Die Arbeit setzt sich mit dem Themenschwerpunkt Prävention von bewegungsmangelbedingten Gesundheitsproblemen bei älteren Menschen durch gesundheitssportliche Aktivitäten auseinander. Anhand von Empfehlungen anerkannter Fachgesellschaften wendet sie die Erkenntnisse auf das tatsächliche Bewegungsverhalten von älteren Erwachsenen Deutschlands an.
Um Empfehlungen entsprechend der Einordnung der genannten Personengruppe filtern zu können muss diese vorab definiert werden. Sprechen wir von älteren Menschen, sprechen wir umgangssprachlich von Senioren. Gemäß des Studienmoduls bezieht sich der Ausdruck auf die Bevölkerungsgruppe ab einem Alter von 65 Jahren.
Die World Health Organisation, kurz WHO, sammelt Daten zum Gesundheitsverhalten, wertet diese aus und gibt aufgrund von veränderten Umwelteinflüssen, Globalisierung, verändernde Mobilität, um nur einige Einflussgrößen zu benennen, Empfehlungen zur Umsetzung eines angemessenen Gesundheitsverhalten heraus. Im Jahr 2011 hat die WHO empfohlen, dass sich Personen ab dem 65. Lebensjahr wöchentlich für mindestens 150 Minuten, zu jeweils mindestens 10 Minuten, innerhalb eines moderaten aeroben Belastungsgefüge körperlich betätigen sollen.
Zusätzlich empfiehlt die Institution im Konkreten zwei Mal wöchentlich eine Belastung in Form eines Krafttrainings, sowie zwei Mal wöchentlich ein Balancetraining. Das Krafttraining soll dem Erhalt der vorhandenen Muskulatur dienlich sein und das Balancetraining einer Prophylaxe gegen Stürze, da eine Heilung gebrochener Knochen zum einen wesentlich länger dauert als bei jüngeren Personengruppen, zum anderen ist die Knochendichte älterer Leute zumeist geringer, was beispielsweise einen Bruch begünstigt. Eine Begründung der Empfehlung des Herausgebers selbst fasst zusammen, dass diese dem Erhalt der Herz-Lungen-Funktion und Skelettmuskulatur, sowie der Optimierung, oder auch Eindämmung von Risikofaktoren und Erkrankungen dienlich sein soll.
Drei Jahre später veröffentlichte das Robert-Koch-Institut eine Studie über die Verhaltensweisen der definierten Personengruppe. Aus dieser geht hervor, dass Männer im Alter von 60-79 Jahren lediglich zwischen 16,5% bis 19,3% nach Empfehlung der WHO, Frauen hingegen liegen nur noch bei 11%-16,8%, körperlich aktiv sind. Ebenso ist eine Tendenz zu verzeichnen, dass die Aktivität sich mit zunehmenden Alter in dem Bereichen von 60 -69 Jahren und 70 -79 Jahren bei den Männern um 2,8% und bei den Frauen um weitere 5,8% verringert.
Inhaltsverzeichnis
1 BEDARFSANALYSE „PRÄVENTION VON BEWEGUNGSMANGELBEDINGTEN GESUNDHEITSPROBLEMEN BEI ÄLTEREN MENSCHEN DURCH GESUNDHEITSSPORTLICHE AKTIVITÄTEN“
1.1 Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten
1.2 Datenlage zum Gesundheitsproblem
2 WIRKSAMKEIT KÖRPERLICHER AKTIVITÄT
3 ZIELGRUPPE
4 ZIELE UND INHALTE DES GESUNDHEITSKONZEPTES
5 LITERATURVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
1 Bedarfsanalyse „Prävention von bewegungsmangelbedingten Gesundheitsproblemen bei älteren Menschen durch gesundheitssportliche Aktivitäten“
Folgend wird der Themenschwerpunkt „Prävention von bewegungsmangelbedingten Ge- sundheitsproblemen bei älteren Menschen durch gesundheitssportliche Aktivitäten“ ge- nauer beleuchtet und anhand von Empfehlungen anerkannter Fachgesellschaften mit dem tatsächlichen Bewegungsverhalten älterer Erwachsenen Deutschlands erörtert.
