Diese Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen Gregor Samsa und den weiteren Figuren der Erzählung "Die Verwandlung" von Franz Kafka.
Das literarische Motiv der Verwandlung ist keine Erfindung von Franz Kafka. Vielmehr weist diese Motivik eine gewisse literarische Tradition auf. Der lateinische Schriftsteller Ovid etwa verfasste um Christi Geburt einen umfassenden Sagenzyklus von etwa 250 Geschichten, in denen diverse Verwandlungen vollzogen werden. Dieses Werk wird in der Forschung als mögliche Vorlage für Kafka gesehen.
Die vorliegende Arbeit will ihren Fokus darauf legen, die Beziehung und das Handeln der Figuren aus Die Verwandlung gegenüber dem Protagonisten Gregor Samsa vertiefend zu untersuchen. Außerdem soll das sich ändernde Verhalten der Figuren gegenüber Gregor im Verlauf der Erzählung betrachtet werden. Dabei spielt insbesondere die Komponente eine Rolle, dass die Hauptfigur, der in ein Ungeziefer verwandelte Gregor Samsa, mit Fortdauer der Erzählung immer mehr verdinglicht wird und sich das Verhalten und das Handeln gegenüber Gregor bzw. dem Ungeziefer mit zudem immer mehr ins Negative entwickelt.
Die Arbeit unterteilt sich in folgende Abschnitte: Zunächst soll in knapper Form ein Überblick über den Hintergrund des Textes gegeben werden. Dabei wird im Besonderen auf Parallelen zwischen Frank Kafka selbst und Gregor Samsa, der Hauptfigur der Erzählung, eingegangen. Anschließend folgt eine kurze Aufzählung der in der Erzählung handlungstragenden Figuren. Daran schließt sich die Beschreibung der Persönlichkeit von Gregor und seine Rolle innerhalb der Familie als Mensch und in der Folge als Ungeziefer. Schließlich werden das Verhalten und Handeln des Prokuristen, der Mutter, der Schwester und des Vaters beschrieben. Am Ende folgt eine Auseinandersetzung mit der Schlussszene der Erzählung sowie ein Fazit über die zugrunde gelegte Thematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund des Textes
- Figuren der Erzählung
- Gregor Samsas Persönlichkeit und seine Rolle in der Familie als menschliches Wesen
- Gregor Samsas Persönlichkeit und seine Rolle in der Familie als Ungeziefer
- Der Prokurist und sein Verhalten und Handeln gegenüber Gregor Samsa
- Die Mutter und ihr Verhalten und Handeln gegenüber Gregor Samsa
- Die Schwester und ihr Verhalten und Handeln gegenüber Gregor Samsa
- Der Vater und sein Verhalten und Handeln gegenüber Gregor Samsa
- Der Tod von Gregor als Erlösung für die Familie
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Beziehung und das Handeln der Figuren aus Kafkas „Die Verwandlung“ gegenüber Gregor Samsa zu analysieren. Dabei wird insbesondere auf das sich ändernde Verhalten der Figuren gegenüber Gregor im Verlauf der Erzählung fokussiert, insbesondere die Verdinglichung Gregors und die zunehmende Negativität des Verhaltens und Handelns gegenüber ihm als Ungeziefer.
- Vertiefte Analyse der Beziehungen der Figuren zu Gregor Samsa
- Untersuchung des sich ändernden Verhaltens der Figuren im Verlauf der Erzählung
- Die Verdinglichung Gregors als Ungeziefer und ihre Auswirkungen auf die Beziehungen
- Die Rolle von Traum und Verwandlung im Werk
- Die Bedeutung von Familiendynamik und gesellschaftlicher Isolation in der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das literarische Motiv der Verwandlung und seine Tradition in der Literatur dar. Es wird auf mögliche Vorbilder wie Ovids „Metamorphosen“ hingewiesen und der Fokus der Arbeit auf die Beziehungen der Figuren zu Gregor Samsa gelegt.
Der Abschnitt „Hintergrund des Textes“ untersucht Parallelen zwischen Franz Kafka und Gregor Samsa, wobei insbesondere Kafkas schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, seine literarischen Bestrebungen und seine finanzielle Belastung beleuchtet werden.
Der Abschnitt „Figuren der Erzählung“ stellt die Hauptfiguren der Erzählung – die Familie Samsa – und die Nebenfiguren wie den Prokuristen und die Untermieter vor. Die Isolation der Familie wird ebenfalls hervorgehoben.
Der Abschnitt „Gregor Samsas Persönlichkeit und seine Rolle in der Familie als menschliches Wesen“ beschreibt Gregors Leben und Beruf als Tuchhändler und seine Motivation, seine Familie finanziell zu unterstützen. Gregors Gefühl der Fremdheit und seiner Verbundenheit zur Familie wird ebenfalls betrachtet.
Der Abschnitt „Gregor Samsas Persönlichkeit und seine Rolle in der Familie als Ungeziefer“ befasst sich mit den Reaktionen der Familienmitglieder auf Gregors Verwandlung und dem sich ändernden Verhalten gegenüber ihm. Dabei wird die Verdinglichung Gregors als Ungeziefer untersucht, die sich in der Abnahme an Empathie und zunehmender Distanz der Familie zeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Verwandlung, Familiendynamik, Verdinglichung, gesellschaftliche Isolation, Fremdheit und Empathie im Kontext der Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse des Verhaltens der Figuren gegenüber Gregor Samsa und der Beziehung zwischen Traum und Verwandlung.
- Citar trabajo
- Rafael Warger (Autor), 2019, Das Verhalten der Figuren in Franz Kafkas "Die Verwandlung" gegenüber Gregor Samsa, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/504651