst zu suchen; wenn er den Schrecken der Götter und der Menschen eingegrenzt hat in der Überzeugung, daß er von den Menschen wenig und von Göttern nichts zu befürchten hat; wenn er deine Seele der Tugend geweiht hat und den Weg, auf den sie ich führt, leichten Fußes beschreitet; wenn er sich als geselliges Wesen betrachtet, dazu geboren, in Gemeinschaft zu leben; wenn er die Welt als das gemeinsame Haus aller betrachtet, wenn er sein Bewusstsein den Göttern geöffnet hat und stets lebt, als sei er den Blicken aller ausgesetzt – und wenn er sich selbst dabei mehr als die anderen achtet.6
Zu dem Nutzlosen Wissen gehört:
[…] die Ursache für die Sturmflut, die Ursache für den Siebenjahresrhythmus, der das Leben der Menschen regelt, die Ursache der optischen Täuschung, der Grund für die Zwillingsgeburt und das Paradoxon dieser unterschiedlichen, in dem selben Zeichen geborenen Existenten und andere mehr.7
Wenn wir uns jetzt die nutzlosen Dinge betrachten dann kann man erkennen, dass es sich bei all dem um Ursachen handelt. Also über ein Wissen über die Ursachen. Foucault nennt dieses Wissen Ursachenwissen. Und erklärt, dass die Natur selbst dieses Wissen über die Ursachen verborgen hat.8 Wenn dieses Wissen relevant wäre, welchen Grund hätte die Natur dann das Wissen zu verbergen?
Betrachten wir uns nun das Wissen, dass aus Sicht von Demetrius nützlich ist. Dieses Wissen bezieht sich nicht nur auf uns selbst sondern auch auf die Götter, die Welt, den Kosmos und die Menschen um uns herum. Jedoch ist dies alles in einer Beziehung zu einander und in dieser Beziehung ist das Individuum (also wir selbst) „der stets wiederkehrende und gleichbleibende Bezugspunkt“.9 Also unterscheiden Demetrius zwischen Ursachenwissen (nutzloses Wissen) und relationalem Wissen (nützliches Wissen). Also einem Wissen, welches die Erkenntnis über die Ursachen liefert und einem Wissen, welches die Erkenntnis über die Darstellung von Beziehungen wiedergibt.
[...]
1 Michel Foucault: Hermeneutik des Subjekts, S. 288.
2 vgl. Michel Foucault: Hermeneutik des Subjekts, S. 289.
3 edb., S.290.
4 edb., S.290.
5 vgl. Michel Foucault: Hermeneutik des Subjekts, S. 291.
6 ebd., S. 292.
7 ebd., S.292 f.
8 ebd. S.293.
9 Michel Foucault: Hermeneutik des Subjekts, S. 295.
- Arbeit zitieren
- Polina Diner (Autor:in), 2019, Etho-poietik und Lebenskunst. Hermeneutik des Subjekts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505661
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