1.1 Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten
Um Empfehlungen entsprechend der Einordnung der genannten Personengruppe filtern zu können muss diese vorab definiert werden. Sprechen wir von älteren Menschen, spre- chen wir umgangssprachlich von Senioren. Gemäß des Studienmoduls bezieht sich der Ausdruck auf die Bevölkerungsgruppe ab einem Alter von 65 Jahren. Die World Health Organisation, kurz WHO, sammelt Daten zum Gesundheitsverhalten, wertet diese aus und gibt aufgrund von veränderten Umwelteinflüssen, Globalisierung, verändernde Mo- bilität, um nur einige Einflussgrößen zu benennen, Empfehlungen zur Umsetzung eines angemessenen Gesundheitsverhalten heraus. Im Jahr 2011 hat die WHO empfohlen, dass sich Personen ab dem 65. Lebensjahr wöchentlich für mindestens 150 Minuten, zu jeweils mindestens 10 Minuten, innerhalb eines moderaten aeroben Belastungsgefüge körperlich betätigen sollen. Zusätzlich empfiehlt die Institution im Konkreten zwei Mal wöchentlich eine Belastung in Form eines Krafttrainings, sowie zwei Mal wöchentlich ein Balancetrai- ning. Das Krafttraining soll dem Erhalt der vorhandenen Muskulatur dienlich sein und das Balancetraining einer Prophylaxe gegen Stürze, da eine Heilung gebrochener Kno- chen zum einen wesentlich länger dauert als bei jüngeren Personengruppen, zum anderen ist die Knochendichte älterer Leute zumeist geringer, was beispielsweise einen Bruch be- günstigt. Eine Begründung der Empfehlung des Herausgebers selbst fasst zusammen, dass diese dem Erhalt der Herz-Lungen-Funktion und Skelettmuskulatur, sowie der Op- timierung, oder auch Eindämmung von Risikofaktoren und Erkrankungen dienlich sein soll (WHO, 2011). Drei Jahre später veröffentlichte das Robert-Koch-Institut eine Studie über die Verhaltensweisen der definierten Personengruppe. Aus dieser geht hervor, dass Männer im Alter von 60-79 Jahren lediglich zwischen 16,5% bis 19,3% nach Empfehlung der WHO, Frauen hingegen liegen nur noch bei 11% bis 16,8%, körperlich aktiv sind. Ebenso ist eine Tendenz zu verzeichnen, dass die Aktivität sich mit zunehmenden Alter in dem Bereichen von 60 bis 69 Jahren und 70 bis 79 Jahren bei den Männern um 2,8% und bei den Frauen um weitere 5,8% verringert (Krug et al., 2013, S. 768). In der Nieder- schrift wurden vergangene Studien mit derer verglichen und es wurde eine signifikante Steigerung der sportlichen Aktivitäten im Alter notiert, welche jedoch noch immer unter- halb der Empfehlung der WHO aus dem Jahr 2011 liegt. Eine Begründung dieser Ent- wicklung findet der Verfasser an dem zunehmenden Angebot für sportliche Aktivitäten (Krug et al., 2013, S. 769). Auch Krankenkassen verfolgen die demografischen Entwick- lungen im eigenen Interesse. Die Techniker Krankenkasse belegte 2016, dass eine Be- troffenheit chronischer Krankheiten 49% aller Personen in einem Alter von über 70 Jah- ren betrifft (Techniker Krankenkasse, 2016, S. 7). Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die von der World Health Organisation herausgegeben Empfehlung, sich wöchent- lich für 2,5 Stunden sportlich zum Erhalt der eigenen Physis zu betätigen, nur ein geringer Bruchteil der Bevölkerung erfüllt, obwohl dieser im Vergleich noch älterer Studien be- reits einen Anstieg verzeichnet.
1.2 Datenlage zum Gesundheitsproblem
Die unter 1.1 zusammengefassten wissenschaftlichen Beiträge werden nun weiter ver- tieft, sowie ausgebaut. Der bereits angesprochene demografische Wandel hat aufgrund medizinischer Fortschritte und dem bestehenden Sozialsystems innerhalb Deutschlands auch Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft. Die immer älter werdende Bevölkerung hat zur Folge, dass im Jahr 2030 mehr als ein Drittel in einem Alter von über 60 Jahren sein wird, was wie bereits angedeutet ernst zu nehmende Auswirkungen auf unser Ge- sundheitssystem hat (Robert-Koch-Institut, 2016, S. 38). Eine unabwendbare Tatsache ist zudem, dass auch der Anteil chronisch Erkrankter zunehmen wird. Der prognostizierte Anstieg beläuft sich bei den Männern auf 68% und bei den Frauen auf 76% (Robert- Koch-Institut, 2016, S.39). Der häufigste Risikofaktor leitet sich aus einem geschwächten Herz-Kreislaussystem ab. Im Jahr 2006 resultierten 44% aller Sterbefälle aus diesem Ri- sikofaktor heraus. Auch starkes Übergewicht in Form von Adipositas und psychische Be- lastungen, Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Rückenprobleme in Form von Schmerzen, Hypertonie und weitere Volkskrankheiten führen zu chronischen Krankhei- ten und gehören ebenfalls als Risiko einzustufen (Böhm, Tesch & Ziese, 2009). Eine be- sonders hohe Prävalenz zeigt sich bei Senioren in dem Krankheitsbild der Demenz und Depression. Welche Auswirkungen in den Jahren 2005 bis 2016 auf die Volkswirtschaft hatte, veröffentlichte das Statistische Bundesamt 2018. 