Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die rechtlichen Verpflichtungen bei einer Datenschutzverletzung. Die Datenpannen Leak und Doxing werden ausführlich erklärt und miteinander verglichen. Es werden Möglichkeiten vorgestellt, bei der Personen mithilfe von Eigeninitiative die Betroffenheit herausfinden können und an welche Grenzen diese Tools stoßen.
Die gesetzliche Verpichtung zur Information der Betroffenen durch den Verursacher gibt es, aber eine adäquate Zuordnung anhand Identitätsmerkmalen nicht. Hier werden die verschiedenen Ansätze für eine automatische Analyse der Datenleaks vorgestellt und Probleme bei der Analyse herausgearbeitet. Die Feststellung eines Leaks passiert häufig im Zusammenhang mit der illegalen Nutzung dieser Daten. Durch die unbekannte Anzahl der Datenleaks und den Mangel an Korrektheit und Gültigkeit dieser Daten ist eine frühzeitige Benachrichtigung schwer zu realisieren.
Auch die Zuordnung der gefundenen Daten zu einem Merkmal stellt sich bei verschiedener Semantik und Syntax schwierig dar. Nach der Identikation muss dieses Merkmal mit einer Person in Verbindung gebracht und ein gültiger Kommunikationsweg
für die Benachrichtigung gewählt werden. Als zusätzliche Schwierigkeiten ergeben sich diverse länderspezischen Merkmale.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 DSGVO und BDSG
- 2.2 Artikel 33 & 34 DSGVO
- 2.3 Datenschutzbeauftragter
- 3 Enthüllungen von Datenpannen
- 3.1 Leak
- 3.2 Doxing
- 3.3 Gegenüberstellung Leak und Doxing
- 4 Aktuelle Form der Benachrichtigung
- 4.1 Informationsdienste
- 4.1.1 Have I Been Pwned
- 4.1.2 HPI -Identitiy Checker
- 4.1.3 Zusammenfassung
- 4.2 Informationsstellen
- 4.2.1 BSI
- 4.2.2 ENISA
- 4.2.3 Zusammenfassung
- 4.1 Informationsdienste
- 5 Aktive Benachrichtigung der Kunden
- 6 Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die rechtlichen Verpflichtungen und praktischen Herausforderungen bei der Benachrichtigung Betroffener nach Datenschutzverletzungen wie Leaks und Doxing. Ziel ist es, Möglichkeiten für eine zeitnahe und adäquate Benachrichtigung aufzuzeigen und Probleme bei der automatisierten Analyse von Datenleaks zu beleuchten.
- Rechtliche Grundlagen der Benachrichtigungspflicht (DSGVO, BDSG)
- Vergleich von Datenleaks (Leaks und Doxing)
- Analyse bestehender Benachrichtigungsmethoden (passive und aktive)
- Herausforderungen der automatisierten Datenanalyse zur Identifizierung Betroffener
- Lösungsansätze für eine effizientere Benachrichtigung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die steigende Bedeutung des Themas Datenschutzverletzungen im Kontext der Digitalisierung und formuliert das Ziel der Arbeit: die Entwicklung eines Verfahrens zur zeitnahen Benachrichtigung Betroffener bei Datenleaks. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der von den rechtlichen Grundlagen über die Analyse bestehender Benachrichtigungsmethoden bis hin zu Lösungsansätzen für eine automatisierte Benachrichtigung reicht. Die zunehmende Häufigkeit von Doxing und Leaks bei prominenten Persönlichkeiten und Unternehmen unterstreicht die Dringlichkeit des Themas.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel legt die rechtlichen Grundlagen der Arbeit dar, indem es die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erläutert. Es beschreibt die gegenseitige Ergänzung beider Gesetze und die Möglichkeiten der Mitgliedsstaaten, die DSGVO durch länderspezifische Regelungen zu konkretisieren, zu ergänzen oder zu modifizieren. Es werden Beispiele für diese Anwendung der Öffnungsklauseln in Deutschland genannt, beispielsweise im Kontext der Verarbeitung personenbezogener Daten durch öffentliche Stellen für Aufsichts- und Kontrollzwecke und der Pflicht zur Bestellung eines Datenschutzbeauftragten. Das Kapitel liefert damit das notwendige rechtliche Fundament für die weitere Betrachtung der Benachrichtigungspflichten.
3 Enthüllungen von Datenpannen: Dieses Kapitel definiert und vergleicht detailliert die Datenpannen "Leak" und "Doxing". Es beleuchtet die unterschiedlichen Arten der Datenverletzung und deren Auswirkungen auf betroffene Personen. Durch die Gegenüberstellung werden die spezifischen Charakteristika beider Phänomene herausgearbeitet, um die späteren Ausführungen zu den Benachrichtigungsmethoden besser zu kontextualisieren und die Herausforderungen bei der Identifizierung Betroffener zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Art der Daten und der damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Benachrichtigung.
