Die permanenten Veränderungen der Primärprodukte eines Herstellers und der Anforderungen des Abnehmers stellen ständig neue Herausforderungen an die Ersatzteillogistik (vgl. Konz in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.47). Dadurch gewinnt das Ersatzteilgeschäft zunehmend an Bedeutung für Unternehmen (vgl. Stich in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.67) und bildet mit bis zu 70% den größten Anteil am Servicegeschäft eines Unternehmens (vgl. de Schmidt 2005, S.11). Dieses Servicegeschäft bietet neben der physischen Ersatzteilversorgung weitere Dienstleistungen wie Inspektionen, technische Beratungen oder Telefonhotline an (vgl. Stich in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.67).
Grundsätzlich spricht man bei Ersatzteilen von Sekundärprodukten, die immer im Zusammenhang mit einem Primärprodukt betrachtet werden müssen. Dadurch ergeben sich einige Besonderheiten für die Kundenbeziehung eines Herstellers. Durch den Ausfall eines Primärproduktes beim Kunden, geht dem Kauf von Ersatzteilen oft ein Negativerlebnis voraus. Dadurch ist es besonders wichtig den Kunden bei der Ersatzteilversorgung zufrieden zu stellen, da dieser sonst bei einem erneuten Kauf von einem Primärprodukt zu einem Konkurrenzprodukt wechseln könnte. Somit ergibt sich neben der Ersatzteilversorgung ein Wettbewerbsinstrument (vgl. Pfohl 2004, S.227ff).
Um unnötige Stillstandszeiten und somit hohe Fehlmengenkosten zu vermeiden, müssen folgende Kundenanforderungen erfüllt sein (vgl. de Schmidt 2005, S.20):
Schnelle und einfache Identifikation der notwendigen Ersatzteile
24 Stunden Erreichbarkeit und Lieferbereitschaft
Einfache und schnelle Prozesse für Angebotsanfragen und Ersatzteilbestellung
Kurze Reaktions- und Lieferzeiten
Hohe Ersatzteilverfügbarkeit
Hohe Lieferzuverlässigkeit und Prozesstransparenz
Stimmige Ersatzteilqualität
Effizientes Retouren- und Repairmanagement.
Dem geforderten Lieferservice stehen jedoch Probleme und vor allem hohe Kosten seitens des Herstellers gegenüber, die im Kapitel 3 genauer analysiert werden.
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Inhaltsverzeichnis
1 Bedeutung der Ersatzteillogistik für Unternehmen
2 Theoretische Grundlagen von Ersatzteillogistik im Supply Chain Management
2.1 Ersatzteilbegriff
2.2 Ziele der Ersatzteillogistik
2.3 Die Verpflichtung zur Ersatzteilversorgung
3 Probleme der internationalen Ersatzteillogistik
3.1 Probleme der Lagerstruktur
3.2 Probleme des Bestandsmanagements
3.3 Probleme mit dem Transport und Lösungsmöglichkeiten
4 Blick in die Zukunft der internationalen Ersatzteillogistik
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
1 Bedeutung der Ersatzteillogistik für Unternehmen
Die permanenten Veränderungen der Primärprodukte eines Herstellers und der Anforderungen des Abnehmers stellen ständig neue Herausforderungen an die Ersatzteillogistik (vgl. Konz in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.47). Dadurch gewinnt das Ersatzteilgeschäft zunehmend an Bedeutung für Unternehmen (vgl. Stich in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.67) und bildet mit bis zu 70% den größten Anteil am Servicegeschäft eines Unternehmens (vgl. de Schmidt 2005, S.11). Dieses Servicegeschäft bietet neben der physischen Ersatzteilversorgung weitere Dienstleistungen wie Inspektionen, technische Beratungen oder Telefonhotline an (vgl. Stich in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.67).
Grundsätzlich spricht man bei Ersatzteilen von Sekundärprodukten, die immer im Zusammenhang mit einem Primärprodukt betrachtet werden müssen. Dadurch ergeben sich einige Besonderheiten für die Kundenbeziehung eines Herstellers. Durch den Ausfall eines Primärproduktes beim Kunden, geht dem Kauf von Ersatzteilen oft ein Negativerlebnis voraus. Dadurch ist es besonders wichtig den Kunden bei der Ersatzteilversorgung zufrieden zu stellen, da dieser sonst bei einem erneuten Kauf von einem Primärprodukt zu einem Konkurrenzprodukt wechseln könnte. Somit ergibt sich neben der Ersatzteilversorgung ein Wettbewerbsinstrument (vgl. Pfohl 2004, S.227ff).