2005 gab es eine pro Kopf Belas- tung von rund 3000,00€, 2016 lag der Betrag bereits bei fast 4500,00€. Konkret wurden in Summe ausgedrückt 365,5 Milliarden Euro für den primären Gesundheitssektor im Jahr 2016 getätigt (Statistisches Bundesamt, 2018). Das Statistische Bundesamt veröf- fentlichte im März 2019 die Ausgaben für den Primären Gesundheitssektor aus dem Jahr 2017. Der Kostenblock ist innerhalb von einem Jahr um 4,7% angestiegen, somit ist eine pro Kopf Summe von 4544,00€ ermittelt worden. In Zahlen ausgedrückt wurden im Ver- gleich zum Vorjahr 16,9 Milliarden Euro mehr ausgegeben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Gesundheitsausgaben in € pro Kopf 2017 (Statistisches Bundesamt, 2019)
Der Abbildung ist ein Anstieg der Ausgaben über weitere 545,00€ pro Einwohner zu ent- nehmen. Auch die Politik ist gezwungen sich mit dieser Entwicklung zu befassen. So sind bereits Themen wie das Kapitaldeckungsverfahren, bei dem es um die Ausgestaltung von Alterssicherungssystemen neben den staatlichen sozialen Sicherungen geht an der Tages- ordnung (Bundeszentrale für politische Bildung, 2016). Diese Entwicklung ist dem Staat nicht unerwartet entgegen getreten. Bereits 1998 wurde im Deutschen Bundestag mani- festiert: „Das Umlageverfahren vertraut auf die Stabilität der Lohn- bzw. Erwerbsein- kommen und ist daher mit Arbeitsmarktrisiken und demographischen Risiken behaftet. Das Kapitaldeckungsverfahren vertraut auf die Stabilität der Kapitalmärkte bzw. der Ka- pitaleinkommen und ist damit insbesondere den Risiken von Inflation und Kursverlusten ausgesetzt (Bundeszentrale für Politische Bildung, 2016). Es ist also nicht nur dem de- mografischen Wandel, sondern auch unserem damit verbundenen Sozialnetz besondere Aufmerksamkeit zu zuwenden. Gesetzliche Krankenkassen reagierten vor einigen Jahren mit einer Zuzahlung für Arznei durch den Patienten. Die Zuzahlung beläuft sich auf höchstens 10,00e und ist ausschließlich auf verschreibungspflichtige Medikamente an- wendbar. Ausgenommen aus der Zahlungspflicht sind Kinder und Judengliche unter 18 Jahren. Zum Schutz einer zu hohen finanziellen Belastung des Bürgers ist festgehalten, dass die mindestens 5,00€, maximal 10,00€ für verschreibungspflichtige Medikamente aufgewendet werden müssen. Die Obergrenze aller Zuzahlungen liegt bei zwei Prozent des Bruttoeinkommens auf ein Kalenderjahr bezogen. Für chronisch Erkrankte liegt die Grenze bei einem Prozent. Ist die jeweilige Grenzmarke erreicht, ist der Bürger von wei- teren Zuzahlungen bis zum Ende eines Kalenderjahres befreit (Bundesministerium für Gesundheit, 2017). Handlungsnotwendigkeit zur Entlastung der Volkswirtschaft wäre es anhand der aufgezeigten Datenlage, dass Arbeitszeitmodelle angepasst werden, sodass die Erwerbsfähigkeit länger anhält. Ebenso könnten staatlich geförderte Altersvorsorge Maßnahmen die private Altersvorsorge attraktiver gestalten. Ein Umkehrschluss daraus wäre eine marginale Entlastung aller Berufstätigen. Die gesundheitliche Aufklärung könnte noch weiter ausgebaut werden, um der Bevölkerung Perspektiven zur aktiven und gesunden Lebensgestaltung aufgezeigt werden.
2 Wirksamkeit körperlicher Aktivität
In der folgenden Tabelle wird anhand zweier Forschungsergebnisse die Wirksamkeit kör- perlicher Aktivität in Bezug auf bewegungsmangelbedingter Erkrankungen dargestellt.
Tabelle 1: Wirksamkeit körperlicher Aktivitäten (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Arbeit zitieren
- Marie-Louise Quednow (Autor:in), 2019, Prävention von Gesundheitsproblemen durch mangelnde Bewegung bei älteren Menschen. Gesundheitsmanagement im Sport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505361
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