4 Aktuelle Form der Benachrichtigung: Dieses Kapitel analysiert die aktuellen Möglichkeiten der Benachrichtigung Betroffener nach Datenschutzverletzungen. Es werden sowohl passive Informationsdienste wie "Have I Been Pwned" und der "HPI-Identity Checker" als auch aktive Informationsquellen wie das BSI und ENISA vorgestellt und verglichen. Die Zusammenfassung der Stärken und Schwächen dieser Ansätze bereitet den Boden für die Diskussion über eine verbesserte Benachrichtigung im Folgekapitel. Der Vergleich von passiven und aktiven Methoden zeigt die unterschiedlichen Vor- und Nachteile auf und legt die Problematik der Informationsasymmetrie zwischen den Verantwortlichen und den Betroffenen offen.
5 Aktive Benachrichtigung der Kunden: Dieses Kapitel befasst sich mit der aktiven Benachrichtigung der Kunden durch den Verursacher von Datenpannen. Es analysiert die Herausforderungen und Probleme bei der Umsetzung einer solchen Benachrichtigung und beleuchtet den Zeit- und Fehlerfaktor, der bei der automatisierten Analyse und Benachrichtigung eine zentrale Rolle spielt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Daten zu betroffenen Personen und der Wahl eines geeigneten Kommunikationswegs.
Schlüsselwörter
Datenschutzverletzung, DSGVO, BDSG, Datenleak, Doxing, Benachrichtigungspflicht, automatisierte Datenanalyse, Informationsdienste, Datenschutzbeauftragter, Identifizierung Betroffener, länderspezifische Merkmale.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Benachrichtigung Betroffener nach Datenschutzverletzungen
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit den rechtlichen Verpflichtungen und praktischen Herausforderungen bei der Benachrichtigung Betroffener nach Datenschutzverletzungen wie Leaks und Doxing. Ziel ist die Darstellung von Möglichkeiten für eine zeitnahe und adäquate Benachrichtigung und die Beleuchtung von Problemen bei der automatisierten Analyse von Datenleaks.
Welche rechtlichen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit stützt sich auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), erläutert deren gegenseitige Ergänzung und die Möglichkeiten der Mitgliedsstaaten, die DSGVO durch länderspezifische Regelungen zu konkretisieren. Es werden Beispiele für die Anwendung der Öffnungsklauseln in Deutschland genannt (z.B. Verarbeitung personenbezogener Daten durch öffentliche Stellen, Pflicht zum Datenschutzbeauftragten).
Was sind Leaks und Doxing und wie unterscheiden sie sich?
Das Kapitel "Enthüllungen von Datenpannen" definiert und vergleicht detailliert "Leaks" und "Doxing". Es werden die unterschiedlichen Arten der Datenverletzung und deren Auswirkungen auf betroffene Personen beleuchtet. Die Gegenüberstellung hebt die spezifischen Charakteristika beider Phänomene hervor, um die Herausforderungen bei der Identifizierung Betroffener zu verdeutlichen und die späteren Ausführungen zu den Benachrichtigungsmethoden zu kontextualisieren. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Art der Daten und den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Benachrichtigung.
Welche aktuellen Benachrichtigungsmethoden werden untersucht?
Die Arbeit analysiert passive Informationsdienste wie "Have I Been Pwned" und den "HPI-Identity Checker" sowie aktive Informationsquellen wie das BSI und ENISA. Die Stärken und Schwächen dieser Ansätze werden verglichen, um die Diskussion über eine verbesserte Benachrichtigung vorzubereiten. Der Vergleich von passiven und aktiven Methoden zeigt die unterschiedlichen Vor- und Nachteile und die Problematik der Informationsasymmetrie zwischen Verantwortlichen und Betroffenen auf.
Wie funktioniert die aktive Benachrichtigung von Kunden?
Das Kapitel zur aktiven Benachrichtigung der Kunden durch den Verursacher von Datenpannen analysiert die Herausforderungen und Probleme bei der Umsetzung. Es beleuchtet den Zeit- und Fehlerfaktor bei der automatisierten Analyse und Benachrichtigung, die Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Daten zu betroffenen Personen und die Wahl eines geeigneten Kommunikationswegs.
Welche Herausforderungen bestehen bei der automatisierten Datenanalyse?
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der automatisierten Datenanalyse zur Identifizierung Betroffener. Dies beinhaltet die Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Daten zu betroffenen Personen, die Gewährleistung der Datenqualität und die Vermeidung von Fehlern bei der automatisierten Benachrichtigung.
Welche Lösungsansätze werden vorgeschlagen?
Die Seminararbeit präsentiert keine konkreten Lösungsansätze im Detail, sondern beleuchtet die Problemfelder und diskutiert die Notwendigkeit effizienterer Verfahren für die Benachrichtigung Betroffener nach Datenschutzverletzungen. Die Schlussfolgerungen bieten Ansatzpunkte für zukünftige Forschungsarbeiten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Datenschutzverletzung, DSGVO, BDSG, Datenleak, Doxing, Benachrichtigungspflicht, automatisierte Datenanalyse, Informationsdienste, Datenschutzbeauftragter, Identifizierung Betroffener, länderspezifische Merkmale.
- Citation du texte
- Carina Rehberg (Auteur), 2019, Benachrichtigung bei Datenschutzverletzungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505482