Um unnötige Stillstandszeiten und somit hohe Fehlmengenkosten zu vermeiden, müssen folgende Kundenanforderungen erfüllt sein (vgl. de Schmidt 2005, S.20):
- Schnelle und einfache Identifikation der notwendigen Ersatzteile
- 24 Stunden Erreichbarkeit und Lieferbereitschaft
- Einfache und schnelle Prozesse für Angebotsanfragen und Ersatzteilbestellung
- Kurze Reaktions- und Lieferzeiten
- Hohe Ersatzteilverfügbarkeit
- Hohe Lieferzuverlässigkeit und Prozesstransparenz
- Stimmige Ersatzteilqualität
- Effizientes Retouren- und Repairmanagement.
Dem geforderten Lieferservice stehen jedoch Probleme und vor allem hohe Kosten seitens des Herstellers gegenüber, die im Kapitel 3 genauer analysiert werden.
2 Theoretische Grundlagen von Ersatzteillogistik im Supply Chain Management
2.1 Ersatzteilbegriff
Unter Ersatzteilen versteht man nach DIN 24 420 Teile, Gruppen oder vollständige Erzeugnisse, die dazu genutzt werden, verschlissene, fehlende oder beschädigte Teile, Gruppen oder Erzeugnisse zu ersetzen (vgl. Schulte 1999, S.118). Des Weiteren kann man eine Einteilung in Ersatzteile, Reserveteile, Verbrauchsteile und Kleinteile vornehmen (vgl. Biedermann 1995, S.3).
2.2 Ziele der Ersatzteillogistik
Die Ersatzteillogistik übernimmt die Aufgabe der Versorgung mit Ersatzteilen. Sie sichert dabei die zeitliche, räumliche und mengenmäßige Zusammenführung von benötigten Ersatzteilen, sowie die Versorgung mit Ersatz- oder Reparaturaustauschgeräten (vgl. Ihde 1999, S.1).
2.3 Die Verpflichtung zur Ersatzteilversorgung
Ein wichtiges Kaufentscheidungskriterium für den Kauf eines Primärprodukts ist der After-sale-Service, aber speziell die Ersatzteilversorgung für den Kunden. Gesetzlich existiert keinerlei Regelung über eine bestimmte Vorhaltezeit von Ersatzteilen. Jedoch sieht das Gesetz für folgende Sonderfälle eine Regelung vor (IHK Rechtsinformationen Nr. 25):
- Der Kunde hat Anspruch auf Ersatzteillieferung, sofern dies durch einen separaten Vertrag geregelt wurde.
- Unter dem Aspekt der Mängelgewährleistung laut §§ 434 ff BGB hat der Kunde bei Schlechterfüllung des Kaufvertrages Anspruch auf Ersatzteillieferung.
- Gemäß § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 263 StGB kann sich ein Anspruch ergeben, sofern der Verkäufer bewusst wahrheitswidrig, sowie mit einer Bereicherungs- und Schädigungsabsicht gehandelt hat.
Wie aber bereits in Kapitel 1 angesprochen, ist die Ersatzteillogistik ein Wettbewerbsinstrument und beeinflusst die Kaufentscheidung von Kunden. Aus diesem Grund sichern viele Unternehmen die Ersatzteilversorgung ihrer Kunden. Die Sirona Dental Systems GmbH garantiert selbst die Ersatzteilversorgung von Auslaufgeräten bis zu 10 Jahre nach Geräteauslauf.
3 Probleme der internationalen Ersatzteillogistik
Die im Kapitel 1 aufgeführten Anforderungen des Kunden an Lieferservice, Qualität, Flexibilität und Erreichbarkeit führen zu einer Vielzahl von Problemen in der Ersatzteillogistik beim Anbieter. Im Folgenden sind einige Probleme aus Sicht des Ersatzteilherstellers aufgeführt (vgl. Stich in Effiziente Ersatzteil-Logistik 2000, S.69; Pfohl 2004, S.228; de Schmidt 2005, S.23):
- Weltweite Präsenz bei weit verstreuten Kundenstandorten
- Genaue Bedarfsprognosen
- Ständige Erreichbarkeit unter Berücksichtigung verschiedener Zeitzonen
- Schneller Transport der benötigten Ersatzteilen in alle Länder
- Eine dauerhafte Transparenz des weltweiten Auftragsstatus
- Die Berücksichtigung von Einfuhr- und Zollbestimmungen
- Die Überwindung von Sprachbarrieren
- Unterschiedliche weltweite Verpackungsanforderungen
- Unklare weltweite Dispositionsregeln
- Unwirtschaftliche Lagerbestände
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- Citar trabajo
- Susann Lehmann (Autor), 2005, Internationale Ersatzteillogistik. Ziele und Probleme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/50544
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